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ONG-Numismatische_Ze.. - Medievalcoinage.com

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106 Arnold Ivuseliiii von Eboiitrroutli. Pisanus pictor [8]<br />

CS sicli, auf die Anregung Biadegos, ob nicht an die .Spitze Aon Pisanos Werken<br />

die Medaille auf den 1444 verstorbenen Johann Franz Gonzaga, Markgrafen von<br />

Mantua gestellt werden könnte, mit einigen Worten einzugehen. Hill lehnt zwar<br />

diesen Gedanken entschieden ah (S. 168). Die Ähnlichkeit der Medaille Gian<br />

Francescos mit jener auf seinen .Sohn Ludwig sei so groß, daß ein <strong>Ze</strong>itunterschied<br />

hier ausgeschlossen erscheine. Wiewohl Gian Francesco mit dem Titel eines<br />

Capitaneus maximus armigerorum ausgezeichnet sei, den er nur in den Jahren<br />

14.'5.^ bis 14.37 geführt habe, so könne die Medaille nicht vor 1437 fallen. Bei<br />

einem Vergleich dieses .Stückes mit dem Stile der Medaille auf den Palaeologen<br />

müsse die Zuteilung an eine frühere <strong>Ze</strong>it widersinnig erscheinen.<br />

Diese Gründe Hills mögen früher um so einleuchtender erschienen sein, als<br />

die ersten Beziehungen IMsanos zu dem Hof von Mantua, die man kannte, erst dem<br />

Jahre 14;)lt angehörten. Indessen ist nun durch Biadego festgestellt worden, daß<br />

Pisano schon 14::?i' zu Mantua weilte, und daß er bereits 142') zu den FrorixioiKiti<br />

des Hofes gehörte, da ihm eine Besoldung ausgeworfen war. Prüft man bei dieser<br />

neuen Sachlage die Inschriften der ^Medaille auf Gian Francesco Gonzaga, die<br />

nebenbei bemerkt, von anderen Schriftstellern wie von Schorn in seinem „Vasari"<br />

und von Nagler als Pisanos älteste Arbeit (allerdings vor 14041 verfertigt) ange-<br />

sehen wurde, so wird man zu einem v(ni Hill abweichenden .'^chluß gelangen. Die<br />

Medaille zeigt im Felde neben dem Ikustbild den Namen<br />

IOHA>ES.FH — ANCISCVS.<br />

• DK-GOX- ZAGA.<br />

unterhalb im Hogcii I'I.'IMVS.MARC'HK ).MANTVE und oben ebenso CAPIT. MAXI-<br />

Al,'MIGi;i;()l!V'\l. Das Zusammentreffen beider Titel auf diesem Stücke findet<br />

Bisuh'go mit Jlecht bemerkenswert. Den militärischen Titel erhielt Gian Francesco<br />

1432 als er nach dem Sturze des Heerführers Carmagnola (-] h. März 14.32) vom<br />

venezianischen Senat an die Spitze der Truppen der liepublik gestellt worden war,<br />

und er führte ihn bis zum <strong>Ze</strong>itpunkt, in dem sieh seine Beziehungen zum Freistatt<br />

so sehr verschlechtert hatten, daß er 1438 offen in die Peilie der feinde Venedigs<br />

eintrat. Sclion diese KrwäguHg allein macht es unwahrscheinlich, daß ihm dieser<br />

Titel aui' einer nach si'incm Tode, also nach 1444 verfertigten Medaille beigelegt<br />

worden wäre. Noch wichtiger ist aber der ITiDlVS MAUCTHO JIANTVE. eine unmittelbare<br />

Anspielung auf den Gnadenbrief des deutsehen Königs Sigismund vom<br />

(). Mai 14.32, durch welchen Gian Francesco als Erster seines Geschlechtes zum<br />

eiblichen Markgrafen \on ]\lantua erhoben wurde. Das zeitliche Zusannnentretfen<br />

dieser für den Dargestellten wichtigen Ereignisse, die beide auf der Medaille ver-<br />

ewigt werden, erseheint mir so bedeutsam, daß ich dieses Stück ungeachtet der<br />

aus Stilrücksichten hergeleiteten Bedenken als bei Lebzeiten Gian Francescos, und<br />

zwar \\ahrscheinlich 14."'>2, entstanden ansehe. Antcniio Pisano hätte also, wenn die<br />

hier entwickelten Folgerungen richtig sind, schon 14.32 den Aledaillenguß geübt,<br />

und das früheste Stück dieser Art, das man kennt, wäre die Medaille auf Gian<br />

Francesco von Gonzaga.

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