Das Wandbild von Bövinghausen - Dortmunder & Schwerter ...
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Arthrosesanierung des Knies: Alternativen zum künstlichen Gelenk<br />
Die Arthrose ist die häufigste Erkrankung<br />
des Stütz- und Bewegungsapparates.<br />
Allein in Deutschland sind<br />
mehr als 5 Millionen Menschen <strong>von</strong><br />
diesem verschleißbedingten Leiden<br />
betroffen – und die Tendenz ist steigend.<br />
Arthrose wird damit immer<br />
mehr zur Volkskrankheit. Auch wenn<br />
die Häufigkeit im Alter zunimmt:<br />
Jüngere Menschen können ebenso<br />
Knorpelschäden an den Gelenken<br />
entwickeln. Fast die Hälfte der 35jährigen<br />
zeigt erste Anzeichen einer<br />
Arthrose. Auftreten kann sie in allen<br />
Gelenken. Neben Wirbelsäule und<br />
Hüfte gehört das Kniegelenk jedoch<br />
zu den am häufigsten betroffenen<br />
Regionen. Die ersten Anzeichen sind<br />
Spannungsgefühle und Gelenksteifigkeit.<br />
Dann folgen Schmerzen bei<br />
Bewegung und Belastung. In fortgeschrittenem<br />
Stadium sind Ruhe- und<br />
Dauerschmerzen keine Ausnahme.<br />
<strong>Das</strong> bedeutet Einschränkungen im<br />
täglichen Leben und einen deutlichen<br />
Verlust <strong>von</strong> Lebensqualität.<br />
In schweren Fällen muss das Gelenk<br />
operativ durch ein Kunstgelenk (sog.<br />
Endoprothese) ersetzt werden.<br />
„Wenn man frühzeitig handelt, lässt<br />
sich der Prozess des fortschreitenden<br />
Knorpelabbaus stoppen oder zumindest<br />
deutlich verlangsamen“, weiß<br />
Dr. Ulrich Schneider-May, Chefarzt<br />
der Abteilung Chirurgie am Evangelischen<br />
Krankenhaus Lütgendortmund,<br />
aus über 20jähriger Erfahrung.<br />
„Selbst bei älteren Menschen<br />
kann heute ein Knie gerettet und die<br />
Prothese vermieden werden, wenn<br />
die Therapie früh genug erfolgt.“ Zu<br />
den moderne Methoden der Arthrosetherapie<br />
gehört u. a. die Knorpel-<br />
Knochen-Transplantation, die auch<br />
Mosaikplastik genannt wird. Bei diesem<br />
Verfahren werden kleine Knorpel-Knochen-Zylinder<br />
aus gesunden<br />
und nicht tragenden Gelenkflächen<br />
gestanzt und als Ersatz für den zerstörten<br />
Knorpel wie ein Mosaik in<br />
den beschädigten Knorpelbereich<br />
eingepflanzt. Voraussetzung ist allerdings,<br />
dass der Schaden nicht zu<br />
großflächig ist. Die Methode empfiehlt<br />
sich daher eher für jüngere<br />
Patienten.<br />
„Bei einer starken Zerstörung des<br />
Knies wenden wir vielfach die Methode<br />
der sog. Abrasionsarthroplastik<br />
an“, so Dr. Schneider-May, „ein<br />
Verfahren, das auf der Basis einer<br />
gezielten biologischen Aktivierung<br />
beruht.“ Mit Hilfe eines winzigen<br />
Kugelfräsers werden an den kahlen<br />
Knochenflächen Blutkanäle freigelegt<br />
und geöffnet. Durch die Blutkanäle<br />
werden mit dem Blut Reparaturzellen<br />
(sog. Stammzellen) heran<br />
geführt, die in den folgenden Monaten<br />
einen belastbaren Ersatzknorpel<br />
bilden. Wie die Mosaik- wird auch<br />
die Abrasionsarthroplastik in aller<br />
Regel minimal-invasiv, also mit dem<br />
Arthroskop, durchgeführt. Auch bei<br />
Hüfte steht Gelenkerhalt vor Gelenkersatz<br />
„Natürlich gehört auch der<br />
Einsatz <strong>von</strong> Kunstgelenken zu unserem<br />
Leistungsangebot“, berichtet<br />
der Chefarzt. „Unser vorrangiges Ziel<br />
ist aber nicht, Gelenke zu ersetzen,<br />
sondern vielmehr, sie zu erhalten.<br />
<strong>Das</strong> gilt übrigens nicht nur für das<br />
Knie, sondern beispielsweise auch<br />
für Hüftgelenke, bei denen sich im<br />
Frühstadium der Erkrankung ebenfalls<br />
arthroskopische Behandlungsmöglichkeiten<br />
bieten. Auch bei<br />
Hüftoperationen sind heute vielfach<br />
Verfahren mit geringen Knochenopfern<br />
möglich. Anstatt den Hüftkopf<br />
abzutrennen, kann man ihn mit<br />
einer Metallkappe überkronen. <strong>Das</strong><br />
Kappensystem ist eine schonende<br />
Alternative. Ob das Verfahren möglich<br />
ist, muss natürlich im Einzelfall<br />
entschieden werden. Aber auch<br />
dann, wenn eine konventionelle<br />
Prothese notwendig wird, kann man<br />
den Zugang heute minimal-invasiv,<br />
also mit einem kleinen Schnitt, gestalten.“<br />
Chirurgische Abteilung am Ev.<br />
Krankenhaus Lütgendortmund, Tel.<br />
0231/6188-248, Chefarzt Dr. med.<br />
Ulrich Schneider-May<br />
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