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Gruppenhaltung ohne Ferkelschutzstand Wir lassen ... - Schweine.at

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Präsident Wlodkowski stellte sich gemeinsam<br />

mit Dr. Blaas und Univ.-Prof. Troxler der<br />

Diskussion. Foto: Bauernzeitung / Maad<br />

Bauernbundpräsident NR Fritz Grillitsch<br />

warnte vor ruinösen Auflagen.<br />

Foto: Bauernzeitung / Maad<br />

Präsident Wlodkowski mahnt vor einem<br />

SUPERGAU in der <strong>Schweine</strong>wirtschaft, wenn<br />

jetzt wieder Investitionen getätigt werden<br />

müssten. Die Jugend ist grundsätzlich bereit<br />

Risiko einzugehen.<br />

Dennoch muss für die nächsten 20 bzw. 25<br />

Jahren eine gewisse Rechtssicherheit gegeben<br />

sein. Sonst ist es keinem Landwirt zumutbar<br />

in der Sparte <strong>Schweine</strong>produktion weiterzuarbeiten.<br />

Weiters gilt es, die Vorteile für die Konsumenten<br />

klar aufzuzeigen. Er möchte, dass an BMG<br />

Stöger folgendes signalisiert wird:<br />

• Die Entscheidungen müssen in Zusammenarbeit<br />

mit Fachleuten getroffen werden<br />

und<br />

• Unbedingt gilt es Rücksicht auf die Lage<br />

im übrigen Europa zu nehmen. Österreich<br />

soll keine Einzelaktion auf Kosten der<br />

österreichischen <strong>Schweine</strong>produzenten<br />

setzen.<br />

„Die heimischen <strong>Schweine</strong>bauern brauchen<br />

eine praxistaugliche Weiterentwicklung des<br />

Tierschutzes, keine ruinösen Auflagen, die<br />

Österreich im Alleingang umsetzt“, kritisierte<br />

Bauernbundpräsident Grillitsch unter dem<br />

Beifall von 1.200 Landwirten vor allem die<br />

fehlende Praxistauglichkeit im vorliegenden<br />

Entwurf.<br />

„Der Gesundheitsminister und sein Tierschutz-<br />

Adl<strong>at</strong>us Peter Kostelka stehen derzeit unter<br />

besonderer Beobachtung. Mit einer ‚Aktion<br />

Planquadr<strong>at</strong>’ bemühen wir uns unermüdlich,<br />

einerseits aufzuklären über die wirtschaftliche<br />

Realität in der Fleischbranche, andererseits auf<br />

die Schutzmaßnahmen für Ferkel hinzuweisen,<br />

damit Stöger zu einer umfassenden Einschätzung<br />

kommen kann. Es ist hinlänglich bekannt<br />

und bewiesen, dass 500.000 Ferkel vor dem<br />

Erdrücken durch die Muttersau bewahrt werden,<br />

wenn das Tier nach dem Wurf vorübergehend<br />

in einem Ferkelschutzkorb gehalten<br />

wird“, erklärte ein entschlossener Bauernbund-<br />

Präsident, man werde derartige Versäumnisse<br />

und Gesetzeswillkür nicht hinnehmen.<br />

„Für Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich<br />

gibt es volle Rückendeckung, eine derart ruinöse<br />

Verordnung nicht zu unterschreiben“, stellte<br />

Bauernbund-Präsident Grillitsch bei der Versammlung<br />

abschließend klar.<br />

Aufgeheizte Stimmung<br />

bei der Diskussion<br />

Prof. Troxler (Veterinäruniversität)<br />

Univ.-Prof. Dr. Josef Troxler, Tierschutzethologe<br />

an der Veterinäruniversität Wien, stellte sich<br />

der Diskussion und vertr<strong>at</strong> vor den VÖS-Bauern<br />

nach eigenem Bekunden „die Gegenseite“.<br />

Sein Anliegen für eine Weiterentwicklung des<br />

Tierschutzes nahmen ihm die Bauern - trotz<br />

mehrfacher emotionaler Protestrufe - zu guten<br />

Teilen auch ab. Troxler seinerseits zeigte aber<br />

auch Einsicht zum Standpunkt der Bauernschaft,<br />

dass es derzeit kein (!) praxistaugliches<br />

Verfahren zur freien Abferkelung gebe. Er<br />

gestand zu, dass der für die Neufassung der<br />

Haltungsverordnung gewählte Zeitpunkt sehr<br />

ungünstig sei.<br />

Seiner Meinung nach h<strong>at</strong> es immer Veränderungen<br />

in der Tierhaltung geben. Das wichtigste<br />

Ziel dabei ist, dass die positiven Auswirkungen<br />

immer überwiegen müssen.<br />

„Die besten Tierschützer sind die Bauern selber!“<br />

Diese Aussage h<strong>at</strong> zu großem Beifall in<br />

der Halle bei den Anwesenden beigetragen.<br />

Vizepräs. Dr. Gl<strong>at</strong>zl (Tierärztekammer)<br />

Auch die österreichische Tierärzteschaft gab<br />

eine klare Beurteilung ab. Dr. Martina Gl<strong>at</strong>zl,<br />

Vizepräsidentin der Tierärztekammer, bewertet<br />

den Verordnungsentwurf des Gesundheitsministers<br />

als „unverantwortlich“ und h<strong>at</strong> dies auch<br />

in einer Expertise an das Ministerium festgehalten.<br />

Vor allem in der Abferkelbucht seien die<br />

nachweislich erhöhten Erdrückungsverluste bei<br />

Ferkeln „extrem tierschutzrelevant“. Zudem solle<br />

die Verordnung auch dem Schutz des Betreuungspersonals<br />

Rechnung tragen. Auch Bauern<br />

und Tierärzte „wollen ihr Leben und ihre Hände<br />

und Arme schützen“, so die Praktikerin.<br />

Norbert Marcher (Schlachthofbesitzer)<br />

Norbert Marcher, vom gleichnamigen Villacher<br />

Familienunternehmen, bekundet die Unterstützung<br />

des Bauernstandpunktes. Die heimische<br />

Fleischbranche stehe für eine Jahreswertschöpfung<br />

in Milliardenhöhe und gebe<br />

rund 20.000 Mitarbeitern Beschäftigung.<br />

Aufgrund des freien Marktzugangs belaufe<br />

sich das Warenaustauschverhältnis mit der EU<br />

auf jährlich etwa drei Millionen <strong>Schweine</strong> bei<br />

einer heimischen Eigenproduktion von fünf<br />

Millionen Tieren. Mehrerlöse für höhere Tierschutzauflagen<br />

seien am Markt nicht darstellbar.<br />

VÖS Obmann Lederhilger<br />

Ein n<strong>at</strong>ionaler Alleingang Österreich bei verschärften<br />

Tierschutzauflagen würde zu einer<br />

klaren Wettbewerbsbenachteiligung führen!<br />

Es gilt zu unterstreichen, dass sich die Landwirte<br />

sicher nicht dem Tierschutz verschließen!<br />

„Tierschutz ist wichtig, aber mit Augenmaß<br />

und mit Blick auf die Europäische<br />

Union.“<br />

„Auch ich als Bäuerin möchte geschützt werden,<br />

nicht nur die Sau und die Ferkel“, mit<br />

dieser Feststellung h<strong>at</strong> die südsteirische Bäuerin<br />

K<strong>at</strong>harina Gründl dem Auditorium aus<br />

Mitgliederversammlung 16

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