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Gruppenhaltung ohne Ferkelschutzstand Wir lassen ... - Schweine.at

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Dr. Bettina Exel<br />

<strong>Schweine</strong>besamung Gleisdorf<br />

Aus dieser starken Varianz heraus vermutet<br />

man auch die unterschiedliche Ausprägung<br />

des klinischen Bildes auf den landwirtschaftlichen<br />

Betrieben. Hinzu kommt oftmals noch<br />

die Interaktion mit andern Krankheitserregern,<br />

so dass es sehr unterschiedliche Auswirkungen<br />

einer PRRS-Erkrankung geben kann.<br />

Das klinische Bild von PRRS ist einerseits<br />

durch Fruchtbarkeitsprobleme, wie Aborte,<br />

Umrauscher, tot oder lebensschwachgeborene<br />

Ferkel gekennzeichnet, andererseits spielen<br />

auch Lungenentzündungen in der Aufzucht<br />

und Mast eine entscheidende Rolle. Vielfach<br />

wird die Erkrankung durch Sekundärerreger<br />

verkompliziert, so dass sich auch die wirtschaftlichen<br />

Schäden durch ein Auseinanderwachsen<br />

der Tiere potenzieren.<br />

<strong>Wir</strong>tschaftliche Auswirkungen<br />

In Nordamerika sind die Folgen von PRRS am<br />

landwirtschaftlichen Betrieb, sowohl im Hinblick<br />

auf die Tiergesundheit als auch auf die<br />

wirtschaftlichen Folgen sehr gut untersucht.<br />

Allerdings sind diese D<strong>at</strong>en nur sehr bedingt<br />

auf Österreich umlegbar. Zu allererst ist<br />

hauptsächlich ein anderer Virustyp für die<br />

Erkrankungen verantwortlich und zudem sind<br />

die Betriebsstrukturen in keinster Weise mit<br />

der Steiermark vergleichbar.<br />

Untersuchungen<br />

in der Steiermark<br />

Blutuntersuchungen bei einem Eber zur Feststellung des PRRSV-<br />

St<strong>at</strong>us. Foto: Exel<br />

PRRS ein wichtiger Faktor in der<br />

steirischen <strong>Schweine</strong>erzeugung?<br />

Das Porzine Reproduktive und Respir<strong>at</strong>orische Syndrom (PRRS) zählt weltweit zu<br />

den wichtigsten und wirtschaftlich bedeutendsten Erkrankungen in der <strong>Schweine</strong>produktion.<br />

Das Syndrom wird durch das PRRS-Virus hervorgerufen. Das Virus ist<br />

durch eine sehr hohe Variabilität gekennzeichnet.<br />

Um die Auswirkungen auf steirische Betriebe zu<br />

untersuchen wurde vom TGD-Steiermark ein<br />

Projekt finanziert, das in Kooper<strong>at</strong>ion mit der<br />

<strong>Schweine</strong>Ber<strong>at</strong>ung Steiermark (SBS) und der<br />

Veterinärmedizinischen Universität in Wien<br />

durchgeführt wurde. Es soll darüber Aufschluss<br />

bringen, wie sich eine PRRSV-Infektion in der<br />

heimischen <strong>Schweine</strong>produktion auswirkt. Das<br />

konkrete Ziel war es, die Auswirkungen einer<br />

chronischen PRRSV-Infektion auf die Reproduktionsleistung<br />

von Sauen zu untersuchen.<br />

Zusätzlich wurde der Einfluss ausgewählter<br />

Managementfaktoren auf die Fruchtbarkeit<br />

untersucht. Insgesamt wurden in 130 steirischen<br />

Ferkelerzeugerbetrieben Blutproben entnommen<br />

und auf PRRSV-Antikörper mittels ELI-<br />

SA (IDEXX HerdCheck PRRS2RX) untersucht.<br />

Zudem wurde ein ausführlicher Managementfragebogen<br />

ausgefüllt, um so detailliertere Aussagen<br />

treffen zu können.<br />

Ergebnisse der Untersuchung<br />

Die aktuelle Seroprävalenz, d.h. die Anzahl<br />

PRRSV-Antikörper positiver Betriebe, liegt in<br />

der Steiermark auf Betriebsebene bei 46,2%.<br />

Auf Grund der Betriebserhebungen und der<br />

fehlenden akuten klinischen Symptom<strong>at</strong>ik<br />

kann auf eine endemische Infektion der<br />

Betriebe geschlossen werden. In Abbildung 1<br />

ist die Verteilung der PRRSV-Antikörper neg<strong>at</strong>iven<br />

und positiven Betrieben dargestellt. In<br />

12,3% der Betriebe wurde der Bestand 3x pro<br />

Jahr mit der MLV Vakzine Porcillis® PRRS<br />

lebend geimpft.<br />

Um eine bessere Auswertbarkeit der Betriebe<br />

zu erhalten wurden die Betriebe in Gruppen<br />

zusammengefasst. Die größte Gruppe h<strong>at</strong> die<br />

Charakteristika, dass alle einen Produktionsrhythmus<br />

haben, ebenso wie einen Eber, der<br />

Abferkelstall im Rein-Raus-Verfahren betrieben<br />

wird und mit einer Zwangs Bei- und Entlüftung<br />

ausgest<strong>at</strong>tet ist.<br />

Zusammenfassend gab es in den Fruchtbarkeitsmerkmalen,<br />

wie Umrauscher, lebendgeborene<br />

und totgeborene Ferkel pro Sau und Jahr,<br />

so wie der Zwischenwurfzeit keinen signifi-<br />

Abb. 2: Vergleich der Säugezeitverluste der PRRS-geimpften,<br />

PRRS-Antikörper-neg<strong>at</strong>iven und PRRS-Antikörper-positiven<br />

Betriebe. Quelle: Peinhart<br />

Tiergesundheit 32

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