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Gruppenhaltung ohne Ferkelschutzstand Wir lassen ... - Schweine.at

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Umrauschquote im Sommer:<br />

Dissert<strong>at</strong>ion bringt neue Erkenntnisse<br />

Neben der Umrauschquote im Allgemeinen ist in der Praxis das Phänomen der höheren Umrauschquoten in den<br />

Sommermon<strong>at</strong>en bekannt. Verschiedene Meinungen bestehen bei Sauenhaltern, Ber<strong>at</strong>ern und Tierärzten über<br />

die Ursachen. Ein eindeutiges Urteil zu den Gründen findet sich auch in der Liter<strong>at</strong>ur nicht.<br />

Ö-Börsenchef Dr. Schlederer fand in seiner Dissert<strong>at</strong>ion neue Ansätze zur Problembehebung.<br />

Die Produktionsbedingungen in der Sauenhaltung<br />

sind in den einzelnen Betrieben sehr verschieden.<br />

Strukturiertes D<strong>at</strong>enm<strong>at</strong>erial liegt<br />

über die Haltungs- und Managementbedingungen<br />

nicht vor. Mit einer Erhebung der<br />

betrieblichen Gegebenheiten in der Sauenhaltung<br />

wurde diese Lücke geschlossen. Durch<br />

Verknüpfung der biologischen Leistungen,<br />

insbesondere der Umrauschquote, mit den<br />

betrieblichen Gegebenheiten in der Produktion<br />

sollte herausgefunden werden, unter welchen<br />

Bedingungen die unterschiedlichen<br />

Umrauschquoten in den VLV-Mitgliedsbetrieben<br />

im Jahresdurchschnitt und in den Sommermon<strong>at</strong>en<br />

zustande kommen.<br />

Ergebnisse im Bereich Stall<br />

Als ein Merkmal für günstiges Stallklima wurde<br />

die Porendecke angesehen. Im Abferkelabteil<br />

dürfte sich diese am stärksten auf die<br />

Umrauschquote auswirken. Die Betriebe mit<br />

einer Porendecke im Abferkelabteil erreichten<br />

sowohl in den Sommermon<strong>at</strong>en als auch in<br />

den übrigen Mon<strong>at</strong>en signifikant niedrigere<br />

Umrauschquoten (siehe Abb. 1).<br />

Die 104 Betriebe, die im Abferkelabteil die<br />

Luft über die Porendecke zuführen, erreichten<br />

Abb. 1: Umrauschquoten (Durchschnitt 2006 und 2007) der<br />

Betriebe mit und <strong>ohne</strong> Porendecke im Abferkelabteil in den<br />

Sommermon<strong>at</strong>en und in den übrigen Mon<strong>at</strong>en. D<strong>at</strong>en: Schlederer<br />

mit einer Sommerumrauschquote von 16,2%<br />

einen signifikant besseren Wert als jene 85<br />

<strong>ohne</strong> Porendecke, die eine Umrauschquote im<br />

Sommer von 20,69 % erzielten. In den übrigen<br />

Mon<strong>at</strong>en lagen 103 Betriebe mit Porendeckenlüftung<br />

hochsignifikant besser als 81 Betriebe<br />

<strong>ohne</strong> Porenlüftung (12,03% versus 15,66%).<br />

Offensichtlich ermöglicht die Porendeckenlüftung<br />

im Abferkelabteil für Sauen eine günstigere<br />

Stallklimaführung und damit eine bessere<br />

Sauerstoffversorgung als die anderen Lüftungssysteme.<br />

Eine gleichmäßige Zuluftverteilung<br />

bei gleichzeitiger Verhinderung von<br />

Zugluft sowie eine Pufferwirkung bei der<br />

Zulufttemper<strong>at</strong>ur vermindern die Schadgaskonzentr<strong>at</strong>ion<br />

und Temper<strong>at</strong>urschwankungen.<br />

Diese Eigenschaften dürften sich positiv auf<br />

das Wohlbefinden der Sauen auswirken.<br />

Ergebnisse im Bereich Besamung<br />

Laut Hypothese ist in Betrieben mit instrumenteller<br />

Besamung und Besamung mittels<br />

N<strong>at</strong>ursprung eine geringere Umrauschquote zu<br />

erwarten. Zum einen wird angenommen, dass<br />

in Zeiten, in denen kein künstliches Sperma<br />

verfügbar ist (Feiertage, Wochenenden), dieses<br />

Manko kompensiert werden kann, zum<br />

anderen sollen sexuell aktive Eber einen günstigeren<br />

Rauschestimulierungseffekt aufweisen<br />

als reine Sucheber.<br />

In den Sommermon<strong>at</strong>en als auch in den übrigen<br />

Mon<strong>at</strong>en ist im Durchschnitt die Umrauschquote<br />

in den Betrieben mit instrumenteller<br />

Besamung und auch mittels N<strong>at</strong>ursprung<br />

niedriger, ebenso die Streuung der Umrauschquote<br />

(Abb. 2).<br />

Die Differenz in den Umrauschquoten bei diesem<br />

Merkmal beträgt in den Sommermon<strong>at</strong>en<br />

-3,56%-Punkte (16,12 versus 19,69), in den<br />

übrigen Mon<strong>at</strong>en -3,08 %-Punkte (11,79 versus<br />

14,87).<br />

Die Betriebe (56%), die ganzjährig zu einer<br />

fixen Tageszeit besamten, erzielten eine Sommerumrauschquote<br />

von 19,21 %.<br />

Die Annahme, dass die Verlegung der Besamung<br />

im Sommer in die kühlere Tageszeit zu<br />

einer Verringerung der Umrauschquote führen<br />

würde, bestätigten die D<strong>at</strong>en nicht. Jene<br />

Betriebe (10 %) mit Verlegung der Besamung<br />

im Sommer in die kühlere Jahreszeit wiesen<br />

mit einer Umrauschquote von 20,43% sogar<br />

einen schlechteren Wert auf als die übrigen<br />

Betriebe. Die besten Werte (16,44%) erreichten<br />

jene Betriebe, die keine bestimmte Tageszeit<br />

zur Besamung vorgeben. Die Betriebe mit<br />

zeitlich ungebundener Besamung erzielten im<br />

Abb. 2: Umrauschquoten (Durchschnitt 2006 und 2007) der Betriebe<br />

mit Besamung auch mittels N<strong>at</strong>ursprung bzw. <strong>ohne</strong> N<strong>at</strong>ursprung in<br />

den Sommermon<strong>at</strong>en und übrigen Mon<strong>at</strong>en. D<strong>at</strong>en: Schlederer<br />

Management 24

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