Gruppenhaltung ohne Ferkelschutzstand Wir lassen ... - Schweine.at
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Das beste Schnitzel kommt aus Österreich<br />
Mit Schnitzelkostproben machten NÖ Bäuerinnen auf die Unsinnigkeit des von Minister Stöger geplanten Verbots<br />
der Kastenstände aufmerksam. Die rund 150 teilnehmenden Bäuerinnen verköstigten an die 6.000 Konsumenten<br />
und befragten sie nach ihren Vorlieben beim <strong>Schweine</strong>fleischkonsum.<br />
Eine Aktion der bäuerlichen Art gab es vom 20.<br />
bis 21. Mai 2011 bei Spar und Merkur. Bei landesweit<br />
insgesamt 27 Lebensmittelmärkten verteilen<br />
NÖ Bäuerinnen Kostproben von Schnitzeln<br />
aus heimischem <strong>Schweine</strong>fleisch.<br />
In einer Pressekonferenz im Betrieb der Fam.<br />
Ganzberger in Hürm, Bezirk Melk, haben die<br />
NÖ Bauernbunddirektorin Klaudia Tanner, LK-<br />
NÖ-Vizepräsidentin Theresia Meier, NÖ Landesbäuerin<br />
Maria Winter und der Obmann der<br />
Erzeugergemeinschaft Gut Streitdorf, Josef Hieger,<br />
die Aktion der Bäuerinnen vorgestellt.<br />
Hintergrund der Aktion ist das von Gesundheitsminister<br />
Alois Stöger (SPÖ) geplante Verbot<br />
der in den Abferkelabteilen üblichen Ferkelschutzkörbe,<br />
welche Babyferkel vor dem<br />
Erdrücken durch die Sau schützen. Diese<br />
Gesetzgebung würde die heimischen Sauenhalter<br />
vor existenzielle Probleme stellen. Diese<br />
einseitige Benachteiligung der heimischen<br />
Landwirtschaft könnte sehr schnell die Produktion<br />
in Österreich gefährden.<br />
Lange Transportwege -<br />
importiertes Risiko<br />
In Ländern wie Holland oder Dänemark habe<br />
der österreichische Tierschutz keinen Zugriff.<br />
Die Bauern seien aus ureigenstem Interesse am<br />
Wohl der Tiere interessiert.<br />
„<strong>Wir</strong> verwehren uns nicht gegen den Tierschutz,<br />
aber er muss auch machbar sein“, so stellte LK-<br />
NÖ-Vizepräsidentin Theresia Meier den Standpunkt<br />
der bäuerlichen Interessenvertretung<br />
dar. Problem<strong>at</strong>isch sei es, wenn bei offenen<br />
Märkten einseitig n<strong>at</strong>ionale Erschwernisse vorgeschrieben<br />
würden. Dies wäre eine Benachteiligung<br />
der heimischen Produktion und hätte<br />
verstärkte Importe zur Folge. „Jedes importierte<br />
Lebensmittel ist auch importiertes Risiko“,<br />
meinte Theresia Meier in Anspielung auf die<br />
Ereignisse der jüngeren Vergangenheit. Die<br />
Konsumenten können darauf vertrauen, dass<br />
<strong>Schweine</strong>fleisch aus Österreich vom Stall bis<br />
zum Fleischregal einer unabhängigen Kontrolle<br />
unterliegt und regionale Herkunft, Qualität<br />
sowie Frische garantiert werden kann.<br />
Heimische Ware erwünscht<br />
Auch Gut Streitdorf-Obmann Josef Hieger stellte<br />
nachteilige Aspekte der Importproblem<strong>at</strong>ik<br />
dar. Hieger verdeutlichte die großen Anstrengungen<br />
der Bauern, der heimischen Lebensmittelwirtschaft<br />
und auch des Handels zur Herkunftssicherung<br />
der Lebensmittel. Hieger: „Die<br />
Stöger-Verordnung bedeutet stark zunehmende<br />
Ferkelimporte. Das gefährdet unsere regionalen<br />
Qualitätsprogramme wie beispielsweise das<br />
Donaulandschwein oder sogar auch die Eigenmarken<br />
des Handels und das AMA-Gütesiegel.“<br />
Dies sei eindeutig gegen die Interessen der Konsumenten,<br />
die beim Fleischeinkauf heimische<br />
Ware wünschen.<br />
Sehr positives Konsumentenecho<br />
Hunderte Kundenkontakte an jedem der 27<br />
Standorte und ein durchwegs sehr positives<br />
Echo bei den angesprochenen Konsumenten –<br />
auf diese erfreuliche Bilanz ihrer Aktionstage<br />
„Das beste Schnitzel stammt aus Österreich“<br />
kann die Arbeitsgemeinschaft der Bäuerinnen<br />
NÖ verweisen. Landesbäuerin Maria Winter<br />
dankt namens der Organis<strong>at</strong>ion, an der der NÖ<br />
Bauernbund, der Verband Österreichischer<br />
<strong>Schweine</strong>produzenten und die LK NÖ beteiligt<br />
waren, insbesondere den Handelsketten Merkur<br />
und Spar für deren Unterstützung. Auch den<br />
etwa 150 Bäuerinnen an der „Front“ und den<br />
vielen mitarbeitenden Händen im Hintergrund<br />
spricht die Landesbäuerin ihren Dank aus. Winter:<br />
„Die durchwegs sehr positiven Rückmeldungen<br />
der etwa 6.000 kontaktierten Konsumenten<br />
rechtfertigen den vollen Eins<strong>at</strong>z.“<br />
Interessant verliefen die Gespräche zwischen<br />
Bäuerinnen und KonsumentInnen: Vielen KonsumentInnen<br />
war die Diskussion um Tierhaltungsbestimmungen<br />
und die Sorge der Landwirtschaft<br />
um die Zukunft gar nicht bekannt.<br />
Im Gespräch zeigten sie aber viel Verständnis<br />
für die Anliegen der Bäuerinnen und unterstützen<br />
diese zu einem sehr hohen Grad, was auch<br />
die Umfrageergebnisse belegen.<br />
Das Umfrageergebnis im Detail<br />
59% der befragten KonsumentInnen gaben an,<br />
dass sie mehrmals mon<strong>at</strong>lich <strong>Schweine</strong>fleisch<br />
essen, 19% greifen mehrmals jährlich zu<br />
<strong>Schweine</strong>fleisch und nur 3% essen nie <strong>Schweine</strong>rnes.<br />
Dabei achten die KonsumentInnen laut<br />
ihren Angaben zu 62% darauf, dass sie immer<br />
AMA-Gütesiegelqualität kaufen, 26% meistens,<br />
8% manchmal und 3% nie. Sehr hohe Zustimmung<br />
geben die KonsumentInnen zur Frage, ob<br />
sie auch in Zukunft <strong>Schweine</strong>fleisch aus kontrollierter<br />
österreichischer Herkunft von bäuerlichen<br />
Betrieben genießen wollen: für 83% ist<br />
das sehr wichtig, für 15% wichtig und nur 2%<br />
ist das egal. Die heimischen Produzenten konnten<br />
vor allem mit Schmackhaftigkeit, Frische,<br />
regionaler Herkunft und der Preiswürdigkeit<br />
punkten.<br />
Josef Hieger, Maria Winter, Theresia Meier, Klaudia Tanner. Foto: NÖ LWK<br />
DI Elfriede Schaffer/<br />
DI Ricarda Groiss-Besenhofer<br />
Tierhalteverordnung<br />
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