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Gruppenhaltung ohne Ferkelschutzstand Wir lassen ... - Schweine.at

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Hans-Peter Bäck<br />

Koordin<strong>at</strong>or Ferkelausschuss<br />

Preisausschläge und Vermarktungsprobleme sind<br />

eine Sache – die andere und zumindest genauso<br />

drückende, ist das Umfeld, in dem sich der Ferkelerzeuger<br />

derzeit bewegt beziehungsweise dem<br />

er ausgesetzt ist.<br />

<strong>Wir</strong> befinden uns in einem entscheidenden Jahr.<br />

Einem Jahr, in dem viele Weichen gestellt werden,<br />

wie es mit der <strong>Schweine</strong>produktion in<br />

Österreich weitergehen wird. Es gilt die Umstellung<br />

auf die <strong>Gruppenhaltung</strong> in einem schwierigen<br />

Umfeld zu bewältigen und es scheint, dass<br />

die Anpassung auf die hohen Futterpreise nicht<br />

in der Geschwindigkeit von st<strong>at</strong>ten geht, wie es<br />

der Produzent benötigt. Auf dem europäischen<br />

Markt herrscht durch die Vormachtstellung<br />

Deutschlands mit der äußerst aggressiven Vermarktungsstr<strong>at</strong>egie<br />

ein gnadenloser Verdrängungskampf.<br />

Alle reden von Strukturwandel, als<br />

hätte es den nie gegeben. N<strong>at</strong>ürlich ist er im<br />

Gange, n<strong>at</strong>ürlich drehen sich die Räder immer<br />

schneller. Aber wie soll eine bäuerliche, kleinstrukturierte<br />

und kreislauforientierte Landwirtschaft<br />

gegen Mitbewerber bestehen, die in vielen<br />

Weichenstellung in der<br />

Ferkelproduktion<br />

Die Ferkelproduktion erlebt derzeit eine Phase, in der es wieder einmal den<br />

Anschein h<strong>at</strong>, als sei man am Markt der schwächste Teilnehmer. Das erste Halbjahr<br />

war bisher von zwei einschneidenden Ergebnissen geprägt, der Futterknappheit und<br />

dem Dioxinskandal mit all seinen neg<strong>at</strong>iven Folgen für die Abs<strong>at</strong>z- und Preislage.<br />

Dingen Vorteile haben und nicht immer lauter<br />

sind. Lohndumping und massive Investitionsförderungen<br />

sind Vorteile, die unsere Landwirtschaft<br />

durch die günstige Flächen- und Eigentumsstruktur<br />

nur sehr schwer ausgleichen kann.<br />

Und dann schlägt man die Zeitung auf und liest<br />

Berichte, die Einkommen der Bauern wären so<br />

stark gestiegen, dass man sowieso zu viele Subventionen<br />

beziehe und viele Dinge mehr. Einen<br />

Tag später, beim nächsten „Lebensmittelskandal“,<br />

werden wiederum mehr Kontrollen gefordert.<br />

Diese sollen selbstverständlich von der<br />

Landwirtschaft getragen werden, denn teurer<br />

darf ja sowieso nichts werden, um nur ja nicht<br />

den zweiten Urlaub zu gefährden.<br />

Auf die „Tierschutzdeb<strong>at</strong>te“ will ich gar nicht<br />

näher eingehen, aber ich frage mich schon, wie<br />

sich in diesem stark verunsicherten Umfeld Investitionen<br />

in Bezug auf die <strong>Gruppenhaltung</strong><br />

umsetzen <strong>lassen</strong> werden. Gerade hier h<strong>at</strong> die<br />

bäuerliche Ferkelproduktion noch vieles in sehr<br />

kurzer Zeit zu bewältigen.<br />

Ferkelproduktion muss<br />

erhalten werden<br />

Für die Aufrechterhaltung der gesamten österreichischen<br />

Wertschöpfungskette in der<br />

<strong>Schweine</strong>produktion ist es von größter Bedeutung,<br />

dass die Ferkelerzeugung nicht wegbricht.<br />

<strong>Wir</strong> werden unsere Preisvorteile auf<br />

dem Mastschweinesektor nur behaupten können,<br />

wenn in Österreich weiter ausreichend<br />

Ferkel produziert werden. Es wird keine AMA<br />

und Regionalzuschläge mehr geben, wenn die<br />

Grundversorgung mit ausschließlich österreichischer<br />

Ware nicht mehr gegeben ist.<br />

Fällt die Marktposition im Lebensmittelhandel,<br />

der im Frischfleisch fast zur Gänze und in<br />

der Verarbeitungsware immer mehr auf österreichische<br />

Erzeugnisse zurückgreift, wird es<br />

eine sehr harte Landung im europäischen<br />

Wettbewerb geben.<br />

Damit würde man sich aber auch Zustände<br />

einkaufen, die auch der vielzitierte Konsument<br />

sicher nicht will. Zustände, wie diverse<br />

Futtermittelskandale durch Nitrofen und Dioxin<br />

oder dem EHEC-Erreger in Lebensmittel,<br />

haben wir in Österreich nicht.<br />

Unsere Kontrollsysteme und unsere Eigenverantwortung<br />

haben bisher gehalten und wir<br />

würden uns daher auch wünschen, dass wir<br />

dann in Krisenzeiten entsprechend breit<br />

unterstützt werden. <strong>Wir</strong> brauchen Investitionsförderungen,<br />

um konkurrenzfähig zu<br />

bleiben und wir brauchen auch die Unterstützung<br />

der Politik, die uns die Rechtssicherheit<br />

in der Produktion geben muss.<br />

Dieser Sommer könnte einer der schwierigsten<br />

in der Ferkelvermarktung werden, den es je<br />

gab. Darum ersuchen wir alle unsere Kunden,<br />

jeden einzelnen Mäster, uns zu helfen, damit<br />

wir wenigstens den Abs<strong>at</strong>z von österreichischen<br />

Ferkeln so halbwegs sicherstellen können.<br />

Ferkelmarkt<br />

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