Netz 21 - Neubaustrecke Rhein/Main - Rhein/Neckar, Anbindung ...

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4.1 Darmstadt-West 4.1.1 Ausgangslage Die Gleise der NBS-Trassenvariante II verlaufen autobahnparallel östlich der BAB 5 bzw. BAB 67. Im Bereich der Kreuzung der Trasse mit der Bundes- straße B26 / Rheinstraße ist der neue Fernbahnhof Darmstadt-West nahe der Siedlung Tann vorgesehen. Das Bahnhofsgebäude befindet sich in Höhenlage der Rheinstraße. Die Gleislage wird in einem Einschnitt annähernd auf dem Niveau der BAB 5 liegen. 4.1.2 Städtebauliche Entwicklungsperspektive Bei einer Entscheidung für einen Fernbahnhof entlang der BAB ist es erforderlich, diesen Standort mit entsprechenden flankierenden Entwick- lungsmaßnahmen in die Siedlungsentwicklung einzubinden. Nur so kann der Standort nachhaltig für die Stadt und die Region gesichert werden. Der engere Entwicklungsbereich um den Fernbahnhof Darmstadt- West ist lagebedingt nur begrenzt ausbaubar. Zusätz- lich zur Bahninfrastruktur und zu bahnaffinen Nutzungen ist ein Bauvolumen zwischen 40 m 2 und 60.000 m 2 BGF realisierbar, so dass hier keine negativen 9 4. Städtebauliche Integration der Bahnanlagen Auswirkungen auf die Entwicklungen in anderen Bereichen wie in der Darmstädter Weststadt, in Griesheim oder in Weiterstadt zu erwarten sind. 4.1.3 Planungsrechtliche Bedingungen und Anforderungen Der Landesentwicklungsplan Hessen sowie der Regionalplan Südhessen 2000 verfolgen die Zielsetzung, den Darmstädter Hauptbahnhof in eine Neubaustrecke einzubinden. Insofern ist für eine Realisierung eines Fernbahnhofsstandorts Darm- stadt-West die landesplanerische und regional- planerische Zielsetzung anzupassen. Der Bahnhof Darmstadt-West mit seinen Anlagen einschließlich seiner Erschließung wird über das abschnittsweise Planfeststellungsverfahren der NBS genehmigungsrechtlich abgewickelt. Die ergänzen- den Flächen neben dem Bahnhof müssen über eine Änderung des Flächennutzungsplanes und evtl. neu aufzustellende Bebauungspläne bauleitplanerisch abgesichert werden. Bild 5: Fernbahnhof Darmstadt – West aus Sicht der Autobahn A5
4.1.4 Städtebauliche und bauliche Auswirkungen NBS-Trassenvariante Die räumlichen Konfliktpotenziale im Streckenbereich Darmstadt aufgrund bautechnischer Zwangspunkte und den Schutzgüterbereichen Wohnen, Arbeiten, Erholung sind als gering und unproblematisch lösbar zu betrachten. Die Variante II mit der Bündelung der Trassen von BAB und Bahn bedingt im Untersuchungsraum hauptsächlich den Bau von ergänzenden Verkehrsbauwerken bzw. Brückenbauwerken zur Querung bestehender Ver- kehrswege. Nur im Bereich des problematisch gelegenen Wohn- gebiets "Siedlung Tann" ist Wohnbebauung in geringem Umfang betroffen. Die technisch ohnehin erforderliche Tieflage der NBS entschärft jedoch den Konflikt. Baukonzept Für den Standort Darmstadt-West bestehen folgende Mindestanforderungen: Beidseitig der B26 / Rheinstraße wird in allen Lösungen ein Riegelbauwerk dargestellt, das in seiner Proportion zwischen den Gebäuden der Siedlung Tann und dem neuen Bahnquartier vermittelt. Diese beiden "Bahnhofsriegel" schieben sich dynamisch bis zur Autobahnbrücke, wo sie als Zeichen des Bahnhofs den gut sichtbaren Auftakt der Stadt Darmstadt und ihres Fernbahnhofs darstellen (vgl. Bild 5). ¢ Sie sind zugleich Träger der gesamten Vernetzungs- struktur zwischen ÖPNV, MIV, bahnaffinen Nutzungen und den in Tieflage befindlichen Bahnsteigen des Fernbahnhofs. Als Nutzungen sind vorstellbar: bahnspezifische Nutzungen (Technik / Betriebsorganisation / Wartung / Reisenden- Betreuung), £ £ ¤ £ bahnaffine Nutzungen (Reisenden- Dienstleistungen, Reise- und Touristik, Mietwagen-Service, Einzelhandel für den täglichen und periodischen Bedarf), regionsspezifische Nutzungen (Verwaltungs- und Behördendienstleistungen, Unternehmens- repräsentanzen und Ausstellungen), stadtspezifische Nutzungen (Mobilitätszentrum und Infotheken, Einzelhandels-Fachgeschäfte), ergänzend hochwertige Nutzungen des tertiären Sektors, Gastronomie. Als Baukonzept für eine maximale Entwicklung ist in den dargestellten Baufeldern (vgl. Bild 6) neben einer signifikanten Architektur auch die Überbauung des Bahnhofs selbst städtebaulich vorstellbar und vertretbar. In ihrer erforderlicherweise einmali- gen konstruktiven Beschaffenheit wäre sie zusätzlich kennzeichnend für den neuen Fernbahnhofsstandort und zugleich neues städtebauliches Kennzeichen für dieWissenschaftsstadt Darmstadt. Erschließung MIV Die Anbindung an den MIV ist gut realisierbar. Die Verbindung mit den östlich von Darmstadt gelegenen Gebieten ist jedoch problematisch, hier sollten zur besseren Vernetzung der Verkehrssysteme die diskutierten Darmstädter Straßentangenten im Norden undWesten realisiert werden.Die verkehrlich- en Erschließungsmaßnahmen werden in Kapitel 5.2. ausführlich beschrieben. Erschließung ÖPNV/SPNV Die ÖPNV-Vernetzung ist über Straßenbahnanschluss und Busverbindung herstellbar. Zur Optimierung kann die bestehende Straßenbahnhaltestelle Otto- Hesse-Straße in der Siedlung Tann nach Westen über den Fernbahnhof gelegt werden. Dadurch wird ein direkter Umstieg vom ÖPNV-Halt auf die Fernbahn- steige möglich. 10
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