Schul- und Orts-Chronik Alt-Wette in Oberschlesien ab etwa 1833 ...
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KÑnigl. Regierung aus dem Ostfonds versprochene Beihilfe noch nicht genehmigt. Nach Abnahme des<br />
Wasserwerkes komme ich <strong>in</strong> dieser <strong>Chronik</strong> noch e<strong>in</strong>mal darauf mit e<strong>in</strong>em ausfÅhrlichen Bericht zurÅck.<br />
Das <strong>Schul</strong>jahr schlieÉt mit e<strong>in</strong>er Entlassung von 21 SchÅlern, von denen 2 dem KÑnigl. Gymnasium<br />
zu NeiÉe Åberwiesen werden.<br />
18<br />
<strong>Schul</strong>jahr 1909/10.<br />
Am 1. April a. werden 16 SchÅler <strong>in</strong> die <strong>Schul</strong>e aufgenommen, so daÉ das neue <strong>Schul</strong>jahr mit e<strong>in</strong>er<br />
SchÅlerzahl von 146 SchÅlern beg<strong>in</strong>nt. Da der 1. Lehrer Kutsche im Sommer des Jahres 1907 an e<strong>in</strong>em<br />
Spielkursus <strong>in</strong> NeiÉe teilgenommen hat, werden ihm auf se<strong>in</strong> Ersuchen durch Vermittelung des Spiel<strong>in</strong>spektors<br />
Herrn MÅnzer BismarckhÅtte seitens der KÑniglichen Regierung Spielutensilien <strong>und</strong> zwar:<br />
4 rote BÇlle, 3 KaiserbÇlle. 1 Faustball, 1 FuÉball, 2 WanderbÇlle, 12 Reifen mit 24 StÇben, 2 FÇhnchen<br />
zum Eilbotenlauf u. 1 Schlagholz der <strong>Schul</strong>e Åberwiesen, welche GegenstÇnde dem hies. <strong>Schul</strong><strong>in</strong>ventar<br />
e<strong>in</strong>verleibt wurden.<br />
Am 15. November 1909 fand die landespolizeiliche Abnahme der nun fertiggestellten Wasserleitung<br />
hiesiger Geme<strong>in</strong>de durch die Herrn KÑnigl. Baurat Richter, Mediz<strong>in</strong>alrat HÑnig, Regierungsbaumeister Sau<br />
im Beise<strong>in</strong> des Genossenschafts-Vorstandes, sowie des Geme<strong>in</strong>de-Vorstandes statt. Die AusfÅhrung wurde<br />
<strong>in</strong> jeder Beziehung als e<strong>in</strong>e sachgemÇÉe <strong>und</strong> jeder Vorschrift entsprechende bezeichnet <strong>und</strong> gratulierte der<br />
Herr Baurat der Geme<strong>in</strong>de zu der tadellosen <strong>und</strong> schÑnen Wasserleitung. Äber die Entstehung <strong>und</strong> den Bau<br />
derselben sei folgendes bemerkt:<br />
Die schwierigen WasserverhÇltnisse hiesiger Geme<strong>in</strong>de (Äberschwemmungsgebiet, Tiefbrunnen)<br />
machten den vielseitigen Wunsch rege, e<strong>in</strong>e Wasserleitung zu bauen. Um die Angelegenheit zu beschleunigen<br />
wurde e<strong>in</strong>e Versammlung anberaumt, <strong>in</strong> welcher e<strong>in</strong>e Genossenschaft gegrÅndet wurde am 6. Mai<br />
1907 unter dem Namen: Poln.<strong>Wette</strong>r Wasserversorgungs-Genossenschaft u. G.m.b.H. der bei der<br />
GrÅndung Genossen ( Anzahl fehlt <strong>in</strong> der Orig<strong>in</strong>alchronik) beitraten: Der Firma Herde Breslau wurden<br />
die Vorarbeiten Åbertragen, welche sich Åber Jahr <strong>und</strong> Tag <strong>in</strong> die LÇnge zogen. Im Juni 1908 wurde der<br />
endgiltige BeschluÉ zum Bau gefaÉt <strong>und</strong> die AusfÅhrung der oben genannten Firma Heerde ((sic!) zum<br />
vere<strong>in</strong>barten Preise von 30000 M Åbertragen. Da uns zum Bau der Wasserleitung e<strong>in</strong>e Beihilfe bis zu 6/10<br />
aus dem Ostfonds versprochen <strong>und</strong> diese vom Vorstande auch nachgesucht wurde, so erfolgte der Bau<br />
unter Aufsicht der KÑnigl. Regierung also genau nach den vom KÑnigl. Meloriations-Bauamt<br />
(Melioration ist geme<strong>in</strong>t!) geprÅften <strong>und</strong> der Landespolizei genehmigten Zeichnungen <strong>und</strong> EntwÅrfe. -<br />
Vom Stellenbesitzer Josef Jockisch Deutschwette wurden 12 Ü a Land, worauf sich die Quelle befand, fÅr<br />
den Preis von 1800 M erworben. Am 27. August 1908 erfolgte der erste Spatenstich, <strong>und</strong> erst am 1. April<br />
1909 wurde die beendete Wasserleitung ihrer Bestimmung vorbehaltlich der staatlichen Genehmigung<br />
Åbergeben.<br />
WÇhrend des Baues bestand der Vorstand der Genossenschaft aus folgenden Mitgliedern:<br />
1. Hauptlehrer Kutsche, 2. Bauergutsbesitzer Herr Marschke u. Artelt, denen auch die Leitung des Baues<br />
oblag. - Am Tage der staatlichen Abnahme, also am 15. November wurde die Wasserleitungsanlage mit<br />
allen Forderungen nach e<strong>in</strong>er von der Genossenschaft aufgestellten Bilanz der hiesigen Geme<strong>in</strong>de resp. dem<br />
Geme<strong>in</strong>de-Vorstand Åbergeben, da nach e<strong>in</strong>er Zuschrift der KÑniglichen Regierung Beihilfen nur Geme<strong>in</strong>den,<br />
<strong>in</strong> denen das Unternehmen sicher gestellt ist, gewÇhrt werden kÑnnen. Deshalb wurde durch BeschluÉ<br />
der General-Versammlung vom (Datumsang<strong>ab</strong>e an freigelassener Stelle fehlt <strong>in</strong> der <strong>Chronik</strong>!) die<br />
Wasserversorgungsgenossenschaft aufgelÑst. - Die aus dem Ostfonds gewÇhrte Beihilfe betrÇgt 8400 M.<br />
Nach erfolgter Festsetzung der BeitrÇge der e<strong>in</strong>zelnen Interessenten ist freilich e<strong>in</strong>(e) viel hÑhere Summe<br />
aufzubr<strong>in</strong>gen, als anfÇnglich vermutet wurde, weil erstens der Voranschlag des Baues im Betrag von 30000<br />
weit Åberschritten, so daÉ endgÅltige Bausumme <strong>in</strong>cl. Bauplatz <strong>und</strong> Vorarbeiten c. 37000 M betrÇgt; <strong>und</strong><br />
zweitens, weil es der KÑniglichen Regierung nicht mÑglich war, die Beihilfe zu gewÇhren, wie anfangs<br />
gehofft wurde.<br />
Am 1. Juli 1909 trat unser allverehrter Kreisschul<strong>in</strong>spektor <strong>Schul</strong>rat Herr Faust <strong>in</strong> den Ruhestand.<br />
Nur allzukurz waren die Tage der Ruhe, denn schon am 5. Dezember desselben Jahres rief ihn der Herr von<br />
se<strong>in</strong>em reichen Arbeitsfelde <strong>ab</strong>. Am 8. Dezember wurde er unter Teilnahme fast sÇmtlicher Lehrer des<br />
ganzen Kreises zur letzten Ruhe gebettet. Wir h<strong>ab</strong>en e<strong>in</strong>en guten Mann begr<strong>ab</strong>en, uns war er mehr.