Schul- und Orts-Chronik Alt-Wette in Oberschlesien ab etwa 1833 ...
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WÇhrend der AuffÅhrungen wurde e<strong>in</strong>e Sammlung veranstaltet. Der ÄberschuÉ wird verwendet zur<br />
Vermehrung der im vorigen Jahre gegrÅndeten Volksbibliothek, die sich e<strong>in</strong>es immer regeren Zuspruchs<br />
erfreut, besonders, was namentlich hervorzuheben verdient, auch seitens der Dienstboten.<br />
Vom 1. MÇrz bis 31. MÇrz wurde Lehrer Schoepe (zum zweitenmale <strong>in</strong> diesem <strong>Schul</strong>jahre)<br />
angeblich wegen angegriffener Nerven beurlaubt. Die Vertretung wurde dem <strong>Schul</strong>amtskandidaten Eugen<br />
Gronde, der bisher e<strong>in</strong>e vierwÑchentliche Vertretung <strong>in</strong> Glumpenau zu verwalten hatte, Åbertragen.<br />
22<br />
<strong>Schul</strong>jahr 1912/13.<br />
Das neue <strong>Schul</strong>jahr beg<strong>in</strong>nt am 1. April mit der Aufnahme von 18 SchÅlern der e<strong>in</strong>e Entlassung von<br />
14 SchÅlern gegenÅbersteht. Die SchÅlerzahl betrÇgt 156. Am 1. April wird der 2. Lehrer Schoepe nach<br />
Kattowitz versetzt. An se<strong>in</strong>e Stelle tritt der <strong>Schul</strong>amtskandidat Eugen Gronde, der bereits wie oben bemerkt<br />
vom 1. MÇrz bis 1. April die Stelle stellvertretend verwaltete.<br />
Auf Anregung des Herrn Kreisschul<strong>in</strong>spektors Langner wurde hierselbst am 25. August a. e<strong>in</strong> Spiel<strong>und</strong><br />
Eislauf-Vere<strong>in</strong> mit 40 Mitgliedern gegrÅndet. Die Spielst<strong>und</strong>en erfreuen sich e<strong>in</strong>er regen Beteiligung.<br />
Vorsitzender <strong>und</strong> 1. Spielwart des Vere<strong>in</strong>s ist der 1. Lehrer. Der Vere<strong>in</strong> hat sich dem oberschlesichen Spiel<strong>und</strong><br />
Eislauf-Verband angeschlossen.<br />
Zu bemerken ist das unnormale <strong>Wette</strong>r dieses Sommers <strong>und</strong> Herbstes. War die E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gung der<br />
letzten Ernte <strong>in</strong>folge des schlechten <strong>Wette</strong>rs schon sehr langwierig u. schwer, so zog sich die daran<br />
anschlieÉende Grummeternte bis <strong>in</strong> den Oktober h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> <strong>und</strong> viele h<strong>und</strong>ert Centner Heu s<strong>in</strong>d auf dem Felde<br />
unbrauchbar geworden oder verdirbt auf dem Heuboden, denn vom 30. August bis Ende September war<br />
fast ke<strong>in</strong> Tag ohne Regen. Erst jetzt, im Oktober fangen die Landwirte an mit der Bestellung des Ackers<br />
<strong>und</strong> der Aussaat. Am 3. u. 4. Oktober hatten wir bereits 4 0 KÇlte, der Boden war hart gefroren. Nur mit<br />
groÉer MÅhe konnte im SpÇtherbst die W<strong>in</strong>tersaat e<strong>in</strong>gesÇt werden, wÇhrend an Weihnachten die<br />
Temperatur so mild war, daÉ die Bienen sich lustig <strong>in</strong> der Luft herum tummelten.<br />
Doch nun zurÅck zur <strong>Schul</strong>e. Mit Freuden wird vermerkt, daÉ Herr Gutsbesitzer Volkmann<br />
Markersdorf e<strong>in</strong>e schÑne M<strong>in</strong>eraliensammlung <strong>in</strong> 2 grÑÉeren Holzkesten ((sic!)) der hiesigen <strong>Schul</strong>e als<br />
Geschenk Åberwies. Am 10. MÇrz a. wurde die 100jÇhrige Gedenkfeier der Erhebung PreuÉens 1813<br />
feierlich begangen. AuÉer dieser <strong>Schul</strong>feier beteiligte sich die <strong>Schul</strong>e an e<strong>in</strong>er an demselben Tage vom hies.<br />
Kriegervere<strong>in</strong> <strong>ab</strong>ends 7 Uhr im Schwobe’schen Saale veranstalteten Ñffentlichen Er<strong>in</strong>nerungsfeier, die nur<br />
ernsten Charakter trug. D<strong>ab</strong>ei wurden von den K<strong>in</strong>dern die Lieder: „Frisch auf me<strong>in</strong> Volk“ (3stimm<strong>in</strong>g)<br />
<strong>und</strong>: „In dem wilden Kriegestanze“ <strong>und</strong> „LÅtzows wild(e) Jagd (2stimmig) gesungen, sowie 3 patriotische<br />
Festspiele aufgefÅhrt. DafÅr schenkte der Kriegervere<strong>in</strong> der Oberklasse hiesiger <strong>Schul</strong>e e<strong>in</strong> herrliches Bild<br />
der KÑnig<strong>in</strong> Luise.<br />
Am 19. MÇrz war SchluÉ des <strong>Schul</strong>jahres. Nach vorangegangener Feierlichkeit wurden 13 SchÅler<br />
entlassen, worauf die Versetzung stattfand.<br />
Polnischwette, den 20. MÇrz 1913<br />
gez. Kutsche<br />
<strong>Schul</strong>leiter<br />
<strong>Schul</strong>jahr 1913/14.<br />
Im neuen <strong>Schul</strong>jahr betrÇgt die SchÅlerzahl am Beg<strong>in</strong>n desselben 151. Am 16. Juni wurde das<br />
Regierungs-JubilÇum S. M. des Kaisers Wilhelm II. mit besonderer Feier <strong>in</strong> der <strong>Schul</strong>e begangen. In e<strong>in</strong>er<br />
lÇngeren Ansprache wurden die Verdienste unseres erh<strong>ab</strong>enen Kaisers wÇhrend der 25jÇhrigen Regierung<br />
besonders hervorgehoben <strong>und</strong> <strong>in</strong> Gedichten <strong>und</strong> Liedern zum Ausdruck gebracht. Nach der Feier unternahm<br />
der 1. Lehrer mit den SchÅlern der Oberklasse e<strong>in</strong>en Ausflug zur Besichtigung der historischen DenkmÇler<br />
um <strong>und</strong> <strong>in</strong> Neisse. GroÉes Interesse erregte der hohe Obelisk auf dem Kapellenberge bei NeiÉe. In der Stadt<br />
hatten wir die Freude, den von der Stadt NeiÉe zu Ehren des Reg.JubilÇums S. M. des Kaisers veranstalteten<br />
historischen Festzug zu sehen. Auf e<strong>in</strong> seitens des hiesigen Geme<strong>in</strong>de Vorstandes e<strong>in</strong>gebrachten