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Schul- und Orts-Chronik Alt-Wette in Oberschlesien ab etwa 1833 ...

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Infolge des schlechten <strong>Wette</strong>rs im Mai u. besonders Juni hatte sich die Ernte um 14 Tage bis 3<br />

Wochen verspÇtet <strong>und</strong> es entstand im Juli <strong>und</strong> August d. J. Lebensmittelknappheit, so daÉ die Preise fÅr<br />

alle Lebensmittel u. Bedarfsartikel wahns<strong>in</strong>nig <strong>in</strong> die HÑhe g<strong>in</strong>gen. Bei e<strong>in</strong>em Dollarstande von Åber 3<br />

Millionen kosten jetzt im Monat August e<strong>in</strong> Paar HerrenschnÅrschuhe 40 - 50 Millionen 1 l Milch 24000,<br />

30000 ja sogar bis 60000 M, das Pf<strong>und</strong> (2 StÅck) Butter 800000 M 1 Pfd Schwe<strong>in</strong>efleisch 250000 M. 1<br />

Ctr Schwe<strong>in</strong> wird im Lebendgewicht mit 10 bis 18 Millionen bezahlt. (Siehe beigef. Schlachtviehmarktbericht<br />

v. 15. August 1923.) Wie rapide unsere Markentwertung vor sich gegangen ist, davon gibt<br />

beigeheftete Zusammenstellung vom 1. Januar 1919 bis 30. Juli 1923 klare Äbersicht. Und heut’ am 15.<br />

August? Dollarstand 5000000.<br />

38<br />

Artikel aus der „NeiÉer Zeitung“ vom 30. 07. 1923<br />

Gott sei Dank hat uns der Himmel dieses Jahr e<strong>in</strong>e gute Ernte beschert, die auch <strong>in</strong>folge des<br />

gÅnstigen <strong>Wette</strong>rs <strong>in</strong> kurzer Zeit (3 Wochen) geborgen werden konnte. Wenn auch die Kartoffelernte<br />

gegen das Vorjahr bedeutend zurÅckblieb, so konnte sie doch als e<strong>in</strong>e gute Mittelernte bezeichnet werden.<br />

Am 1. Oktober 1923 feierte der <strong>Schul</strong>leiter (Kutsche) se<strong>in</strong> 25jÇhriges <strong>Orts</strong>jubilÇum. Nach e<strong>in</strong>er<br />

schÑnen, erh<strong>ab</strong>enen <strong>Schul</strong>feier im Beise<strong>in</strong> des Gesamt-<strong>Schul</strong>vorstandes fand am Sonntag, den 30. Septbr.<br />

zu Ehren des Jubilars e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>de-Familienfest im GrÅtzner’schen Saale statt. Bei e<strong>in</strong>er gemÅtlichen<br />

Kaffeetafel, an der sowohl die <strong>Schul</strong>k<strong>in</strong>der wie auch die Erwachsenen teilnahmen, wurde unter Ansprachen<br />

seitens des Herrn Geme<strong>in</strong>de Vorstehers Schwobe, des Amtsvorstehers Herrn Kle<strong>in</strong>, des Vorsitzenden des<br />

Arbeiter- u. Krieger-Vere<strong>in</strong>s <strong>und</strong> besonders des Herrn Pfarrer Hadelt dem Jubilar e<strong>in</strong> von der <strong>Schul</strong>geme<strong>in</strong>de<br />

gestiftetes Kunstbild <strong>in</strong> Goldrahmen, darstellend die hlg. Familie auf der Flucht nach Aegypten<br />

Åberreicht. Die e<strong>in</strong>zelnen Reden wechselten <strong>ab</strong> mit Liedern <strong>und</strong> Gedichten seitens der <strong>Schul</strong>k<strong>in</strong>der <strong>und</strong> des<br />

Kirchenchores. Herr BÅrgermeister Dr. Warmbrunn, der als Vertreter des Magistrats NeiÉe an der Feier<br />

teilnahm, gedachte e<strong>in</strong>es zweiten Jubilars, der Frau des Jubilars <strong>in</strong> ihrer TÇtigkeit als Handarbeitslehrer<strong>in</strong><br />

der <strong>Schul</strong>e.<br />

Diese Buchung soll nur zeigen, daÉ es dem Jubilar gelungen ist, das Ansehen des Lehrerstandes <strong>und</strong><br />

die Achtung vor demselben zu heben u. zu fÑrdern, denn als der Jubilar vor 25 Jahren <strong>in</strong> Polnischwette<br />

se<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>zug hielt, hielt man es nicht der MÅhe wert, ihm auch nur den ger<strong>in</strong>gsten Empfang zu bereiten.<br />

Niemand war bei se<strong>in</strong>em Ankommen zugegen. Nur der VorgÇnger des Jubilars, Herr Hauptlehrer Simon<br />

stand alle<strong>in</strong> auf den Stufen vor dem <strong>Schul</strong>hause <strong>und</strong> ÅberschÅttete den Ankommenden mit e<strong>in</strong>er Flut von<br />

Scheltworten, warum er so spÇt komme. HÇtte er den SchlÅssel zum MÑbelwagen, (der schon vorher<br />

angekommen war) geh<strong>ab</strong>t, so hÇtte er die Sachen ausgerÇumt <strong>und</strong> auf den Platz vor der <strong>Schul</strong>e stellen<br />

lassen, obwohl es bereits anf<strong>in</strong>g zu regnen. MÑchte nicht verfehlen auch hier me<strong>in</strong>en lieben beiden

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