( 3 MB / PDF )Amtsblatt der Stadt Wettin-Löbejün
( 3 MB / PDF )Amtsblatt der Stadt Wettin-Löbejün
( 3 MB / PDF )Amtsblatt der Stadt Wettin-Löbejün
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Seite - 24 - <strong>Amtsblatt</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Wettin</strong>-<strong>Löbejün</strong> Nr. 14 19. Oktober 2011 Jahrgang 1<br />
Anhalt entsprechend <strong>der</strong> 4. Bevölkerungsfortschreibung für die<br />
Ortschaften unserer <strong>Stadt</strong>. Diese und das muss man deutlich<br />
sagen ist auch die einzige Möglichkeit Planungen vorzunehmen<br />
und diese Angaben werden vom Land als Nachweis für<br />
die Nachhaltigkeit des Bestandes von Schulen und damit auch<br />
einer geför<strong>der</strong>ten Schule, wie es <strong>der</strong> Schulneubau in <strong>Löbejün</strong><br />
ist, vom Land und damit vom För<strong>der</strong>mittelgeber akzeptiert. Das<br />
war nicht nur die Aussage in dem Gespräch von 13 Mitglie<strong>der</strong>n<br />
des <strong>Stadt</strong>rates und Vertretern des Landesverwaltungsamtes,<br />
son<strong>der</strong>n diese Aussage liegt auch seit Anfang Oktober nunmehr<br />
schriftlich vor.<br />
Diese Nachweise bilden den sachlichen Hintergrund für die<br />
Nachhaltigkeit zur Sicherung <strong>der</strong> 3 Schulstandorte bis 2028 zum<br />
jetzigen Zeitpunkt.<br />
Das bedeutet aber auch, dass die Schüler von Brachwitz,<br />
Döblitz und Gimritz aus dem Schuleinzugsbereich Wallwitz<br />
heraus und in den Schuleinzugsbereich <strong>der</strong> Grundschule<br />
Nauendorf müssen.<br />
Bisher wurde argumentiert, dass gemäß § 41 Schulgesetz Sachsen-Anhalt<br />
die Schülerinnen und Schüler in dem Schulbezirk die<br />
Schule zu besuchen haben, in dem sie wohnen. Das bedeutet<br />
wie<strong>der</strong>um, dass eigentlich den Schülern aus Brachwitz, Döblitz<br />
und Gimritz gar nichts an<strong>der</strong>es übrig bleiben würde, als die<br />
Schulstandorte Wallwitz mit Nauendorf zu wechseln.<br />
Diese Auffassung vertritt auch Frau Klecar, wie sie es auf Anfrage<br />
am 13. September 2011 in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>halle noch einmal deutlich<br />
zum Ausdruck gebracht hat. Und das ist erst einmal formell<br />
richtig.<br />
Doch da kommt <strong>der</strong> Ansatz <strong>der</strong> Fraktion Linke/Grüne ins Spiel.<br />
Die Fraktion for<strong>der</strong>te, dass Gespräche mit den an unsere <strong>Stadt</strong><br />
angrenzenden Gemeinden geführt werden, um über einen Ausgleich<br />
vernünftige und mit den Interessenlagen <strong>der</strong> Eltern und<br />
<strong>der</strong> Gemeinden abgestimmte Einzugsbereiche zu schaffen.<br />
Gegen diesen vernünftigen Gedanken wird wahrscheinlich niemand<br />
etwas haben. Und im Übrigen müsste das Schulgesetz<br />
diese Möglichkeit auch zulassen, denn im § 41 heißt es, Zitat:<br />
„Für Grundschulen und Sekundarschulen legt <strong>der</strong> Schulträger<br />
mit Zustimmung <strong>der</strong> Schulbehörde Schulbezirke fest.<br />
Die Schülerinnen und Schüler haben zur Erfüllung ihrer<br />
Schulpflicht die Schule zu besuchen, in <strong>der</strong>en Schulbezirk<br />
sie wohnen. Über Ausnahmen entscheidet die Schulbehörde.<br />
Also, wo liegt das Problem wird man jetzt fragen. Das Problem<br />
liegt darin, dass seit 31. August 2011 diesbezüglich keine<br />
Diskussionen dazu stattfinden. Aus diesem Grunde hat <strong>der</strong><br />
Ortschaftrat eine Beschlussempfehlung an den <strong>Stadt</strong>rat gegeben<br />
und um die Behandlung des Themas: „Sicherung eines<br />
leistungs- und zukunftsfähigen Schulsystems in <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Wettin</strong>-<strong>Löbejün</strong>“ in <strong>der</strong> Sitzung des <strong>Stadt</strong>rates am 26. Oktober<br />
2011 gebeten.<br />
Durch eine <strong>Stadt</strong>ratsfraktion wurde diese Bitte aufgegriffen und<br />
als Antrag zur Tagesordnung gestellt.<br />
Zu 2., dem Hauptargument, <strong>der</strong> Wege- und Fahrzeiten.<br />
Dieses Argument verliert natürlich jegliche Grundlage, wenn es<br />
<strong>der</strong> Bürgermeisterin und dem <strong>Stadt</strong>rat gelingt Schuleinzugsbereiche<br />
mit den umliegenden Gemeinden abzustimmen, die eine<br />
Verlagerung <strong>der</strong> Schüler von Wallwitz nach Nauendorf erübrigen.<br />
Doch gesetzt dem Fall dies würde nicht erreicht werden, muss<br />
man dann nach neuen Lösungen suchen, die dieses 2. Hauptargument<br />
nicht nur ins Leere laufen lässt, son<strong>der</strong>n die Wege- und<br />
Fahrzeiten so gestaltet, das die Schüler von Brachwitz, Döblitz<br />
und Gimritz nicht schlechter gestellt werden als bisher.<br />
Die <strong>der</strong>zeitige Situation zum Schülertransport nach Wallwitz ist<br />
folgende:<br />
Der Bus nimmt zuerst die Kin<strong>der</strong> in Döblitz auf und fährt dann<br />
über Friedrichschwerz, Gimritz, Görbitz zur B 6 in Richtung Morl.<br />
Kurz vor Morl biegt er in die Morlstraße nach Brachwitz ein und<br />
fährt nach Brachwitz, wo dann die Kin<strong>der</strong> aus Brachwitz einsteigen<br />
und direkt von Brachwitz über die Morlstraße und B 6 nach<br />
Wallwitz fahren.<br />
Diese <strong>der</strong>zeitige Strecke zur Schülerbeför<strong>der</strong>ung wurde und die<br />
dafür benötigten Zeiten wurden über GOOGLE MAPS ermittelt<br />
und zusätzlich an drei verschiedenen Tagen zu drei verschiedenen<br />
Tageszeiten abgefahren. Die Ergebnisse über GOOGLE<br />
sehen sie in <strong>der</strong> beiliegend abgedruckten Tabelle. Zu den reinen<br />
Fahrzeiten wurde jeweils 1 Minute je Einsteigestelle dazu gerechnet<br />
und bei <strong>der</strong> Schranke in Wallwitz muss man im ungünstigsten<br />
Wartefall bis zu 4 Minuten dazugeben, um die Wegezeiten<br />
zu ermitteln.<br />
Danach ergibt sich folgendes Fazit: Die Wegezeiten zum<br />
Schulstandort bei <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Streckenführung von Döblitz<br />
über Friedrichschwerz, Gimritz zur B6, dann nach Brachwitz,<br />
zurück zur B 6 und dann nach Wallwitz 32 Minuten und bei geschlossener<br />
Schranke in Wallwitz bis zu 36 Minuten betragen.<br />
Die Wegezeiten zum Schulstandort Nauendorf betragen dagegen<br />
33 Minuten. Das Argument, die Fahrzeiten durch den Wechsel<br />
zum Schulstandort Nauendorf würden eine Erhöhung von<br />
<strong>der</strong>zeit 25 Minuten auf 45 Minuten betragen, stimmen nicht.<br />
Die Kin<strong>der</strong> aus Brachwitz sind eigentlich real nur 11 bzw. 15<br />
Minuten bis zum Schulstandort Wallwitz unterwegs, da sie als<br />
letzte auf <strong>der</strong> Strecke zusteigen.<br />
Unter diesem Aspekt, würde <strong>der</strong> Wechsel nach Nauendorf für<br />
die Brachwitzer Kin<strong>der</strong> eine Wegezeit von nur 12 Minuten bedeuten.<br />
(Die Angaben basieren auf <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitigen Streckenführung<br />
durch OBS Halle. Die Kilometer und Zeitangaben basieren auf<br />
GOOGLE MAPS und Fahrzeitenplan Deutsche Bahn AG.)<br />
Neben <strong>der</strong> theoretischen Betrachtung wurden die Strecken in<br />
<strong>der</strong> Örtlichkeit in <strong>der</strong> Woche vom 12. bis 18. September befahren.<br />
Im Ergebnis ergaben sich abweichend von den ermittelten<br />
GOOGLE-Zeiten nur folgende Fahrzeiten für die <strong>der</strong>zeitig gefahrenen<br />
Strecken:<br />
Zum Grundschulstandort Wallwitz 25,5 Minuten bei geöffneter<br />
Schranke.<br />
Zum Grundschulstandort Nauendorf 26 Minuten.<br />
Sie sehen, dieses Argument greift bereits jetzt nicht. Trotzdem<br />
bin ich <strong>der</strong> Meinung, dass bei <strong>der</strong> Streckenführung und <strong>der</strong> Organisation<br />
des Schülertransportes erhebliches Vereinfachungspotenzial<br />
besteht, welches nicht nur zur Minimierung <strong>der</strong> Wegezeiten<br />
<strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> von Döblitz, Friedrichschwerz und Gimritz<br />
führen kann, son<strong>der</strong>n auch zur Kosteneinsparung im Schülertransport.<br />
Ich denke dabei nur an die Möglichkeit geteilter Strecken,<br />
an die Möglichkeit <strong>der</strong> Nutzung des Rufbussystems o<strong>der</strong><br />
neuer Beför<strong>der</strong>ungsorganisation.<br />
Aber diese Problematik können wir auch in <strong>der</strong> Sitzung des<br />
<strong>Stadt</strong>rates am 26. Oktober 2011 beraten und nach neuen besseren<br />
Lösungen für unsere Kin<strong>der</strong> und unsere <strong>Stadt</strong> suchen und<br />
finden.<br />
Um diese Diskussion neu anzuschieben hat <strong>der</strong> Ortschaftrat<br />
eine Beschlussempfehlung an den <strong>Stadt</strong>rat gegeben. Diese ist<br />
und das bitte ich wörtlich zu nehmen eine Anregung nach neuen<br />
Wegen zu suchen um langfristig ein leistungsfähiges Schulsystem<br />
für unsere <strong>Stadt</strong> sicherzustellen.<br />
Mein Artikel ist etwas länger geworden, als sonst üblich. Ich hoffe,<br />
Sie sehen es mir nach, aber es ist auch ein Thema, was so<br />
zukunftsweisend wie kein an<strong>der</strong>es für unsere <strong>Stadt</strong> ist, weil es<br />
unsere Kin<strong>der</strong> und damit nicht nur die zukünftigen Bürgerinnen<br />
und Bürger dieser <strong>Stadt</strong>, son<strong>der</strong>n unsere Zukunft überhaupt betrifft.<br />
In diesem Sinne wünsche ich mir eine sachliche Weiterführung<br />
<strong>der</strong> Beratungen und kluge, zukunftsweisende Entscheidungen.<br />
Ihr Ortsbürgermeister Thomas Madl<br />
Tabelle siehe Seite 25