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Erläuterungsbericht - Stadt Felsberg

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LBP zur geplanten Ortsumgehung <strong>Felsberg</strong> (L 3220)<br />

6.2.3.1 Bewertung der Quellen und quellähnlichen Grundwasseraustritte<br />

Bei dem grundwassergeprägten Bachursprungsgebiet handelt es sich um einen von Natur aus<br />

seltenen Sonderstandort mit einer besonderen biotischen Lebensraumfunktion. Daher wird dieser<br />

Fläche eine sehr hohe Bedeutung zugewiesen.<br />

6.2.4 Grundwasserverhältnisse<br />

6.2.4.1 Hydrogeologische Übersicht<br />

Im Umfeld der geplanten Ortsumgehung <strong>Felsberg</strong> befinden sich keine Wasserschutzgebiete.<br />

Der im Kleinwald an der Lohrer Straße (L 3426) gelegene Förderbrunnen wird nicht für die<br />

Trinkwassergewinnung genutzt. Im Entwurf des Regionalplanes Nordhessen 2006 (RP KASSEL<br />

2006) sind in diesem Bereich keine „Bereiche für den vorbeugenden Grundwasserschutz“ dargestellt.<br />

Das Plangebiet liegt in der Hydrogeologischen Großeinheit „Niederhessische Senke und Röt-<br />

Muschelkalk-Gebiet nördlich des Kasseler Grabens“ und wird folgenden hydrogeologischen<br />

Einheiten grundwasserleitender Gesteine zugeordnet:<br />

• 2.1 Tertiäre Sedimente der Niederhessischen Senke und<br />

• 2.3 Tone und Sande des Pliozäns und des Quartärs in der Ederniederung (DIEDERICH et al.1991)<br />

Im Planungsraum verläuft die Grenze zwischen den beiden Untereinheiten im Bereich der Lohrer<br />

Straße (L 3426). Die westlich und nördlich der Straße gelegenen Hangbereiche am Kronen-<br />

Berg und der Gudensberger Höhe gehören der Untereinheit 2.1 an. In der Niederhessischen<br />

Senke liegt das Hauptgrundwasserstockwerk in Folgen des Mittleren Buntsandsteins, die unter<br />

den Sedimenten des Tertiärs lagern (Kluftgrundwasserleiter). Die mittlere Grundwasserergiebigkeit<br />

liegt bei 5-15 l/s pro Bohrung im Hauptwasserstockwerk. Das Hauptgrundwasserstockwerk<br />

befindet sich unter einer mächtigen, schwer- bis undurchlässigen Überdeckung. Die hochgelegenen<br />

plio- und pleistozänen Terrassen der Eder führen kein nutzbares Grundwasser, da sie<br />

über dem Vorflutniveau liegen. In der Ederaue bei <strong>Felsberg</strong> bestehen die grundwasserleitenden<br />

Gesteine aus Sanden und kiesigen Sanden sowie Tonen und Sanden des Pliozäns und Quartärs<br />

(Porengrundwasserleiter). Die mittlere Grundwasserergiebigkeit liegt bei 2-5 l/s pro Bohrung<br />

im Hauptwasserstockwerk. Die quartären Lockergesteine des Edertales mit meist nur geringem<br />

Flurabstand des Grundwassers und geringmächtigen Deckschichten sind gegen Verschmutzung<br />

teilweise empfindlich.<br />

Der Untersuchungsraum der Umgehung <strong>Felsberg</strong> liegt in einem Gebiet mit örtlich erhöhten Eisen,<br />

Mangan- und Sulfatgehalten. Erhöhte Eisen- und Mangangehalte treten vor allem in Bereichen<br />

mit sauerstoffzehrenden organischen Ablagerungen wie Braunkohlen oder Torfen auf<br />

(HMILFN 1995).<br />

Im Edertal bei <strong>Felsberg</strong> ist von einer wegen des sehr hohen Direktabflusses und den unter dem<br />

Jahresmittel von 600 mm liegenden Niederschlägen von einer sehr geringen bis negativen<br />

Grundwasserneubildungsrate auszugehen.<br />

BIOLOGISCHE PLANUNGSGEMEINSCHAFT Dipl.-Biol. Annette Möller Am Tripp 3 35625 Hüttenberg<br />

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