Erläuterungsbericht - Stadt Felsberg

LBP zur geplanten Ortsumgehung Felsberg (L 3220)
Die Biotopfunktion wird durch die Kleinflächigkeit der Bestände und die von den umliegenden
Siedlungsflächen ausgehenden Störungen beeinträchtigt. Trotzdem sind sie im Verbund mit den
übrigen Gehölzstrukturen der Gartenstadt u. a. Lebensraum für mindestens 36 Vogelarten. Neben
weit verbreiteten und häufigen Arten wie Haussrotschwanz (Phoenicurus ochrurus), Amsel
(Turdus merula) und Kohlmeise (Parus major) kommen hier beispielsweise Grünspecht (Picus
viridis), Gelbspötter (Hippolais icterina) und Feldsperling (Passer domestica) vor.
6.4.2.3.2 Streuobstwiese neu angelegt (KV-Code 03.120
Eine kleinflächige neu angelegte Obstwiese mit Pflanzungen hochstämmiger Apfelbäume (Malus
domestica) befindet sich südlich des Felsburgstadions. Der Unterwuchs unter den jungen
Hochstämmen besteht aus einer artenarmen Wiese frischer Standorte. Dieser Bestand ist noch
zu jung, um die ökologischen Funktionen einer hochwertigen Streuobstwiese erfüllen zu können,
hat aber die Entwicklungspotenzen zu einem hochwertigeren Lebensraum.
Im Bereich der neu angelegten Obstwiese und auf den angrenzenden Ackerflächen wurden
2007 Igel (Erinaceus europaeus) und Feldhase (Lepus europaeus) nachgewiesen. Für diese
beiden Arten, aber auch weit verbreitete und häufige Vögel wie die Kohlmeise (Parus major)
Wechselbeziehung konnten zwischen der neu angelegten Obstwiese und den Grünflächen am
Felsburgstadion Funktionsbeziehungen nachgewiesen werden.
6.4.2.4 Gewässer (Fließ- und Stillgewässer)
(s. auch Tabelle 7, S.19)
Allgemeine gesetzliche Grundlagen und Gefährdung
Fließgewässer
• §30 BNatSchG: Zu den gesetzlich geschützten Biotopen gehören natürliche oder naturnahe Bereiche fließender und stehender
Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer und der dazugehörigen uferbegleitenden natürlichen oder naturnahen Vegetation sowie
ihrer natürlichen oder naturnahen Verlandungsbereiche, Altarme und regelmäßig überschwemmten Bereiche.
• Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands (RIECKEN et al. 1996): natürliche bis naturnahe Fließgewässer: 1-2;
anthropogen mäßig beeinträchtigte Fließgewässer: 2-3
• Rote Liste der Pflanzenges. Deutschlands (RENNWALD 2000): Brunnenkresse-Gesellschaft (Nasturtietum officinalis): 3
Stillgewässer
• §30 BNatSchG: Zu den gesetzlich geschützten Biotopen gehören natürliche oder naturnahe Bereiche fließender und stehender
Binnengewässer einschließlich ihrer Ufer und der dazugehörigen uferbegleitenden natürlichen oder naturnahen Vegetation sowie
ihrer natürlichen oder naturnahen Verlandungsbereiche, Altarme und regelmäßig überschwemmten Bereiche.
• Rote Liste der gefährdeten Biotoptypen Deutschlands (RIECKEN et al. 1996): eutropher Weiher und Flachsee (inkl. naturnahe,
eutrophe Teiche): 2-3;
6.4.2.4.1 Begradigte und ausgebaute Bäche (KV-Code 05.250)
Im Untersuchungsgebiet befinden sich nur zwei begradigte und ausgebaute Bäche, zu denen
das namenlose Fließgewässer an der Sälzer Straße (Lokalität 21, Blatt 1) und die Sülzelache
(Lokalität 14, Blätter 1 und 2) gehören.
In dem zwischen der Lohrer Straße (L 3426) und der Reithalle gelegenen Abschnitt der Sülzelache
wurden kleinflächige Bestände der Brunnenkresse-Gesellschaft (Nasturtietum officinalis)
nachgewiesen (BIOLOGISCHE PLANUNGSGEMEINSCHAFT 2004). Diese niedrigwüchsige Pflanzengesellschaft
besiedelt Flachwasserzonen und Uferbereiche mäßig strömender, klarer Wiesengräben
sowie Quelltrichter und Quellabläufe mit stärkerer Wasserströmung. In der artenarmen
Pflanzengesellschaft dominiert die Brunnenkresse. Weitere Elemente der Bachröhrichte wie
Bachbunge (Veronica beccabunga) und Aufrechter Merk (Berula erecta) sind nur vereinzelt bei-
BIOLOGISCHE PLANUNGSGEMEINSCHAFT Dipl.-Biol. Annette Möller Am Tripp 3 35625 Hüttenberg
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