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Erläuterungsbericht - Stadt Felsberg

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LBP zur geplanten Ortsumgehung <strong>Felsberg</strong> (L 3220)<br />

6.4.2.5 Biotoptyp Wirtschaftsgrünland<br />

Allgemeine gesetzliche Grundlagen und Gefährdung<br />

• §31 HENatG / §30 BNatSchG2002: Zu den gesetzlich geschützten Biotopen gehören seggen- und binsenreiche Nasswiesen.<br />

Hierbei handelt es sich um überwiegend extensiv genutzte Wiesen und Weiden feuchter und nasser Standorte. Unter diese Kategorie<br />

fallen u. a. die Sumpfdotterblumenwiesen (Calthion palustris), Pfeifengraswiesen (Molinion coeruleae), die artenreichen<br />

Flutrasen (Agropyro-Rumicion) und Waldbinsenwiesen (Juncion acutiflori). Außerdem ist es verboten, die Lebens- und Brutstätten<br />

streng geschützter und geschützter Arten mutwillig und ohne vernünftigen Grund zu beeinträchtigen oder zu zerstören (§ 36<br />

HENatG). Hierzu zählt auch i. d. R. Extensivgrünland und wechselfeuchtes Grünland, da Wiesenbrüter und zahlreiche Tagfalterarten<br />

streng und/oder besonders geschützt sind.<br />

6.4.2.5.1 Weiden, intensiv bewirtschaftet (KV-Code 06.200)<br />

Fast alle intensiv bewirtschafteten Weideflächen des Untersuchungsgebietes befinden sich im<br />

Umfeld der <strong>Felsberg</strong>er Reithalle und der Sülzelache (Blatt 1 und 2)und werden mit Pferden beweidet.<br />

Weitere kleine Weideflächen sind an der Sälzer Straße (Blatt 1) und im Bereich des<br />

Kleingartengebietes an der Unteren Birkenallee und im Umfeld der <strong>Felsberg</strong>er Altstadt (Lokalität<br />

20) vorhanden, wobei hier z. T. eine Beweidung mit Schafen stattfindet.<br />

Die mit Schafeweiden der Lokalität 20 gehören im UG zu den artenreichsten Ausprägungen<br />

dieses Biotoptyps. Die von hochwüchsigen Wirtschaftsgräsern dominierten Pflanzenbestände<br />

nehmen eine Zwischenstellung zwischen den Weidelgras-Weißklee-Weiden (Lolio-<br />

Cynosuretum) und artenarmen Ausprägungen der Glatthaferwiesen auf Standorten mit hoher<br />

Trophiestufe (Arrhenatheretum elatioris) ein. Bei den besonders artenarmen Pferdeweiden an<br />

der Reithalle dominieren hingegen die Arten der Weidelgras-Weißklee-Weiden.<br />

Es gibt nur wenige Tierarten, die intensiv bewirtschaftetes Grünland noch als Dauerlebensraum<br />

besiedeln können. Hierzu zählen im Untersuchungsraum Gemeiner Heuhüpfer (Chorthippus<br />

parallelus) und Kleiner Heufalter (Coenonympha pamphilus), die in den Wiesen und Weiden bei<br />

<strong>Felsberg</strong> nachweisen wurden.<br />

Charakteristische Pflanzenarten:<br />

Arten der Weiden: Deutsches Weidelgras (Lolium perenne), Weiß-Klee (Trifolium repens), Wiesen-Lieschgras, Kammgras (Phleum<br />

pratense), Gänseblümchen (Bellis perennis).<br />

Arten der Glatthaferwiesen: Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Wiesen-Storchschnabel (Geranium pratense)<br />

Arten des Wirtschaftsgrünlandes: Gewöhnliches Hornkraut (Cerastium holosteoides), Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris),<br />

Wiesen-Fuchsschwanz (Alopecurus pratensis), Wiesen-Löwenzahn (Taraxacum officinale), Wiesen-Rispengras (Poa pratensis),<br />

Wolliges Honiggras (Holcus lanatus).<br />

Stör- und Weidezeiger: Breit-Wegerich (Plantago major), Vogelmiere (Stellaria media).<br />

6.4.2.5.2 Intensiv genutzte Frischwiesen (KV-Code 06.320)<br />

Intensive Frischwiesen sind im UG nur mit zwei sehr kleinen Vorkommen in einem Privatgrundstück<br />

an der Sälzer Straße (Blatt 1) und in einer neu angelegten Obstwiese südlich des Felsburgstadions<br />

(Blatt 2) belegt worden. Bei den Pflanzenbeständen handelt es sich um Ausprägungen<br />

der Glatthaferwiesen von Standorten hoher Trophiestufe (Arrhenatheretum elatioris),<br />

deren Artengemeinschaft infolge Düngung und intensiver Bewirtschaftung verarmt ist.<br />

Leit- und Charakterarten<br />

Im Untersuchungsgebiet des LBP sind Vorkommen folgender Arten zu erwarten:<br />

Kennarten der Glatthaferwiesen: Glatthafer (Arrhenatherum elatius), Kleiner Klee (Trifolium dubium), Weißes Labkraut (Galium<br />

album)<br />

Nährstoffzeiger des Wirtschaftsgrünlandes: Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium),<br />

Wiesen-Löwenzahn (Taraxacum officinale)<br />

Arten des Wirtschaftsgrünlandes: Gewöhnliches Hornkraut (Cerastium holosteoides), Scharfer Hahnenfuß (Ranunculus acris),<br />

BIOLOGISCHE PLANUNGSGEMEINSCHAFT Dipl.-Biol. Annette Möller Am Tripp 3 35625 Hüttenberg<br />

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