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Erläuterungsbericht - Stadt Felsberg

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LBP zur geplanten Ortsumgehung <strong>Felsberg</strong> (L 3220)<br />

Leit- und Charakterarten, die im UG nachgewiesen wurden:<br />

Brennnessel (Urtica dioica), Chelidonium majus (Schöllkraut), Echte Nelkenwurz (Geum urbanum), Filzige Klette (Arctium tomentosum),<br />

Gewöhnlicher Beifuß (Artemisia vulgaris), Giersch (Aegopodium podagraria), Gold-Kälberkropf (Chaerophyllum aureum),<br />

Große Klette (Arctia lappa), Gundermann (Glechoma hederacea), Hecken-Kälberkropf (Chaerophyllum temulum), Klebkraut (Galium<br />

aparine), Kleine Klette (Arctium minus), Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata), Rote Taubnessel (Lamium maculatum), Ruprechtskraut<br />

(Geranium robertianum), Tag-Lichtnelke (Silene dioica), Weiße Taubnessel (Lamium album), Wiesen-Bärenklau (Heracleum sphondylium),<br />

Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris).<br />

6.4.2.6.4 Ausdauernde, artenarme Ruderalfluren meist frischer und stickstoffreicher Standorte<br />

(KV-Code 09.211)<br />

Der in der KV nicht definierte und im Rahmen dieser Planung ergänzte Biotoptyp umfasst artenarme<br />

Ausprägungen der Ruderalfluren frischer bis feuchter, stark eutrophierter Standorte. Bei<br />

den Pflanzengemeinschaften handelt es sich um Dominanzbestände weit verbreiteter Nitrophyten<br />

wie der Brennnessel (Urtica dioica), die sich vielfach nur als Rumpfgesellschaften der Galio-<br />

Urticetea ansprechen lassen.<br />

Derartige Brennnesselfluren sind im UG an zahlreichen Standorten vorhanden und nehmen<br />

deutlich größere Flächen ein als die zuvor beschriebenen artenreicheren Ausprägungen der<br />

Ruderalgesellschaften. Es handelt sich i. d. R. um Brachflächen, die durch Ablagerungen von<br />

Grünabfällen oder Mist eutrophiert sind sowie Wegränder und Randstreifen, die durch einen<br />

übermäßigen Nährstoffeintrag aus angrenzenden Wirtschaftsflächen vorbelastet sind. . Ein weiteres<br />

Vorkommen befindet sich auf einem Erdwall am südlichen Rand des Felsburgstadions.<br />

Die Biotopfunktion derartiger Vegetationseinheiten ist stark beeinträchtigt.<br />

6.4.2.7 Ackerland<br />

6.4.2.7.1 Acker, intensiv genutzt (KV-Code 11.191)<br />

Die geplante Ortsumgehung <strong>Felsberg</strong> wird überwiegend auf intensiv bewirtschafteten Ackerflächen<br />

trassiert (Lokalitäten 23, 19, 11 und 12).<br />

Der Ackerbau erfolgt auf großen Schlägen, die sowohl in der Ederaue, als auch auf den lößbedeckten<br />

Hangfüßen am Rand des Edertales liegen. Die Äcker sind durch eine mehr oder weniger<br />

stark verarmte Wildkrautflora, die i. d. R. nur noch an den Rändern wächst, gekennzeichnet.<br />

Besonders niedrige Artenzahlen sind in den Weizenäckern festgestellt worden.<br />

Die vorgefundenen Ackerwildkrautgesellschaften lassen sich anhand der Artenausstattung den<br />

Windhalm-Gesellschaften basenarmer Standorte (Aperion spicae-venti) und den Erdrauch-<br />

Wolfsmilch-Gesellschaften (Fumario-Euphorbion) nährstoff- und basenreicher Standorte zuordnen.<br />

In den intensiv genutzten Äckern in der Ederaue (Lokalitäten 11 und östlich der K 145 gelegene<br />

Flächen) wurden bei den faunistischen Untersuchungen zur UVS <strong>Felsberg</strong> (BIOLOGISCHE<br />

PLANUNGSGEMEINSCHAFT 2004) 26 Vogelarten nachgewiesen, von denen zahlreiche Arten lediglich<br />

als Nahrungsgäste auftreten. Bemerkenswerte Brutvögel sind Rebhuhn (Perdix perdix), die<br />

mit zwölf Brutpaaren nachgewiesene Feldlerche (Alauda arvensis) und die Schafstelze (Motacilla<br />

flava), für die ein Brutpaar belegt ist. Als Nahrungsgäste treten Schwarzmilan (Milvus migrans),<br />

Mehl- (Delichron urbica) und Rauchschwalbe (Hirundo rustica) auf. Bemerkenswert ist<br />

außerdem der Nachweis des Steinschmätzers (Oenanthe oenanthe) als Durchzügler.<br />

BIOLOGISCHE PLANUNGSGEMEINSCHAFT Dipl.-Biol. Annette Möller Am Tripp 3 35625 Hüttenberg<br />

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