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verpflichtend vor: § 19 Abs 1 und 2 AM-VO (Krane), § 23 Abs 2 AM-VO (selbstfahrende<br />
Arbeitsmittel), § 26 Abs 4 AM-VO (Geräte für autogenes Schweißen, Schneiden und verwandte<br />
Verfahren), § 29 AM-VO (Bolzensetzgeräte), § 6 Abs 3 und 7 VEXAT, § 13 EisbAV (Arbeiten im<br />
Gefahrenraum von Gleisen) und § 25 EisbAV (Betriebsanweisungen für Bauarbeiten im<br />
Gefahrenraum), § 21 Kälteanlagenverordnung.<br />
Pflichten der Arbeitnehmer<br />
Strafbestimmungen: Die für AN anwendbaren Straftatbestände sind in § 130 Abs 4 festgelegt.<br />
§ 15.<br />
(1) Arbeitnehmer haben die zum Schutz des Lebens, der Gesundheit und der Sittlichkeit nach<br />
diesem Bundesgesetz, den dazu erlassenen Verordnungen sowie behördlichen Vorschreibungen<br />
gebotenen Schutzmaßnahmen anzuwenden, und zwar gemäß ihrer Unterweisung und den<br />
Anweisungen des Arbeitgebers. Sie haben sich so zu verhalten, daß eine Gefährdung soweit als<br />
möglich vermieden wird.<br />
(2) Arbeitnehmer sind verpflichtet, gemäß ihrer Unterweisung und den Anweisungen des<br />
Arbeitgebers die Arbeitsmittel ordnungsgemäß zu benutzen und die ihnen zur Verfügung gestellte,<br />
diesem Bundesgesetz entsprechende persönliche Schutzausrüstung zweckentsprechend zu<br />
benutzen.<br />
Siehe auch die Verpflichtungen in § 69 Abs 3. Vgl die dem AG obliegenden Pflichten gemäß § 35 Abs<br />
3.<br />
(3) Arbeitnehmer dürfen Schutzeinrichtungen nicht entfernen, außer Betrieb setzen, willkürlich<br />
verändern oder umstellen, soweit dies nicht aus arbeitstechnischen Gründen, insbesondere zur<br />
Durchführung von Einstellungs-, Reparatur- oder Wartungsarbeiten, unbedingt notwendig ist. Sie sind<br />
verpflichtet, gemäß ihrer Unterweisung und den Anweisungen des Arbeitgebers die<br />
Schutzvorrichtungen ordnungsgemäß zu benutzen.<br />
(4) Arbeitnehmer dürfen sich nicht durch Alkohol, Arzneimittel oder Suchtgift in einen Zustand<br />
versetzen, in dem sie sich oder andere Personen gefährden können.<br />
Für Bauarbeiten ist diese Verpflichtung in § 156 Abs 5 BauV genauer ausgeformt. Für Arbeiten im<br />
Gefahrenraum von Gleisen, für die die Eisenbahn-ArbeitnehmerInnenschutzverordnung gilt, siehe<br />
auch § 24 Abs 2 EisbAV.<br />
(5) Arbeitnehmer haben jeden Arbeitsunfall, jedes Ereignis, das beinahe zu einem Unfall geführt<br />
hätte, und jede von ihnen festgestellte ernste und unmittelbare Gefahr für Sicherheit oder Gesundheit<br />
sowie jeden an den Schutzsystemen festgestellten Defekt unverzüglich den zuständigen<br />
Vorgesetzten oder den sonst dafür zuständigen Personen zu melden.<br />
Zum Begriff des Arbeitsunfalls siehe § 175 und § 176 ASVG bzw Anmerkung zu § 16 Abs 1.<br />
Die Einhaltung dieser Meldepflicht ist auch hinsichtlich der ausreichenden Erfüllung der Verpflichtung<br />
nach § 4 Abs 5 Z 1 wichtig.<br />
(6) Wenn sie bei unmittelbarer erheblicher Gefahr die zuständigen Vorgesetzten oder die sonst<br />
zuständigen Personen nicht erreichen können, sind Arbeitnehmer verpflichtet, nach Maßgabe der<br />
Festlegungen in den Sicherheits- und Gesundheitsschutzdokumenten, ihrer Information und<br />
Unterweisung sowie der zur Verfügung stehenden technischen Mittel selbst die ihnen zumutbaren<br />
unbedingt notwendigen Maßnahmen zu treffen, um die anderen Arbeitnehmer zu warnen und<br />
Nachteile für Leben oder Gesundheit abzuwenden.<br />
Zur Vorsorge betr Gefahrensituationen siehe § 3 Abs 3 und 4, § 12 Abs 3 und § 14 Abs 3. Wenn ein<br />
nach Abs 6 handelnder AN dadurch eine vom AG nicht gewünschte Folge herbeiführt, ist er<br />
arbeitsrechtlich nach Maßgabe des § 8 Arbeitsvertragsrechts-Anpassungsgesetz (AVRAG)<br />
geschützt: Ein AN, der, wenn er die sonst zuständigen Personen nicht erreicht, unter<br />
Berücksichtigung seiner Kenntnisse und der zur Verfügung stehenden technischen Mittel selbst<br />
Maßnahmen zur Abwehr der Gefahr trifft, darf, sofern seine Handlungsweise nicht grob fahrlässig<br />
Informationssystem ArbeitnehmerInnenschutz Stand: 1.12.2004 © Joe Püringer Seite 24