4.6 Vergleichsrechnung mit Hilfe des SST Modells - Lehrstuhl ...
4.6 Vergleichsrechnung mit Hilfe des SST Modells - Lehrstuhl ...
4.6 Vergleichsrechnung mit Hilfe des SST Modells - Lehrstuhl ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Diplomarbeit<br />
CFD-Studie zur effizienten Auslegung von Rauchgaskanaleinbauten bei<br />
vorgegebener Rauchgaskanalführung in einem Steinkohlekraftwerk<br />
Jeffrey Herfort<br />
Brandenburgische Technische Universität<br />
<strong>Lehrstuhl</strong> für Verbrennungskraftmaschinen und Flugantriebe<br />
2008<br />
1
Inhaltsverzeichnis<br />
1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2 Theoretische Grundlagen der numerischen Strömungssimulation . . . . . . . 6<br />
2.1 Gleichungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2.2 Turbulenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
2.3 Grenzschicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
2.4 Numerische Turbulenzmodellierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
2.4.1 Wirbelviskositätsmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
2.4.2 Standard k – ε Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
2.4.3 Realizable k – ε Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />
2.4.4 Das k –<br />
ω Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
2.4.5 Das <strong>SST</strong>-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
2.<strong>4.6</strong> Auswahl geeigneter Turbulenzmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />
2.5 Wandbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
2.5.1 Standard Wandfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />
2.5.2 Low-Re-Erweiterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />
2.6 Netzerstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />
2.6.1 Netzgüte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
2.7 Diskretisierungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
2.8 Druck-Geschwindigkeitskopplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />
2.9 Fehler bei der CFD Berechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
3 CFD-Simulation der Rauchgasströmung in einem<br />
Kraftwerks-Rauchgaskanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
3.1 Geometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />
3.2 Verwendete Randbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />
3.3 angewandte Turbulenzmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />
4 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
4.1 Netzunabhängigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
4.2 Änderung der Geometrie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
4.3 Untersuchung <strong>des</strong> Einflusses <strong>des</strong> Wärmeverlustes auf die Strömung . . . . 58<br />
4.4 Einfluss <strong>des</strong> Wärmetauschers auf die Strömung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />
4.5 Strömungsuntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />
2
4.5.1 Geometrieanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />
<strong>4.6</strong> <strong>Vergleichsrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>des</strong> <strong>SST</strong>-<strong>Modells</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />
5 Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />
5.1 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />
6 Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />
6.1 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />
3
Formelverzeichnis<br />
a<br />
b<br />
c<br />
d hyd.<br />
f i<br />
k<br />
h<br />
H<br />
Ma<br />
p<br />
q i<br />
Re<br />
S ij<br />
t<br />
T t<br />
u i<br />
u T<br />
u +<br />
V<br />
xi y +<br />
ε<br />
ε ijk<br />
κ<br />
τ ij<br />
τ w<br />
ρ<br />
ν<br />
ν t<br />
ω<br />
Schallgeschwindigkeit<br />
Breite<br />
Strömungsgeschwindigkeit<br />
hydraulischer Durchmesser<br />
resultierender Vektor der Volumenkräfte pro Masseneinheit<br />
turbulente kinetische Energie<br />
Höhe<br />
Totalenthalpie<br />
Machzahl<br />
Druck<br />
Wärmestromvektor in i -Richtung<br />
Reynoldszahl<br />
Dehnungsgeschwindigkeitstensor<br />
Zeit<br />
turbulentes Zeitmaß<br />
kartesische Koordinate in i -Richtung<br />
Schubspannungsgeschwindigkeit<br />
dimensionslose Geschwindigkeit<br />
Volumen<br />
kartesische Koordinate in i -Richtung<br />
dimensionsloser Wandabstand<br />
Dissipationsrate der turbulenten kinetischen Energie<br />
Scherung<br />
Kármán-Konstante<br />
Spannungstensor<br />
Wandschubspannung<br />
Dichte<br />
kinematische Viskosität<br />
turbulente Viskosität<br />
spezifische Dissipation<br />
4
1 Einleitung<br />
Das Ziel dieser Arbeit ist es, für ein geplantes Steinkohlekraftwerk die Strömung in einem<br />
Rauchgaskanalabschnitt <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>des</strong> kommerziellen Strömungslösers FLUENT strömungs-<br />
technisch zu optimieren. Der untersuchte Rauchgaskanal verbindet den Austritt <strong>des</strong> LUVO<br />
(Luftvorwärmer) <strong>mit</strong> den vier Beruhigungskammern <strong>des</strong> Elektrofilters. Bei der numerischen Si-<br />
mulation und der darauffolgenden strömungsmechanischen Optimierung der staubbeladenen<br />
Rauchgasströmung im untersuchten Rauchgaskanal sind drei Anforderungen zu erfüllen.<br />
Zum ersten muss gewährleistet sein, dass in jeden der vier Eintrittshauben <strong>des</strong> Elektrofilters ein<br />
annähernd gleicher Massenstrom eintritt. Die Abweichung der Rauchgasmenge in der Zuströ-<br />
mung zu den jeweiligen Eintrittshauben sollte 2 % nicht überschreiten, da es sonst zu unter-<br />
schiedlich hohen Beaufschlagung der elektrischen Felder (Abscheidefläche) kommt.<br />
Für die Funktion <strong>des</strong> Elektrofilters ist es wichtig, ein möglichst homogenes Strömungsfeld zu<br />
erreichen, um das Rauchgas optimal reinigen zu können. Ein stark inhomogenes Strömungsfeld<br />
am Eintritt <strong>des</strong> Elektrofilters würde bedeuten, dass aufgrund von überhöhten Eintrittsgeschwin-<br />
digkeiten, der zugesicherte Reingasstaubgehalt (seitens <strong>des</strong> Herstellers) nicht gewährleistet<br />
werden kann.<br />
Die dritte Forderung kommt vom Kraftwerksbetreiber. Das Rauchgas wird <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> eines<br />
Saugzuggebläses durch den Rauchgaskanal gefördert. Die für den Betrieb <strong>des</strong> Gebläses nötige<br />
Leistung hängt so<strong>mit</strong> von den Druckverlusten innerhalb <strong>des</strong> Rauchgaskanals ab. Daraus ergibt<br />
sich die Zielstellung eines möglichst geringen Druckverlustes über den zu simulierenden<br />
Rauchgaskanalabschnitt.<br />
Die Rauchgaskanalführung ist bei dem hier zu untersuchenden Projekt bereits festgelegt, so<br />
dass die genannten Forderungen nur durch geeignete Kanaleinbauten (Bsp. Umlenkbleche) zu<br />
erfüllen sind. Um sich ein Bild über die Veränderungen der Strömung durch diese Einbauten<br />
machen zu können, wurde eine numerische Strömungssimulation <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>des</strong> kommerziellen<br />
Strömungslösers FLUENT vorgenommen. Die CFD-Analyse ermöglicht eine schnelle strö-<br />
mungsoptimierte Auslegung verschiedener Leitblechkonfigurationen, ohne dabei auf kostenin-<br />
tensive experimentelle Versuche zurückgreifen zu müssen. Die numerischen Simulationen<br />
wurden am <strong>Lehrstuhl</strong> Verbrennungskraftmaschinen und Flugantriebe (VFA) der BTU Cottbus<br />
durchgeführt.<br />
5
2 Theoretische Grundlagen der numerischen Strömungssimulation<br />
Bei der numerischen Simulation von Strömungen werden <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> von CFD-Tools die Erhal-<br />
tungsgleichungen für Masse, Impulse und Energie approximiert. Die Erhaltungsgleichungen<br />
sind notwendig, um das Strömungsfeld vollständig zu beschreiben. Dabei werden Volumen-<br />
kräfte wie z. B. Schwerkräfte nicht berücksichtigt. Dieses Gleichungssystem kann jedoch nur<br />
für wenige technische Problemstellungen analytisch gelöst werden, weshalb es numerische Al-<br />
gorithmen und Methoden gibt, um zu einer Näherungslösung der Erhaltungsgleichungen zu ge-<br />
langen.<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wird der kommerzielle Strömungslöser Fluent 6.2.13 und sein Prepro-<br />
zessor Gambit 2.3.16 eingesetzt.<br />
2.1 Gleichungssystem<br />
Die Grundlage für die nachfolgenden Betrachtungen bildet die Kontinuumshypothese. Dabei<br />
wird angenommen, dass die Fluideigenschaften in einem kleinen Volumen unabhängig von der<br />
Anzahl der darin befindlichen Moleküle sind. Die Fluidteilchen werden als materielle Punkte<br />
angesehen, deren Eigenschaften eine stetige Funktion von Ort und Zeit sind. Die Erhaltungs-<br />
gleichungen für Masse Gl. 2.1, Impuls Gl. 2.2 und Energie Gl. 2.3 werden in der Eulerschen<br />
Betrachtungsweise dargelegt [2; 3; 4]:<br />
∂ρ<br />
-----<br />
∂t<br />
------<br />
∂<br />
+ ( ρui) = 0<br />
∂x i<br />
∂<br />
----<br />
∂<br />
( ρu<br />
∂t i)<br />
+ ------ ( ρuiu j)<br />
=<br />
∂x j<br />
----<br />
∂ ∂<br />
( ρH)<br />
+ ------ ( ρu<br />
∂t<br />
iH) =<br />
∂x i<br />
– ------<br />
∂p<br />
∂xi ∂p<br />
-----<br />
∂t<br />
------τ<br />
∂<br />
+ ij + ρfi ∂x j<br />
------<br />
∂<br />
+ ( τijui) – ------ + ρuif i<br />
∂x j<br />
∂q i<br />
∂x i<br />
(2.1)<br />
(2.2)<br />
(2.3)<br />
6
Für Newtonsche Fluide (viskose Flüssigkeiten und Gase) besteht ein linearer Zusammenhang<br />
zwischen den Komponenten <strong>des</strong> Spannungstensors τij und denen <strong>des</strong> Dehnungsgeschwindigkeitstensors<br />
Gl. 2.4 [3; 4]<br />
S ij<br />
woraus sich der Spannungstensor Gl. 2.5 für Newtonsche Fluide ergibt:<br />
τ ij<br />
(2.4)<br />
(2.5)<br />
Die molekulare dynamische Viskosität wird <strong>mit</strong> µ bezeichnet und ist eine temperaturabhängige<br />
Eigenschaft <strong>des</strong> Fluids.<br />
Unter der Annahme der Inkompressibilität lassen sich die Erhaltungsgleichungen vereinfachen.<br />
Diese Annahme gilt für alle Flüssigkeiten. Auch bei Gasen kann dies vorausgesetzt werden,<br />
wenn die Strömungsgeschwindigkeit c viel kleiner als die lokale Schallgeschwindigkeit a ist.<br />
c<br />
Dies ist der Fall für eine Machzahl Ma = -- < 03 , . Die Größenordnung der Dichteänderung<br />
a<br />
lässt sich abschätzen, indem man eine kleine Volumenänderung, die bei konst. Temperatur<br />
stattfindet, betrachtet [1; 3]:<br />
V 0<br />
∂x j<br />
∂u j<br />
1<br />
--<br />
2<br />
∂ui = ⎛------- + ------- ⎞<br />
⎝ ⎠<br />
∂x j<br />
∂x i<br />
∂u j<br />
µ ∂u ⎛ i<br />
------- + ------- ⎞ 2<br />
--µ<br />
⎝ ⎠ 3<br />
∂uk =<br />
– ------- δij ρ 0<br />
∂x i<br />
∆V<br />
∆ρ<br />
------ = – ------ = – -----<br />
∆p<br />
p 0<br />
(2.6)<br />
Die Größenordnung der Druckänderung innerhalb der Strömung liegt im Bereich <strong>des</strong> Stau-<br />
drucks, dadurch ergibt sich für die Dichteänderung folgende Beziehung:<br />
∆<br />
-----ρ<br />
ρu2<br />
≈ --------<br />
ρ 0<br />
2p 0<br />
Zusammen <strong>mit</strong> der Definition der Schallgeschwindigkeit a = ----- ergibt sich:<br />
∂ρ<br />
------<br />
∆ρ<br />
1<br />
--<br />
2<br />
u ⎛--⎞ ⎝a⎠ 2<br />
≈ =<br />
ρ 0<br />
1<br />
--Ma<br />
2<br />
2<br />
∂x k<br />
2 ∂p<br />
(2.7)<br />
(2.8)<br />
So<strong>mit</strong> ergibt sich eine Größenordnung der relativen Dichteänderung für Ma = 03 , von<br />
∆ρ⁄ ρ0≈0, 045 .<br />
Da<strong>mit</strong> ist die Annahme der Inkompressibilität auch für Gase <strong>mit</strong> einer Strömungsgeschwindig-<br />
7
keit von Ma < 03 , gewährleistet, wodurch sich die Erhaltungsgleichungen vereinfachen las-<br />
sen. Wenn die Strömung als isotherm angesehen werden kann, ist die Lösung der<br />
Energiegleichung Gl. 2.3 nicht nötig. Unter Verwendung der Materialgleichung Gl. 2.5 ergibt<br />
sich eine vereinfachte Kontinuitätsgleichung Gl. 2.9 sowie die Navier-Stokessche Gleichung<br />
Gl. 2.10 in ihrer inkompressiblen Form [3]:<br />
∂u i<br />
------- = 0<br />
∂x i<br />
∂ui -------<br />
∂t<br />
(2.9)<br />
(2.10)<br />
wobei ν = µ ⁄ ρ molekulare kinematische Viskosität genannt wird. Mit diesen Gleichungen<br />
können instationäre dreidimensionale reibungsbehaftete Strömungen beschrieben werden,<br />
wenn die Rand- und Anfangsbedingungen bekannt sind. Dabei ist es egal, ob die Strömung la-<br />
minar, transitional oder turbulent ist. Die Lösung der Navier-Stokesschen Gleichungen ist bis<br />
auf einige Spezialfälle nur numerisch möglich, da sie einen nichtlinearen Charakter aufweisen.<br />
Der Übergang zwischen der laminaren und der turbulenten Strömung wird durch die kritische<br />
Reynoldszahl gekennzeichnet. Die Reynoldszahl ist wie folgt definiert:<br />
Re krit<br />
Re<br />
(2.11)<br />
wobei u als charakteristische Geschwindigkeit, L als charakteristische Länge und ν als kine-<br />
matische Viskosität bezeichnet wird. In der Literatur wird für eine Rohrströmung <strong>mit</strong><br />
Re < 2320 eine laminare Strömung und für Re > 2320 eine turbulente Strömung angenommen,<br />
wobei L durch den Durchmesser <strong>des</strong> Rohres d bzw. für Rechteckkanäle durch den hydrauli-<br />
schen Durchmesser ersetzt wird:<br />
d hyd.<br />
∂<br />
+ ------ ( uiuj ) ν ∂<br />
------ ∂u ⎛ i<br />
------- + ------ ⎞ ⎛– --<br />
1⎞<br />
∂p<br />
=<br />
+ ------ + f<br />
⎝ ⎠ ⎝ ρ⎠<br />
i<br />
∂x j<br />
uL<br />
----ν<br />
∂x j<br />
<strong>mit</strong> b als Breite und h als Höhe <strong>des</strong> Kanals.<br />
=<br />
bh<br />
=<br />
2 ⋅ ----------b<br />
+ h<br />
∂x j<br />
∂u j<br />
∂x i<br />
∂x i<br />
(2.12)<br />
8
2.2 Turbulenz<br />
Turbulenz [3] bezeichnet eine räumlich und zeitlich ungeordnete Strömung <strong>des</strong> Fluids. Eine tur-<br />
bulente Strömung lässt sich am besten über die Unterschiede zur laminaren Strömung charak-<br />
terisieren. So weist die Strömung ein zufälliges Verhalten auf, welches unabhängig von den<br />
Rand- und Anfangsbedingungen ist, d. h. dass man bei einer ortsfesten Messung der Strömungs-<br />
eigenschaften zu verschiedenen Zeitpunkten nie die gleichen Werte erhält. Diese Änderungen<br />
der Strömung ergeben ein Strömungsfeld, das immer dreidimensional und instationär ist. Auf-<br />
grund der Geschwindigkeitsgradienten bilden sich Wirbel aus, welche zu einer raschen Durch-<br />
mischung der Strömung führen. Diese Eigenschaft nennt man diffusiver Effekt der Turbulenz.<br />
Aufgrund der Wirbel innerhalb einer turbulenten Strömung stoßen Fluidteilchen <strong>mit</strong> unter-<br />
schiedlichem Impuls zusammen. Der dissipative Einfluss der molekularen Viskosität verringert<br />
diese Gradienten, wobei eine irreversible Umwandlung der kinetischen in innere Energie statt-<br />
findet. Mit den genannten Eigenschaften der turbulenten Strömung ist es möglich, eine Fluid-<br />
strömung hinsichtlich ihres Strömungscharakters zu unterscheiden.<br />
Die Berechnung der turbulenten Strömung erfolgt <strong>mit</strong>tels der Navier-Stokesschen Gleichungen<br />
Gl. 2.10 zusammen <strong>mit</strong> der Kontinuitätsgleichung Gl. 2.9, welche ein System gekoppelter par-<br />
tieller Differentialgleichungen bilden. Die numerische Lösung dieser Gleichungen ist nur für<br />
kleine Reynoldszahlen <strong>mit</strong> einem vertretbaren Rechenaufwand möglich. Dies führte dazu, dass<br />
Ansätze für das Verhalten turbulenter Strömungen entwickelt wurden, die auch für hohe Rey-<br />
noldszahlen eine Lösung der Gleichungen <strong>mit</strong> den vorhandenen Computerressourcen und in an-<br />
gemessener Zeit bewältigen. Die Genauigkeit der verschiedenen Ansätze steigt dabei im Allge-<br />
meinen <strong>mit</strong> ihrem Rechenaufwand [3]:<br />
1. Die empirische Korrelation<br />
Ist der einfachste Ansatz für die Beschreibung turbulenter Strömungen und zudem nur<br />
für einige Spezialfälle vorhanden, wodurch dieser Ansatz keine Allgemeingültigkeit<br />
besitzt.<br />
2. Integralgleichungen<br />
Dabei werden die Bewegungsgleichungen über eine oder mehrere Koordinaten inte-<br />
griert, wodurch sich das Problem auf gewöhnliche Differentialgleichungen reduziert.<br />
Allerdings werden dadurch nur wenige Effekte der Turbulenz berücksichtigt.<br />
9
3. Reynolds ge<strong>mit</strong>telte Navier-Stokessche Gleichungen (RANS)<br />
Hierbei handelt es sich um ein zeitlich ge<strong>mit</strong>teltes System partieller Differentialglei-<br />
chungen, näheres dazu im Kapitel 2.4. Dies stellt für die meisten industriellen Anwen-<br />
dungen den besten Kompromiss aus Genauigkeit und Aufwand dar.<br />
4. Zweipunkt-Schließung<br />
Hier wird <strong>mit</strong>tels Gleichungen bzw. deren Fourier-Transformationen eine Korrelation<br />
der Geschwindigkeitskomponenten räumlich benachbarter Punkte durchgeführt.<br />
Dadurch ergibt sich eine hohe Allgemeingültigkeit, jedoch sind diese Gleichungen nur<br />
unter stark vereinfachten Annahmen zu lösen, was ihren Einsatz auf die isentrope Turbu-<br />
lenz beschränkt.<br />
5. Large Eddy Simulation (LES)<br />
Dabei werden für die großen energietragenden Wirbel die exakten Navier-Stokesschen<br />
Gleichungen gelöst und die kleineren <strong>mit</strong> Subgrid Scale Modellen beschrieben. Die LES<br />
ist ein Kompromiss zwischen den RANS und der direkten numerischen Simulation. Ihr<br />
Rechenaufwand ist dadurch um ca. zwei Größenordnungen höher als bei den RANS.<br />
6. Direkte numerische Simulation (DNS)<br />
Hierbei werden die Navier-Stokesschen Gleichungen für die Fluidströmung gelöst.<br />
Dadurch ist die DNS der exakteste der sechs Ansätze. Für die Anwendung der DNS müs-<br />
sen sowohl die größten als auch die kleinsten vorkommenden Skalen der Strömung<br />
abgebildet werden, wodurch sich der immense Rechenaufwand dieses Ansatzes ergibt.<br />
Da<strong>mit</strong> ist dieser für den industriellen Einsatz nicht praktikabel und nur für die Forschung<br />
sinnvoll.<br />
10
2.3 Grenzschicht<br />
Eine Eigenschaft der Fluide ist ihre Viskosität, d.h. die Fluidteilchen sind aneinander gebunden<br />
und so<strong>mit</strong> in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Man spricht auch von innerer Reibung.<br />
Da Fluide an Wänden haften, ergibt sich für die Strömungsgeschwindigkeit an der Wand<br />
u iwand<br />
keit heraus (Abbildung 2.3.1)<br />
Die in der Abbildung 2.3.1 dargestellte Strömungsverteilung wird als Grenzschicht bezeichnet.<br />
Aufgrund der Geschwindigkeitsverteilung sinken die lokalen Reynoldszahlen an der Wand,<br />
wodurch die viskosen Kräfte im wandnahen Bereich einen großen Einfluss haben, wogegen sie<br />
in der Hauptströmung, in der die lokalen Reynoldszahlen sehr groß sind, keine Rolle spielen.<br />
Die Grenzschicht lässt sich in verschiedene Bereiche unterteilen, welche in der Abbildung 2.3.2<br />
dargestellt sind.<br />
= 0 . Aufgrund der Viskosität bildet sich folgen<strong>des</strong> Profil der Strömungsgeschwindig-<br />
Abbildung 2.3.1: Geschwindigkeitsverteilung in der Grenzschicht [A1]<br />
11
Abbildung 2.3.2: Universelle Geschwindigkeitsverteilung im logarithmischen Maßstab [5] S. 201<br />
Der wandnahe Bereich wird als viskose Unterschicht bezeichnet, in dem die Wandschubspannung<br />
τw µ einen großen Einfluss hat. Laut [5] erstreckt sich die viskose Unterschicht<br />
von , wobei dimensionsloser Wandabstand genannt wird. Die dimensionslose Ge-<br />
du<br />
= ⎛----- ⎞<br />
⎝dy⎠w 0 y +<br />
< < 5 y +<br />
schwindigkeit ist als [3; 5]<br />
u<br />
= = --------u<br />
τw ----ρ<br />
+<br />
--u<br />
uT (2.13)<br />
definiert, uT ist die Schubspannungsgeschwindigkeit <strong>mit</strong> uT = ----- . Für die viskose Unter-<br />
ρ<br />
schicht gilt für die dimensionslosen Parameter u und ein linearer Zusammenhang:<br />
+<br />
y +<br />
u +<br />
=<br />
y +<br />
Der dimensionslose Wandabstand ist wie folgt definiert:<br />
y +<br />
y uT =<br />
⋅ ---ν<br />
τ w<br />
(2.14)<br />
(2.15)<br />
12
Entfernt man sich weiter von der Wand ( 5 y ) kommt man in den Übergangsbereich, in<br />
+<br />
< < 30<br />
dem der Einfluss der turbulenten Spannungen <strong>mit</strong> steigendem -Wert den Einfluss der visko-<br />
sen Spannungen überwiegt [5]. Für > 30 kommt man in den Bereich <strong>des</strong> logarithmischen<br />
Wandgesetzes, in dem die dimensionslosen Parameter wie folgt gekoppelt sind:<br />
(2.16)<br />
<strong>mit</strong> der Karman-Konstante κ ≈ 04 , und der empirischen Konstante C ≈ 5 für den Bereich von<br />
30 y [5].<br />
+<br />
< < 1000<br />
2.4 Numerische Turbulenzmodellierung<br />
Wie bereits erwähnt, spielt für den kommerziellen Einsatz von Strömungslösern der zeitlich ge-<br />
<strong>mit</strong>telte Ansatz eine große Rolle, da dieser <strong>mit</strong> angemessenem Aufwand eine ausreichende Ge-<br />
nauigkeit der Ergebnisse aufweist. Aus diesem Grund werden in dieser Arbeit die statischen<br />
Turbulenzmodelle verwendet und in diesem Kapitel näher beschrieben.<br />
Für die meisten industriellen Anwendungen sind nur die zeitlichen Mittelwerte von Interesse<br />
[4], d.h. ein beliebiger Wert Φ kann in einen zeitlichen Mittelwert Φ und der dazugehörigen<br />
Schwankungsgröße Φ' aufgeteilt werden. Da dies bereits von Reynolds vorgeschlagen wurde<br />
spricht man auch von der Reynoldsschen Mittelung:<br />
(2.17)<br />
Für statisch stationäre Strömungen kann die Mittelung in Zeit oder in anderen homogenen Rich-<br />
tungen <strong>mit</strong>tels<br />
durchgeführt werden [3][4].<br />
u<br />
+ 1<br />
-- y<br />
κ<br />
+<br />
= ln + C<br />
Φ = Φ+ Φ'<br />
Φ =<br />
y +<br />
lim --<br />
1<br />
Φτ ( ) dτ<br />
→ T ∫<br />
T ∞<br />
( τ + T ⁄ 2)<br />
( τ – T ⁄ 2)<br />
y +<br />
(2.18)<br />
13
Für statisch instationäre Strömungen, wobei der Mittelwert zeitabhängig ist, ist die Gleichung<br />
2.17 als Ensemble<strong>mit</strong>telung anzusehen. Es erfolgt hierbei eine Mittelung über eine große An-<br />
zahl von Wiederholungen <strong>des</strong> Versuchs, welche unter den gleichen Anfangs- und Randbedin-<br />
gungen durchgeführt wurden, so dass ein schwankungsunabhängiger Mittelwert Φ entsteht [3]:<br />
(2.18)<br />
Wendet man den Ansatz 2.17 auf die Gleichungen 2.9 und 2.10 an, so entsteht ein zeitlich ge-<br />
<strong>mit</strong>teltes System partieller Differenzialgleichungen. Diese nennt man die Reynolds ge<strong>mit</strong>telten<br />
Navier-Stokesschen Gleichungen 2.19 und 2.20 (engl. Reynolds-averaged Navier-Stokes =><br />
RANS) [3; 4]<br />
Φ<br />
∂u i<br />
∂x i<br />
=<br />
lim ---<br />
1<br />
Φn → N∑<br />
N ∞<br />
------- = 0<br />
∂ui -------<br />
∂t<br />
n = 1<br />
(2.19)<br />
(2.20)<br />
Wenn man die Gleichungen 2.10 und 2.20 betrachtet stellt man fest, dass sie in ihrer Struktur<br />
identisch sind und sich die Gleichung <strong>des</strong> Momentanwertes Gl. 2.10 nur durch einen unbe-<br />
kannten Tensor ( u'iu'j) von den RANS Gl. 2.20 unterscheidet. Dieser Tensor ( u'iu'j) wird als<br />
Reynoldsspannungstensor bezeichnet. Aufgrund dieses Tensors gibt es mehr unbekannte Grö-<br />
ßen als Gleichungen, wodurch das Gleichungssystem 2.19, 2.20 nicht geschlossen ist. Dies wird<br />
als Schließungsproblem der Turbulenz bezeichnet. Für die Lösung <strong>des</strong> Problems wurden ver-<br />
schiedene Ansätze entwickelt, die Turbulenzmodelle genannt werden [4]:<br />
- Modellierung <strong>des</strong> Reynoldsspannungstensors unter Verwendung <strong>des</strong> Wirbelviskositäts-<br />
prinzips => Wirbelviskositätsmodelle Kapitel 2.4.1.<br />
N<br />
------<br />
∂<br />
+ ( uiuj ) ν ∂<br />
------ ∂u ⎛ i<br />
------- + ------ ⎞ --<br />
1<br />
⎝ ⎠ ρ<br />
∂p ∂<br />
=<br />
– ⋅ ------ – ------ ( u'iu'j) ∂x j<br />
∂x j<br />
∂x j<br />
- Bestimmen einer exakten Erhaltungsgleichung für den Reynoldsspannungstensor aus<br />
den Navier-Stokes Gleichungen, wodurch unbekannte Terme höherer Ordnung entstehen,<br />
für die ebenfalls exakte Erhaltungsgleichungen aufgestellt werden können. Dies läßt sich<br />
beliebig oft fortstetzen und führt zu unbekannten Termen immer höherer Ordnung. Da-<br />
durch entsteht eine Hierarchie von partiellen Differenzialgleichungen. Bricht man diesen<br />
Vorgang ab, so dass die unbekannten Terme ab der zweiten Ordnung modelliert werden<br />
∂u j<br />
∂x i<br />
können, nennt man diese Reynoldsspannungsmodelle.<br />
∂x i<br />
∂x j<br />
14
Abbildung 2.4.1 :Hierarchie der Modellierungsebenen nach Jones [4]<br />
2.4.1 Wirbelviskositätsmodelle<br />
Reynolds-Spannungs-Modell<br />
Algebraisches k – ε -Modell<br />
Standard k – ε -Modell<br />
Eingleichungs k -Modell<br />
Nullgleichungs-<br />
Mischungsweg-Modell<br />
Man spricht von Wirbelviskositätsmodellen, wenn das Schließungsproblem der Turbulenz<br />
durch die direkte Modellierung <strong>des</strong> Reynoldsspannungstensors gelöst wird. Diese basieren auf<br />
dem von Joseph Boussinesq [3; 4] aufgestellten Gradientenflussansatz:<br />
∂u i<br />
– ρu'iu'j ν ⎛<br />
t ------- + ------- ⎞ 2<br />
=<br />
– --ρkδ<br />
⎝ ⎠ 3 ij<br />
∂x j<br />
∂u j<br />
∂x i<br />
uiuj -------- ≈ konstant<br />
k<br />
lok. Gleichgewicht<br />
P ≈ ε<br />
k ∼ l<br />
⎛------ ⎞<br />
⎝∂x⎠ 2<br />
2 ∂U<br />
(2.21)<br />
Diesem Ansatz liegt die Vorstellung zugrunde, dass Masse und Impuls in einer laminaren Strö-<br />
mung durch den Einfluss der molekularen Turbulenz quer zu den Stromlinien transportiert wer-<br />
den. In der Gleichung 2.21 wird die turbulente Viskosität verwendet. Sie ist keine<br />
Stoffgröße, sondern eine dem Strömungsfeld eigene Veränderliche. Die turbulente kinetische<br />
Energie k ist durch die Spur <strong>des</strong> Reynoldsschen Spannungstensors definiert [3; 4]:<br />
1<br />
k =<br />
--( u'<br />
2 iu'j) ν t<br />
ε<br />
=<br />
3 2<br />
k ⁄<br />
---------<br />
L<br />
(2.22)<br />
15
Die turbulente Viskosität wird aus der Annahme der Gleichgewichtsturbulenz bestimmt. Sie<br />
besagt, dass zur Beschreibung der turbulenten Detailstruktur sowohl ein charakteristisches Zeit-<br />
maß als auch ein charakteristisches Längenmaß ausreicht. Ebenso wird die Isotropie der kleinen<br />
Skalen vorrausgesetzt.<br />
Die Wirbelviskositätsmodelle lassen sich anhand der Anzahl der zu den Navier-Stokes-Glei-<br />
chungen hinzukommenden partiellen Differenzialgleichungen für die Bestimmung unabhängi-<br />
gen Turbulenzvariablen einteilen [4]:<br />
-Nullgleichungsmodell<br />
-Eingleichungsmodell<br />
-Zweigleichungsmodell<br />
Beim Nullgleichungsmodell werden keine zusätzlichen partiellen Differenzialgleichungen ge-<br />
löst. Die unbekannte turbulente Viskosität wird durch bekannte Größen der ge<strong>mit</strong>telten Impuls-<br />
gleichungen bestimmt.<br />
Bei den Eingleichungsmodellen wird der Turbulenztransport durch eine zusätzliche Transport-<br />
gleichung für den lokalen Geschwindigkeitsmaßstab berücksichtigt. Die Reynoldsspannungen<br />
werden also durch ihre Strömungsvergangenheit beeinflusst.<br />
Für die Zweigleichungsmodelle werden zwei gekoppelte Transportgleichungen gelöst. Es wird<br />
wie bei den Eingleichungsmodellen eine Gleichung für k aufgestellt. Dazu kommt eine weitere<br />
Gleichung für die Dissipationsrate ε der kinetischen Turbulenzenergie. Daraus ergibt sich das<br />
bekannte k –<br />
ε Modell.<br />
ν t<br />
Der Vollständigkeit halber ist zu erwähnen, dass es neben den Wirbelviskositätsmodellen, wel-<br />
che auf der Annahme von Boussinesq beruhen, auch andere nichtlineare Wirbelviskositätsmo-<br />
delle gibt, auf welche in dieser Arbeit nicht eingegangen wird.<br />
16
2.4.2 Standard k – ε Modell<br />
Das k – ε Modell ist eines der bekanntesten Zweigleichungsmodelle [4; 10]. Es wird häufig in<br />
der industriellen Berechnung angewandt, da es einen guten Kompromiss aus Rechenzeit (ab-<br />
hängig von der Hardware) und ausreichend genauen Ergebnissen darstellt, wobei das k – ε Mo-<br />
dell numerisch sehr stabil ist. Bei der Anwendung dieses <strong>Modells</strong> sind jedoch die zuvor<br />
getroffenen Modellannahmen zu beachten. So werden aufgrund der Boussinesq-Approximation<br />
<strong>des</strong> Reynoldsschen Spannungstensors die Normalspannungen für alle Raumrichtungen gleich<br />
groß berechnet, woraus sich eine Isentropie der Turbulenz ergibt. Da<strong>mit</strong> entstehen Ungenauig-<br />
keiten in der Abbildung der Strömung z.B. für Ablösegebiete und Rezirkulationsgebiete.<br />
Das Standard k – ε Modell beschreibt <strong>mit</strong> zwei partiellen Differenzialgleichungen die Entwick-<br />
lung der turbulenten kinetischen Energie k und deren Dissipationsrate ε . Es ist ein halbempi-<br />
risches Turbulenzmodell, welches von Lauder und Spalding [3; 4] vorgeschlagen wurde. Die<br />
beiden Transportgleichungen stellen sich für den inkompressiblen Fall wie folgt dar [3; 4; 7; 6]:<br />
-----<br />
∂k<br />
+ uj ∂t<br />
------<br />
∂k<br />
∂x j<br />
⎧<br />
⎪<br />
⎨<br />
⎪<br />
⎩<br />
∂ε<br />
----- + uj ∂t<br />
------<br />
∂ε<br />
=<br />
∂x j<br />
(2.23)<br />
(2.24)<br />
∂k<br />
Hier beschreibt ----- die instationäre Änderung, u den konvektiven Transport,<br />
∂t<br />
j------<br />
∂k<br />
∂xj ∂<br />
------ ⎛ νt ν + ----- ⎞ ∂k<br />
∂ui ------ den diffusiven Tranport, u' die Produktion und die Dissipation der<br />
∂x ⎝<br />
j σ ⎠<br />
k ∂x iu'j------- ε<br />
j<br />
∂xj turbulenten kinetischen Energie.<br />
Die Dissipationsrate ε ist wie folgt definiert:<br />
------<br />
∂ ⎛ν+ ----- ⎞------ ∂k<br />
– u'<br />
∂x ⎝ ⎠<br />
j ∂x iu'j------- – ε<br />
j ∂xj Die turbulente Viskosität für dieses Modell ist definiert als:<br />
=<br />
ε ν ∂u'i -------- ∂u'i = --------<br />
ν t<br />
∂xj ∂xj ν t<br />
k<br />
C µ<br />
2<br />
=<br />
---ε<br />
σ ε<br />
ν t<br />
σ k<br />
∂u i<br />
------<br />
∂ ⎛ νt ν + ----- ⎞------ ∂ε<br />
( – C<br />
∂x ⎝ ⎠<br />
j ∂x 1ε)<br />
j<br />
ε ∂ui - u'<br />
k iu'j ------ε<br />
C<br />
∂x 2ε<br />
j<br />
2<br />
+<br />
– ---k<br />
(2.25)<br />
(2.26)<br />
17
Die folgenden Modellkonstanten sind experimentell er<strong>mit</strong>telt worden [4; 6; 7].<br />
C µ = 009 , , C1ε = 144 , , C2ε = 192 , , σk = 10 , , σε = 13 , (2.27)<br />
2.4.3 Realizable k – ε Modell<br />
Das Realizable k – ε Modell nach Shit ist eine Weiterentwicklung <strong>des</strong> Standard k – ε <strong>Modells</strong><br />
[4; 10]. Die Transportgleichung der turbulenten kinetischen Energie k Gl. 2.23 bleibt unverän-<br />
dert, die Weiterentwicklung bezieht sich auf die neue Transportgleichung für die Dissipation ε .<br />
Die Wirbelviskosität νt wird nicht <strong>mit</strong> einer Konstante wie im Standard k – ε Modell berech-<br />
net, sondern C µ tritt als Variable auf. Durch diese Modifikationen <strong>des</strong> Standard Modelles werden<br />
folgende Unzulänglichkeiten behoben.<br />
- Die neue Gleichung für die Dissipation ε führt zu einer deutlichen Verbesserung<br />
der Berechnung <strong>des</strong> runden Freistrahles<br />
- Durch die Einführung der Größe C µ als Variable können die turbulenten Normalspannungen<br />
nicht negativ werden. Dies führt zu einer verbesserten Verlässlich-<br />
keit bzw. Übereinstimmung <strong>mit</strong> der Physik <strong>des</strong> Turbulenzmodelles.<br />
Die weiterentwickelte Transportgleichung für ε ist wie folgt definiert [4; 10]:<br />
S ij<br />
∂ε ∂ε<br />
----- + ui------ =<br />
∂t<br />
∂x i<br />
ν t<br />
------<br />
∂ ⎛ν+ ----- ⎞------ ∂ε<br />
+ C<br />
∂x ⎝ ⎠<br />
i ∂x 1ε 2SijSij – C2------------------ i<br />
k – νε<br />
σ ε<br />
wird als Deformationsgeschwindigkeitstensor bezeichnet und ist definiert als:<br />
C 1<br />
(2.28)<br />
η<br />
k 2S<br />
max 043------------<br />
ijSij = , , <strong>mit</strong> η =<br />
----------------------<br />
(2.29)<br />
η + 5<br />
ε<br />
C 1<br />
ε 2<br />
18
Die zweite Verbesserung verhindert, dass die turbulenten Normalspannungen nicht negativ be-<br />
rechnet werden können. Dies schlägt sich in der Definition der Variable [4; 10]<br />
C µ<br />
(2.30)<br />
nieder. Diese ist nun keine Konstante mehr, sondern eine Funktion der Scherung, Rotation und<br />
der Turbulenz. Dadurch wirkt sich diese Neuerung gegenüber dem Standard k – ε Modell po-<br />
sitiv auf die Produktion der turbulenten kinetischen Energie k im Staupunkt von Profilströmun-<br />
gen aus und es kommt nicht zu einer Überproduktion von k .<br />
Die Modellgrößen A und U sind wie folgt definiert:<br />
∆<br />
A<br />
U ∆<br />
(2.31)<br />
(2.32)<br />
wobei in der Gleichung 2.32 die Scherung darstellt. Die Modellkonstanten sind <strong>mit</strong> folgen-<br />
den Werten bestimmt [4; 10].<br />
σ k<br />
2.4.4 Das k – ω Modell<br />
1<br />
404 A U∆ = --------------------------------<br />
--------k<br />
, +<br />
ε<br />
1<br />
-- 6<br />
3<br />
SijSjkS ⎛ ki⎞<br />
= acos⎜<br />
------------------- ⎟<br />
⎝ SijSij ⎠<br />
=<br />
SijSij + ( Ωij – 2εijkωk) ( Ωij – 2εijkωk) ε ijk<br />
= 10 , , σε = 12 , , C2 = 19 ,<br />
Das k – ω Modell [8; 10] nach Wilcox ist ein weiteres häufig angewandtes Zweigleichungsmo-<br />
dell und stellt eine Alternative zum k – ε Modell dar [8; 10]. Dabei wird statt der Dissipations-<br />
rate ε eine spezifische Dissipation ω definiert. Die Verknüpfung zwischen der Dissipationsrate<br />
und der spezifischen Dissipation ist durch die folgende Gleichung gegeben:<br />
ω =<br />
--------ε<br />
C µ k<br />
(2.33)<br />
19
Die turbulente Wirbelviskosität ist für das k – ω Modell wie folgt definiert [8; 10].<br />
Das turbulente Zeitmaß wird folgendermaßen berechnet.<br />
Die Transportgleichungen <strong>des</strong> k – ω Modelles sind wie folgt definiert [8].<br />
(2.34)<br />
(2.35)<br />
(2.36)<br />
(2.37)<br />
Aufgrund der spezifischen Dissipation ω sind keine Modifikationen notwendig, um das asymp-<br />
totische Wandverhalten zu berechnen. Zudem ist die robuste Formulierung der viskosen Unter-<br />
schicht von Vorteil. Allerdings ist der Übergang der Grenzschicht zur Freiströmbedingung für<br />
ω<br />
von Nachteil, dies wird in der Literatur als „free stream“-Sensitivität bezeichnet.<br />
Die Konstanten <strong>des</strong> Modelles sind in der folgenden Tabelle aufgeführt [8].<br />
Modell<br />
ν t<br />
T t<br />
= --k<br />
= C µ kTt ω<br />
=<br />
----------<br />
1<br />
C µ ω<br />
∂k ∂k<br />
----- + uj------ =<br />
∂t<br />
∂x j<br />
∂ω ∂ω<br />
------ + uj------ =<br />
∂t<br />
∂x j<br />
------<br />
∂<br />
( ν + σ<br />
∂x kνt) j<br />
∂k<br />
------ – u'<br />
∂x iu'j-------- – C<br />
j ∂x µ k ω<br />
j<br />
W88 5 ⁄ 9 0,09 0,075 0,5 0,5<br />
W98 13 ⁄<br />
25 0,09 0,072 0,5 0,5<br />
Tabelle 1: Modellkonstanten<br />
∂u' i<br />
------<br />
∂<br />
( ν + σ<br />
∂x ωνt) j<br />
∂ε<br />
------ α<br />
∂xj ω<br />
– --- u'<br />
k iu'j ∂u' i<br />
-------- βω 2<br />
–<br />
∂x j<br />
α C µ β σ k σ ω<br />
20
2.4.5 Das <strong>SST</strong> Modell<br />
Das <strong>SST</strong> Modell [9; 10] (Shear Stress Transport) nach Menter verbindet die Vorteile <strong>des</strong><br />
Modelles in Wandnähe <strong>mit</strong> den Vorteilen <strong>des</strong> k – ε Modell in der Freiströmung.<br />
„Das <strong>SST</strong> Turbulenzmodell stellt diese Kopplung bereit, im wandfernen Bereich wird die Tur-<br />
bulenz durch das k – ε Modell und im wandnahen Bereichen durch das k – ω Modell beschrie-<br />
ben. Zwischen den beiden Modellen wird graduell umgeschaltet. Die generelle Anforderung an<br />
ein gutes Rechengitter bleibt dennoch erhalten, jedoch wird durch die automatische Umschal-<br />
tung zwischen der Formulierung <strong>mit</strong> Wandfunktion und der Low-Reynolds Formulierung er-<br />
reicht, dass unabhängig von der Gitterauflösung in Wandnähe eine stets gültige<br />
Wandbehandlung verwendet wird“ [12].<br />
Ein weiterer Vorteil <strong>des</strong> <strong>SST</strong> Turbulenzmodelles ist, dass der Ort einer druckinduzierten Strö-<br />
mungsablösung genau berechnet werden kann im Gegensatz zum k – ε Modell, welches oft gar<br />
keine Strömungsablösung vorhersagt.<br />
Nach Menter wird das k – ω Modell <strong>mit</strong> einem modifizierten k – ε Modell gekoppelt. Nach der<br />
Einführung <strong>des</strong> Multiplikators lauten die Gleichungen wie folgt [9; 10]:<br />
(2.38)<br />
(2.39)<br />
Durch die mathematische Überführung der k – ε Gleichnungen in die k – ω Nomenklatur ent-<br />
steht der Term , der als „Cross-Diffusion Term“ bezeichnet wird. Auch die verschiedenen<br />
Konstanten φ <strong>des</strong> Turbulenzmodelles werden aus den Koeffizienten der beiden Modelle be-<br />
rechnet.<br />
∂k ∂k<br />
----- + uj------ =<br />
∂t<br />
∂x j<br />
∂ω ∂ω<br />
------ + uj------ =<br />
∂t<br />
CD kω<br />
∂x j<br />
F 1<br />
∂u' i<br />
∂<br />
------ ( ν + σ<br />
∂x kνt) j<br />
∂k<br />
------ – u'<br />
∂x iu'j -------- – β' k ω<br />
j ∂xj ∂u' i<br />
------<br />
∂<br />
( ν + σ<br />
∂x ωνt) j<br />
∂ω<br />
------ u'<br />
∂x iu'j -------j<br />
∂xj ω<br />
– --- α βω<br />
k<br />
2<br />
–<br />
+<br />
φ =<br />
F1φ1 + ( 1 – F1)φ2 ( 1 – F1) 2ρσω2 --------------ω<br />
∂k<br />
------ ∂ω<br />
------<br />
∂xj ∂xj ⎧<br />
⎪<br />
⎪<br />
⎪<br />
⎪<br />
⎨<br />
⎪<br />
⎪<br />
⎪<br />
⎪<br />
⎩<br />
CD kω<br />
k – ω<br />
(2.40)<br />
21
Die Funktion muss den Wert 1 an der Wand und in der freien Strömung den Wert 0 anneh-<br />
F 1<br />
men. Sie ist wie folgt definiert:<br />
(2.41)<br />
<strong>mit</strong> Φ1 min max -----------------k<br />
(2.42)<br />
009ωy ,<br />
500ν<br />
y 2 ⎛ ⎞ 4ρσω2 k<br />
⎜ ; ----------- ⎟<br />
⎝ ω ⎠ CDkω y 2<br />
⎛ ⎞<br />
= ⎜ ; -------------------- ⎟<br />
⎝ ⎠<br />
Die Funktion hat bis zu einer Grenzschichtdicke von ca. 50% den Wert 1 und sinkt danach<br />
F 1<br />
langsam auf 0 ab.<br />
F 1<br />
Φ 4<br />
tanh⎛<br />
⎞<br />
⎝ 1⎠<br />
Bei hohen Druckgradienten wird ein ungünstiger Einfluss auf die Gleichung 2.34 sichtbar, da-<br />
her wurde diese von Menter <strong>mit</strong> der Hypothese von Bradshaw angepaßt.<br />
ν t<br />
Die Funktion ist definiert als:<br />
F 2<br />
F 2<br />
=<br />
k a1k = --- = -------------------------------------ω<br />
max( a1ωΩF ; 2)<br />
=<br />
Φ 2<br />
tanh⎛<br />
⎞<br />
⎝ 2 ⎠<br />
(2.43)<br />
(2.44)<br />
<strong>mit</strong> Φ2 max ------------------<br />
2 k<br />
(2.45)<br />
009ωy ,<br />
500ν<br />
y 2 ⎛ ⎞<br />
= ⎜ ; ----------- ⎟<br />
⎝ ω ⎠<br />
Die Konstanten <strong>des</strong> Turbulenzmodelles sind in der Tabelle 2 aufgeführt [9].<br />
σ k σ ω α β β' a<br />
0,85 0,5 0,553 0,075 0,09 0,31<br />
Tabelle 2: Modellkonstanten<br />
22
2.<strong>4.6</strong> Auswahl geeigneter Turbulenzmodelle<br />
In den vergangenen Jahrzehnten wurden verschiedene Turbulenzmodelle entwickelt. Trotz der<br />
großen Bemühungen ist es bis heute nicht gelungen, ein Turbulenzmodell zu erstellen, das allen<br />
bisherigen Turbulenzmodellen bei der Modellierung der verschiedensten Formen turbulenter<br />
Strömungen überlegen wäre. Aus diesem Grund stellt sich immer die Frage, für welches Tur-<br />
bulenzmodell <strong>mit</strong> all seinen Vor- und Nachteilen man sich entscheidet.<br />
Das Standard k – ε Modell hat sich für voll turbulente Strömungen bei hohen Re-Zahlen be-<br />
währt. Besonders im wandfernen Bereich liefert es gute Ergebnisse. Jedoch ist auch bekannt,<br />
dass es in Staupunkten zu viel kinetische Energie erzeugt und Ablösepunkte nur ungenau bzw.<br />
gar nicht vorhersagen kann.<br />
Das Realizable k – ε Modell ist eine Weiterentwicklung <strong>des</strong> Standard k – ε Modelles. Durch<br />
die neuen Gleichungen kommt es zu einer verbesserten Berechnung <strong>des</strong> runden Freistrahls. Zu-<br />
dem kommt es nicht mehr zu einer Überproduktion der turbulenten kinetischen Energie in Stau-<br />
punkten. Dazu kommt die erhöhte numerische Stabilität gegenüber den anderen<br />
Modellen. Daher ist es dem Standard k – ε Modell vorzuziehen und wird in dieser Arbeit haupt-<br />
sächlich angewandt.<br />
Das k – ω Modell bietet Vorteile im wandnahen Bereich, ist auch für kleine Re-Zahlen einsetz-<br />
bar und numerisch sehr stabil, allerdings reagiert es empfindlich auf kleine Änderungen der<br />
Turbulenzgrößen am Rand <strong>des</strong> Strömungsgebietes.<br />
Das <strong>SST</strong> k – ω Modell verbindet die Vorteile <strong>des</strong> k – ε Modelles <strong>mit</strong> denen <strong>des</strong> k – ω Model-<br />
les, d. h. es benutzt das k – ε Modell im wandfernen Bereich, wo <strong>des</strong>sen Vorteile liegen, und<br />
im wandnahen Bereich schaltet es auf das k –<br />
ω Modell um, da dieses dort sein Vorteile hat.<br />
Da<strong>mit</strong> ist das <strong>SST</strong> Modell beiden Standardmodellen überlegen, weil es genauer und zuverlässi-<br />
ger für eine weite Klasse von Problemen ist. Aus diesem Grund wird auch dieses Turbulenzmo-<br />
dell vereinzelt in der vorliegenden Arbeit angewandt.<br />
Bei allen Turbulenzmodellen ist die Wandbehandlung für die Qualität der Rechenergebnisse<br />
entscheidend.<br />
k – ε<br />
23
2.5 Wandbehandlung<br />
Der Turbulenzmodellierung kommt vor allem im wandnahen Bereich eine große Bedeutung zu.<br />
Aufgrund der Haftbedingung der Strömung an festen Wänden kommt es hier zu großen Ge-<br />
schwindigkeitsgradienten. Daraus resultieren die großen Unterschiede in den lokalen Reynolds-<br />
zahlen, so sind diese in der Kernströmung deutlich größer als in Wandnähe, was sich wiederum<br />
im unterschiedlich großen Einfluss von Viskosität und Reibung auf die Fluidteilchen wieder-<br />
spiegelt. Der Wandbereich hat so<strong>mit</strong> einen entscheidenden Einfluß für die Abbildung von Strö-<br />
mungsphänomenen wie z.B. Transition, Ablösung und Relaminarisierung und bedarf einer<br />
besonderten Behandlung.<br />
Zwei wichtige Modelle zur Wandbehandlung sind:<br />
1. Standard Wandfunktion<br />
2. Low-Re Erweiterung<br />
2.5.1 Standard Wandfunktion<br />
Da innerhalb der Grenzschicht große Gradienten auftreten, muss die Knotendichte <strong>des</strong> numeri-<br />
schen Netzes in diesem Bereich dementsprechend groß sein. Des Weiteren müssen bei der Mo-<br />
dellierung die Effekte aufgrund der niedrigen Reynoldszahlen (low-Re Effekt) berücksichtigt<br />
werden. Mit <strong>Hilfe</strong> einer Wandfunktion kann dies vermieden werden, da diese eine Verbindung<br />
zwischen Strömungsgeschwindigkeit und Wandschubspannung herstellt. Der wandnahe Be-<br />
reich wird überbrückt und dadurch rechenintensive Gebiete vermieden. Folgende Annahmen<br />
werden für eine ebene, stationäre Strömung getroffen [4]:<br />
- abhängige Variablen ändern sich nur langsam in Strömungsrichtung<br />
- keine Wandkrümmung<br />
- kein Druckgradient längs der Wand<br />
Dadurch kann ein universelles logarithmisches Wandgesetz aus den ge<strong>mit</strong>telten Impulsglei-<br />
chungen abgeleitet werden Gl. 2.16. Die Turbulenzgrößen k und ε der wandnächsten Gitter-<br />
zelle können bestimmt werden, indem die folgenden Annahmen getroffen werden:<br />
- Produktion von k = Dissipation von k<br />
- τ =<br />
τwin der ganzen wandnahen Schicht<br />
24
So<strong>mit</strong> ergeben sich die Gleichungen für k und ε [4]:<br />
(2.46)<br />
(2.47)<br />
Die Gültigkeit der Standard Wandfunktion ist gewährleistet, wenn die wandnächste Gitterzelle<br />
im logarithmischen Bereich <strong>des</strong> Geschwindigkeitsprofiles liegt. Dies ist bei Fluent der Fall für<br />
y +<br />
><br />
11, 225<br />
[4; 10]. Die Standard Wandfunktion findet eine häufige Anwendung bei Strö-<br />
mungsberechnungen, sie reduziert die Netzauflösung im wandnahen Bereich und senkt da<strong>mit</strong><br />
die notwendige Rechenzeit. Dennoch liefert sie trotz der Vereinfachungen hinreichend gute Er-<br />
gebnisse.<br />
2.5.2 Low-Re Erweiterung<br />
k<br />
ε<br />
2<br />
uτ = ----------<br />
C µ<br />
3<br />
uτ -----κy<br />
Viele statische Turbulenzmodelle können aufgrund ihrer Modellierung die viskose Dämpfung,<br />
speziell in der viskosen Unterschicht, nicht abbilden [4; 9]. Um dies auszugleichen, wird eine<br />
Dämpfungsfunktion eingeführt. Diese hat die Aufgabe, wanddämpfende Effekte und die Effek-<br />
te der molekularen Viskosität in das Turbulenzmodell einzubringen. Dadurch werden diese Mo-<br />
delle für Strömungsgebiete niedriger Reynoldszahlen erweitert, wodurch die hochwertigen<br />
statischen Turbulenzmodelle bis hin zur Wand angewandt werden können. Die sogenannten<br />
Low-Re Modelle sind dadurch in der Lage, Strömungsphänomene wie Ablösung oder Transiti-<br />
on zu berechnen. Allerdings muss der große Gradient von ε<br />
in Wandnähe aufgelöst werden. Die<br />
dazu notwendige hohe Netzauflösung schlägt sich in einer deutlich gesteigerten Rechenzeit ge-<br />
genüber einer Wandfunktion nieder.<br />
=<br />
25
2.6 Netzerstellung<br />
Die Grundlage für jede CFD-Simulation bildet das Rechennetz. Es diskretisiert die zu untersu-<br />
chende Geometrie, innerhalb deren die Erhaltungsgleichungen gelöst werden sollen. Diese Lö-<br />
sung fordert eine endliche Unterteilung <strong>des</strong> Strömungsgebietes in Volumen- bzw.<br />
Flächenelemente (für den zweidimensionalen Fall), die das Rechennetz bilden. Am häufigsten<br />
werden im dreidimensionalen Bereich Hexaeder, Tetraeder, Prismen oder Pyramiden und im<br />
zweidimensionalen Bereich Quadrate, Dreiecke oder Trapeze angewandt.<br />
Man unterscheidet je nach logischer Anordnung der Zellen in strukturierte und unstrukturierte<br />
Gitter [4], wobei zu beachten ist, dass nicht jeder CFD-Code unstrukturierte Netze behandeln<br />
kann. Ein strukturierter Code verlangt ein strukturiertes Gitter, d.h. die Elemente bzw. deren<br />
Gitterpunkte sind regelmäßig angeordnet. Dadurch ist die Zuordnung der Nachbarelemente sehr<br />
einfach. Für strukturierte Gitter kommen im dreidimensionalen Fall meist Hexaeder zum Ein-<br />
satz. Dies gestaltet die Gittergenerierung schwierig und läßt fast keine Automatisierung zu, wo-<br />
durch diese sehr zeitaufwendig ist. Jedoch lassen sich Scherschichten gut auflösen und sowohl<br />
der Speicherbedarf als auch der Rechenaufwand pro Gitterpunkt sind geringer als bei unstruk-<br />
turieten Netzen. Jedoch lassen sich viele der Geometrien für den industriellen Einsatz aufgrund<br />
ihrer Komplexität nicht <strong>mit</strong> strukturierten Gittern vernetzen, da die geometrische Lage der Git-<br />
terpunkte nicht völlig frei wählbar ist und eine gewisse Struktur eingehalten werden muß. Für<br />
derartige komplexe Geometrien eignen sich unstrukturierte Netze.<br />
Unstrukturierte Gitter zeichnen sich durch eine unregelmäßige Anordnung der Gitterpunkte<br />
aus, wodurch auch die komplexesten Geometrien vernetzt werden können. Für den dreidimen-<br />
sionalen Fall kommen daher oft Tetraeder zum Einsatz, da <strong>mit</strong> ihnen jeder Körper (meist auto-<br />
matisiert) vernetzt werden kann. Die hohe Flexibilität dieser Gitter ermöglicht es kritische<br />
Bereiche fein aufzulösen. Jedoch ist die Definition von Nachbarschaftsbeziehungen der Gitter-<br />
punkte schwieriger. Daher sind die unstrukturierten Gitter in ihrer mathematischen Handha-<br />
bung erheblich aufwendiger und benötigen mehr Speicherplatz und Rechenzeit als strukturierte<br />
Gitter.<br />
Da FLUENT 6 einen unstrukturierten Code verwendet, gibt es keinerlei Einschränkungen bei<br />
der Gestaltung der Netzstruktur oder der Auswahl der Netzelemente. Es sind jedoch die Vor-<br />
und Nachteile der genannten Arten gegeneinander abzuwägen.<br />
26
2.6.1 Netzgüte<br />
Das erstellte Netz muss einigen Anforderungen [4] entsprechen, um die Qualität der Rechener-<br />
gebnisse nicht negativ zu beeinflussen. Grundsätzlich gilt, dass die Gitterpunkte so regelmäßig<br />
wie möglich angeordnet sein sollten. Dies läßt sich aufgrund komplexer Geometrien oft nur be-<br />
grenzt erfüllen. Desweiteren sollten die Gitterpunkte entlang der Stromlinien so verlaufen, dass<br />
die Eintrittsflächen der Elemente möglichst rechtwinklig zu diesen stehen. Dies ist allerdings<br />
nur sehr schwer einzuhalten und im dreidimensionalen Bereich fast nicht möglich, da es eine<br />
genaue Kenntnis der Strömung voraussetzt. Zudem erschwert oft die Geometrie <strong>mit</strong> ihren Ei-<br />
genheiten ein derartiges Ausrichten der Gitterelemente. Dennoch gibt es drei allgemeingültige<br />
wichtige Kriterien, um die Güte eines Netzes zu beurteilen:<br />
- Skewness<br />
- Aspect Ratio<br />
- Expansionsrate<br />
Skewness ist ein Maß für die Verzerrung bzw. Abweichung vom rechten Winkel der verwen-<br />
deten Elemente, in GAMBIT auch als EquiAngle Skew bezeichnet [4]. Die Winkel der Elemente<br />
zur Beschreibung <strong>des</strong> Rechengitters sollten möglichst nahe am rechten Winkel liegen. Es ist an-<br />
zustreben, das Gitter möglichst in Strömungsrichtung zu orientieren. Den Wert für den Equi-<br />
Angle Skew kann man sich nach der Gittergenerierung in den meisten<br />
Netzgenerierungsprogrammen (z.B. GAMBIT) einfach anzeigen lassen, um abschätzen zu kön-<br />
nen, inwieweit mögliche verzerrte Elemente an kritischen Stellen zu Fehlern in der Berechnung<br />
führen können. Das EquiAngle Skew ist wie folgt definiert [11]<br />
Q EAS<br />
QEAS max θmax θ – eq<br />
------------------------<br />
180 – θeq θeq θ ⎧ – min⎫<br />
= ⎨ , -----------------------<br />
⎩ θ<br />
⎬<br />
eq ⎭<br />
(2.48)<br />
<strong>mit</strong> θmax und θmin als maximaler und minimaler Winkel (in Grad) <strong>des</strong> Elements. θeq entspricht<br />
dem charakteristischen Winkel der einfachen geometrischen Form. Für dreiseitige und<br />
Tetraederelemente ist = 60 . Für vierseitige und Hexaederelemente ist es dementsprechend<br />
θ eq<br />
θ eq<br />
= 90 . Die Tabelle 3 gibt einen Überblick, um die Werte für QEAS einschätzen zu können.<br />
27
Im allgemeinen liegen die Werte von QEAS für ein Netz hoher Qualität für 2-D bei QEAS ≤ 01 ,<br />
und für 3-D bei QEAS ≤ 04 , .<br />
Das Aspect Ratio beschreibt das Seitenverhältnis <strong>des</strong> Elements [4]. Dies hat Einfluss auf<br />
die Konditionierung <strong>des</strong> diskretisierten Gleichungssystems, was sich auf die Effizienz <strong>des</strong> Lö-<br />
sungsalgorithmus auswirkt. Für jeden Elemententyp wurde ein spezifisches Aspect Ratio defi-<br />
niert.<br />
Für dreiseitige und Teraederelmente ist es wie folgt definiert [11]:<br />
(2.49)<br />
wobei f einen Skalierungsfaktor darstellt. Für dreieckige Elemente ist f = 1 ⁄ 2 und für Tetra-<br />
eder ist f = 1 ⁄ 3.<br />
R und r repräsentiert den Radius <strong>des</strong> Kreises (bei dreiseitigen Elementen)<br />
oder der Kugel (bei Tetraedern), die diesen Körper einschließt. = 1 stellt ein gleichseiti-<br />
ges Element dar, <strong>mit</strong> steigendem Wert für verschlechtert sich dementsprechend das Sei-<br />
tenverhältnis.<br />
Q EAS<br />
Q EAS<br />
=<br />
0<br />
0 < QEAS ≤ 025 ,<br />
025 , < QEAS ≤ 05 ,<br />
05 , < QEAS ≤ 075 ,<br />
075 , < QEAS ≤ 09 ,<br />
09 , < QEAS ≤ 1<br />
Q EAS<br />
=<br />
1<br />
Tabelle 3: Werte von [11]<br />
Q AR<br />
QAR f R<br />
= ⎛--⎞ ⎝r⎠ Quality<br />
Equilateral (Perfect)<br />
Q EAS<br />
Excellent<br />
Good<br />
Fair<br />
Poor<br />
Very poor (sliver)<br />
Q AR<br />
Degenerate<br />
Q AR<br />
28
Für vierseitige und Hexaederelemente ist das Aspect Ratio ist folgt definiert [11]<br />
(2.50)<br />
<strong>mit</strong> als durchschnittliche Länge der Kante für die Koordinatenrichtung i <strong>des</strong> Elements. So-<br />
<strong>mit</strong> stellt n die Anzahl der Raumrichtungen <strong>des</strong> Elements dar, d.h. für vierseitige Elemente ist<br />
n = 2 und für Hexaeder ist n = 3 . Auch hier gilt, dass QAR = 1 ein gleichseitiges Element<br />
darstellt. Mit steigendem Wert für verschlechtert sich dementsprechend das Seitenverhält-<br />
nis.<br />
e i<br />
Q AR<br />
max[ e1, e2, …, en] = --------------------------------------------min[<br />
e1, e2, …, en] Q AR<br />
Die Expansionsrate beschreibt das Wachstum benachbarter Zellen bzw. Elemente. Es ist dar-<br />
auf zu achten, dass die Expansionsrate in einem Bereich von 0,5-10 bleibt [4], da dieser Wert<br />
einen direkten Einfluß auf den Abbruchfehler <strong>des</strong> Diskretisierungsverfahrens hat und so die<br />
Qualität der Rechenergebnisse beeinflusst.<br />
2.7 Diskretisierungsverfahren<br />
Nachdem man die Wahl für das numerische Turbulenzmodell getroffen hat, folgt die Diskreti-<br />
sierung, d. h. die reale Strömungsgeometrie wird durch ein numerisches Gitter abgebildet, um<br />
<strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> der partiellen Differenzialgleichungen <strong>des</strong> Turbulenzmodells ein System algebrai-<br />
scher Gleichungen für die Bestimmung der Variablen der Gitterpunkte in Raum und Zeit zu er-<br />
halten. Dazu gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten [2], wie die Spektral- und<br />
Randelementmethoden sowie zellulare Automaten für Anwendungen im CFD-Bereich. Die<br />
drei bedeutendsten Methoden werden daher in den folgenden Ansätzen kurz beschrieben [4]:<br />
- Finite-Elemente-Methode<br />
- Finite-Differenzen-Methode<br />
- Finite-Volumen-Methode<br />
Die Finite Elemente Methode wurde ursprünglich für den Bereich der Festkörper-Mechanik<br />
zur Festigkeitsberechnung entwickelt [6; 4]. Erst durch die steigende Komplexität der Gitter<br />
wurde diese Methode für die Strömungsmechanik herangezogen.<br />
29
Wie der Name schon sagt, wird das Strömungsgebiet in diskrete finite Elemente zerlegt. Für die<br />
zu berechnenden Variablen der diskreten Gitterpunkte werden örtliche Formfunktionen ange-<br />
setzt. Die gesuchte Verteilung der unbekannten Größen wird als Linearkombination der ge-<br />
wichteten Formfunktionen approximiert. Die dadurch entstehenden Koeffizienten zur<br />
Gewichtung der Formfunktion werden so bestimmt, dass der Einsetzfehler der approximierten<br />
Verteilung in die exakte Bestimmungsgleichung minimal wird. Die entstandenen Abweichun-<br />
gen werden als Residuen bezeichnet. Durch das System der Minimierungsgleichungen der Re-<br />
siduen werden die unbekannten Koeffizienten der Approximation bestimmt, d.h. die<br />
Berechnung der diskreten Werte wird auf die Bestimmung der Koeffizienten als Lösung <strong>des</strong><br />
Gleichungssystems der Minimierungsgleichungen reduziert.<br />
Die Finite Differenzen Methode [2; 4; 6] wurde bereits im 18. Jahrhundert von Euler ange-<br />
wandt und ist so<strong>mit</strong> die älteste Methode zur Lösung partieller Differenzialgleichungen. Zudem<br />
ist sie für einfache Geometrien auch die einfachste Methode.<br />
Die Erhaltungsgleichungen in ihrer differenziellen Form werden für die Methode herangezo-<br />
gen. Für jeden Knoten <strong>des</strong> durch das Gitter unterteilten Strömungsgebietes wird die Differen-<br />
zialgleichung durch Approximation der partiellen Ableitung angenähert, d.h. Ableitungen wer-<br />
den durch finite Differenzen ersetzt. Daraus folgt eine algebraische Gleichung, in der die ge-<br />
suchte Variable in diesem Knoten und einer Anzahl von benachbarten Knoten als Unbekannte<br />
auftritt. Mit <strong>Hilfe</strong> einer Taylorentwicklung oder Polynominterpolation approximiert man dann<br />
die ersten und zweiten Ableitungen der Variablen bezüglich der Koordinaten.<br />
Bei der Finite Volumen Methode [2; 4; 6], von Fluent verwendet, wird das Strömungsgebiet<br />
<strong>mit</strong> einem numerischen Netz diskretisiert. Jedoch werden hier, anders als bei der Finite Diffe-<br />
renzen Methode, die Erhaltungsgleichungen für je<strong>des</strong> Volumenelement in integraler Form ge-<br />
löst. Bei der Finite Volumen Methode wird der Ausdruck „Zelle“ benutzt, im Unterschied zum<br />
Ausdruck Element der Finite Elemente Methode. Die Diskretisierung erfolgt für die Zellen<strong>mit</strong>-<br />
telpunkte und die Kontrollvolumina werden um diese gelegt. Jeder dieser Punkte besitzt diskre-<br />
tisierte Koordinaten, die die jeweilige Raumrichtung bezeichnen. In jedem dieser Rechenknoten<br />
wird der Wert der Variable berechnet. Um die Variablen der Randknoten zu bestimmen, werden<br />
Interpolationen angewandt. Danach werden die auftretenden Oberflächen- und Volumeninte-<br />
grale durch geeignete Quadraturregeln approximiert. So entsteht für je<strong>des</strong> Kontrollvolumen<br />
eine algebraische Gleichung <strong>mit</strong> den Werten der Variablen <strong>des</strong> Rechenknotens und seinen un-<br />
30
<strong>mit</strong>telbaren Nachbarn.<br />
Die diskretisierten Erhaltungsgleichungen können in eine allgemeine Form überführt werden.<br />
In der nachfolgenden Gleichung ist dies für die Größe Φ dargestellt [4]:<br />
Γ Φ<br />
----<br />
∂<br />
( ρΦ)<br />
∂t<br />
⎧<br />
⎪<br />
⎨<br />
⎪<br />
⎩<br />
∂<br />
------ ( ρuiΦ )<br />
∂x i<br />
instationärer Term Konvektion Diffusion Quelle<br />
(2.51)<br />
ist ein allgemeiner Diffusionskoeffizient. Um die Gleichung 2.51 in eine integrale Form zu<br />
überführen, wird diese zunächst integriert und anschließend <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>des</strong> Gaußschen Satzes<br />
vom Volumenintegral in ein Oberflächenintegral für die konvektiven und diffusiven Terme<br />
überführt, woraus sich die folgende Gleichung ergibt:<br />
(2.52)<br />
S ist die Oberfläche <strong>des</strong> Kontrollvolumens, dS ein Oberflächenelement und nibezeichnet den<br />
Normalenvektor der Oberfläche <strong>des</strong> Kontrollvolumens.<br />
Zur Näherung der Oberflächenintegrale wird die Gesamtoberfläche <strong>des</strong> Kontrollvolumens in<br />
Teilflächen unterteilt, so dass sich das gesuchte Integral aus der Summe der Teilflüsse über die<br />
Teilflächen <strong>des</strong> Kontrollvolumens zusammensetzt.<br />
Dies wird in zwei Schritten durchgeführt [4]:<br />
+<br />
⎧<br />
⎪<br />
⎨<br />
⎪<br />
⎩<br />
⎛ ∂Φ<br />
ρuiΦ – ΓΦ------- ⎞nidS =<br />
⎝ ⎠<br />
∫<br />
S<br />
∂x i<br />
∫<br />
V<br />
1. Approximation der Integrale für den konvektiven und diffusiven Fluss durch<br />
Werte auf der Kontrollvolumenseite<br />
=<br />
fdV ∂<br />
------ ⎛ ∂Φ<br />
ΓΦ------- ⎞ + S<br />
⎝ ⎠ Φ<br />
2. Approximation dieser Werte durch Werte im Kontrollvolumenzentrum<br />
∂x i<br />
∂x i<br />
⎧<br />
⎪<br />
⎨<br />
⎪<br />
⎩<br />
⎧<br />
⎨<br />
⎩<br />
31
Für den ersten Schritt der Approximation wird der Mittelwertsatz der Integralrechnung ange-<br />
wandt. So ergibt sich aus der exakten Gleichung [4]<br />
(2.53)<br />
nach der Mittelpunktsregel, welche von 2. Ordnung und in FLUENT implementiert ist, die fol-<br />
gende Beziehung:<br />
(2.54)<br />
Dabei erfolgt die erste Approximation bei der Bestimmung eines geeigneten Mittelwertes ,<br />
der auf der Kontrollvolumenseite <strong>mit</strong> der Länge liegt.<br />
Im zweiten Schritt werden die unbekannten Größen auf dem Rand <strong>des</strong> Kontrollvolumens be-<br />
stimmt. Dazu werden die Werte <strong>des</strong> Rechenknotens (zentraler Knoten <strong>des</strong> Kontrollvolumens)<br />
benutzt. Für die Behandlung der konvektiven und diffusiven Flüsse werden verschiedene Ver-<br />
fahren unterschieden.<br />
Für die konvektiven Flüsse werden in FLUENT die folgenden Upwind-Methoden [2; 4; 10] ver-<br />
wendet:<br />
Man benötigt diese Methoden zur Vermeidung der numerischen Oszillation die beim Berech-<br />
nungsvorgang entstehen können, sie reduzieren die Gradienten, was die numerische Berech-<br />
nung stabiler macht.<br />
⎛ ∂Φ<br />
ρuiΦ – ΓΦ------- ⎞nidS ⎝ ⎠ j<br />
∫ =<br />
∂x ∑ ρuiΦ jm – ΓΦ------ i<br />
j<br />
∂xi S<br />
jm<br />
⎛ ∂Φ ⎞<br />
⎜ρuiΦjm – ΓΦ------ ⎟niδS<br />
⎝ ∂x j ≈<br />
i ⎠<br />
Methode Ordnung<br />
first-order upwind 1. Ordnung<br />
second-order upwind 2. Ordnung, 2 Werte „stromaufwärts“<br />
QUICK<br />
(Quadratic Upwind Interpolation for Convective<br />
Kinematics<br />
power law 1. oder 2. Ordnung<br />
Tabelle 4: Upwind-Methoden<br />
Die Methoden unterscheiden sich voneinander im Abbruchfehler, welcher ein Maß für die Ge-<br />
nauigkeit darstellt. Allgemein läßt sich sagen, dass Methoden 2. Ordnung genauer, jedoch<br />
schlechter in ihrem Konvergenzverhalten sind.<br />
⎛ ∂Φ ⎞<br />
⎜ ⎟niδSj<br />
⎝ ⎠<br />
∑ ∑ ρuin iΦjδS j – ∑ ΓΦ------ j<br />
j<br />
j ∂x<br />
jm<br />
i<br />
j<br />
S j<br />
δS j<br />
∂Φ<br />
n i δS j<br />
3. Ordnung, 2 Werte „stromaufwärts“, 1<br />
Wert „stromabwärts“<br />
Φ m<br />
32
Für die diffusiven Flüsse wird in FLUENT immer das Zentraldifferenzenverfahren (CDS) [2;<br />
4; 10] angewandt, welches von 2. Ordnung ist. Dabei handelt es sich um eine lineare Interpola-<br />
tion zwischen zwei benachbarten Knoten.<br />
Für die Approximation der Volumenintegrale [4] stehen eine Reihe von Approximationsver-<br />
fahren zur Verfügung. Das einfachste von ihnen ist die Mittelpunktsregel. Bei dieser wird davon<br />
ausgegangen, dass der Wert <strong>des</strong> Rechenknotens einen Mittelwert <strong>des</strong> Kontrollvolumens dar-<br />
stellt. Zur Erhöhung der Genauigkeit müssen neben dem Rechenknoten weitere Knoten auf dem<br />
Rand <strong>des</strong> Kontrollvolumens zur Approximation hinzugezogen werden. Je nach Auswahl der<br />
Knoten und <strong>mit</strong> welcher Gewichtung sie in die Rechnung eingehen, spricht man von Trapez-<br />
oder Simpsonregel.<br />
2.8 Druck-Geschwindigkeitskopplung<br />
Die Bestimmung <strong>des</strong> Drucks erfolgt für kompressible Strömungen anhand der Dichtevertei-<br />
lung, aus der <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> der Kontinuitätsgleichung eine weitere Gleichung für <strong>des</strong>sen Berech-<br />
nung erstellt wird. So<strong>mit</strong> ergibt sich ein entkoppeltes Gleichungssystem im Gegensatz zu<br />
inkompressiblen Strömungen. Dort fehlt aufgrund der konstanten Dichte eine unabhängige<br />
Gleichung für den Druck und man spricht daher von einem gekoppelten Gleichungssystem.<br />
Um dennoch den Druck für inkompressible Strömungen zu bestimmen, wird eine künstliche<br />
Kompressibilität oder ein Druckkorrekturverfahren angewendet. Die Idee besteht darin, die Ge-<br />
schwindigkeitskomponenten aus den Impulsgleichungen zu bestimmen, um diese dann zusam-<br />
men <strong>mit</strong> dem Druck über eine Druckkorrektur zu korrigieren, bis die Kontinuitätsgleichung<br />
erfüllt ist. Dies geschieht iterativ und zwar so lange, bis die Impulsgleichung und die Kontinui-<br />
tätsgleichung erfüllt sind. In FLUENT werden dazu das SIMPLE, SIMPLEC und PISO-Ver-<br />
fahren angeboten.<br />
Das wohl bekannteste Druckkorrekturverfahren ist der sog. SIMPLE-Algorithmus (Semi Im-<br />
plicit Procedure for Pressure-Linked Equation) von Patankar. Es kann durch die folgenden<br />
Schritte das Geschwindigkeitsfeld und das Druckfeld p zum Iterationsschritt<br />
bestimmen [4; 8]:<br />
k + 1<br />
ui k 1 +<br />
(1) Lösen der Impulsgleichungen <strong>mit</strong> einem geschätzten Druckfeld p oder dem<br />
θ<br />
<strong>des</strong> vorhergehenden Iterationsschritts k → Geschwindigkeitsfeld ui θ<br />
k + 1<br />
33
(2) Einsetzen <strong>des</strong> berechneten Geschwindigkeitsfel<strong>des</strong> ui gleichung → Massequelle in der Kontinuitätsgleichung<br />
in die Kontinuitäts-<br />
(3) Definition der Korrekturen = – , p' = p<br />
(4) Aus den Impulsgleichungen <strong>mit</strong> dem geschätzten Druckfeld, der Gleichung<br />
für die Massenquelle und Impulsgleichungen zur Berechnung der Größen<br />
zum Iterationsschritt k kann eine Beziehung der Geschwindigkeitskorrektu-<br />
ren und p' hergestellt werden. Hierbei werden Geschwindigkeitskorrektu-<br />
ren in den Nachbarpunkten von P vernachlässigt.<br />
(5) Dieser Zusammenhang wird in die Gleichung für die Massenquelle eingesetzt<br />
(6) Mit der bekannten Druckkorrektur kann bestimmt werden<br />
(7) Im letzten Schritt werden nun die angenäherten Größen und p be-<br />
rechnet<br />
Diese Abfolge wird solange wiederholt, bis die Korrekturgrößen für Druck und Geschwindig-<br />
keit annähernd null sind.<br />
Der SIMPLEC-Algorithmus (SIMPLE Consistent) ist eine Modifikation <strong>des</strong> SIMPLE-Verfah-<br />
rens. Er benötigt keine Unterrelaxation für den Druck, wodurch sich die Konvergenz erhöht.<br />
Auch der PISO-Algorithmus (Pressure-Implicit with Splitting of Operators) ist eine Weiterent-<br />
wicklung <strong>des</strong> SIMPLE-Verfahrens. Es basiert auf einer höheren Ordnung für die approximierte<br />
Beziehung zwischen der Korrektur für Druck und Geschwindigkeit. Eine Schwäche <strong>des</strong> SIM-<br />
PLE ist, dass nach dem einmaligen Lösen der Druckkorrekturgleichung die Impulsgleichung<br />
noch nicht erfüllt ist. Um den Iterationsschritt effizienter zu machen, werden zwei Korrekturen<br />
eingeführt:<br />
u' i<br />
→ p'<br />
(1) Neighbour Correction<br />
(2) Skewness Correction<br />
Die Unterrelaxation bezeichnet eine Li<strong>mit</strong>ierung der Größenänderung zwischen zwei Iterati-<br />
onsschritten, da es sonst zu Instabilitäten im iterativen Lösungsprozess kommen kann [4]. Da-<br />
durch erhöht sich die Stabilität der aufgeführten Verfahren. Mathematisch wird dies wie folgt<br />
ausgedrückt, wobei α als Unterrelaxionsfaktor bezeichnet wird.<br />
k 1<br />
Φ +<br />
=<br />
Φ k + α∆Φ<br />
u' i<br />
k + 1<br />
ui θ<br />
ui u' i<br />
θ<br />
k 1 +<br />
p θ<br />
–<br />
k + 1<br />
ui k 1 +<br />
(2.55)<br />
34
2.9 Fehler bei der CFD Berechnung<br />
Bei CFD-Berechnungen treten immer Fehler [3] auf, da es sich um iterative Verfahren handelt,<br />
die die Lösung approximieren. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen konzeptionellen<br />
und numerischen Fehlern.<br />
Zu den konzeptionellen Fehlern [3] zählen die Modell- und die Anwenderfehler. Als Modell-<br />
fehler bezeichnet man die Unterschiede zwischen der realen Strömung und den zur numerischen<br />
Lösung verwendeten mathematischen Gleichungen. Das liegt an der Approximation der Ergeb-<br />
nisse, da für die meisten technischen Problemstellungen die Navier-Stokesschen Gleichungen<br />
nicht direkt gelöst werden können. Ebenfalls zählen Vereinfachungen wie z.B. die Kompressi-<br />
bilität <strong>des</strong> Fluids, die Annahme konstanter Stoffwerte, vereinfachte Randbedingungen sowie<br />
Vereinfachungen der Geometrie dazu.<br />
Die Anwenderfehler entstehen durch falsche Bedienung z.B. die Benutzung falscher Randbe-<br />
dingungen sowie die Auswahl ungünstiger Parameter. Auch das verwendete numerische Gitter,<br />
welches vom Anwender erstellt wurde, kann die Ursache für Fehler sein.<br />
Die konzeptionellen Fehler können meist nicht abgeschätzt werden, so dass für sie kein genauer<br />
Wert angegeben werden kann.<br />
Im Gegensatz dazu können numerische Fehler [3] genau angegeben werden. Sie können durch<br />
die Überführung der partiellen Differentialgleichungen in das algebraische Gleichungssystem<br />
entstehen. Die Diskretisierungsfehler können <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> der Richardson Extrapolation [3] be-<br />
stimmt werden. Man benötigt dazu drei systematisch verfeinerte konvergierte Netze, der Grad<br />
der Verfeinerung von Netz zu Netz wird <strong>mit</strong> r bezeichnet, wobei r = 2 einer Verdopplung der<br />
Kontrollvolumina in alle Raumrichtungen entspricht. Für die Netze wird jeweils dieselbe cha-<br />
rakteristische Größe verwendet, z. B. die ge<strong>mit</strong>telte Geschwindigkeit in der Austrittsebene, wel-<br />
che <strong>mit</strong> Φh1 (für das gröbste Netz), Φh2 und Φh3 (für das feinste Netz) bezeichnet sind. Da<strong>mit</strong><br />
läßt sich die Ordnung der Fehlerreduktion durch die Verfeinerung bestimmen [3].<br />
p<br />
Φh2 – Φh3 ln⎛------------------------<br />
⎞<br />
⎝Φh1– Φ ⎠<br />
h2<br />
= ----------------------------------lnr<br />
Daraus kann der Diskretisierungsfehler abgeschätzt werden:<br />
ξ h<br />
Φh1 – Φh2 r p ≈<br />
------------------------<br />
– 1<br />
(2.56)<br />
(2.57)<br />
35
Man spricht von einer netzunabhängigen Lösung, wenn sich die charakteristischen Größen nur<br />
noch innerhalb eines definierten Toleranzbereichs ändern. Wenn dies der Fall ist, kann der Dis-<br />
kretisierungsfehler vernachlässigt werden.<br />
Ein weiterer numerischer Fehler ist der Abbruchfehler [3]. Dieser entsteht durch die iterative<br />
Lösung der diskreten Gleichungen. Da der Iterationsprozess an einer Stelle unterbrochen wer-<br />
den muss, entsteht eine Differenz zur exakten Lösung der Gleichung. Die exakte Lösung ist in<br />
der folgenden Gleichung symbolisch dargestellt.<br />
(2.58)<br />
Nach einer Anzahl von n Iterationsschritten wird die Gleichung <strong>mit</strong> der Approximationslösung<br />
φ n<br />
nicht exakt erfüllt, so dass ein Residuum auftritt und sich die Gleichung 2.58 wie folgt<br />
schreibt:<br />
(2.59)<br />
In der Praxis wird die Lösung als auskonvergiert betrachtet, wenn die Residuen um vier Grö-<br />
ßenordnungen gefallen sind. Wenn dies der Fall ist, kann auch der Abruchfehler vernachlässigt<br />
werden.<br />
Aφ = b<br />
Aφn =<br />
b – ςn<br />
ς n<br />
36
3. CFD-Simulation der Rauchgasströmung in einem Kraftwerks-Rauchgas-<br />
kanal<br />
Um <strong>mit</strong> einer CFD-Rechnung beginnen zu können, muss zunächst die Geometrie modelliert<br />
werden. Man überprüft nachfolgend, inwieweit die tatsächlichen Randbedingungen im Modell<br />
angewandt werden können. Es werden mögliche Vereinfachungen an der Geometrie vorgenom-<br />
men, um die Komplexität <strong>des</strong> <strong>Modells</strong> zu verringern oder in Ausnahmefällen eine Berechnung<br />
<strong>mit</strong> der zur Verfügung stehenden Software überhaupt zu ermöglichen.<br />
3.1 Geometrie<br />
Die Simulation der Rauchgasströmung in einem Kraftwerks-Rauchgaskanal findet im Rahmen<br />
eines in der Planung befindlichen Kraftwerksneubauprojektes statt. Bei der Geometrie handelt<br />
es sich um einen Rauchgaskanal, in dem das Rauchgas vom Wärmetauscher [LUVO] zu dem<br />
Elektrofilter transportiert wird. Der Elektorfilter benötigt eine relativ gleichmäßige Anströ-<br />
mung, um die Staubpartikel optimal abscheiden zu können. Der Druckverlust soll möglichst ge-<br />
ring sein und der Unterschied im Massenstrom zwischen den in der Abbildung 3.1 dargestellten<br />
4 Auslässen sollte maximal 2 % betragen. Eine Besonderheit <strong>des</strong> Rauchgaskanals ist die Stütze,<br />
welche aus baulichen Gründen direkt durch den Kanal geht. Um die Strömung zu überprüfen<br />
und mögliche Anpassungen am Rauchgaskanal vorzunehmen, da<strong>mit</strong> die in der Aufgabenstel-<br />
lung genannten Forderungen erfüllt werden, wird diese numerische Simulation durchgeführt.<br />
Nachfolgend erfolgt eine kurze Beschreibung <strong>des</strong> Rauchgasweges vom Austritt LUVO bis Ein-<br />
tritt Saugzug. Das Rauchgas strömt senktrecht nach unten aus dem LUVO aus und erfährt da-<br />
nach eine 90°-Umlenkung. In dem sich anschließenden waagerechten Kanal befindet sich eine<br />
senkrechte <strong>mit</strong>tig im Kanal angeordnete Stütze, die die Rauchgasströmung beeinflusst. Der als<br />
Rechteckkanal ausgeführte Rauchgaskanal ( B x H = 16,3m x 4,5m) erfährt eine Auffächerung<br />
in vier Teilkanäle, die an jeweils einer Eintrittshaube <strong>des</strong> Elektrofilters angeschlossen sind. Der<br />
Elektrofilter hat eine Breite von ca. 60m, so dass das Rauchgas auf einen bedeutend größeren<br />
Querschnitt (ca. B x H = 60m x 16m) aufgeteilt werden muss. Nachdem das Rauchgas den Elek-<br />
trofilter passiert hat, wird es über vier Austrittshauben und einer anschließenden Kanalzusam-<br />
menführung der vier Teilkanäle in einem Sammelkanal geleitet, der zunächst waagerecht<br />
37
verläuft und über Schalldämpferkullissen und eine 90°-Umlenkung senkrecht nach unten zum<br />
Saugzug geführt wird.<br />
Die folgenden Abbildungen zeigen den numerisch untersuchten Teil <strong>des</strong> Kanalsystems.<br />
Austrittsmassenstrom<br />
in E-Filter<br />
Leitbleche<br />
Abbildung 3.1: Schematische Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals<br />
Stütze<br />
Eintrittsmassenstrom aus<br />
Wärmetauscher<br />
Leitbleche<br />
38
In der Abbildung 3.3 (links) erkennt man die beiden runden Leitbleche und das horizontale<br />
Blech. Diese dienen der Strömungsumlenkung und spielen eine große Rolle für die vertikale<br />
Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen <strong>des</strong> Rauchgaskanals. Die kleineren Leitbleche<br />
(Abbildung 3.2) sind in den Krümmungen <strong>des</strong> Rauchgaskanals angebracht und dienen der ho-<br />
rizontalen Geschwindigkeitsverteilung. Die Abbildungen 3.2 und 3.3 zeigen den Rauchgaska-<br />
nal in der Ausgangssituation, alle kommenden Änderungen der Geometrie beruhen auf diesen<br />
Abbildungen.<br />
Abbildung 3.2 : Draufsicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals<br />
Die Leitbleche und die Trennbleche im Bereich <strong>des</strong> Verteilers haben im numerischen Modell<br />
keine Dicke, d.h. für die Simulation sind es Flächen. Dies Vereinfachung wurde benutzt, da<br />
x<br />
3,006x<br />
1,945x<br />
Abbildung 3.3 :Seitenansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals<br />
0,276x<br />
39
sonst bei der Vernetzung die empfohlenen Größenordnungen für Aspect Ratio, Skewness und<br />
Expansionsrate nicht eingehalten werden können [Kapitel 2.6.1].<br />
3.2 Verwendete Randbedingungen<br />
Die Eigenschaften <strong>des</strong> Rauchgases am Einlass <strong>des</strong> Rauchgaskanals wurden wie folgt vorgege-<br />
ben:<br />
Die Dichte ρ wird als konstant angenommen, für Ma
In der Tabelle 5 sind die Eingangswerte <strong>des</strong> Rauchgases aufgeführt, diese sind für alle Simula-<br />
tionen konstant.<br />
Die Druck-Geschwindigkeitskopplung erfolgt durch das SIMPLE Verfahren Kapitel 2.8. Die<br />
von Fluent 6.2.13 vorgeschlagenen Unterrelaxionsfaktoren werden beibehalten, wogegen für<br />
die Diskretisierung jeweils die folgenden Methoden angewandt werden:<br />
Für die Wandbehandlung wird die Standard Wandfunktion, Kapitel 2.5.1, angewendet. Diese<br />
reduziert die Knotenanzahl erheblich, wodurch ist die Strömungssimulation innerhalb einer<br />
solch großen Geometrie in einer angemessenen Zeit erst möglich wird.<br />
3.3angewandte Turbulenzmodelle<br />
Für die Strömungssimulation wurde das „realizable k – ε Modell“ verwendet, da es die freie<br />
Strömung gut abbildet und numerisch sehr stabil ist. Erfahrungsgemäß zeigt dieses Modell un-<br />
ter allen k – ε Modellen die beste Leistung für einzelne Strömungen und Strömungen <strong>mit</strong> kom-<br />
plexen Sekundärströmungsphänomenen, Kapitel 2.6 [10]. Daher wurde dieses Modell für die<br />
Simulation gewählt.<br />
Das „<strong>SST</strong> k – ω Modell“ wurde versuchsweise angewandt, da es die Vorteile <strong>des</strong> k – ε <strong>Modells</strong><br />
im wandfernen Bereich <strong>mit</strong> den Vorteilen <strong>des</strong> k –<br />
ω <strong>Modells</strong> im Wandbereich verbindet Kapitel<br />
2.8 [10].<br />
Variable gegebener Wert<br />
Viskosität ν<br />
0,0000244 Pa s<br />
Tabelle 5: Eintrittsbedingungen <strong>des</strong> Rauchgases<br />
Variable Methode<br />
Impuls Second Order Upwind<br />
turbulente kinetische Energie Second Order Upwind<br />
turbulente Dissipationsrate Second Order Upwind<br />
Energie Second Order Upwind<br />
Tabelle 6: Diskretisierung der Variablen<br />
41
4. Ergebnisse<br />
Für die Simulation <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> von CFD-Tools spielt das generierte Netz eine große Rolle. Von<br />
ihm hängt die Qualität der Ergebisse ab. Aus diesem Grund muss erst die Netzunabhängigkeit<br />
der Ergebnisse nachgewiesen werden.<br />
Für die Simulation der Strömung wurde eine handelsübliche Linux-Workstation (CPU: 4 x<br />
Xeon 3Ghz; Ram: 8Gb) verwendet.<br />
4.1 Netzunabhängigkeit<br />
Die Netzunabhängigkeit wurde an der ersten Geometrievariante, Kapitel 3.1, untersucht. In der<br />
folgenden Tabelle sind die konvergierten Netze und die jeweiligen Ergebnisse aufgeführt.<br />
Dateiname p Einlass<br />
p Messebene<br />
Als Krümmer wird der vordere Teil <strong>des</strong> Rauchgaskanals bezeichnet. Der Krümmer wurde so<br />
weit verfeinert, bis in der Messebene (Abbildung 4.1) und den in der Tabelle 7 aufgeführten<br />
Werten annähernd keine Änderungen mehr auftraten.<br />
v Messebene<br />
y Werte Knotenzahl<br />
+<br />
Netz verfeinert 1 160,12 Pa 128,41 Pa 13,13 m/s 3735 1994971<br />
Netz verfeinert 4 157,19 Pa 128,33 Pa 13,14 m/s 4106 2094793<br />
Netz verfeinert 3 149,57 Pa 119,92 Pa 13,15 m/s 3317 2118513<br />
Netz verfeinert 5 147,97 Pa 119,76 Pa 13,14 m/s 3018 2149851<br />
Netz verfeinert 6 147,79 Pa 119,79 Pa 13,14 m/s 2807 2753269<br />
Netz verfeinert 7 147,73 Pa 119,77 Pa 13,14 m/s 2806 2879142<br />
Netz verfeinert 6<br />
adapt<br />
142,42 Pa 114,61 Pa 13,15 m/s 1498 5713845<br />
Tabelle 7: Überblick über die flächengewichteten Werte <strong>des</strong> Krümmers an der<br />
Messebene nach Knotenzahl geordnet<br />
In einem weiteren Schritt wurde der Verteiler (Abbildung 4.1) ebenfalls weiter verfeinert, bis<br />
auch die Werte am Auslass annähernd konstant waren. Diese Teilung wurde vorgenommen, um<br />
keine Knoten in das Modell einzubringen, die in dem jeweiligen Bereich nicht benötigt werden.<br />
42
Die Werte in der Tabelle 7 sind teilweise sehr hoch, doch da die Standard Wandfunktion für<br />
y +<br />
die Wandbehandlung gewählt wurde, spielt dies eine untergeordnete Rolle. Die Werte müs-<br />
sen innerhalb <strong>des</strong> logarithmischen Bereichs liegen, was für > 11,225 gewährleistet ist. Den-<br />
noch sind geringere Werte zu bevorzugen, da diese für die Abbildung der Grenzschicht eine<br />
große Rolle spielen. Die Zellenhöhe der Vernetzungselemente ist der kleinstmögliche Abstand<br />
der Hauptströmung zur Wand ( vWand = 0 m/s) und ist so<strong>mit</strong> die kleinstmögliche Grenzschichthöhe.<br />
Das bedeutet für den speziellen Fall, dass die Grenzschicht lokal zu dick ausgebil-<br />
det wird. Aufgrund der Größe <strong>des</strong> Kanals hat dies nur einen untergeordneten Einfluss auf die<br />
Hauptströmung und so<strong>mit</strong> auf die für die Auslegung wichtige Strömungsverteilung.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
y +<br />
4<br />
Abbildung 4.1 :Dreidimensionale Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals <strong>mit</strong> eingezeichneter Messebene<br />
Die Tabelle 7 zeigt, dass sich die Ergebnisse für den flächengewichteten Druck in der Messebe-<br />
ne dem Wert von p =<br />
119, 77 Pa annähert, siehe Abbildung 4.2. Jedoch wird anhand der Ab-<br />
bildung 4.2 auch klar, dass <strong>mit</strong> weiteren Verfeinerungen <strong>des</strong> Netzes sich die Ergebnisse<br />
weiterhin ändern. Allerdings liegt die für „Netz verfeinert 6 adapt“ benötigte Rechenzeit um den<br />
y +<br />
y +<br />
43
Faktor 6 über den anderen verwendeten Netzen. Dadurch scheidet dieses Netz für eine weitere<br />
Verfeinerung im Bereich <strong>des</strong> Verteilers aus.<br />
Druck in [Pa]<br />
130<br />
128<br />
126<br />
124<br />
122<br />
120<br />
118<br />
116<br />
114<br />
Die Tabelle 7 zeigt, dass der Druck am Einlass sich einem Wert von p =<br />
147, 7 Pa annähert,<br />
dies wird in der Abbildung 4.3 gut sichtbar. Die Ergebnisse ändern sich <strong>mit</strong> steigender Knoten-<br />
zahl nur gering, was darauf schließen lässt, dass die Geometrie <strong>des</strong> Krümmers ausreichend fein<br />
aufgelöst ist.<br />
1. 2.<br />
3. 4.<br />
flächengewichteter Druck in der Messebene<br />
112<br />
1000000 2000000 3000000 4000000 5000000 6000000<br />
1. Netz verfeinert 1<br />
2. Netz verfeinert 4<br />
3. Netz verfeinert 3<br />
4. Netz verfeinert 5<br />
5. 6.<br />
Knotenzahl<br />
5. Netz verfeinert 6<br />
6. Netz verfeinert 7<br />
7. Netz verfeinert 6 adapt<br />
flächengewichteter Druck<br />
Abbildung 4.2 : Diagramm <strong>des</strong> flächengewichteten Drucks in der Messebene in Abhängigkeit von der Knotenzahl<br />
7.<br />
44
Druck in [Pa]<br />
162<br />
160<br />
158<br />
156<br />
154<br />
152<br />
150<br />
148<br />
146<br />
144<br />
142<br />
140<br />
1.<br />
3.<br />
flächengewichteter Druck am Einlass<br />
1000000 2000000 3000000 4000000 5000000 6000000<br />
1. Netz verfeinert 1<br />
2. Netz verfeinert 4<br />
3. Netz verfeinert 3<br />
4. Netz verfeinert 5<br />
Knotenzahl<br />
5. Netz verfeinert 6<br />
6. Netz verfeinert 7<br />
7. Netz verfeinert 6 adapt<br />
Die folgenden Abbildungen 4.4 - 4.10 zeigen die Geschwindigkeitsverteilungen der verschie-<br />
denen Netze in der Messebene (Abbildung 4.1). Sie zeigen, dass sich auch die Geschwindig-<br />
keitsverteilungen <strong>mit</strong> steigender Knotenzahl einander nähern.<br />
2.<br />
4.<br />
5. 6.<br />
flächengewichteter Druck<br />
Abbildung 4.3 : Diagramm <strong>des</strong> flächengewichteten Drucks am Einlass <strong>des</strong> Krümmers in Abhängigkeit von der<br />
Knotenzahl<br />
7.<br />
45
Abbildung 4.4 : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 1“<br />
Abbildung 4.5 : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 4“<br />
Abbildung <strong>4.6</strong> : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 3“<br />
Abbildung 4.7 : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 5“<br />
0 m/s 4,5 m/s 9 m/s 13,5 m/s 18 m/s<br />
46
Abbildung 4.8 : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 6“<br />
Abbildung 4.9 : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 7“<br />
Abbildung 4.10 : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 6 adapt“<br />
0 m/s 4,5 m/s 9 m/s 13,5 m/s 18 m/s<br />
Auf Basis der Schlussfolgerungen aus Tabelle 7 und den da<strong>mit</strong> erstellen Diagrammen (Abbil-<br />
dung 4.2, 4.3), sowie den Abbildungen der Geschwindigkeitsverteilungen (Abbildung 4.4 -<br />
4.10), wurde das Netz „Netz verfeinert 5“ für die weitere Adaption im Bereich <strong>des</strong> Verteilers<br />
ausgewählt. Vergleicht man dieses Netz <strong>mit</strong> Netzen höherer Knotenzahlen, erreicht es eine ähn-<br />
liche Geschwindigkeitsverteilung und Werte in der Messebene. Es bietet zudem noch die Mög-<br />
47
lichkeit für weitere Verfeinerungen, da die Rechenzeit für dieses Netz <strong>mit</strong> ca. 19h noch<br />
akzeptabel ist.<br />
Nachdem der Krümmer <strong>mit</strong> dem Netz „Netz verfeinert 5“ ausreichend vernetzt ist, wird aufbau-<br />
end auf diesem Netz der Verteiler weiter adaptiert, bis sich <strong>des</strong>sen Werte ebenfalls einem Er-<br />
gebnis annähern und sich im Auslass für die verschiedenen Netze eine ähnliche<br />
Geschwindigkeitsverteilung zeigt. Die relevanten Werte sind in den Tabellen 8 bis 10 aufge-<br />
führt.<br />
Dateiname<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler 4<br />
Netz verfeinert<br />
5<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler 2<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler 3<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler 2<br />
adapt<br />
p [Pa] pges [Pa] p [Pa] p [Pa] p [Pa] p<br />
[Pa]<br />
Einlass Auslass Auslass 1 Auslass 2 Auslass 3 Auslass 4<br />
168,01 91,21 91,30 91,04 90,85 91,66<br />
147,97 90,67 nicht<br />
erfaßt<br />
nicht<br />
erfaßt<br />
nicht<br />
erfaßt<br />
nicht<br />
erfaßt<br />
148,12 90,57 91,52 89,56 89,34 91,87<br />
149,28 90,69 91,31 89,99 89,73 91,71<br />
148,96 90,69 91,40 89,91 89,65 91,81<br />
144,67 90,39 91,28 89,42 89,37 91,49<br />
Tabelle 8: Überblick über die flächengewichteten Werte <strong>des</strong> „Verteilers“ am Auslass,<br />
nach Knotenzahl geordnet<br />
48
Dateiname<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler 4<br />
Netz verfeinert<br />
5<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler 2<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler 3<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler 2<br />
adapt<br />
v [m/s]<br />
Einlass<br />
vges [m/s]<br />
Auslass<br />
v [m/s]<br />
Auslass1<br />
v [m/s]<br />
Auslass 2<br />
v [m/s]<br />
Auslass 3<br />
v [m/s]<br />
Auslass 4<br />
6,16 13,13 13,13 13,11 13,10 13,16<br />
6,16 13,59 nicht<br />
erfaßt<br />
nicht<br />
erfaßt<br />
nicht<br />
erfaßt<br />
nicht<br />
erfaßt<br />
6,16 13,59 13,67 13,50 13,49 13,70<br />
6,16 13,68 13,73 13,62 13,60 13,76<br />
6,16 13,80 13,86 13,74 13,71 13,89<br />
6,22 13,95 14,01 13,87 13,86 14,03<br />
Tabelle 9: Überblick über die flächengewichteten Werte <strong>des</strong> „Verteilers“ am Auslass,<br />
nach Knotenzahl geordnet<br />
Dateiname<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler 4<br />
Netz verfeinert<br />
5<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler 2<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler 3<br />
Netz verfeinert<br />
5 + Verteiler 2<br />
adapt<br />
m [kg/s] [kg/s] [kg/s] [kg/s]<br />
Auslass 1 Auslass 2 Auslass 3 Auslass 3<br />
· m · m · m ·<br />
Knotenzahl<br />
213,54 213,38 213,12 213,96 3827 640361<br />
nicht<br />
erfaßt<br />
nicht<br />
erfaßt<br />
nicht<br />
erfaßt<br />
nicht<br />
erfaßt<br />
3018 2149851<br />
214,57 212,38 212,06 214,99 2984 2276211<br />
214,17 212,76 212,42 214,65 2999 2974598<br />
214,26 212,68 212,33 214,74 3001 5159824<br />
214,43 212,53 212,35 214,69 1694 7327432<br />
Tabelle 10: Überblick über die flächengewichteten Werte <strong>des</strong> „Verteilers“ am Auslass,<br />
nach Knotenzahl geordnet<br />
y +<br />
49
Die Werte der Tabellen 8 - 10 zeigen, dass die Werte für Druck, Geschwindigkeit und Massen-<br />
strom für jeden der 4 Auslässe sehr ähnlich sind, bzw. sich die Werte <strong>mit</strong> steigenden Knoten-<br />
zahlen fast nicht ändern. Daran und an den fast nicht sinkenden Werten wird deutlich, dass<br />
der Verteiler bereits ausreichend fein vernetzt ist.<br />
Die folgenden Abbildungen zeigen die Geschwindigkeitsverteilungen an den 4 Auslässen <strong>des</strong><br />
Verteilers, die Bezeichnung der Auslässe ist in Abbildung 4.11 dargestellt.<br />
Auslass 1<br />
Auslass 2<br />
Abbildung 4.11 : Bezeichnung der Auslässe, Ansicht <strong>des</strong> Verteilers von oben<br />
y +<br />
Auslass 3 Auslass 4<br />
50
A<br />
B<br />
C<br />
D<br />
0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />
Abbildung 4.12 : Geschwindigkeitsverteilungen an den Auslässen der verschieden Netze<br />
51
E<br />
0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />
Abbildung 4.13 : Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen<br />
Index Dateiname<br />
A Netz verfeinert 5 + Verteiler 4<br />
B Netz verfeinert 5 + Verteiler<br />
C Netz verfeinert 5 + Verteiler 2<br />
D Netz verfeinert 5 + Verteiler 3<br />
E Netz verfeinert 5 + Verteiler 2 adapt<br />
Tabelle 11: Definition der Bezeichnung<br />
Die Abbildung 4.12 und 4.13 zeigen, dass sich trotz der annähernd gleichen Werte in der Ta-<br />
bellen 8 - 10 die Geschwindigkeitsverteilungen, an den Auslässen, zwischen den Netzen ver-<br />
schiedener Knotenzahlen stark ändern. Erst ab C (Abbildung 4.12) werden die Änderungen<br />
geringer, so dass davon auszugehen ist, dass für weitere Steigerungen der Knotenzahl keine<br />
weiteren Änderungen der Geschwindigkeitsverteilung zu erwarten sind.<br />
Das Netz E (Abbildung 4.13) stellt so<strong>mit</strong> das endgültige Ergebnis für die diese Konfiguration<br />
dar, auch kommt die Rechentechnik <strong>mit</strong> diesem Netz an ihre Grenzen. Dieses Netz beruht auf<br />
dem Netz C. Es wurde aufgrund der da<strong>mit</strong> errechneten Werte hinsichtlich <strong>des</strong> Gradienten der<br />
Strömungsgeschwindigkeit und der -Werte lokal adaptiert.<br />
y +<br />
52
4.2 Änderung der Geometrie<br />
Während der CFD-Analyse kam es zu Änderungen der Geometrie. Das horizontale Leitblech<br />
um 0,4 m verlängert. Die Änderungen sind in den folgenden Abbildungen dargestellt.<br />
Ausgangsmassenstrom<br />
Ausgangsmassenstrom<br />
Eingangsmassenstrom<br />
Abbildung 4.14: Zeichnung, Seitenansicht <strong>des</strong> Krümmers <strong>mit</strong> Leitblechen der alten Geometrie<br />
Eingangsmassenstrom<br />
Abbildung 4.15 : Zeichnung, Seitenansicht <strong>des</strong> Krümmers <strong>mit</strong> Leitblechen der neuen Geometrie<br />
53
Eine erneute Überprüfung der Netzunabhängigkeit ist nicht notwendig, da das Netz C hinsicht-<br />
lich der Geometrie angepasst wurde, wobei die Vernetzungsparameter beibehalten wurden.<br />
D. h. im speziellen Fall, das Netz blieb erhalten und wurde nur in dem in der Abbildung 4.15<br />
dargestellten Bereich <strong>mit</strong> denselben Parametern, wie zuvor das Netz C, erneut vernetzt.<br />
In den folgenden Tabellen sind die Werte für die geänderte Geometrie aufgelistet, wobei F dem<br />
Netz C <strong>mit</strong> geändertem horizontalen Leitblech entspricht. Bei dem Netz G handelt es sich um<br />
eine lokal adaptierte Variante <strong>des</strong> Netzes F. Dieses wurde hinsichtlich der Werte und der Ge-<br />
schwindigkeitsgradienten der Strömung lokal verfeinert.<br />
Index Beschreibung<br />
C - Netz verfeinert 5 + Verteiler 2, aus Kapitel 4.1 bekannt<br />
- Geometrievariante <strong>mit</strong> kurzem Leitblech Abb. 4.14<br />
F - auf C basieren<strong>des</strong> Netz, selbe Vernetzungsparameter<br />
- Geometrievariante <strong>mit</strong> langem Leitblech Abb. 4.15<br />
G - lokal adaptierte Variante von F<br />
- Geometrievariante <strong>mit</strong> langem Leitblech Abb 4.15<br />
Index<br />
Tabelle 12: Bezeichnung der Simulationen<br />
p [Pa] p [Pa]<br />
Einlass Messebene<br />
pges p [Pa] p [Pa] p [Pa] p<br />
[Pa]<br />
[Pa] Auslass Auslass Auslass Auslass<br />
Auslass 1 2 3 4<br />
C 149,28 119,76 90,69 91,31 89,99 89,73 91,71<br />
F 154,98 120,82 90,58 92,04 89,56 88,40 92,33<br />
G 150,08 116,21 90,62 92,45 89,11 88,18 92,72<br />
Tabelle 13: Überblick über die flächengewichteten Werte der geänderten Geometrie am<br />
Auslass<br />
y +<br />
54
Index<br />
v [m/s]<br />
Einlass<br />
v [m/s]<br />
Messebene<br />
Der Vergleich der flächengewichteten Werte macht deutlich, dass diese Geometrieänderung<br />
keinen Einfluss auf den Druckverlust über die Gesamtlänge <strong>des</strong> Rauchgaskanals hat. Auch die<br />
Strömungsgeschwindigkeiten zeigen annähernd keine Unterschiede zwischen den beiden Vari-<br />
anten (Abbildung 4.14 und Abbildung 4.15). Lediglich in der Massenstromverteilung kommt es<br />
zu geringfügigen Änderungen (Tabelle 15).<br />
Die folgenden Abbildungen zeigen die Strömungsgeschwindigkeiten in der Messebene (Abbil-<br />
dung 4.1) und an den Auslässen.<br />
vges [m/s]<br />
Auslass<br />
v [m/s]<br />
Auslass<br />
1<br />
v [m/s]<br />
Auslass<br />
2<br />
v [m/s]<br />
Auslass<br />
3<br />
v [m/s]<br />
Auslass<br />
4<br />
C 6,16 13,14 13,68 13,73 13,62 13,60 13,76<br />
F 6,16 13,16 13,75 13,86 13,68 13,59 13,88<br />
G 6,16 13,16 13,76 13,90 13,65 13,58 13,92<br />
Tabelle 14: Überblick über die flächengewichteten Werte der geänderten Geometrie am<br />
Auslass<br />
Index<br />
m [kg/s] [kg/s] [kg/s] [kg/s]<br />
Auslass 1 Auslass 2 Auslass 3 Auslass 4<br />
· m · m · m ·<br />
Knotenzahl<br />
C 214,17 212,76 212,42 214,65 2999 2974598<br />
F 215,15 212,41 210,95 215,49 2998 2978093<br />
G 215,56 211,87 210,67 215,90 1675 5138246<br />
Tabelle 15: Überblick über die flächengewichteten Werte der geänderten Geometrie am<br />
Auslass<br />
y +<br />
55
C<br />
F<br />
G<br />
0 m/s 4,5 m/s 9 m/s 13,5 m/s 18 m/s<br />
Abbildung 4.16 : Geschwindigkeitsverteilungen in der Messebene<br />
Die Abbildung 4.16 zeigt, dass die Strömungsgeschwindigkeit im <strong>mit</strong>tleren Bereich steigt und<br />
sich im unteren Bereich verringert. Das ist eine direkte Folge der Verlängerung <strong>des</strong> horizontalen<br />
Leitblechs. Diese Umverteilung der Strömungsgeschwindigkeit setzt sich bis zu den Auslässen<br />
fort. Aufgrund der Länge <strong>des</strong> Rauchgasverteilers verringern sich die Gradienten der Strömungs-<br />
geschwindigkeit an den Auslässen, dies zeigen auch die Abbildungen 4.17. Auf ihnen ist zu er-<br />
56
kennen, dass das Gesamtströmungssystem etwas nach oben verschoben wurde, wie dies bereits<br />
in der Messebene zu sehen war.<br />
C<br />
F<br />
G<br />
0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />
Abbildung 4.17 : Geschwindigkeitsverteilungen an den Auslässen<br />
57
4.3 Untersuchung <strong>des</strong> Einflusses <strong>des</strong> Wärmeverlustes auf die Strömung<br />
In diesem Kapitel wird der Einfluss <strong>des</strong> Wärmeverlustes auf die Strömungsverteilung und die<br />
Eigenschaften <strong>des</strong> Rauchgases überprüft. Dazu wurde das Netz C <strong>mit</strong> einem Temperaturabsen-<br />
kung von 1°C über die Länge <strong>des</strong> Kanals beaufschlagt. Die Dichte <strong>des</strong> Rauchgases ist für diese<br />
Simulation nicht konstant, sondern das Rauchgas wird als ideales Gas angesehen. Die folgende<br />
Tabelle stellt die Werte für die Auslässe <strong>des</strong> Netzes C <strong>mit</strong> und ohne Wärmeverlust gegenüber.<br />
Index<br />
v<br />
[m/s]<br />
Einlass<br />
v ges p p ges ρ ρ T T<br />
[m/s]<br />
Auslass<br />
[Pa]<br />
Einlass<br />
[Pa]<br />
Auslass<br />
[kg/m³]<br />
Einlass<br />
[kg/m³]<br />
Auslass<br />
[K]<br />
Einlass<br />
[K]<br />
Auslass<br />
C<br />
T = konst. 6,16 13,68 149,28 90,68 0,889 0,889 393,15 393,15<br />
C<br />
Ideales Gas 6,09 13,52 147,45 89,62 0,8891 0,8998 393,05 392,05<br />
Tabelle 16: Vergleich der Simulationsergebnisse <strong>mit</strong> und ohne Wärmeverlust<br />
Die Änderungen zwischen den Simulationen sind eine direkte Folge der Temperatur. Durch die<br />
geringere Anfangstemperatur (Tabelle 16) bei der Simulation C (Ideales Gas) sinkt sowohl die<br />
Anfangsgeschwindigkeit als auch der Anfangsdruck. Auch am Auslass wird dies sichtbar, denn<br />
aufgrund der Temperaturabsenkung von ∆T = 1K sinkt sowohl der flächengewichtete Druck<br />
als auch die Strömungsgeschwindigkeit gegenüber der Simulation <strong>mit</strong> konstanter Temperatur.<br />
Die Änderungen zwischen den beiden Simulationen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.<br />
∆ v ∆ vges ∆ p ∆ pges ∆ρ ∆ρ<br />
Einlass Auslass Einlass Auslass Einlass Auslass<br />
1,15% 1,18% 1,24% 1,18% 0,0112% 1,2%<br />
Tabelle 17: Übersicht der prozentualen Ändernungen zwischen den Simulationen der<br />
Tabelle 16<br />
In der Tabelle 17 ist zu erkennen, dass sich die Werte <strong>des</strong> Rauchgases nur sehr gering ändern.<br />
Diese Änderungen sind jedoch noch zu groß, denn die Eingangswerte (Tabelle 16) der Simula-<br />
tion C (Ideales Gas) sind zu gering. Der Grund dafür liegt an den Initialisierungswerten die in<br />
58
Fluent angewandt wurden. Um dies zu beheben hätten mehrere Simulationen durchgeführt wer-<br />
den müssen um die exakten Werte von Netz C (T=konst.) zu erreichen. Das bedeutet also, dass<br />
die in der Tabelle 17 aufgeführten prozentualen Änderungen zu hoch sind. Daraus folgt, dass<br />
die Unterschiede noch geringer sind als dargestellt, wo<strong>mit</strong> bewiesen wäre, dass die Annahme<br />
einer konstanten Temperatur zutreffend ist.<br />
4.4 Einfluß <strong>des</strong> Wärmetauschers auf die Strömung<br />
Vor dem Einlass <strong>des</strong> untersuchen Bereichs <strong>des</strong> Rauchgaskanals befindet sich ein rotierender<br />
Luftvorwärmer (LUVO). Der LUVO ist so angebracht, dass er sich <strong>mit</strong> der einen Hälfte im<br />
Rauchgaskanal und anderen Hälfte im Frischluftkanal befindet. Ein LUVO (Abbildung 4.18)<br />
besteht normalerweise aus einem Wabengebilde, durch dass das Rauchgas strömt und dabei<br />
<strong>des</strong>sen Material erwärmt. Durch die Rotation <strong>des</strong> LUVO wird der erwärmte Teil anschließend<br />
in den Frischluftkanal gedreht und gibt dort seine Wärme an die frische Luft ab, wodurch diese<br />
erwärmt wird.<br />
Abbildung 4.18 : Schematischer Aufbau eines Ljungström Wärmetauschers [A2]<br />
Die Rotation, die das Gas im LUVO erfährt, behält es bei, so dass das Rauchgas ebenfalls in<br />
Rotation gerät. Das bedeutet, dass die Einlassgeschwindigkeit <strong>des</strong> untersuchten Rauchgaska-<br />
nals eine zusätzliche radiale Geschwindigkeitsverteilung (Drall) überlagert werden muss.<br />
59
Um den Drall im Einlass <strong>des</strong> Rauchgaskanals in FLUENT zu berücksichtigen, wurde eine UDF<br />
(user defined function) in der Programmiersprache c geschrieben. Der Drall kommt durch die<br />
Rotation <strong>des</strong> LUVO zustande, wodurch die tangentiale Geschwindigkeit eines beliebigen Punk-<br />
tes abhängig von <strong>des</strong>sen Radius der Kreisbahn, die er beschreibt, ist. Die tangentiale Geschwin-<br />
digkeit wird in ihre Geschwindigkeitsanteile für die x und y-Richtung zerlegt, um da<strong>mit</strong> dann<br />
den Einlass <strong>des</strong> Rauchgaskanals beaufschlagen zu können. Der Quellcode ist als Anhang A auf-<br />
geführt.<br />
Der LUVO hat eine Drehzahl von n 1,5 min und einen Durchmesser von ,<br />
1 –<br />
= d = 22,4 m<br />
was eine Maximalgeschwindigkeit am äußeren Rand von =<br />
1,759 m/s ergibt. Er<br />
dreht sich für den vorliegenden Fall im Uhrzeigersinn.<br />
In den folgenden Tabellen sind die Werte der beiden Geometrien <strong>mit</strong> und ohne Drall aufgeführt.<br />
Index Beschreibung<br />
C - Netz verfeinert 5 + Verteiler 2, aus Kapitel 4.1 bekannt<br />
- Geometrievariante <strong>mit</strong> kurzem Leitblech Abb. 4.14<br />
C1 - Netz C <strong>mit</strong> Drall<br />
G - lokal adaptierte Variante von F<br />
- Geometrievariante <strong>mit</strong> langem Leitblech Abb 4.15<br />
G1 - Netz G <strong>mit</strong> Drall<br />
Index<br />
Tabelle 18: Bezeichnung der Simulationen<br />
v [m/s]<br />
Auslass1<br />
v [m/s]<br />
Auslass 2<br />
v tangential<br />
v [m/s]<br />
Auslass 3<br />
v [m/s]<br />
Auslass 4<br />
C 13,73 13,62 13,60 13,76<br />
C1 (Drall) 13,96 13,76 13,54 13,53<br />
G 13,89 13,65 13,58 13,92<br />
G1 (Drall) 14,16 13,77 13,49 13,69<br />
Tabelle 19: flächengewichtete Geschwindigkeit an den Auslässen<br />
60
Index<br />
Die Tabellen 19 bis 21 machen deutlich, dass der Drall einen spürbaren Einfluss auf die Strö-<br />
mung hat. Am stärksten wirkt sich dieser auf die Massenstromverteilung der Auslässe aus. So<br />
zeigt die Tabelle 21, dass sich zwischen der Konfiguration C ohne Drall und <strong>mit</strong> Drall der Mas-<br />
senstrom durch den Auslass 1 um 3,02 kg/s und durch den Auslass 2 um 2,22 kg/s erhöht.<br />
Da der Massenstrom der beiden Simulationen gleich groß ist, muss er demzufolge bei den Aus-<br />
lässen 3 und 4 sinken. Am größten ist die Differenz der Massenströme, wenn man die Auslässe<br />
1 und 3 betrachtet (Konfiguration C <strong>mit</strong> Drall), diese beträgt 6,49 kg/s. Das selbe Phänomen tritt<br />
auch bei der Konfiguration G auf, wobei es hier noch stärke Auswirkungen hat. Der Grund dafür<br />
liegt allein im Drall, durch diesen wird das Fluid an die jeweilige Kanalwand (abhängig von der<br />
Drehrichtung <strong>des</strong> LUVO) gedrückt. Dadurch steigt in diesem Bereich die Strömungsgeschwin-<br />
digkeit, das Fluid strömt schneller in die Auslässe 1 und 2 wodurch sich deren Massenstrom er-<br />
höht. Auch die Geschwindigkeitsverteilung in den Auslässen zeigt diese Änderung der<br />
Massenstromverteilung.<br />
p [Pa] p [Pa] p [Pa] p [Pa]<br />
Auslass 1 Auslass 2 Auslass 3 Auslass 4<br />
C 91,31 89,99 89,73 91,71<br />
C1 (Drall) 94,46 91,97 88,69 88,62<br />
G 92,45 89,11 88,18 92,72<br />
G1 (Drall) 96,00 90,72 86,81 89,75<br />
Index<br />
Tabelle 20: flächengewichteter Druck an den Auslässen<br />
m [kg/s] [kg/s] [kg/s] [kg/s]<br />
Auslass 1 Auslass 2 Auslass 3 Auslass 4<br />
· m · m · m ·<br />
C 214,76 212,76 212,42 214,65<br />
C1 (Drall) 217,78 214,98 211,29 210,90<br />
G 215,56 211,87 210,67 215,90<br />
G1(Drall) 219,70 213,69 209,17 212,38<br />
Tabelle 21: Massenstrom an den Auslässen<br />
61
Auslass 1 Auslass 2 Auslass 3 Auslass 4<br />
C<br />
C1 (Drall)<br />
G<br />
G1 (Drall)<br />
0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />
Abbildung 4.19 : Geschwindigkeitsverteilungen an der Auslässen<br />
62
Die Abbildung 4.19 zeigt, dass sich die Auswirkungen <strong>des</strong> Dralls bis zu den vier Auslässen fort-<br />
setzen und so die Geschwindigkeitsverteilungen beeinflussen. Es ist klar zu erkennen, dass die<br />
Strömungsgeschwindigkeit in den Auslässen 1 und 2 zunimmt (vgl. Tabelle 19). Dementspre-<br />
chend sinken die Strömungsgeschwindigkeiten der beiden anderen Auslässe. Dieses Phänomen<br />
tritt bei beiden Geometrievarianten auf, wobei es bei G1 (Drall) stärker ausgeprägt ist. Daher<br />
darf der Drall nicht vernachlässigt werden.<br />
63
4.5 Strömungsuntersuchung<br />
In dem untersuchten Rauchgaskanal sind einige Leitbleche vorhanden. Diese Bleche benötigen<br />
eine korrekte Anströmung, um die gewünschte Umlenkung bzw. Verteilung <strong>des</strong> Rauchgases zu<br />
gewährleisten.<br />
Als Erstes wurden die Leitbleche <strong>des</strong> Verteilers betrachtet, da diese bei beiden Geometrievari-<br />
anten gleich sind. Die folgenden Abbildungen zeigen die Anströmung der Leitbleche im Ver-<br />
teiler. Um diese sichtbar zu machen, wurde eine Visualisierungsebene auf halber Höhe in den<br />
Verteiler gelegt.<br />
Abbildung 4.20 : Schematische Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals <strong>mit</strong> eingeblendeter Mittelebene<br />
Abbildung 4.21 : Stromlinien in der Mittelebene <strong>des</strong> Verteilers, der Konfiguration C ohne Drall<br />
v [m/s]<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
64
Auf der Abbildung 4.21 ist bereits zu erkennen, dass der Anströmwinkel der Leitbleche gut ein-<br />
gestellt ist. Es kommt zu keinerlei Fehlanströmungen. Die folgende Abbildung ist eine Vergrö-<br />
ßerung <strong>des</strong> rechten Verteilerarmes der Abbildung 4.21.<br />
In der Abbildung 4.22 sieht man, dass der Anströmwinkel korrekt ist, jedoch stimmt der Ab-<br />
strömwinkel nicht ganz <strong>mit</strong> dem geometrischen Abströmwinkel überein. Dies ist jedoch nicht<br />
von Nachteil, denn dadurch kommt es zusammen <strong>mit</strong> dem zweiten Leitblechpaar, Abbildung<br />
4.20 und 4.21, zu einer Durchmischung <strong>des</strong> Rauchgases, wodurch es zu einer gleichmäßigeren<br />
Geschwindigkeitsverteilung am Auslass kommt Abbildung 4.23. Aufgrund dieser Tatsache<br />
wird an den Leitblechen <strong>des</strong> Verteilers nichts verändert, da diese ihre Aufgabe bereits gut erfül-<br />
len.<br />
Abbildung 4.22 : Detailansicht <strong>des</strong> rechten Armes <strong>des</strong> Verteilers, Leitbleche grau<br />
65
Abbildung 4.23 : Geschwindigkeitsverteilung in der Mittelebene <strong>des</strong> Verteilers<br />
In der Abbildung 4.23 fällt die geringe Strömungsgeschwindigkeit <strong>des</strong> Rauchgases im Bereich<br />
hinter der Strebe auf (Kapitel 3.1). Der Grund dafür liegt in der geometrischen Form der Strebe,<br />
dadurch kommt es in deren Nachlauf zu Verwirbelungen, welche die Strömungsgeschwindig-<br />
keit senken. Um dies noch deutlicher zu machen wurden die Vektoren der Strömungsgeschwin-<br />
digkeit in diesem Bereich eingeblendet, Abbildung 4.24.<br />
v [m/s]<br />
Abbildung 4.24 : Umströmung der Strebe in Vektordarstellung, wobei die Farbe der Vektoren ihre Geschwindigkeit<br />
angibt, Legende siehe Abb. 4.23<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
66
Der Einfluss der Strebe auf die Strömungsverteilung an den Auslässen 2 und 3 wird jedoch<br />
durch die Leitblechanordnung im Verteiler abgeschwächt, denn diese bewirkt die bereits er-<br />
wähnte Durchmischung der Strömung, wodurch die Geschwindigkeitsverteilung verbessert<br />
wird. Daher wird an der Geometrie der Strebe nichts geändert, um das Zusammenspiel der Leit-<br />
bleche <strong>des</strong> Verteilers und der Strebe nicht zu beeinflussen.<br />
Wenn man die Geschwindigkeitsverteilung in der Messebene, z.B. Abbildung 4.16, betrachtet,<br />
stellt man fest, dass diese nicht sehr gleichmäßig ausgeprägt ist. Verantwortlich für diese Ver-<br />
teilung sind die drei Leitbleche im Krümmer. In den folgenden Abbildungen sind die Anströ-<br />
mung, die Umlenkung und die Strömungsgeschwindigkeit in einer Schnittebene <strong>des</strong> Krümmers<br />
dargestellt.<br />
Abbildung 4.24 : Schematische Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals <strong>mit</strong> eingeblendeter Schnittebene<br />
Abbildung 4.25 : Geschwindigkeitsverteilung in der Schnittebene <strong>des</strong> Krümmers<br />
v [m/s]<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
67
Die Abbildung 4.25 zeigt, dass die Geschwindigkeitsverteilung nicht gleichmäßig ist. Die Strö-<br />
mungsgeschwindigkeit am Boden und in der Mitte <strong>des</strong> Kanals ist viel höher als an der oberen<br />
Wand. Diese ungünstige Verteilung setzt sich über den Verteiler bis zu den Auslässen <strong>des</strong><br />
Rauchgaskanals fort, Abbildung 4.26<br />
0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />
Der Grund dafür liegt in der Anordnung der beiden runden Leitbleche, deren Einlassfläche zu<br />
gering ist. Eine Verschiebung dieser Bleche würde Abhilfe schaffen. Auch der Anströmwinkel<br />
<strong>des</strong> größeren Leitblechs stimmt nicht, man erkennt die Fehlanströmung in der Abbildung 4.27.<br />
An dem geraden Leitblech sieht man sogar, dass sich die Strömung von <strong>des</strong>sen Saugseite abge-<br />
löst hat.<br />
Abbildung 4.26 : Geschwindigkeitsverteilung am Auslass am Beispiel der Konfiguration C ohne Drall<br />
68
Dies hat für diesen speziellen Fall sogar den Vorteil, dass aufgrund dieser Verwirbelung die<br />
Strömung kräftig durchmischt wird und so die hohe Strömungsgeschwindigkeit, die durch den<br />
Trichter <strong>des</strong> Einlasses in den Ecken <strong>des</strong> Rauchgaskanals entsteht, vermindert wird. Die ungün-<br />
stige Geschwindigkeitsverteilung aufgrund <strong>des</strong> Einlasstrichters ist in der folgenden Abbildung<br />
dargestellt.<br />
runde Leitbleche<br />
gera<strong>des</strong> Leitblech<br />
Abbildung 4.27 : Verlauf der Stromlinien innerhalb der Schnittebene<br />
v [m/s]<br />
Abbildung 4.28 : Schematische Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals <strong>mit</strong> eingeblendeter Geschwindigkeitsverteilung nach<br />
dem Einlasstrichter<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
69
Abbildung 4.29 : Geschwindigkeitsverteilung nach dem Einlasstrichter, ohne Drall<br />
Die hohe Strömungsgeschwindigkeit in den Ecken der Abbildung 4.29 ist gut zu erkennen, sie<br />
ist das Resultat <strong>des</strong> Übergangs <strong>des</strong> runden Austrittes <strong>des</strong> LUVO auf die Rechteckform <strong>des</strong><br />
Rauchgaskanals.<br />
v [m/s]<br />
20<br />
15<br />
10<br />
5<br />
0<br />
70
4.5.1 Geometrieanpassung<br />
Anhand der im Kapitel 4.5 gewonnenen Erkenntnisse wurden die Geometrie und die Anzahl der<br />
Leitbleche im Krümmer angepasst, da dies die Schlüsselstelle für eine gute Geschwindigkeits-<br />
verteilung an den Auslässen <strong>des</strong> Rauchgaskanals darstellt. Zunächst wurde die Anzahl der run-<br />
den Leitbleche von zwei auf sechs erhöht. Die da<strong>mit</strong> erreichte Geschwindigkeitsverteilung und<br />
die Anströmwinkel der Leitbleche erwiesen sich als ungenügend. Im nächsten Versuch wurden<br />
die Ein- und Austrittsflächen der Leitbleche empirisch angepasst, wobei darauf geachtet wurde,<br />
die durch den Krümmer vorgegebenen Flächenverhältnisse einzuhalten. Dabei wurde festge-<br />
stellt, dass sechs Leitbleche zu viel sind, so das eins entfernt wurde. Die daraus resultierende<br />
Verteilung der Strömungsgeschwindigkeit in der Messebene war noch nicht ausreichend, denn<br />
wie im Kapitel 4.5 beschrieben ist die Zuströmgeschwindigkeit nach dem Einlasstrichter nicht<br />
konstant, wodurch man sich bei der Auslegung der Ein- und Austrittsflächen der Leitbleche<br />
nicht an das vom Krümmer vorgegebene Flächenverhältnis halten kann. Das bedeutet, dass die<br />
weiteren Änderungen anhand der zuvor durchgeführten Simulationen und der da<strong>mit</strong> erzielten<br />
Geschwindigkeitsverteilungen durchgeführt wurden. Dies trifft auch auf die Anpassung der An-<br />
strömwinkel zu. Nach einigen Simulationen (einen Überblick bietet die Tabelle 30 im Anhang<br />
B) ergab sich die folgende Konfiguration für die Leitbleche <strong>des</strong> Krümmers.<br />
Abbildung 4.30 : Krümmer <strong>mit</strong> 5 Leitblechen, Konfiguration H<br />
71
Abbildung 4.31 : Darstellung <strong>des</strong> Krümmers, Konfiguration H<br />
Die Abbildungen 4.30 und 4.31 zeigen die geometrischen Daten der neuen Leitbleche. Zur bes-<br />
seren Übersicht sind zwei Zeichnungen dargestellt. Mit <strong>Hilfe</strong> dieser Leitblechanordnung gelang<br />
es, eine gleichmäßigere Geschwindigkeitsverteilung am Auslass zu erzielen.<br />
72
Index Beschreibung<br />
H - basiert auf C<br />
- Anpassung der Leitbleche <strong>des</strong> Krümmers<br />
- Abb. 4.30 und Abb. 4.31<br />
- ohne Drall<br />
H1 - basiert auf H<br />
- <strong>mit</strong> Drall<br />
I - basiert auf H<br />
- Leitbleche im Einlasstrichter, Abb. 4.37<br />
I1 - basiert auf I<br />
- <strong>mit</strong> Drall<br />
J - basiert auf I<br />
- zusätztliche Bleche im Übergang zum Verteiler, Abb. 4.39<br />
J1 - basiert auf J<br />
- <strong>mit</strong> Drall<br />
Tabelle 22: Erklärung der Bezeichnung<br />
In der Tabelle 23 sind die flächengewichteten Werte der Auslässe ohne Drall aufgeführt.<br />
m [kg/s] [Pa] [m/s]<br />
· p v<br />
Auslass 1 218,0791 95,0944 13,9845<br />
Auslass 2 208,9834 86,7610 13,3923<br />
Auslass 3 208,8549 86,6873 13,3864<br />
Auslass 4 218,0824 95,0809 13,9847<br />
Tabelle 23: flächengewichtete Werte am Auslass der Variante H<br />
Die Werte der Tabelle 23 zeigen, dass sich die Strömung symmetrisch zur Mittelachse <strong>des</strong> Ka-<br />
nals verhält, solange der Drall außer Acht gelassen wird. Betrachtet man zunächst die Ge-<br />
schwindigkeitsverteilung der Messebene (Abbildung 4.32), wird bereits gut sichtbar, dass diese<br />
viel gleichmäßiger ist als bei den anderen Varianten (C und G).<br />
73
0 m/s 4,5 m/s 9 m/s 13,5 m/s 18 m/s<br />
Abbildung 4.32 : Geschwindigkeitsverteilung in der Messebene, Variante H ohne Drall<br />
Dennoch fällt die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit in Ecken (unten links und rechts) <strong>des</strong><br />
Rauchgaskanals auf. Diese sind die Folge <strong>des</strong> in Kapitel 4.5 dargestellten Problems <strong>mit</strong> dem<br />
Einlasstrichter. Doch durch die von den Leitblechen <strong>des</strong> Verteilers bewirkte Durchmischung<br />
wird die Geschwindigkeitsverteilung am Auslass vergleichmäßigt (vgl. Abb. 4.33). Die beiden<br />
inneren Auslässe weisen eine recht gleichmäßige Geschwindigkeitsverteilung auf. Wogegen<br />
die beiden äußeren Auslässe nicht ganz so gleichmäßig sind. Allerdings ist die Geschwindig-<br />
keitsverteilung der Konfiguration H ohne Drall gegenüber den Geometrievarianten (C ohne<br />
Drall und G ohne Drall) günstiger.<br />
74
0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />
Wird diese Geometrievariante <strong>mit</strong> dem Drall <strong>des</strong> LUVO beaufschlagt, zeigt sich auch hier ein<br />
ähnliches Problem wie bei den beiden anderen Geometrievarianten (Kapitel 4.4). Es kommt zu<br />
einer Verlagerung <strong>des</strong> Massenstroms hinzu den Auslässen 1 und 2, wodurch deren <strong>mit</strong>tlere Ge-<br />
schwindigkeit steigt, Tabelle 24.<br />
Das bedeutet für die nachfolgenden E-Filter eine Differenz in dem zu reinigenden Massenstrom<br />
von 20 kg/s zwischen Auslass 1 und 3 (Tabelle 24). Diese Problem ist auch an der Geschwin-<br />
digkeitsverteilung der Auslässe gut zu erkennen (Abbildung 4.34), dennoch bietet die Variante<br />
H ohne Drall eine bessere Verteilung als die beiden anderen Varianten C ohne Drall und G ohne<br />
Drall (Kapitel 4.4).<br />
Abbildung 4.33 : Geschwindigkeitsverteilung der Auslässe, Variante H ohne Drall<br />
m [kg/s] [Pa] [m/s]<br />
· p v<br />
Auslass 1 225,8871 101,7112 14,4853<br />
Auslass 2 212,0758 89,3156 13,5892<br />
Auslass 3 205,8926 84,2319 13,1978<br />
Auslass 4 211,0799 88,9508 13,5393<br />
Tabelle 24: flächengewichtete Werte am Auslass der Variante H1<br />
75
0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />
Abbildung 4.34 : Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen der Variante H1 <strong>mit</strong> Drall<br />
Um den Drall zu beseitigen bzw. <strong>des</strong>sen Auswirkungen zu verringern wurde <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> von Ge-<br />
schwindigkeitsdreiecken der, über den Radius veränderliche, Abströmwinkel am Einlass be-<br />
stimmt. Da<strong>mit</strong> wurde ein Leitblech konstruiert und im Einlass angeordnet, Abbildung 4.35.<br />
3-D Ansicht <strong>des</strong> Einlasses <strong>mit</strong> Krümmer<br />
Ansicht <strong>des</strong> Einlasses von oben<br />
Abbildung 4.35 : schematische Ansicht der verworfenen Leitblechkonstruktion<br />
Dies erwies sich leider als nicht ausreichend und verschlimmerte sogar die Problematik der zu<br />
hohen Strömungsgeschwindigkeit in den Ecken <strong>des</strong> Rauchgaskanals nach dem Einlasstrichter,<br />
Kapitel 4.5. Auch die Änderung der Anzahl und der Sehnenlänge der Bleche brachte keine aus-<br />
reichend guten Werte, so dass die in der Abbildung 4.35 dargestellte Variante verworfen wurde.<br />
76
Um den Drall dennoch zu beeinflussen, wurde der Einlass <strong>mit</strong> einer Reihe von Blechen verse-<br />
hen, Abbildung 4.36. Dabei wurde darauf geachtet das Flächenverhältnis zwischen Eintritts-<br />
und Austrittsfläche für alle Bleche einzuhalten, woraus sich die nun folgende Leitblechanord-<br />
nung für den Einlass ergab.<br />
3-D Ansicht <strong>des</strong> Einlass <strong>mit</strong> Krümmer<br />
Mit <strong>Hilfe</strong> dieser Leitblechanordnung wurde trotz <strong>des</strong> Dralls, in jedem der vier Auslässe eine<br />
ähnliche Geschwindigkeitsverteilung und ein ähnlicher Massenstrom erzielt. Die genauen<br />
Maße der Bleche zeigt die Abbildung 4.37. In dieser ist nur der Einlasstrichter <strong>mit</strong> den Leitble-<br />
chen abgebildet.<br />
Ansicht <strong>des</strong> Einlasses von oben<br />
Abbildung 4.36 : Schematische Ansicht der verwendeten Leitblechkonfiguration, Konfiguration I<br />
77
Abbildung 4.37: Zeichnung der Rückansicht <strong>des</strong> Einlasstrichters <strong>mit</strong> bemaßten Leitblechen der Konfiguration I<br />
Diese Leitbleche zusammen <strong>mit</strong> den Leitblechen <strong>des</strong> Krümmers (Abbildung 4.30 und 4.31) bil-<br />
den die Konfiguration I. Die Massenströme der vier Auslässe dieser Konfiguration sind annä-<br />
hernd gleich groß (Tabelle 25), was bei den beiden anderen Konfigurationen nicht der Fall war<br />
(Kapitel 4.4). Unterschiedliche Massenströme haben zur Folge, dass die E-Filterkammern <strong>mit</strong><br />
unterschiedlichen Mengen Rauchgas beaufschlagt werden, was im Extremfall bedeutet, dass<br />
eine Filterkammer an ihre Reinigungsgrenze kommt, wogegen die benachbarte Filterkammer<br />
nur zum Teil ausgelastet wird.<br />
78
Auch die Geschwindigkeitsverteilung (Abbildung 4.5.1.9) der einzelnen Auslässe ist trotz <strong>des</strong><br />
Dralls sehr gleichmäßig, dazu kommt der annähernd gleiche Massenstrom und die annähernd<br />
gleiche Strömungsgeschwindigkeit durch jeden der vier Auslässe. Dies macht diese Konfigura-<br />
tion zum Optimum der untersuchten Geometrien.<br />
m [kg/s] [Pa] v [m/s]<br />
· p<br />
Auslass 1 211,34 89,46 13,55<br />
Auslass 2 215,91 92,74 13,84<br />
Auslass 3 215,41 92,25 13,81<br />
Auslass 4 211,31 89,10 13,56<br />
Tabelle 25: flächengewichtete Werte am Auslass der Konfiguration I1 <strong>mit</strong> Drall<br />
0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />
Abbildung 4.38 : Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen der Konfiguration I1 <strong>mit</strong> Drall<br />
Dadurch wird klar, dass die Leitbleche im Einlasstrichter entscheidend sind für horizontale Ge-<br />
schwindigkeits- und Massenstromverteilung. Das bedeutet, man könnte <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> dieser Leit-<br />
bleche auch die Geometriekonfigurationen C und G positiv beeinflussen.<br />
Um die Unterschiede in den Massenströmen weiter zu verringern wurde zwei zusätzliche Ble-<br />
che im Übergang <strong>des</strong> Krümmers zum Verteiler angebracht, Abbildung 4.39.<br />
79
700<br />
100<br />
Mit <strong>Hilfe</strong> dieser Bleche wird die Massenstromverteilung nochmals verbessert. In der folgenden<br />
Tabelle sind die da<strong>mit</strong> erzielten Werte aufgeführt.<br />
m [kg/s] [Pa] v [m/s]<br />
· p<br />
Auslass 1 212,70 90,47 13,64<br />
Auslass 2 214,58 91,62 13,75<br />
Auslass 3 214,43 91,42 13,75<br />
Auslass 4 212,28 89,84 13,62<br />
Tabelle 26: flächengewichtete Werte am Auslass der Konfiguration J1 <strong>mit</strong> Drall<br />
100<br />
Abbildung 4.39 : Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals von oben <strong>mit</strong> bemaßten Zusatzblechen<br />
der Konfiguration J<br />
700<br />
80
Die da<strong>mit</strong> erzielte Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen zeigt die Abbildung 4.40.<br />
0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />
Abbildung 4.40 :Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen der Konfiguration J1 <strong>mit</strong> Drall<br />
<strong>4.6</strong> <strong>Vergleichsrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>des</strong> <strong>SST</strong> <strong>Modells</strong><br />
Um die bisherigen Ergebnisse abzusichern ohne hierzu einen Modellversuch durchzuführen,<br />
wurden Simulationen <strong>mit</strong> dem <strong>SST</strong>-Modell durchgeführt. Denn dieses Modell ist eine Misch-<br />
form aus verschiedenen Modellen und benutzt eine gesonderte Wandbehandlung, Kapitel 2.4.5.<br />
Das bedeutet, dass für dieses Modell die teils hohen Werte eine untergeordnete Rolle spielen<br />
und so die daraus resultierenden Ungenauigkeiten bewertet werden können. In der Tabelle sind<br />
als Beispiel zwei Konfigurationen aufgeführt.<br />
y +<br />
81
m [kg/s]<br />
Auslass 1<br />
·<br />
m [kg/s]<br />
Auslass 2<br />
·<br />
m [kg/s]<br />
Auslass 3<br />
·<br />
m [kg/s]<br />
Auslass 4<br />
·<br />
v [m/s]<br />
Auslass 1<br />
v [m/s]<br />
Auslass 2<br />
v [m/s]<br />
Auslass 3<br />
v [m/s]<br />
Auslass 4<br />
∆p<br />
Die Werte der Tabelle 27 zeigen, dass die Unterschiede zwischen den beiden Rechenmodellen<br />
sehr gering sind. Das bedeutet, dass trotz der verschiedenen Wandfunktionen ähnliche Ergeb-<br />
nisse erreicht werden, was auf eine ausreichende Grenzschichtauflösung seitens <strong>des</strong> Netzes<br />
schließen lässt.<br />
C (ohne<br />
Drall)<br />
C (ohne Drall)<br />
<strong>SST</strong>-Modell<br />
I1 (Drall)<br />
I1 (Drall)<br />
<strong>SST</strong>-Modell<br />
214,75 214,10 210,26 211,34<br />
212,75 213,13 215,43 214,52<br />
212,42 212,12 216,04 215,70<br />
214,65 214,65 212,26 212,41<br />
13,73 13,74 13,49 13,56<br />
13,62 13,67 13,81 13,75<br />
13,60 13,60 13,85 13,83<br />
13,76 13,77 13,62 13,63<br />
[Pa] 58,60 55,24 43,78 43,63<br />
Tabelle 27: Vergleich der Rechenmodelle k –<br />
ε und <strong>SST</strong><br />
82
5 Auswertung<br />
Aus den Ergebnissen (Kapitel 4) gingen 4 Geometriekonfigurationen hervor, welche nun direkt<br />
gegenüber gestellt werden, um die Unterschiede sichtbar zu machen und die Auswahl einer ge-<br />
eigneten Geometrie zu vereinfachen.<br />
In der Tabelle 28 sind die für die E-Filter relevanten Werte aufgeführt. Dazu zählt der Massen-<br />
strom, welcher annähernd gleich groß sein sollte, da<strong>mit</strong> alle Filterkammern <strong>mit</strong> ähnlicher Aus-<br />
lastung betrieben werden können. Auch die Strömungsgeschwindigkeit und deren Verteilung<br />
spielt für die Reinigung <strong>des</strong> Rauchgases eine große Rolle, denn sie ist verantwortlich für die lo-<br />
kale Verweilzeit <strong>des</strong> Rauchgases in den einzelnen Kammern und hat so<strong>mit</strong> Einfluss auf deren<br />
Reinigungsleistung. Der Druckverlust über den Rauchgaskanal spielt zwar für die E-Filter keine<br />
Rolle, aber für die Rauchgasabsaugung, da dass Rauchgas über ein Saugzuggebläse aus dem<br />
Dampferzeuger gefördert wird, d. h. es ist ein geringer Druckverlust über den Rauchgaskanal<br />
anzustreben, um die notwendige Leistung <strong>des</strong> Saugzuggebläses zu minimieren.<br />
Zur besseren Verständlichkeit ist die Nummerierung der Auslässe in der Abbildung 5.1 noch-<br />
mals abgebildet.<br />
Auslass 1<br />
Auslass 2<br />
Auslass 3<br />
Auslass 4<br />
Abbildung 5.1 : Dreidimensionale Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals <strong>mit</strong> gekennzeichneten Auslässen<br />
83
m [kg/s]<br />
Auslass 1<br />
·<br />
m [kg/s]<br />
Auslass 2<br />
·<br />
m [kg/s]<br />
Auslass 3<br />
·<br />
m [kg/s]<br />
Auslass 4<br />
·<br />
v [m/s]<br />
Auslass 1<br />
v [m/s]<br />
Auslass 2<br />
v [m/s]<br />
Auslass 3<br />
v [m/s]<br />
Auslass 4<br />
∆p<br />
∆p<br />
C<br />
Kapitel 4.2<br />
C1<br />
G<br />
Kapitel 4.2<br />
ist der Druckverlust über den Rauchgaskanal und ist wie folgt definiert:<br />
G1<br />
I<br />
Kapitel 4.5.1<br />
Die Tabelle 28 zeigt, dass die Konfiguration J einen geringen Druckverlust aufweist. Darüber<br />
hinaus sind die Massenströme der einzelnen Auslässe annähernd gleich groß, auch wenn der<br />
Einlass <strong>mit</strong> dem Drall <strong>des</strong> LUVO beaufschlagt wird. Dasselbe gilt für die Ausstömgeschwin-<br />
digkeit. Betrachtet man die Konfigurationen J und J1 fällt auf, dass sich deren Werte kaum un-<br />
terscheiden. Das bedeutet, dass diese Konfiguration unabhängig von der Drehzahl<br />
( n 15min) und Drehrichtung (Aufgrund <strong>des</strong> symmetrischen Aufbaus der Leitbleche) <strong>des</strong><br />
1 –<br />
≤<br />
,<br />
LUVO ist, was für eventuelle spätere Anpassungen <strong>des</strong> Wärmetauschersystems von Vorteil ist,<br />
I1<br />
J<br />
Kapitel 4.5.1<br />
214,75 219,72 215,56 221,15 211,79 211,34 212,29 212,70<br />
212,75 214,83 211,87 213,87 215,02 215,91 214,52 214,58<br />
212,42 209,61 210,67 207,41 215,14 215,41 214,64 214,43<br />
214,65 210,79 215,90 212,52 212,25 211,31 212,54 212,28<br />
13,73 13,96 13,90 14,16 13,59 13,55 13,62 13,64<br />
13,62 13,76 13,65 13,77 13,78 13,84 13,75 13,75<br />
13,60 13,54 13,58 13,49 13,79 13,81 13,76 13,75<br />
13,76 13,53 13,92 13,69 13,60 13,56 13,63 13,62<br />
[Pa] 58,60 54,52 59,47 60,68 47,37 45,05 48,06 48,84<br />
Tabelle 28: flächengewichtete Werte der verschiedenen Geometrien<br />
∆p = pEinlass – pAuslass J1<br />
84
da man sich um die Strömungs- und Massenstromverteilung keine Gedanken machen muss. Ein<br />
ähnliches Bild wie die Tabelle 28 zeigen die Abbildungen der Geschwindigkeitsverteilungen.<br />
C<br />
G<br />
J<br />
I<br />
Auslass 1 Auslass 2 Auslass3 Auslass 4<br />
0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />
Abbildung 5.2 : Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen der verschiedenen Geometrien ohne Drall<br />
85
C1<br />
G1<br />
I1<br />
J1<br />
Auslass 1 Auslass 2 Auslass3 Auslass 4<br />
0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />
Abbilldung 5.3 : Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen der verschiedenen Geometrien <strong>mit</strong> Drall<br />
86
Anhand der in den Abbildungen 5.2 und 5.3 dargestellten Geschwindigkeitsverteilungen wird<br />
die obige Aussage bestätigt. Die Konfiguration J bietet die gleichmäßigste Verteilung hinsicht-<br />
lich <strong>des</strong> Massenstroms und der Strömungsgeschwindigkeit und das sowohl <strong>mit</strong> als auch ohne<br />
Dralleinwirkung. Da<strong>mit</strong> steht fest, dass diese Konfiguration das beste Ergebnis der untersuchten<br />
Varianten darstellt.<br />
Es bestand die Forderung, dass die Abweichung vom Mittelwert <strong>des</strong> Massenstroms<br />
( 1 ⁄ 4⋅854<br />
kg/s =<br />
213, 5 kg/s ) ca.2 % am Auslass <strong>des</strong> Verteilers nicht überschreiten sollte.<br />
In der Tabelle sind die prozentualen Abweichungen vom <strong>mit</strong>tleren Massenstrom für die ver-<br />
schieden Konfigurationen aufgeführt.<br />
Die Tabelle 29 bestätigt nocheinmal die vorhergehenden Aussagen, dass die Konfiguration J am<br />
geeignetsten für die geforderte Verteilung, sowohl der Massenströme als auch <strong>des</strong> Druckverlu-<br />
stes ist.<br />
Konfiguration<br />
prozentuale<br />
Abweichung<br />
Auslass 1<br />
prozentuale<br />
Abweichung<br />
Auslass 2<br />
prozentuale<br />
Abweichung<br />
Auslass 3<br />
prozentuale<br />
Abweichung<br />
Auslass 4<br />
C 0,51% -0,41% -0,57% 0,47%<br />
C1 <strong>mit</strong> Drall 2,80% 0,51% -1,93% -1,38%<br />
G 0,96% -0,76% -1,33% 1,12%<br />
G1 <strong>mit</strong> Drall 3,47 0,06 -2,96 -0,57<br />
I -0,82% 0,69% 0,74% -0,61%<br />
I1 <strong>mit</strong> Drall -1,01% 1,13% 0,90% -1,02%<br />
J -0,57% 0,48% 0,54% -0,45%<br />
J1 <strong>mit</strong> Drall -0,37% 0,51% 0,44% -0,57%<br />
Tabelle 29: prozentuale Abweichung der Auslassmassenströme vom Mittelwert<br />
87
5.1 Zusammenfassung<br />
Die am <strong>Lehrstuhl</strong> VFA durchgeführten CFD-Analysen haben gezeigt, dass die Konfiguration J<br />
(Kapitel 4.5.1) die <strong>mit</strong> Abstand besten Ergebnisse liefert, sowohl <strong>mit</strong> als auch ohne Drall. Zu-<br />
dem ist diese Konfiguration unabhängig von der Drehrichtung als auch von der Drehzahl (für<br />
n 1,5 min 1 –<br />
≤<br />
) <strong>des</strong> LUVO. Der Nachteil dieser Konfiguration liegt in der hohen Anzahl der ver-<br />
wendeten Leitbleche. Da<strong>mit</strong> verbunden sind zum einen hohe Kosten als auch die Gefahr <strong>des</strong> zu-<br />
nehmenden Verschleißes der Bauteile aufgrund der in diesem Kanalabschnitt systembedingten<br />
hohen Staubbelastung <strong>des</strong> Rauchgases. Allerdings kommt es aufgrund der zusätzlichen Leitble-<br />
che gegenüber der Konfiguration I zu einem leicht erhöhten Druckverlust.<br />
Die Konfiguration I ist nur geringfügig schlechter als die Konfiguration J, da sie keine Leitble-<br />
che im Bereich <strong>des</strong> Übergangs vom Krümmer auf den Verteiler hat. In der Geschwindigkeits-<br />
und Druckverteilung sind die Unterschiede zwischen den Konfigurationen I und J sehr gering,<br />
dazu kommt der gegenüber der Konfiguration J geringere Druckverlust über den Kanal.<br />
Die Konfiguration C erfüllt die Forderung der Massenstromverteilung nur wenn der Drall <strong>des</strong><br />
LUVO außer acht gelassen wird. Es wurde jedoch gezeigt, dass dies nicht zulässig ist (Kapitel<br />
4.4). Wenn diese Konfiguration <strong>mit</strong> dem Drall beaufschlagt wird, kommt es zu Abweichungen<br />
vom <strong>mit</strong>tleren Massenstrom von bis zu 2,8%, was bedeutet, dass die Konfiguration C entspre-<br />
chend der Aufgabenstellung nicht verwendet werden sollte. Dazu kommt der höhere Druckver-<br />
lust gegenüber den Konfigurationen I und J, welcher hauptsächlich durch das horizontale<br />
Leitblech im Krümmer hervorgerufen wird (Kapitel 4.2).<br />
Die Konfiguration G (Kapitel 4.2) liefert zwar wie Konfiguration C ohne den Drall <strong>des</strong> LUVO<br />
eine gute Verteilung der Massenströme, jedoch wurde gezeigt, dass der Drall <strong>des</strong> LUVO einen<br />
signifikanten Einfluss auf die Strömung hat und daher nicht vernachlässigt werden darf. Wird<br />
der Drall <strong>mit</strong> einbezogen, liegt die maximale Abweichung vom <strong>mit</strong>tleren Massenstrom sogar<br />
bei 3,47%, hinzu kommt auch hier der gegenüber den Konfigurationen I und J erhöhte Druck-<br />
verlust. Da<strong>mit</strong> ist diese Konfiguration die am wenigsten geeignete.<br />
88
Erklärung<br />
Hier<strong>mit</strong> versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne andere als die an-<br />
gegebenen Hilfs<strong>mit</strong>tel ausgearbeitet habe. Die aus fremden Quellen oder indirekt übernom-<br />
menen Stellen sind als solche gekennzeichnet.<br />
Cottbus den 07.03.2008<br />
Jeffrey Herfort<br />
89
Danksagung<br />
An dieser Stelle möchte ich mich bei all denen bedanken, die zu der Erstellung dieser Diplom-<br />
arbeit beigetragen haben.<br />
In erster Linie gilt mein Dank meinen Betreuern Herrn Michael Prinzler und Herrn Axel Him-<br />
melberg <strong>des</strong> <strong>Lehrstuhl</strong>s Verbrennungskraftmaschinen und Flugantriebe an der Brandenburgi-<br />
schen Technischen Universität Cottbus, sowie Herrn Guido Rabe von Vattenfall Europe<br />
PowerConsult GmbH.<br />
90
Anhang A<br />
#include "udf.h"<br />
DEFINE_PROFILE(inlet_x_velocity, thread, index){<br />
real p[ND_ND];<br />
real v; //Geschwindigkeit<br />
real vx; //Geschwindigkeit in x<br />
real x; //Koordinate<br />
real y; //Koordinate<br />
real r; //Radius<br />
real alpha; //Winkel<br />
real pi = 3.141592654; //Pi<br />
real n; //Drehzahl<br />
face_t f;<br />
n = 0.025; //Drehzahl<br />
begin_f_loop(f, thread)<br />
{<br />
F_CENTROID(p,f,thread);<br />
x = p[0];<br />
x = x - 823.0; //Verschiebung auf globale Koordinaten<br />
y = p[1];<br />
y = y - 679.674; //Verschiebung auf globale Koordinaten<br />
r = sqrt(x*x+y*y);<br />
v = r*pi*n*2.0;<br />
alpha = asin(y/r);<br />
vx = v*sin(alpha);<br />
F_PROFILE(f, thread, index) = vx;<br />
}<br />
end_f_loop(f, thread)<br />
}<br />
DEFINE_PROFILE(inlet_y_velocity, thread, index)<br />
{<br />
real p[ND_ND];<br />
real v; //Geschwindigkeit<br />
real vy; //Geschwindigkeit in y<br />
real x; //Koordinate<br />
real y; //Koordinate<br />
real r; //Radius<br />
real alpha; //Winkel<br />
real pi = 3.141592654; //Pi<br />
real n; //Drehzahl<br />
face_t f;<br />
n = 0.025; //Drehzahl<br />
begin_f_loop(f, thread)<br />
{<br />
F_CENTROID(p,f,thread);<br />
x = p[0];<br />
x = x - 823.0; //Verschiebung auf globale Koordinaten<br />
y = p[1];<br />
y = y - 679.674;/ //Verschiebung auf globale Koordinaten<br />
r = sqrt(x*x+y*y);<br />
v = r*pi*n*2.0;<br />
alpha = asin(y/r);<br />
vy = v*cos(alpha); if ( x>= 0) {vy = vy * (-1.0);}<br />
F_PROFILE(f, thread, index) = vy;<br />
}<br />
end_f_loop(f, thread) }<br />
91
Anhang B<br />
Netz Beschreibung<br />
1-6 - Untersuchung der Netzunabhängigkeit im Bereich <strong>des</strong> Krümmers<br />
7-11 - Untersuchung der Netzunabhängigkeit im Bereich <strong>des</strong> Verteilers<br />
12-14 - Geometrievariante <strong>mit</strong> kurzem horizontalen Leitblech, Kapitel 4.1<br />
15-20 - Geometrievariante <strong>mit</strong> langem horizontalen Leitblech, Kapitel 4.1<br />
21-24 - Überprüfung der Annahme der konstanten Temperatur<br />
25-35 - empirische Auslegung der Leitbleche <strong>des</strong> Krümmers, <strong>des</strong> Einlasses<br />
und <strong>des</strong> Übergangs: Krümmer-Verteiler<br />
36-44 - Untersuchung <strong>des</strong> Dralls<br />
45-48 - Anwendung <strong>des</strong> <strong>SST</strong>-<strong>Modells</strong><br />
Tabelle 30: alle verwendeten Netze im Überblick<br />
92
6 Abbildungsverzeichnis<br />
[A1] http://www.geologie.uni-stuttgart.de/online_kurse/Online_100/Sedimenttrans+strukturen/Seite3_1.htm<br />
[A2] http://www.jp.alstom.com/home/business_activities/powe_generation/power_generation/<br />
thermal_sys/ljung/44369.EN.php?languageId=EN&dir=/home/business_activities/<br />
powe_generation/power_generation/thermal_sys/ljung/<br />
6.1 Literaturverzeichnis<br />
[1] Hennecke, D.K.; Wörrlein, K.: Flugantriebe und Gasturbinen. TU Darmstadt Vorlesungs-<br />
skript<br />
[2] Prof. Dr. G. Bader: Numerische Strömungsdynamik. TU Cottbus Vorlesungsskript<br />
[3] Dipl.-Ing. Christian Breitbach: Numerische Berechnung transitionaler Grenzschicht-Strö-<br />
mungen in axialen Turbinengittern. TU Darmstadt Dissertation<br />
[4] Dipl.-Ing. Bruno Kistner: Modellierung und numerische Simulation der Nachlaufstruktur<br />
von Turbomaschinen am Beispiel einer Axialturbinenstufe. TU Darmstadt Dissertation<br />
[5] Spurk, J.H.: Strömungslehre, Einführung in die Theorie der Strömungen. 4. Auflage, Sprin-<br />
ger 1996<br />
[6] Herbert Oertel jr., Martin Böhle, Ulrich Dohrmann: Strömungsmechanik. 4. Auflage,<br />
Vieweg 2006<br />
[7] Dipl. Ing. Jens Thurso: Numerische Simulation <strong>des</strong> Grenzschichtverhaltens in Turbinengit-<br />
tern unter periodisch-instationären Strömungsbedingungen. TU Darmstadt Dissertation<br />
[8] Dipl. Ing. Mauricio Cordova: Modellierung von und Simulation der stationären und insta-<br />
tionären Strömung in Diffusoren. TU Darmstadt Dissertation<br />
[9] Dipl. Ing. Jörn Apel: Numerische Simulation der Strömung in Miniaturkreiselpumpen zur<br />
Blutförderung. RWTH Aachen Dissertation<br />
[10] Fluent Dokumentation<br />
[11] Gambit Dokumentation<br />
[12] http://fahrzeugtechnik.fh-joanneum.at/workshops/5.Februar2003/abstracts/<br />
Heat_Transfer_<strong>SST</strong>.pdf<br />
93