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4.6 Vergleichsrechnung mit Hilfe des SST Modells - Lehrstuhl ...

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Diplomarbeit<br />

CFD-Studie zur effizienten Auslegung von Rauchgaskanaleinbauten bei<br />

vorgegebener Rauchgaskanalführung in einem Steinkohlekraftwerk<br />

Jeffrey Herfort<br />

Brandenburgische Technische Universität<br />

<strong>Lehrstuhl</strong> für Verbrennungskraftmaschinen und Flugantriebe<br />

2008<br />

1


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

2 Theoretische Grundlagen der numerischen Strömungssimulation . . . . . . . 6<br />

2.1 Gleichungssystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

2.2 Turbulenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />

2.3 Grenzschicht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

2.4 Numerische Turbulenzmodellierung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />

2.4.1 Wirbelviskositätsmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />

2.4.2 Standard k – ε Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

2.4.3 Realizable k – ε Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18<br />

2.4.4 Das k –<br />

ω Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

2.4.5 Das <strong>SST</strong>-Modell . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

2.<strong>4.6</strong> Auswahl geeigneter Turbulenzmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23<br />

2.5 Wandbehandlung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

2.5.1 Standard Wandfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24<br />

2.5.2 Low-Re-Erweiterung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25<br />

2.6 Netzerstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26<br />

2.6.1 Netzgüte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

2.7 Diskretisierungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

2.8 Druck-Geschwindigkeitskopplung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33<br />

2.9 Fehler bei der CFD Berechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

3 CFD-Simulation der Rauchgasströmung in einem<br />

Kraftwerks-Rauchgaskanal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

3.1 Geometrie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37<br />

3.2 Verwendete Randbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40<br />

3.3 angewandte Turbulenzmodelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41<br />

4 Ergebnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

4.1 Netzunabhängigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

4.2 Änderung der Geometrie. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

4.3 Untersuchung <strong>des</strong> Einflusses <strong>des</strong> Wärmeverlustes auf die Strömung . . . . 58<br />

4.4 Einfluss <strong>des</strong> Wärmetauschers auf die Strömung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59<br />

4.5 Strömungsuntersuchung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64<br />

2


4.5.1 Geometrieanpassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71<br />

<strong>4.6</strong> <strong>Vergleichsrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>des</strong> <strong>SST</strong>-<strong>Modells</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 81<br />

5 Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 83<br />

5.1 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88<br />

6 Abbildungsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />

6.1 Literaturverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93<br />

3


Formelverzeichnis<br />

a<br />

b<br />

c<br />

d hyd.<br />

f i<br />

k<br />

h<br />

H<br />

Ma<br />

p<br />

q i<br />

Re<br />

S ij<br />

t<br />

T t<br />

u i<br />

u T<br />

u +<br />

V<br />

xi y +<br />

ε<br />

ε ijk<br />

κ<br />

τ ij<br />

τ w<br />

ρ<br />

ν<br />

ν t<br />

ω<br />

Schallgeschwindigkeit<br />

Breite<br />

Strömungsgeschwindigkeit<br />

hydraulischer Durchmesser<br />

resultierender Vektor der Volumenkräfte pro Masseneinheit<br />

turbulente kinetische Energie<br />

Höhe<br />

Totalenthalpie<br />

Machzahl<br />

Druck<br />

Wärmestromvektor in i -Richtung<br />

Reynoldszahl<br />

Dehnungsgeschwindigkeitstensor<br />

Zeit<br />

turbulentes Zeitmaß<br />

kartesische Koordinate in i -Richtung<br />

Schubspannungsgeschwindigkeit<br />

dimensionslose Geschwindigkeit<br />

Volumen<br />

kartesische Koordinate in i -Richtung<br />

dimensionsloser Wandabstand<br />

Dissipationsrate der turbulenten kinetischen Energie<br />

Scherung<br />

Kármán-Konstante<br />

Spannungstensor<br />

Wandschubspannung<br />

Dichte<br />

kinematische Viskosität<br />

turbulente Viskosität<br />

spezifische Dissipation<br />

4


1 Einleitung<br />

Das Ziel dieser Arbeit ist es, für ein geplantes Steinkohlekraftwerk die Strömung in einem<br />

Rauchgaskanalabschnitt <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>des</strong> kommerziellen Strömungslösers FLUENT strömungs-<br />

technisch zu optimieren. Der untersuchte Rauchgaskanal verbindet den Austritt <strong>des</strong> LUVO<br />

(Luftvorwärmer) <strong>mit</strong> den vier Beruhigungskammern <strong>des</strong> Elektrofilters. Bei der numerischen Si-<br />

mulation und der darauffolgenden strömungsmechanischen Optimierung der staubbeladenen<br />

Rauchgasströmung im untersuchten Rauchgaskanal sind drei Anforderungen zu erfüllen.<br />

Zum ersten muss gewährleistet sein, dass in jeden der vier Eintrittshauben <strong>des</strong> Elektrofilters ein<br />

annähernd gleicher Massenstrom eintritt. Die Abweichung der Rauchgasmenge in der Zuströ-<br />

mung zu den jeweiligen Eintrittshauben sollte 2 % nicht überschreiten, da es sonst zu unter-<br />

schiedlich hohen Beaufschlagung der elektrischen Felder (Abscheidefläche) kommt.<br />

Für die Funktion <strong>des</strong> Elektrofilters ist es wichtig, ein möglichst homogenes Strömungsfeld zu<br />

erreichen, um das Rauchgas optimal reinigen zu können. Ein stark inhomogenes Strömungsfeld<br />

am Eintritt <strong>des</strong> Elektrofilters würde bedeuten, dass aufgrund von überhöhten Eintrittsgeschwin-<br />

digkeiten, der zugesicherte Reingasstaubgehalt (seitens <strong>des</strong> Herstellers) nicht gewährleistet<br />

werden kann.<br />

Die dritte Forderung kommt vom Kraftwerksbetreiber. Das Rauchgas wird <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> eines<br />

Saugzuggebläses durch den Rauchgaskanal gefördert. Die für den Betrieb <strong>des</strong> Gebläses nötige<br />

Leistung hängt so<strong>mit</strong> von den Druckverlusten innerhalb <strong>des</strong> Rauchgaskanals ab. Daraus ergibt<br />

sich die Zielstellung eines möglichst geringen Druckverlustes über den zu simulierenden<br />

Rauchgaskanalabschnitt.<br />

Die Rauchgaskanalführung ist bei dem hier zu untersuchenden Projekt bereits festgelegt, so<br />

dass die genannten Forderungen nur durch geeignete Kanaleinbauten (Bsp. Umlenkbleche) zu<br />

erfüllen sind. Um sich ein Bild über die Veränderungen der Strömung durch diese Einbauten<br />

machen zu können, wurde eine numerische Strömungssimulation <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>des</strong> kommerziellen<br />

Strömungslösers FLUENT vorgenommen. Die CFD-Analyse ermöglicht eine schnelle strö-<br />

mungsoptimierte Auslegung verschiedener Leitblechkonfigurationen, ohne dabei auf kostenin-<br />

tensive experimentelle Versuche zurückgreifen zu müssen. Die numerischen Simulationen<br />

wurden am <strong>Lehrstuhl</strong> Verbrennungskraftmaschinen und Flugantriebe (VFA) der BTU Cottbus<br />

durchgeführt.<br />

5


2 Theoretische Grundlagen der numerischen Strömungssimulation<br />

Bei der numerischen Simulation von Strömungen werden <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> von CFD-Tools die Erhal-<br />

tungsgleichungen für Masse, Impulse und Energie approximiert. Die Erhaltungsgleichungen<br />

sind notwendig, um das Strömungsfeld vollständig zu beschreiben. Dabei werden Volumen-<br />

kräfte wie z. B. Schwerkräfte nicht berücksichtigt. Dieses Gleichungssystem kann jedoch nur<br />

für wenige technische Problemstellungen analytisch gelöst werden, weshalb es numerische Al-<br />

gorithmen und Methoden gibt, um zu einer Näherungslösung der Erhaltungsgleichungen zu ge-<br />

langen.<br />

Im Rahmen dieser Arbeit wird der kommerzielle Strömungslöser Fluent 6.2.13 und sein Prepro-<br />

zessor Gambit 2.3.16 eingesetzt.<br />

2.1 Gleichungssystem<br />

Die Grundlage für die nachfolgenden Betrachtungen bildet die Kontinuumshypothese. Dabei<br />

wird angenommen, dass die Fluideigenschaften in einem kleinen Volumen unabhängig von der<br />

Anzahl der darin befindlichen Moleküle sind. Die Fluidteilchen werden als materielle Punkte<br />

angesehen, deren Eigenschaften eine stetige Funktion von Ort und Zeit sind. Die Erhaltungs-<br />

gleichungen für Masse Gl. 2.1, Impuls Gl. 2.2 und Energie Gl. 2.3 werden in der Eulerschen<br />

Betrachtungsweise dargelegt [2; 3; 4]:<br />

∂ρ<br />

-----<br />

∂t<br />

------<br />

∂<br />

+ ( ρui) = 0<br />

∂x i<br />

∂<br />

----<br />

∂<br />

( ρu<br />

∂t i)<br />

+ ------ ( ρuiu j)<br />

=<br />

∂x j<br />

----<br />

∂ ∂<br />

( ρH)<br />

+ ------ ( ρu<br />

∂t<br />

iH) =<br />

∂x i<br />

– ------<br />

∂p<br />

∂xi ∂p<br />

-----<br />

∂t<br />

------τ<br />

∂<br />

+ ij + ρfi ∂x j<br />

------<br />

∂<br />

+ ( τijui) – ------ + ρuif i<br />

∂x j<br />

∂q i<br />

∂x i<br />

(2.1)<br />

(2.2)<br />

(2.3)<br />

6


Für Newtonsche Fluide (viskose Flüssigkeiten und Gase) besteht ein linearer Zusammenhang<br />

zwischen den Komponenten <strong>des</strong> Spannungstensors τij und denen <strong>des</strong> Dehnungsgeschwindigkeitstensors<br />

Gl. 2.4 [3; 4]<br />

S ij<br />

woraus sich der Spannungstensor Gl. 2.5 für Newtonsche Fluide ergibt:<br />

τ ij<br />

(2.4)<br />

(2.5)<br />

Die molekulare dynamische Viskosität wird <strong>mit</strong> µ bezeichnet und ist eine temperaturabhängige<br />

Eigenschaft <strong>des</strong> Fluids.<br />

Unter der Annahme der Inkompressibilität lassen sich die Erhaltungsgleichungen vereinfachen.<br />

Diese Annahme gilt für alle Flüssigkeiten. Auch bei Gasen kann dies vorausgesetzt werden,<br />

wenn die Strömungsgeschwindigkeit c viel kleiner als die lokale Schallgeschwindigkeit a ist.<br />

c<br />

Dies ist der Fall für eine Machzahl Ma = -- < 03 , . Die Größenordnung der Dichteänderung<br />

a<br />

lässt sich abschätzen, indem man eine kleine Volumenänderung, die bei konst. Temperatur<br />

stattfindet, betrachtet [1; 3]:<br />

V 0<br />

∂x j<br />

∂u j<br />

1<br />

--<br />

2<br />

∂ui = ⎛------- + ------- ⎞<br />

⎝ ⎠<br />

∂x j<br />

∂x i<br />

∂u j<br />

µ ∂u ⎛ i<br />

------- + ------- ⎞ 2<br />

--µ<br />

⎝ ⎠ 3<br />

∂uk =<br />

– ------- δij ρ 0<br />

∂x i<br />

∆V<br />

∆ρ<br />

------ = – ------ = – -----<br />

∆p<br />

p 0<br />

(2.6)<br />

Die Größenordnung der Druckänderung innerhalb der Strömung liegt im Bereich <strong>des</strong> Stau-<br />

drucks, dadurch ergibt sich für die Dichteänderung folgende Beziehung:<br />

∆<br />

-----ρ<br />

ρu2<br />

≈ --------<br />

ρ 0<br />

2p 0<br />

Zusammen <strong>mit</strong> der Definition der Schallgeschwindigkeit a = ----- ergibt sich:<br />

∂ρ<br />

------<br />

∆ρ<br />

1<br />

--<br />

2<br />

u ⎛--⎞ ⎝a⎠ 2<br />

≈ =<br />

ρ 0<br />

1<br />

--Ma<br />

2<br />

2<br />

∂x k<br />

2 ∂p<br />

(2.7)<br />

(2.8)<br />

So<strong>mit</strong> ergibt sich eine Größenordnung der relativen Dichteänderung für Ma = 03 , von<br />

∆ρ⁄ ρ0≈0, 045 .<br />

Da<strong>mit</strong> ist die Annahme der Inkompressibilität auch für Gase <strong>mit</strong> einer Strömungsgeschwindig-<br />

7


keit von Ma < 03 , gewährleistet, wodurch sich die Erhaltungsgleichungen vereinfachen las-<br />

sen. Wenn die Strömung als isotherm angesehen werden kann, ist die Lösung der<br />

Energiegleichung Gl. 2.3 nicht nötig. Unter Verwendung der Materialgleichung Gl. 2.5 ergibt<br />

sich eine vereinfachte Kontinuitätsgleichung Gl. 2.9 sowie die Navier-Stokessche Gleichung<br />

Gl. 2.10 in ihrer inkompressiblen Form [3]:<br />

∂u i<br />

------- = 0<br />

∂x i<br />

∂ui -------<br />

∂t<br />

(2.9)<br />

(2.10)<br />

wobei ν = µ ⁄ ρ molekulare kinematische Viskosität genannt wird. Mit diesen Gleichungen<br />

können instationäre dreidimensionale reibungsbehaftete Strömungen beschrieben werden,<br />

wenn die Rand- und Anfangsbedingungen bekannt sind. Dabei ist es egal, ob die Strömung la-<br />

minar, transitional oder turbulent ist. Die Lösung der Navier-Stokesschen Gleichungen ist bis<br />

auf einige Spezialfälle nur numerisch möglich, da sie einen nichtlinearen Charakter aufweisen.<br />

Der Übergang zwischen der laminaren und der turbulenten Strömung wird durch die kritische<br />

Reynoldszahl gekennzeichnet. Die Reynoldszahl ist wie folgt definiert:<br />

Re krit<br />

Re<br />

(2.11)<br />

wobei u als charakteristische Geschwindigkeit, L als charakteristische Länge und ν als kine-<br />

matische Viskosität bezeichnet wird. In der Literatur wird für eine Rohrströmung <strong>mit</strong><br />

Re < 2320 eine laminare Strömung und für Re > 2320 eine turbulente Strömung angenommen,<br />

wobei L durch den Durchmesser <strong>des</strong> Rohres d bzw. für Rechteckkanäle durch den hydrauli-<br />

schen Durchmesser ersetzt wird:<br />

d hyd.<br />

∂<br />

+ ------ ( uiuj ) ν ∂<br />

------ ∂u ⎛ i<br />

------- + ------ ⎞ ⎛– --<br />

1⎞<br />

∂p<br />

=<br />

+ ------ + f<br />

⎝ ⎠ ⎝ ρ⎠<br />

i<br />

∂x j<br />

uL<br />

----ν<br />

∂x j<br />

<strong>mit</strong> b als Breite und h als Höhe <strong>des</strong> Kanals.<br />

=<br />

bh<br />

=<br />

2 ⋅ ----------b<br />

+ h<br />

∂x j<br />

∂u j<br />

∂x i<br />

∂x i<br />

(2.12)<br />

8


2.2 Turbulenz<br />

Turbulenz [3] bezeichnet eine räumlich und zeitlich ungeordnete Strömung <strong>des</strong> Fluids. Eine tur-<br />

bulente Strömung lässt sich am besten über die Unterschiede zur laminaren Strömung charak-<br />

terisieren. So weist die Strömung ein zufälliges Verhalten auf, welches unabhängig von den<br />

Rand- und Anfangsbedingungen ist, d. h. dass man bei einer ortsfesten Messung der Strömungs-<br />

eigenschaften zu verschiedenen Zeitpunkten nie die gleichen Werte erhält. Diese Änderungen<br />

der Strömung ergeben ein Strömungsfeld, das immer dreidimensional und instationär ist. Auf-<br />

grund der Geschwindigkeitsgradienten bilden sich Wirbel aus, welche zu einer raschen Durch-<br />

mischung der Strömung führen. Diese Eigenschaft nennt man diffusiver Effekt der Turbulenz.<br />

Aufgrund der Wirbel innerhalb einer turbulenten Strömung stoßen Fluidteilchen <strong>mit</strong> unter-<br />

schiedlichem Impuls zusammen. Der dissipative Einfluss der molekularen Viskosität verringert<br />

diese Gradienten, wobei eine irreversible Umwandlung der kinetischen in innere Energie statt-<br />

findet. Mit den genannten Eigenschaften der turbulenten Strömung ist es möglich, eine Fluid-<br />

strömung hinsichtlich ihres Strömungscharakters zu unterscheiden.<br />

Die Berechnung der turbulenten Strömung erfolgt <strong>mit</strong>tels der Navier-Stokesschen Gleichungen<br />

Gl. 2.10 zusammen <strong>mit</strong> der Kontinuitätsgleichung Gl. 2.9, welche ein System gekoppelter par-<br />

tieller Differentialgleichungen bilden. Die numerische Lösung dieser Gleichungen ist nur für<br />

kleine Reynoldszahlen <strong>mit</strong> einem vertretbaren Rechenaufwand möglich. Dies führte dazu, dass<br />

Ansätze für das Verhalten turbulenter Strömungen entwickelt wurden, die auch für hohe Rey-<br />

noldszahlen eine Lösung der Gleichungen <strong>mit</strong> den vorhandenen Computerressourcen und in an-<br />

gemessener Zeit bewältigen. Die Genauigkeit der verschiedenen Ansätze steigt dabei im Allge-<br />

meinen <strong>mit</strong> ihrem Rechenaufwand [3]:<br />

1. Die empirische Korrelation<br />

Ist der einfachste Ansatz für die Beschreibung turbulenter Strömungen und zudem nur<br />

für einige Spezialfälle vorhanden, wodurch dieser Ansatz keine Allgemeingültigkeit<br />

besitzt.<br />

2. Integralgleichungen<br />

Dabei werden die Bewegungsgleichungen über eine oder mehrere Koordinaten inte-<br />

griert, wodurch sich das Problem auf gewöhnliche Differentialgleichungen reduziert.<br />

Allerdings werden dadurch nur wenige Effekte der Turbulenz berücksichtigt.<br />

9


3. Reynolds ge<strong>mit</strong>telte Navier-Stokessche Gleichungen (RANS)<br />

Hierbei handelt es sich um ein zeitlich ge<strong>mit</strong>teltes System partieller Differentialglei-<br />

chungen, näheres dazu im Kapitel 2.4. Dies stellt für die meisten industriellen Anwen-<br />

dungen den besten Kompromiss aus Genauigkeit und Aufwand dar.<br />

4. Zweipunkt-Schließung<br />

Hier wird <strong>mit</strong>tels Gleichungen bzw. deren Fourier-Transformationen eine Korrelation<br />

der Geschwindigkeitskomponenten räumlich benachbarter Punkte durchgeführt.<br />

Dadurch ergibt sich eine hohe Allgemeingültigkeit, jedoch sind diese Gleichungen nur<br />

unter stark vereinfachten Annahmen zu lösen, was ihren Einsatz auf die isentrope Turbu-<br />

lenz beschränkt.<br />

5. Large Eddy Simulation (LES)<br />

Dabei werden für die großen energietragenden Wirbel die exakten Navier-Stokesschen<br />

Gleichungen gelöst und die kleineren <strong>mit</strong> Subgrid Scale Modellen beschrieben. Die LES<br />

ist ein Kompromiss zwischen den RANS und der direkten numerischen Simulation. Ihr<br />

Rechenaufwand ist dadurch um ca. zwei Größenordnungen höher als bei den RANS.<br />

6. Direkte numerische Simulation (DNS)<br />

Hierbei werden die Navier-Stokesschen Gleichungen für die Fluidströmung gelöst.<br />

Dadurch ist die DNS der exakteste der sechs Ansätze. Für die Anwendung der DNS müs-<br />

sen sowohl die größten als auch die kleinsten vorkommenden Skalen der Strömung<br />

abgebildet werden, wodurch sich der immense Rechenaufwand dieses Ansatzes ergibt.<br />

Da<strong>mit</strong> ist dieser für den industriellen Einsatz nicht praktikabel und nur für die Forschung<br />

sinnvoll.<br />

10


2.3 Grenzschicht<br />

Eine Eigenschaft der Fluide ist ihre Viskosität, d.h. die Fluidteilchen sind aneinander gebunden<br />

und so<strong>mit</strong> in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Man spricht auch von innerer Reibung.<br />

Da Fluide an Wänden haften, ergibt sich für die Strömungsgeschwindigkeit an der Wand<br />

u iwand<br />

keit heraus (Abbildung 2.3.1)<br />

Die in der Abbildung 2.3.1 dargestellte Strömungsverteilung wird als Grenzschicht bezeichnet.<br />

Aufgrund der Geschwindigkeitsverteilung sinken die lokalen Reynoldszahlen an der Wand,<br />

wodurch die viskosen Kräfte im wandnahen Bereich einen großen Einfluss haben, wogegen sie<br />

in der Hauptströmung, in der die lokalen Reynoldszahlen sehr groß sind, keine Rolle spielen.<br />

Die Grenzschicht lässt sich in verschiedene Bereiche unterteilen, welche in der Abbildung 2.3.2<br />

dargestellt sind.<br />

= 0 . Aufgrund der Viskosität bildet sich folgen<strong>des</strong> Profil der Strömungsgeschwindig-<br />

Abbildung 2.3.1: Geschwindigkeitsverteilung in der Grenzschicht [A1]<br />

11


Abbildung 2.3.2: Universelle Geschwindigkeitsverteilung im logarithmischen Maßstab [5] S. 201<br />

Der wandnahe Bereich wird als viskose Unterschicht bezeichnet, in dem die Wandschubspannung<br />

τw µ einen großen Einfluss hat. Laut [5] erstreckt sich die viskose Unterschicht<br />

von , wobei dimensionsloser Wandabstand genannt wird. Die dimensionslose Ge-<br />

du<br />

= ⎛----- ⎞<br />

⎝dy⎠w 0 y +<br />

< < 5 y +<br />

schwindigkeit ist als [3; 5]<br />

u<br />

= = --------u<br />

τw ----ρ<br />

+<br />

--u<br />

uT (2.13)<br />

definiert, uT ist die Schubspannungsgeschwindigkeit <strong>mit</strong> uT = ----- . Für die viskose Unter-<br />

ρ<br />

schicht gilt für die dimensionslosen Parameter u und ein linearer Zusammenhang:<br />

+<br />

y +<br />

u +<br />

=<br />

y +<br />

Der dimensionslose Wandabstand ist wie folgt definiert:<br />

y +<br />

y uT =<br />

⋅ ---ν<br />

τ w<br />

(2.14)<br />

(2.15)<br />

12


Entfernt man sich weiter von der Wand ( 5 y ) kommt man in den Übergangsbereich, in<br />

+<br />

< < 30<br />

dem der Einfluss der turbulenten Spannungen <strong>mit</strong> steigendem -Wert den Einfluss der visko-<br />

sen Spannungen überwiegt [5]. Für > 30 kommt man in den Bereich <strong>des</strong> logarithmischen<br />

Wandgesetzes, in dem die dimensionslosen Parameter wie folgt gekoppelt sind:<br />

(2.16)<br />

<strong>mit</strong> der Karman-Konstante κ ≈ 04 , und der empirischen Konstante C ≈ 5 für den Bereich von<br />

30 y [5].<br />

+<br />

< < 1000<br />

2.4 Numerische Turbulenzmodellierung<br />

Wie bereits erwähnt, spielt für den kommerziellen Einsatz von Strömungslösern der zeitlich ge-<br />

<strong>mit</strong>telte Ansatz eine große Rolle, da dieser <strong>mit</strong> angemessenem Aufwand eine ausreichende Ge-<br />

nauigkeit der Ergebnisse aufweist. Aus diesem Grund werden in dieser Arbeit die statischen<br />

Turbulenzmodelle verwendet und in diesem Kapitel näher beschrieben.<br />

Für die meisten industriellen Anwendungen sind nur die zeitlichen Mittelwerte von Interesse<br />

[4], d.h. ein beliebiger Wert Φ kann in einen zeitlichen Mittelwert Φ und der dazugehörigen<br />

Schwankungsgröße Φ' aufgeteilt werden. Da dies bereits von Reynolds vorgeschlagen wurde<br />

spricht man auch von der Reynoldsschen Mittelung:<br />

(2.17)<br />

Für statisch stationäre Strömungen kann die Mittelung in Zeit oder in anderen homogenen Rich-<br />

tungen <strong>mit</strong>tels<br />

durchgeführt werden [3][4].<br />

u<br />

+ 1<br />

-- y<br />

κ<br />

+<br />

= ln + C<br />

Φ = Φ+ Φ'<br />

Φ =<br />

y +<br />

lim --<br />

1<br />

Φτ ( ) dτ<br />

→ T ∫<br />

T ∞<br />

( τ + T ⁄ 2)<br />

( τ – T ⁄ 2)<br />

y +<br />

(2.18)<br />

13


Für statisch instationäre Strömungen, wobei der Mittelwert zeitabhängig ist, ist die Gleichung<br />

2.17 als Ensemble<strong>mit</strong>telung anzusehen. Es erfolgt hierbei eine Mittelung über eine große An-<br />

zahl von Wiederholungen <strong>des</strong> Versuchs, welche unter den gleichen Anfangs- und Randbedin-<br />

gungen durchgeführt wurden, so dass ein schwankungsunabhängiger Mittelwert Φ entsteht [3]:<br />

(2.18)<br />

Wendet man den Ansatz 2.17 auf die Gleichungen 2.9 und 2.10 an, so entsteht ein zeitlich ge-<br />

<strong>mit</strong>teltes System partieller Differenzialgleichungen. Diese nennt man die Reynolds ge<strong>mit</strong>telten<br />

Navier-Stokesschen Gleichungen 2.19 und 2.20 (engl. Reynolds-averaged Navier-Stokes =><br />

RANS) [3; 4]<br />

Φ<br />

∂u i<br />

∂x i<br />

=<br />

lim ---<br />

1<br />

Φn → N∑<br />

N ∞<br />

------- = 0<br />

∂ui -------<br />

∂t<br />

n = 1<br />

(2.19)<br />

(2.20)<br />

Wenn man die Gleichungen 2.10 und 2.20 betrachtet stellt man fest, dass sie in ihrer Struktur<br />

identisch sind und sich die Gleichung <strong>des</strong> Momentanwertes Gl. 2.10 nur durch einen unbe-<br />

kannten Tensor ( u'iu'j) von den RANS Gl. 2.20 unterscheidet. Dieser Tensor ( u'iu'j) wird als<br />

Reynoldsspannungstensor bezeichnet. Aufgrund dieses Tensors gibt es mehr unbekannte Grö-<br />

ßen als Gleichungen, wodurch das Gleichungssystem 2.19, 2.20 nicht geschlossen ist. Dies wird<br />

als Schließungsproblem der Turbulenz bezeichnet. Für die Lösung <strong>des</strong> Problems wurden ver-<br />

schiedene Ansätze entwickelt, die Turbulenzmodelle genannt werden [4]:<br />

- Modellierung <strong>des</strong> Reynoldsspannungstensors unter Verwendung <strong>des</strong> Wirbelviskositäts-<br />

prinzips => Wirbelviskositätsmodelle Kapitel 2.4.1.<br />

N<br />

------<br />

∂<br />

+ ( uiuj ) ν ∂<br />

------ ∂u ⎛ i<br />

------- + ------ ⎞ --<br />

1<br />

⎝ ⎠ ρ<br />

∂p ∂<br />

=<br />

– ⋅ ------ – ------ ( u'iu'j) ∂x j<br />

∂x j<br />

∂x j<br />

- Bestimmen einer exakten Erhaltungsgleichung für den Reynoldsspannungstensor aus<br />

den Navier-Stokes Gleichungen, wodurch unbekannte Terme höherer Ordnung entstehen,<br />

für die ebenfalls exakte Erhaltungsgleichungen aufgestellt werden können. Dies läßt sich<br />

beliebig oft fortstetzen und führt zu unbekannten Termen immer höherer Ordnung. Da-<br />

durch entsteht eine Hierarchie von partiellen Differenzialgleichungen. Bricht man diesen<br />

Vorgang ab, so dass die unbekannten Terme ab der zweiten Ordnung modelliert werden<br />

∂u j<br />

∂x i<br />

können, nennt man diese Reynoldsspannungsmodelle.<br />

∂x i<br />

∂x j<br />

14


Abbildung 2.4.1 :Hierarchie der Modellierungsebenen nach Jones [4]<br />

2.4.1 Wirbelviskositätsmodelle<br />

Reynolds-Spannungs-Modell<br />

Algebraisches k – ε -Modell<br />

Standard k – ε -Modell<br />

Eingleichungs k -Modell<br />

Nullgleichungs-<br />

Mischungsweg-Modell<br />

Man spricht von Wirbelviskositätsmodellen, wenn das Schließungsproblem der Turbulenz<br />

durch die direkte Modellierung <strong>des</strong> Reynoldsspannungstensors gelöst wird. Diese basieren auf<br />

dem von Joseph Boussinesq [3; 4] aufgestellten Gradientenflussansatz:<br />

∂u i<br />

– ρu'iu'j ν ⎛<br />

t ------- + ------- ⎞ 2<br />

=<br />

– --ρkδ<br />

⎝ ⎠ 3 ij<br />

∂x j<br />

∂u j<br />

∂x i<br />

uiuj -------- ≈ konstant<br />

k<br />

lok. Gleichgewicht<br />

P ≈ ε<br />

k ∼ l<br />

⎛------ ⎞<br />

⎝∂x⎠ 2<br />

2 ∂U<br />

(2.21)<br />

Diesem Ansatz liegt die Vorstellung zugrunde, dass Masse und Impuls in einer laminaren Strö-<br />

mung durch den Einfluss der molekularen Turbulenz quer zu den Stromlinien transportiert wer-<br />

den. In der Gleichung 2.21 wird die turbulente Viskosität verwendet. Sie ist keine<br />

Stoffgröße, sondern eine dem Strömungsfeld eigene Veränderliche. Die turbulente kinetische<br />

Energie k ist durch die Spur <strong>des</strong> Reynoldsschen Spannungstensors definiert [3; 4]:<br />

1<br />

k =<br />

--( u'<br />

2 iu'j) ν t<br />

ε<br />

=<br />

3 2<br />

k ⁄<br />

---------<br />

L<br />

(2.22)<br />

15


Die turbulente Viskosität wird aus der Annahme der Gleichgewichtsturbulenz bestimmt. Sie<br />

besagt, dass zur Beschreibung der turbulenten Detailstruktur sowohl ein charakteristisches Zeit-<br />

maß als auch ein charakteristisches Längenmaß ausreicht. Ebenso wird die Isotropie der kleinen<br />

Skalen vorrausgesetzt.<br />

Die Wirbelviskositätsmodelle lassen sich anhand der Anzahl der zu den Navier-Stokes-Glei-<br />

chungen hinzukommenden partiellen Differenzialgleichungen für die Bestimmung unabhängi-<br />

gen Turbulenzvariablen einteilen [4]:<br />

-Nullgleichungsmodell<br />

-Eingleichungsmodell<br />

-Zweigleichungsmodell<br />

Beim Nullgleichungsmodell werden keine zusätzlichen partiellen Differenzialgleichungen ge-<br />

löst. Die unbekannte turbulente Viskosität wird durch bekannte Größen der ge<strong>mit</strong>telten Impuls-<br />

gleichungen bestimmt.<br />

Bei den Eingleichungsmodellen wird der Turbulenztransport durch eine zusätzliche Transport-<br />

gleichung für den lokalen Geschwindigkeitsmaßstab berücksichtigt. Die Reynoldsspannungen<br />

werden also durch ihre Strömungsvergangenheit beeinflusst.<br />

Für die Zweigleichungsmodelle werden zwei gekoppelte Transportgleichungen gelöst. Es wird<br />

wie bei den Eingleichungsmodellen eine Gleichung für k aufgestellt. Dazu kommt eine weitere<br />

Gleichung für die Dissipationsrate ε der kinetischen Turbulenzenergie. Daraus ergibt sich das<br />

bekannte k –<br />

ε Modell.<br />

ν t<br />

Der Vollständigkeit halber ist zu erwähnen, dass es neben den Wirbelviskositätsmodellen, wel-<br />

che auf der Annahme von Boussinesq beruhen, auch andere nichtlineare Wirbelviskositätsmo-<br />

delle gibt, auf welche in dieser Arbeit nicht eingegangen wird.<br />

16


2.4.2 Standard k – ε Modell<br />

Das k – ε Modell ist eines der bekanntesten Zweigleichungsmodelle [4; 10]. Es wird häufig in<br />

der industriellen Berechnung angewandt, da es einen guten Kompromiss aus Rechenzeit (ab-<br />

hängig von der Hardware) und ausreichend genauen Ergebnissen darstellt, wobei das k – ε Mo-<br />

dell numerisch sehr stabil ist. Bei der Anwendung dieses <strong>Modells</strong> sind jedoch die zuvor<br />

getroffenen Modellannahmen zu beachten. So werden aufgrund der Boussinesq-Approximation<br />

<strong>des</strong> Reynoldsschen Spannungstensors die Normalspannungen für alle Raumrichtungen gleich<br />

groß berechnet, woraus sich eine Isentropie der Turbulenz ergibt. Da<strong>mit</strong> entstehen Ungenauig-<br />

keiten in der Abbildung der Strömung z.B. für Ablösegebiete und Rezirkulationsgebiete.<br />

Das Standard k – ε Modell beschreibt <strong>mit</strong> zwei partiellen Differenzialgleichungen die Entwick-<br />

lung der turbulenten kinetischen Energie k und deren Dissipationsrate ε . Es ist ein halbempi-<br />

risches Turbulenzmodell, welches von Lauder und Spalding [3; 4] vorgeschlagen wurde. Die<br />

beiden Transportgleichungen stellen sich für den inkompressiblen Fall wie folgt dar [3; 4; 7; 6]:<br />

-----<br />

∂k<br />

+ uj ∂t<br />

------<br />

∂k<br />

∂x j<br />

⎧<br />

⎪<br />

⎨<br />

⎪<br />

⎩<br />

∂ε<br />

----- + uj ∂t<br />

------<br />

∂ε<br />

=<br />

∂x j<br />

(2.23)<br />

(2.24)<br />

∂k<br />

Hier beschreibt ----- die instationäre Änderung, u den konvektiven Transport,<br />

∂t<br />

j------<br />

∂k<br />

∂xj ∂<br />

------ ⎛ νt ν + ----- ⎞ ∂k<br />

∂ui ------ den diffusiven Tranport, u' die Produktion und die Dissipation der<br />

∂x ⎝<br />

j σ ⎠<br />

k ∂x iu'j------- ε<br />

j<br />

∂xj turbulenten kinetischen Energie.<br />

Die Dissipationsrate ε ist wie folgt definiert:<br />

------<br />

∂ ⎛ν+ ----- ⎞------ ∂k<br />

– u'<br />

∂x ⎝ ⎠<br />

j ∂x iu'j------- – ε<br />

j ∂xj Die turbulente Viskosität für dieses Modell ist definiert als:<br />

=<br />

ε ν ∂u'i -------- ∂u'i = --------<br />

ν t<br />

∂xj ∂xj ν t<br />

k<br />

C µ<br />

2<br />

=<br />

---ε<br />

σ ε<br />

ν t<br />

σ k<br />

∂u i<br />

------<br />

∂ ⎛ νt ν + ----- ⎞------ ∂ε<br />

( – C<br />

∂x ⎝ ⎠<br />

j ∂x 1ε)<br />

j<br />

ε ∂ui - u'<br />

k iu'j ------ε<br />

C<br />

∂x 2ε<br />

j<br />

2<br />

+<br />

– ---k<br />

(2.25)<br />

(2.26)<br />

17


Die folgenden Modellkonstanten sind experimentell er<strong>mit</strong>telt worden [4; 6; 7].<br />

C µ = 009 , , C1ε = 144 , , C2ε = 192 , , σk = 10 , , σε = 13 , (2.27)<br />

2.4.3 Realizable k – ε Modell<br />

Das Realizable k – ε Modell nach Shit ist eine Weiterentwicklung <strong>des</strong> Standard k – ε <strong>Modells</strong><br />

[4; 10]. Die Transportgleichung der turbulenten kinetischen Energie k Gl. 2.23 bleibt unverän-<br />

dert, die Weiterentwicklung bezieht sich auf die neue Transportgleichung für die Dissipation ε .<br />

Die Wirbelviskosität νt wird nicht <strong>mit</strong> einer Konstante wie im Standard k – ε Modell berech-<br />

net, sondern C µ tritt als Variable auf. Durch diese Modifikationen <strong>des</strong> Standard Modelles werden<br />

folgende Unzulänglichkeiten behoben.<br />

- Die neue Gleichung für die Dissipation ε führt zu einer deutlichen Verbesserung<br />

der Berechnung <strong>des</strong> runden Freistrahles<br />

- Durch die Einführung der Größe C µ als Variable können die turbulenten Normalspannungen<br />

nicht negativ werden. Dies führt zu einer verbesserten Verlässlich-<br />

keit bzw. Übereinstimmung <strong>mit</strong> der Physik <strong>des</strong> Turbulenzmodelles.<br />

Die weiterentwickelte Transportgleichung für ε ist wie folgt definiert [4; 10]:<br />

S ij<br />

∂ε ∂ε<br />

----- + ui------ =<br />

∂t<br />

∂x i<br />

ν t<br />

------<br />

∂ ⎛ν+ ----- ⎞------ ∂ε<br />

+ C<br />

∂x ⎝ ⎠<br />

i ∂x 1ε 2SijSij – C2------------------ i<br />

k – νε<br />

σ ε<br />

wird als Deformationsgeschwindigkeitstensor bezeichnet und ist definiert als:<br />

C 1<br />

(2.28)<br />

η<br />

k 2S<br />

max 043------------<br />

ijSij = , , <strong>mit</strong> η =<br />

----------------------<br />

(2.29)<br />

η + 5<br />

ε<br />

C 1<br />

ε 2<br />

18


Die zweite Verbesserung verhindert, dass die turbulenten Normalspannungen nicht negativ be-<br />

rechnet werden können. Dies schlägt sich in der Definition der Variable [4; 10]<br />

C µ<br />

(2.30)<br />

nieder. Diese ist nun keine Konstante mehr, sondern eine Funktion der Scherung, Rotation und<br />

der Turbulenz. Dadurch wirkt sich diese Neuerung gegenüber dem Standard k – ε Modell po-<br />

sitiv auf die Produktion der turbulenten kinetischen Energie k im Staupunkt von Profilströmun-<br />

gen aus und es kommt nicht zu einer Überproduktion von k .<br />

Die Modellgrößen A und U sind wie folgt definiert:<br />

∆<br />

A<br />

U ∆<br />

(2.31)<br />

(2.32)<br />

wobei in der Gleichung 2.32 die Scherung darstellt. Die Modellkonstanten sind <strong>mit</strong> folgen-<br />

den Werten bestimmt [4; 10].<br />

σ k<br />

2.4.4 Das k – ω Modell<br />

1<br />

404 A U∆ = --------------------------------<br />

--------k<br />

, +<br />

ε<br />

1<br />

-- 6<br />

3<br />

SijSjkS ⎛ ki⎞<br />

= acos⎜<br />

------------------- ⎟<br />

⎝ SijSij ⎠<br />

=<br />

SijSij + ( Ωij – 2εijkωk) ( Ωij – 2εijkωk) ε ijk<br />

= 10 , , σε = 12 , , C2 = 19 ,<br />

Das k – ω Modell [8; 10] nach Wilcox ist ein weiteres häufig angewandtes Zweigleichungsmo-<br />

dell und stellt eine Alternative zum k – ε Modell dar [8; 10]. Dabei wird statt der Dissipations-<br />

rate ε eine spezifische Dissipation ω definiert. Die Verknüpfung zwischen der Dissipationsrate<br />

und der spezifischen Dissipation ist durch die folgende Gleichung gegeben:<br />

ω =<br />

--------ε<br />

C µ k<br />

(2.33)<br />

19


Die turbulente Wirbelviskosität ist für das k – ω Modell wie folgt definiert [8; 10].<br />

Das turbulente Zeitmaß wird folgendermaßen berechnet.<br />

Die Transportgleichungen <strong>des</strong> k – ω Modelles sind wie folgt definiert [8].<br />

(2.34)<br />

(2.35)<br />

(2.36)<br />

(2.37)<br />

Aufgrund der spezifischen Dissipation ω sind keine Modifikationen notwendig, um das asymp-<br />

totische Wandverhalten zu berechnen. Zudem ist die robuste Formulierung der viskosen Unter-<br />

schicht von Vorteil. Allerdings ist der Übergang der Grenzschicht zur Freiströmbedingung für<br />

ω<br />

von Nachteil, dies wird in der Literatur als „free stream“-Sensitivität bezeichnet.<br />

Die Konstanten <strong>des</strong> Modelles sind in der folgenden Tabelle aufgeführt [8].<br />

Modell<br />

ν t<br />

T t<br />

= --k<br />

= C µ kTt ω<br />

=<br />

----------<br />

1<br />

C µ ω<br />

∂k ∂k<br />

----- + uj------ =<br />

∂t<br />

∂x j<br />

∂ω ∂ω<br />

------ + uj------ =<br />

∂t<br />

∂x j<br />

------<br />

∂<br />

( ν + σ<br />

∂x kνt) j<br />

∂k<br />

------ – u'<br />

∂x iu'j-------- – C<br />

j ∂x µ k ω<br />

j<br />

W88 5 ⁄ 9 0,09 0,075 0,5 0,5<br />

W98 13 ⁄<br />

25 0,09 0,072 0,5 0,5<br />

Tabelle 1: Modellkonstanten<br />

∂u' i<br />

------<br />

∂<br />

( ν + σ<br />

∂x ωνt) j<br />

∂ε<br />

------ α<br />

∂xj ω<br />

– --- u'<br />

k iu'j ∂u' i<br />

-------- βω 2<br />

–<br />

∂x j<br />

α C µ β σ k σ ω<br />

20


2.4.5 Das <strong>SST</strong> Modell<br />

Das <strong>SST</strong> Modell [9; 10] (Shear Stress Transport) nach Menter verbindet die Vorteile <strong>des</strong><br />

Modelles in Wandnähe <strong>mit</strong> den Vorteilen <strong>des</strong> k – ε Modell in der Freiströmung.<br />

„Das <strong>SST</strong> Turbulenzmodell stellt diese Kopplung bereit, im wandfernen Bereich wird die Tur-<br />

bulenz durch das k – ε Modell und im wandnahen Bereichen durch das k – ω Modell beschrie-<br />

ben. Zwischen den beiden Modellen wird graduell umgeschaltet. Die generelle Anforderung an<br />

ein gutes Rechengitter bleibt dennoch erhalten, jedoch wird durch die automatische Umschal-<br />

tung zwischen der Formulierung <strong>mit</strong> Wandfunktion und der Low-Reynolds Formulierung er-<br />

reicht, dass unabhängig von der Gitterauflösung in Wandnähe eine stets gültige<br />

Wandbehandlung verwendet wird“ [12].<br />

Ein weiterer Vorteil <strong>des</strong> <strong>SST</strong> Turbulenzmodelles ist, dass der Ort einer druckinduzierten Strö-<br />

mungsablösung genau berechnet werden kann im Gegensatz zum k – ε Modell, welches oft gar<br />

keine Strömungsablösung vorhersagt.<br />

Nach Menter wird das k – ω Modell <strong>mit</strong> einem modifizierten k – ε Modell gekoppelt. Nach der<br />

Einführung <strong>des</strong> Multiplikators lauten die Gleichungen wie folgt [9; 10]:<br />

(2.38)<br />

(2.39)<br />

Durch die mathematische Überführung der k – ε Gleichnungen in die k – ω Nomenklatur ent-<br />

steht der Term , der als „Cross-Diffusion Term“ bezeichnet wird. Auch die verschiedenen<br />

Konstanten φ <strong>des</strong> Turbulenzmodelles werden aus den Koeffizienten der beiden Modelle be-<br />

rechnet.<br />

∂k ∂k<br />

----- + uj------ =<br />

∂t<br />

∂x j<br />

∂ω ∂ω<br />

------ + uj------ =<br />

∂t<br />

CD kω<br />

∂x j<br />

F 1<br />

∂u' i<br />

∂<br />

------ ( ν + σ<br />

∂x kνt) j<br />

∂k<br />

------ – u'<br />

∂x iu'j -------- – β' k ω<br />

j ∂xj ∂u' i<br />

------<br />

∂<br />

( ν + σ<br />

∂x ωνt) j<br />

∂ω<br />

------ u'<br />

∂x iu'j -------j<br />

∂xj ω<br />

– --- α βω<br />

k<br />

2<br />

–<br />

+<br />

φ =<br />

F1φ1 + ( 1 – F1)φ2 ( 1 – F1) 2ρσω2 --------------ω<br />

∂k<br />

------ ∂ω<br />

------<br />

∂xj ∂xj ⎧<br />

⎪<br />

⎪<br />

⎪<br />

⎪<br />

⎨<br />

⎪<br />

⎪<br />

⎪<br />

⎪<br />

⎩<br />

CD kω<br />

k – ω<br />

(2.40)<br />

21


Die Funktion muss den Wert 1 an der Wand und in der freien Strömung den Wert 0 anneh-<br />

F 1<br />

men. Sie ist wie folgt definiert:<br />

(2.41)<br />

<strong>mit</strong> Φ1 min max -----------------k<br />

(2.42)<br />

009ωy ,<br />

500ν<br />

y 2 ⎛ ⎞ 4ρσω2 k<br />

⎜ ; ----------- ⎟<br />

⎝ ω ⎠ CDkω y 2<br />

⎛ ⎞<br />

= ⎜ ; -------------------- ⎟<br />

⎝ ⎠<br />

Die Funktion hat bis zu einer Grenzschichtdicke von ca. 50% den Wert 1 und sinkt danach<br />

F 1<br />

langsam auf 0 ab.<br />

F 1<br />

Φ 4<br />

tanh⎛<br />

⎞<br />

⎝ 1⎠<br />

Bei hohen Druckgradienten wird ein ungünstiger Einfluss auf die Gleichung 2.34 sichtbar, da-<br />

her wurde diese von Menter <strong>mit</strong> der Hypothese von Bradshaw angepaßt.<br />

ν t<br />

Die Funktion ist definiert als:<br />

F 2<br />

F 2<br />

=<br />

k a1k = --- = -------------------------------------ω<br />

max( a1ωΩF ; 2)<br />

=<br />

Φ 2<br />

tanh⎛<br />

⎞<br />

⎝ 2 ⎠<br />

(2.43)<br />

(2.44)<br />

<strong>mit</strong> Φ2 max ------------------<br />

2 k<br />

(2.45)<br />

009ωy ,<br />

500ν<br />

y 2 ⎛ ⎞<br />

= ⎜ ; ----------- ⎟<br />

⎝ ω ⎠<br />

Die Konstanten <strong>des</strong> Turbulenzmodelles sind in der Tabelle 2 aufgeführt [9].<br />

σ k σ ω α β β' a<br />

0,85 0,5 0,553 0,075 0,09 0,31<br />

Tabelle 2: Modellkonstanten<br />

22


2.<strong>4.6</strong> Auswahl geeigneter Turbulenzmodelle<br />

In den vergangenen Jahrzehnten wurden verschiedene Turbulenzmodelle entwickelt. Trotz der<br />

großen Bemühungen ist es bis heute nicht gelungen, ein Turbulenzmodell zu erstellen, das allen<br />

bisherigen Turbulenzmodellen bei der Modellierung der verschiedensten Formen turbulenter<br />

Strömungen überlegen wäre. Aus diesem Grund stellt sich immer die Frage, für welches Tur-<br />

bulenzmodell <strong>mit</strong> all seinen Vor- und Nachteilen man sich entscheidet.<br />

Das Standard k – ε Modell hat sich für voll turbulente Strömungen bei hohen Re-Zahlen be-<br />

währt. Besonders im wandfernen Bereich liefert es gute Ergebnisse. Jedoch ist auch bekannt,<br />

dass es in Staupunkten zu viel kinetische Energie erzeugt und Ablösepunkte nur ungenau bzw.<br />

gar nicht vorhersagen kann.<br />

Das Realizable k – ε Modell ist eine Weiterentwicklung <strong>des</strong> Standard k – ε Modelles. Durch<br />

die neuen Gleichungen kommt es zu einer verbesserten Berechnung <strong>des</strong> runden Freistrahls. Zu-<br />

dem kommt es nicht mehr zu einer Überproduktion der turbulenten kinetischen Energie in Stau-<br />

punkten. Dazu kommt die erhöhte numerische Stabilität gegenüber den anderen<br />

Modellen. Daher ist es dem Standard k – ε Modell vorzuziehen und wird in dieser Arbeit haupt-<br />

sächlich angewandt.<br />

Das k – ω Modell bietet Vorteile im wandnahen Bereich, ist auch für kleine Re-Zahlen einsetz-<br />

bar und numerisch sehr stabil, allerdings reagiert es empfindlich auf kleine Änderungen der<br />

Turbulenzgrößen am Rand <strong>des</strong> Strömungsgebietes.<br />

Das <strong>SST</strong> k – ω Modell verbindet die Vorteile <strong>des</strong> k – ε Modelles <strong>mit</strong> denen <strong>des</strong> k – ω Model-<br />

les, d. h. es benutzt das k – ε Modell im wandfernen Bereich, wo <strong>des</strong>sen Vorteile liegen, und<br />

im wandnahen Bereich schaltet es auf das k –<br />

ω Modell um, da dieses dort sein Vorteile hat.<br />

Da<strong>mit</strong> ist das <strong>SST</strong> Modell beiden Standardmodellen überlegen, weil es genauer und zuverlässi-<br />

ger für eine weite Klasse von Problemen ist. Aus diesem Grund wird auch dieses Turbulenzmo-<br />

dell vereinzelt in der vorliegenden Arbeit angewandt.<br />

Bei allen Turbulenzmodellen ist die Wandbehandlung für die Qualität der Rechenergebnisse<br />

entscheidend.<br />

k – ε<br />

23


2.5 Wandbehandlung<br />

Der Turbulenzmodellierung kommt vor allem im wandnahen Bereich eine große Bedeutung zu.<br />

Aufgrund der Haftbedingung der Strömung an festen Wänden kommt es hier zu großen Ge-<br />

schwindigkeitsgradienten. Daraus resultieren die großen Unterschiede in den lokalen Reynolds-<br />

zahlen, so sind diese in der Kernströmung deutlich größer als in Wandnähe, was sich wiederum<br />

im unterschiedlich großen Einfluss von Viskosität und Reibung auf die Fluidteilchen wieder-<br />

spiegelt. Der Wandbereich hat so<strong>mit</strong> einen entscheidenden Einfluß für die Abbildung von Strö-<br />

mungsphänomenen wie z.B. Transition, Ablösung und Relaminarisierung und bedarf einer<br />

besonderten Behandlung.<br />

Zwei wichtige Modelle zur Wandbehandlung sind:<br />

1. Standard Wandfunktion<br />

2. Low-Re Erweiterung<br />

2.5.1 Standard Wandfunktion<br />

Da innerhalb der Grenzschicht große Gradienten auftreten, muss die Knotendichte <strong>des</strong> numeri-<br />

schen Netzes in diesem Bereich dementsprechend groß sein. Des Weiteren müssen bei der Mo-<br />

dellierung die Effekte aufgrund der niedrigen Reynoldszahlen (low-Re Effekt) berücksichtigt<br />

werden. Mit <strong>Hilfe</strong> einer Wandfunktion kann dies vermieden werden, da diese eine Verbindung<br />

zwischen Strömungsgeschwindigkeit und Wandschubspannung herstellt. Der wandnahe Be-<br />

reich wird überbrückt und dadurch rechenintensive Gebiete vermieden. Folgende Annahmen<br />

werden für eine ebene, stationäre Strömung getroffen [4]:<br />

- abhängige Variablen ändern sich nur langsam in Strömungsrichtung<br />

- keine Wandkrümmung<br />

- kein Druckgradient längs der Wand<br />

Dadurch kann ein universelles logarithmisches Wandgesetz aus den ge<strong>mit</strong>telten Impulsglei-<br />

chungen abgeleitet werden Gl. 2.16. Die Turbulenzgrößen k und ε der wandnächsten Gitter-<br />

zelle können bestimmt werden, indem die folgenden Annahmen getroffen werden:<br />

- Produktion von k = Dissipation von k<br />

- τ =<br />

τwin der ganzen wandnahen Schicht<br />

24


So<strong>mit</strong> ergeben sich die Gleichungen für k und ε [4]:<br />

(2.46)<br />

(2.47)<br />

Die Gültigkeit der Standard Wandfunktion ist gewährleistet, wenn die wandnächste Gitterzelle<br />

im logarithmischen Bereich <strong>des</strong> Geschwindigkeitsprofiles liegt. Dies ist bei Fluent der Fall für<br />

y +<br />

><br />

11, 225<br />

[4; 10]. Die Standard Wandfunktion findet eine häufige Anwendung bei Strö-<br />

mungsberechnungen, sie reduziert die Netzauflösung im wandnahen Bereich und senkt da<strong>mit</strong><br />

die notwendige Rechenzeit. Dennoch liefert sie trotz der Vereinfachungen hinreichend gute Er-<br />

gebnisse.<br />

2.5.2 Low-Re Erweiterung<br />

k<br />

ε<br />

2<br />

uτ = ----------<br />

C µ<br />

3<br />

uτ -----κy<br />

Viele statische Turbulenzmodelle können aufgrund ihrer Modellierung die viskose Dämpfung,<br />

speziell in der viskosen Unterschicht, nicht abbilden [4; 9]. Um dies auszugleichen, wird eine<br />

Dämpfungsfunktion eingeführt. Diese hat die Aufgabe, wanddämpfende Effekte und die Effek-<br />

te der molekularen Viskosität in das Turbulenzmodell einzubringen. Dadurch werden diese Mo-<br />

delle für Strömungsgebiete niedriger Reynoldszahlen erweitert, wodurch die hochwertigen<br />

statischen Turbulenzmodelle bis hin zur Wand angewandt werden können. Die sogenannten<br />

Low-Re Modelle sind dadurch in der Lage, Strömungsphänomene wie Ablösung oder Transiti-<br />

on zu berechnen. Allerdings muss der große Gradient von ε<br />

in Wandnähe aufgelöst werden. Die<br />

dazu notwendige hohe Netzauflösung schlägt sich in einer deutlich gesteigerten Rechenzeit ge-<br />

genüber einer Wandfunktion nieder.<br />

=<br />

25


2.6 Netzerstellung<br />

Die Grundlage für jede CFD-Simulation bildet das Rechennetz. Es diskretisiert die zu untersu-<br />

chende Geometrie, innerhalb deren die Erhaltungsgleichungen gelöst werden sollen. Diese Lö-<br />

sung fordert eine endliche Unterteilung <strong>des</strong> Strömungsgebietes in Volumen- bzw.<br />

Flächenelemente (für den zweidimensionalen Fall), die das Rechennetz bilden. Am häufigsten<br />

werden im dreidimensionalen Bereich Hexaeder, Tetraeder, Prismen oder Pyramiden und im<br />

zweidimensionalen Bereich Quadrate, Dreiecke oder Trapeze angewandt.<br />

Man unterscheidet je nach logischer Anordnung der Zellen in strukturierte und unstrukturierte<br />

Gitter [4], wobei zu beachten ist, dass nicht jeder CFD-Code unstrukturierte Netze behandeln<br />

kann. Ein strukturierter Code verlangt ein strukturiertes Gitter, d.h. die Elemente bzw. deren<br />

Gitterpunkte sind regelmäßig angeordnet. Dadurch ist die Zuordnung der Nachbarelemente sehr<br />

einfach. Für strukturierte Gitter kommen im dreidimensionalen Fall meist Hexaeder zum Ein-<br />

satz. Dies gestaltet die Gittergenerierung schwierig und läßt fast keine Automatisierung zu, wo-<br />

durch diese sehr zeitaufwendig ist. Jedoch lassen sich Scherschichten gut auflösen und sowohl<br />

der Speicherbedarf als auch der Rechenaufwand pro Gitterpunkt sind geringer als bei unstruk-<br />

turieten Netzen. Jedoch lassen sich viele der Geometrien für den industriellen Einsatz aufgrund<br />

ihrer Komplexität nicht <strong>mit</strong> strukturierten Gittern vernetzen, da die geometrische Lage der Git-<br />

terpunkte nicht völlig frei wählbar ist und eine gewisse Struktur eingehalten werden muß. Für<br />

derartige komplexe Geometrien eignen sich unstrukturierte Netze.<br />

Unstrukturierte Gitter zeichnen sich durch eine unregelmäßige Anordnung der Gitterpunkte<br />

aus, wodurch auch die komplexesten Geometrien vernetzt werden können. Für den dreidimen-<br />

sionalen Fall kommen daher oft Tetraeder zum Einsatz, da <strong>mit</strong> ihnen jeder Körper (meist auto-<br />

matisiert) vernetzt werden kann. Die hohe Flexibilität dieser Gitter ermöglicht es kritische<br />

Bereiche fein aufzulösen. Jedoch ist die Definition von Nachbarschaftsbeziehungen der Gitter-<br />

punkte schwieriger. Daher sind die unstrukturierten Gitter in ihrer mathematischen Handha-<br />

bung erheblich aufwendiger und benötigen mehr Speicherplatz und Rechenzeit als strukturierte<br />

Gitter.<br />

Da FLUENT 6 einen unstrukturierten Code verwendet, gibt es keinerlei Einschränkungen bei<br />

der Gestaltung der Netzstruktur oder der Auswahl der Netzelemente. Es sind jedoch die Vor-<br />

und Nachteile der genannten Arten gegeneinander abzuwägen.<br />

26


2.6.1 Netzgüte<br />

Das erstellte Netz muss einigen Anforderungen [4] entsprechen, um die Qualität der Rechener-<br />

gebnisse nicht negativ zu beeinflussen. Grundsätzlich gilt, dass die Gitterpunkte so regelmäßig<br />

wie möglich angeordnet sein sollten. Dies läßt sich aufgrund komplexer Geometrien oft nur be-<br />

grenzt erfüllen. Desweiteren sollten die Gitterpunkte entlang der Stromlinien so verlaufen, dass<br />

die Eintrittsflächen der Elemente möglichst rechtwinklig zu diesen stehen. Dies ist allerdings<br />

nur sehr schwer einzuhalten und im dreidimensionalen Bereich fast nicht möglich, da es eine<br />

genaue Kenntnis der Strömung voraussetzt. Zudem erschwert oft die Geometrie <strong>mit</strong> ihren Ei-<br />

genheiten ein derartiges Ausrichten der Gitterelemente. Dennoch gibt es drei allgemeingültige<br />

wichtige Kriterien, um die Güte eines Netzes zu beurteilen:<br />

- Skewness<br />

- Aspect Ratio<br />

- Expansionsrate<br />

Skewness ist ein Maß für die Verzerrung bzw. Abweichung vom rechten Winkel der verwen-<br />

deten Elemente, in GAMBIT auch als EquiAngle Skew bezeichnet [4]. Die Winkel der Elemente<br />

zur Beschreibung <strong>des</strong> Rechengitters sollten möglichst nahe am rechten Winkel liegen. Es ist an-<br />

zustreben, das Gitter möglichst in Strömungsrichtung zu orientieren. Den Wert für den Equi-<br />

Angle Skew kann man sich nach der Gittergenerierung in den meisten<br />

Netzgenerierungsprogrammen (z.B. GAMBIT) einfach anzeigen lassen, um abschätzen zu kön-<br />

nen, inwieweit mögliche verzerrte Elemente an kritischen Stellen zu Fehlern in der Berechnung<br />

führen können. Das EquiAngle Skew ist wie folgt definiert [11]<br />

Q EAS<br />

QEAS max θmax θ – eq<br />

------------------------<br />

180 – θeq θeq θ ⎧ – min⎫<br />

= ⎨ , -----------------------<br />

⎩ θ<br />

⎬<br />

eq ⎭<br />

(2.48)<br />

<strong>mit</strong> θmax und θmin als maximaler und minimaler Winkel (in Grad) <strong>des</strong> Elements. θeq entspricht<br />

dem charakteristischen Winkel der einfachen geometrischen Form. Für dreiseitige und<br />

Tetraederelemente ist = 60 . Für vierseitige und Hexaederelemente ist es dementsprechend<br />

θ eq<br />

θ eq<br />

= 90 . Die Tabelle 3 gibt einen Überblick, um die Werte für QEAS einschätzen zu können.<br />

27


Im allgemeinen liegen die Werte von QEAS für ein Netz hoher Qualität für 2-D bei QEAS ≤ 01 ,<br />

und für 3-D bei QEAS ≤ 04 , .<br />

Das Aspect Ratio beschreibt das Seitenverhältnis <strong>des</strong> Elements [4]. Dies hat Einfluss auf<br />

die Konditionierung <strong>des</strong> diskretisierten Gleichungssystems, was sich auf die Effizienz <strong>des</strong> Lö-<br />

sungsalgorithmus auswirkt. Für jeden Elemententyp wurde ein spezifisches Aspect Ratio defi-<br />

niert.<br />

Für dreiseitige und Teraederelmente ist es wie folgt definiert [11]:<br />

(2.49)<br />

wobei f einen Skalierungsfaktor darstellt. Für dreieckige Elemente ist f = 1 ⁄ 2 und für Tetra-<br />

eder ist f = 1 ⁄ 3.<br />

R und r repräsentiert den Radius <strong>des</strong> Kreises (bei dreiseitigen Elementen)<br />

oder der Kugel (bei Tetraedern), die diesen Körper einschließt. = 1 stellt ein gleichseiti-<br />

ges Element dar, <strong>mit</strong> steigendem Wert für verschlechtert sich dementsprechend das Sei-<br />

tenverhältnis.<br />

Q EAS<br />

Q EAS<br />

=<br />

0<br />

0 < QEAS ≤ 025 ,<br />

025 , < QEAS ≤ 05 ,<br />

05 , < QEAS ≤ 075 ,<br />

075 , < QEAS ≤ 09 ,<br />

09 , < QEAS ≤ 1<br />

Q EAS<br />

=<br />

1<br />

Tabelle 3: Werte von [11]<br />

Q AR<br />

QAR f R<br />

= ⎛--⎞ ⎝r⎠ Quality<br />

Equilateral (Perfect)<br />

Q EAS<br />

Excellent<br />

Good<br />

Fair<br />

Poor<br />

Very poor (sliver)<br />

Q AR<br />

Degenerate<br />

Q AR<br />

28


Für vierseitige und Hexaederelemente ist das Aspect Ratio ist folgt definiert [11]<br />

(2.50)<br />

<strong>mit</strong> als durchschnittliche Länge der Kante für die Koordinatenrichtung i <strong>des</strong> Elements. So-<br />

<strong>mit</strong> stellt n die Anzahl der Raumrichtungen <strong>des</strong> Elements dar, d.h. für vierseitige Elemente ist<br />

n = 2 und für Hexaeder ist n = 3 . Auch hier gilt, dass QAR = 1 ein gleichseitiges Element<br />

darstellt. Mit steigendem Wert für verschlechtert sich dementsprechend das Seitenverhält-<br />

nis.<br />

e i<br />

Q AR<br />

max[ e1, e2, …, en] = --------------------------------------------min[<br />

e1, e2, …, en] Q AR<br />

Die Expansionsrate beschreibt das Wachstum benachbarter Zellen bzw. Elemente. Es ist dar-<br />

auf zu achten, dass die Expansionsrate in einem Bereich von 0,5-10 bleibt [4], da dieser Wert<br />

einen direkten Einfluß auf den Abbruchfehler <strong>des</strong> Diskretisierungsverfahrens hat und so die<br />

Qualität der Rechenergebnisse beeinflusst.<br />

2.7 Diskretisierungsverfahren<br />

Nachdem man die Wahl für das numerische Turbulenzmodell getroffen hat, folgt die Diskreti-<br />

sierung, d. h. die reale Strömungsgeometrie wird durch ein numerisches Gitter abgebildet, um<br />

<strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> der partiellen Differenzialgleichungen <strong>des</strong> Turbulenzmodells ein System algebrai-<br />

scher Gleichungen für die Bestimmung der Variablen der Gitterpunkte in Raum und Zeit zu er-<br />

halten. Dazu gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten [2], wie die Spektral- und<br />

Randelementmethoden sowie zellulare Automaten für Anwendungen im CFD-Bereich. Die<br />

drei bedeutendsten Methoden werden daher in den folgenden Ansätzen kurz beschrieben [4]:<br />

- Finite-Elemente-Methode<br />

- Finite-Differenzen-Methode<br />

- Finite-Volumen-Methode<br />

Die Finite Elemente Methode wurde ursprünglich für den Bereich der Festkörper-Mechanik<br />

zur Festigkeitsberechnung entwickelt [6; 4]. Erst durch die steigende Komplexität der Gitter<br />

wurde diese Methode für die Strömungsmechanik herangezogen.<br />

29


Wie der Name schon sagt, wird das Strömungsgebiet in diskrete finite Elemente zerlegt. Für die<br />

zu berechnenden Variablen der diskreten Gitterpunkte werden örtliche Formfunktionen ange-<br />

setzt. Die gesuchte Verteilung der unbekannten Größen wird als Linearkombination der ge-<br />

wichteten Formfunktionen approximiert. Die dadurch entstehenden Koeffizienten zur<br />

Gewichtung der Formfunktion werden so bestimmt, dass der Einsetzfehler der approximierten<br />

Verteilung in die exakte Bestimmungsgleichung minimal wird. Die entstandenen Abweichun-<br />

gen werden als Residuen bezeichnet. Durch das System der Minimierungsgleichungen der Re-<br />

siduen werden die unbekannten Koeffizienten der Approximation bestimmt, d.h. die<br />

Berechnung der diskreten Werte wird auf die Bestimmung der Koeffizienten als Lösung <strong>des</strong><br />

Gleichungssystems der Minimierungsgleichungen reduziert.<br />

Die Finite Differenzen Methode [2; 4; 6] wurde bereits im 18. Jahrhundert von Euler ange-<br />

wandt und ist so<strong>mit</strong> die älteste Methode zur Lösung partieller Differenzialgleichungen. Zudem<br />

ist sie für einfache Geometrien auch die einfachste Methode.<br />

Die Erhaltungsgleichungen in ihrer differenziellen Form werden für die Methode herangezo-<br />

gen. Für jeden Knoten <strong>des</strong> durch das Gitter unterteilten Strömungsgebietes wird die Differen-<br />

zialgleichung durch Approximation der partiellen Ableitung angenähert, d.h. Ableitungen wer-<br />

den durch finite Differenzen ersetzt. Daraus folgt eine algebraische Gleichung, in der die ge-<br />

suchte Variable in diesem Knoten und einer Anzahl von benachbarten Knoten als Unbekannte<br />

auftritt. Mit <strong>Hilfe</strong> einer Taylorentwicklung oder Polynominterpolation approximiert man dann<br />

die ersten und zweiten Ableitungen der Variablen bezüglich der Koordinaten.<br />

Bei der Finite Volumen Methode [2; 4; 6], von Fluent verwendet, wird das Strömungsgebiet<br />

<strong>mit</strong> einem numerischen Netz diskretisiert. Jedoch werden hier, anders als bei der Finite Diffe-<br />

renzen Methode, die Erhaltungsgleichungen für je<strong>des</strong> Volumenelement in integraler Form ge-<br />

löst. Bei der Finite Volumen Methode wird der Ausdruck „Zelle“ benutzt, im Unterschied zum<br />

Ausdruck Element der Finite Elemente Methode. Die Diskretisierung erfolgt für die Zellen<strong>mit</strong>-<br />

telpunkte und die Kontrollvolumina werden um diese gelegt. Jeder dieser Punkte besitzt diskre-<br />

tisierte Koordinaten, die die jeweilige Raumrichtung bezeichnen. In jedem dieser Rechenknoten<br />

wird der Wert der Variable berechnet. Um die Variablen der Randknoten zu bestimmen, werden<br />

Interpolationen angewandt. Danach werden die auftretenden Oberflächen- und Volumeninte-<br />

grale durch geeignete Quadraturregeln approximiert. So entsteht für je<strong>des</strong> Kontrollvolumen<br />

eine algebraische Gleichung <strong>mit</strong> den Werten der Variablen <strong>des</strong> Rechenknotens und seinen un-<br />

30


<strong>mit</strong>telbaren Nachbarn.<br />

Die diskretisierten Erhaltungsgleichungen können in eine allgemeine Form überführt werden.<br />

In der nachfolgenden Gleichung ist dies für die Größe Φ dargestellt [4]:<br />

Γ Φ<br />

----<br />

∂<br />

( ρΦ)<br />

∂t<br />

⎧<br />

⎪<br />

⎨<br />

⎪<br />

⎩<br />

∂<br />

------ ( ρuiΦ )<br />

∂x i<br />

instationärer Term Konvektion Diffusion Quelle<br />

(2.51)<br />

ist ein allgemeiner Diffusionskoeffizient. Um die Gleichung 2.51 in eine integrale Form zu<br />

überführen, wird diese zunächst integriert und anschließend <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>des</strong> Gaußschen Satzes<br />

vom Volumenintegral in ein Oberflächenintegral für die konvektiven und diffusiven Terme<br />

überführt, woraus sich die folgende Gleichung ergibt:<br />

(2.52)<br />

S ist die Oberfläche <strong>des</strong> Kontrollvolumens, dS ein Oberflächenelement und nibezeichnet den<br />

Normalenvektor der Oberfläche <strong>des</strong> Kontrollvolumens.<br />

Zur Näherung der Oberflächenintegrale wird die Gesamtoberfläche <strong>des</strong> Kontrollvolumens in<br />

Teilflächen unterteilt, so dass sich das gesuchte Integral aus der Summe der Teilflüsse über die<br />

Teilflächen <strong>des</strong> Kontrollvolumens zusammensetzt.<br />

Dies wird in zwei Schritten durchgeführt [4]:<br />

+<br />

⎧<br />

⎪<br />

⎨<br />

⎪<br />

⎩<br />

⎛ ∂Φ<br />

ρuiΦ – ΓΦ------- ⎞nidS =<br />

⎝ ⎠<br />

∫<br />

S<br />

∂x i<br />

∫<br />

V<br />

1. Approximation der Integrale für den konvektiven und diffusiven Fluss durch<br />

Werte auf der Kontrollvolumenseite<br />

=<br />

fdV ∂<br />

------ ⎛ ∂Φ<br />

ΓΦ------- ⎞ + S<br />

⎝ ⎠ Φ<br />

2. Approximation dieser Werte durch Werte im Kontrollvolumenzentrum<br />

∂x i<br />

∂x i<br />

⎧<br />

⎪<br />

⎨<br />

⎪<br />

⎩<br />

⎧<br />

⎨<br />

⎩<br />

31


Für den ersten Schritt der Approximation wird der Mittelwertsatz der Integralrechnung ange-<br />

wandt. So ergibt sich aus der exakten Gleichung [4]<br />

(2.53)<br />

nach der Mittelpunktsregel, welche von 2. Ordnung und in FLUENT implementiert ist, die fol-<br />

gende Beziehung:<br />

(2.54)<br />

Dabei erfolgt die erste Approximation bei der Bestimmung eines geeigneten Mittelwertes ,<br />

der auf der Kontrollvolumenseite <strong>mit</strong> der Länge liegt.<br />

Im zweiten Schritt werden die unbekannten Größen auf dem Rand <strong>des</strong> Kontrollvolumens be-<br />

stimmt. Dazu werden die Werte <strong>des</strong> Rechenknotens (zentraler Knoten <strong>des</strong> Kontrollvolumens)<br />

benutzt. Für die Behandlung der konvektiven und diffusiven Flüsse werden verschiedene Ver-<br />

fahren unterschieden.<br />

Für die konvektiven Flüsse werden in FLUENT die folgenden Upwind-Methoden [2; 4; 10] ver-<br />

wendet:<br />

Man benötigt diese Methoden zur Vermeidung der numerischen Oszillation die beim Berech-<br />

nungsvorgang entstehen können, sie reduzieren die Gradienten, was die numerische Berech-<br />

nung stabiler macht.<br />

⎛ ∂Φ<br />

ρuiΦ – ΓΦ------- ⎞nidS ⎝ ⎠ j<br />

∫ =<br />

∂x ∑ ρuiΦ jm – ΓΦ------ i<br />

j<br />

∂xi S<br />

jm<br />

⎛ ∂Φ ⎞<br />

⎜ρuiΦjm – ΓΦ------ ⎟niδS<br />

⎝ ∂x j ≈<br />

i ⎠<br />

Methode Ordnung<br />

first-order upwind 1. Ordnung<br />

second-order upwind 2. Ordnung, 2 Werte „stromaufwärts“<br />

QUICK<br />

(Quadratic Upwind Interpolation for Convective<br />

Kinematics<br />

power law 1. oder 2. Ordnung<br />

Tabelle 4: Upwind-Methoden<br />

Die Methoden unterscheiden sich voneinander im Abbruchfehler, welcher ein Maß für die Ge-<br />

nauigkeit darstellt. Allgemein läßt sich sagen, dass Methoden 2. Ordnung genauer, jedoch<br />

schlechter in ihrem Konvergenzverhalten sind.<br />

⎛ ∂Φ ⎞<br />

⎜ ⎟niδSj<br />

⎝ ⎠<br />

∑ ∑ ρuin iΦjδS j – ∑ ΓΦ------ j<br />

j<br />

j ∂x<br />

jm<br />

i<br />

j<br />

S j<br />

δS j<br />

∂Φ<br />

n i δS j<br />

3. Ordnung, 2 Werte „stromaufwärts“, 1<br />

Wert „stromabwärts“<br />

Φ m<br />

32


Für die diffusiven Flüsse wird in FLUENT immer das Zentraldifferenzenverfahren (CDS) [2;<br />

4; 10] angewandt, welches von 2. Ordnung ist. Dabei handelt es sich um eine lineare Interpola-<br />

tion zwischen zwei benachbarten Knoten.<br />

Für die Approximation der Volumenintegrale [4] stehen eine Reihe von Approximationsver-<br />

fahren zur Verfügung. Das einfachste von ihnen ist die Mittelpunktsregel. Bei dieser wird davon<br />

ausgegangen, dass der Wert <strong>des</strong> Rechenknotens einen Mittelwert <strong>des</strong> Kontrollvolumens dar-<br />

stellt. Zur Erhöhung der Genauigkeit müssen neben dem Rechenknoten weitere Knoten auf dem<br />

Rand <strong>des</strong> Kontrollvolumens zur Approximation hinzugezogen werden. Je nach Auswahl der<br />

Knoten und <strong>mit</strong> welcher Gewichtung sie in die Rechnung eingehen, spricht man von Trapez-<br />

oder Simpsonregel.<br />

2.8 Druck-Geschwindigkeitskopplung<br />

Die Bestimmung <strong>des</strong> Drucks erfolgt für kompressible Strömungen anhand der Dichtevertei-<br />

lung, aus der <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> der Kontinuitätsgleichung eine weitere Gleichung für <strong>des</strong>sen Berech-<br />

nung erstellt wird. So<strong>mit</strong> ergibt sich ein entkoppeltes Gleichungssystem im Gegensatz zu<br />

inkompressiblen Strömungen. Dort fehlt aufgrund der konstanten Dichte eine unabhängige<br />

Gleichung für den Druck und man spricht daher von einem gekoppelten Gleichungssystem.<br />

Um dennoch den Druck für inkompressible Strömungen zu bestimmen, wird eine künstliche<br />

Kompressibilität oder ein Druckkorrekturverfahren angewendet. Die Idee besteht darin, die Ge-<br />

schwindigkeitskomponenten aus den Impulsgleichungen zu bestimmen, um diese dann zusam-<br />

men <strong>mit</strong> dem Druck über eine Druckkorrektur zu korrigieren, bis die Kontinuitätsgleichung<br />

erfüllt ist. Dies geschieht iterativ und zwar so lange, bis die Impulsgleichung und die Kontinui-<br />

tätsgleichung erfüllt sind. In FLUENT werden dazu das SIMPLE, SIMPLEC und PISO-Ver-<br />

fahren angeboten.<br />

Das wohl bekannteste Druckkorrekturverfahren ist der sog. SIMPLE-Algorithmus (Semi Im-<br />

plicit Procedure for Pressure-Linked Equation) von Patankar. Es kann durch die folgenden<br />

Schritte das Geschwindigkeitsfeld und das Druckfeld p zum Iterationsschritt<br />

bestimmen [4; 8]:<br />

k + 1<br />

ui k 1 +<br />

(1) Lösen der Impulsgleichungen <strong>mit</strong> einem geschätzten Druckfeld p oder dem<br />

θ<br />

<strong>des</strong> vorhergehenden Iterationsschritts k → Geschwindigkeitsfeld ui θ<br />

k + 1<br />

33


(2) Einsetzen <strong>des</strong> berechneten Geschwindigkeitsfel<strong>des</strong> ui gleichung → Massequelle in der Kontinuitätsgleichung<br />

in die Kontinuitäts-<br />

(3) Definition der Korrekturen = – , p' = p<br />

(4) Aus den Impulsgleichungen <strong>mit</strong> dem geschätzten Druckfeld, der Gleichung<br />

für die Massenquelle und Impulsgleichungen zur Berechnung der Größen<br />

zum Iterationsschritt k kann eine Beziehung der Geschwindigkeitskorrektu-<br />

ren und p' hergestellt werden. Hierbei werden Geschwindigkeitskorrektu-<br />

ren in den Nachbarpunkten von P vernachlässigt.<br />

(5) Dieser Zusammenhang wird in die Gleichung für die Massenquelle eingesetzt<br />

(6) Mit der bekannten Druckkorrektur kann bestimmt werden<br />

(7) Im letzten Schritt werden nun die angenäherten Größen und p be-<br />

rechnet<br />

Diese Abfolge wird solange wiederholt, bis die Korrekturgrößen für Druck und Geschwindig-<br />

keit annähernd null sind.<br />

Der SIMPLEC-Algorithmus (SIMPLE Consistent) ist eine Modifikation <strong>des</strong> SIMPLE-Verfah-<br />

rens. Er benötigt keine Unterrelaxation für den Druck, wodurch sich die Konvergenz erhöht.<br />

Auch der PISO-Algorithmus (Pressure-Implicit with Splitting of Operators) ist eine Weiterent-<br />

wicklung <strong>des</strong> SIMPLE-Verfahrens. Es basiert auf einer höheren Ordnung für die approximierte<br />

Beziehung zwischen der Korrektur für Druck und Geschwindigkeit. Eine Schwäche <strong>des</strong> SIM-<br />

PLE ist, dass nach dem einmaligen Lösen der Druckkorrekturgleichung die Impulsgleichung<br />

noch nicht erfüllt ist. Um den Iterationsschritt effizienter zu machen, werden zwei Korrekturen<br />

eingeführt:<br />

u' i<br />

→ p'<br />

(1) Neighbour Correction<br />

(2) Skewness Correction<br />

Die Unterrelaxation bezeichnet eine Li<strong>mit</strong>ierung der Größenänderung zwischen zwei Iterati-<br />

onsschritten, da es sonst zu Instabilitäten im iterativen Lösungsprozess kommen kann [4]. Da-<br />

durch erhöht sich die Stabilität der aufgeführten Verfahren. Mathematisch wird dies wie folgt<br />

ausgedrückt, wobei α als Unterrelaxionsfaktor bezeichnet wird.<br />

k 1<br />

Φ +<br />

=<br />

Φ k + α∆Φ<br />

u' i<br />

k + 1<br />

ui θ<br />

ui u' i<br />

θ<br />

k 1 +<br />

p θ<br />

–<br />

k + 1<br />

ui k 1 +<br />

(2.55)<br />

34


2.9 Fehler bei der CFD Berechnung<br />

Bei CFD-Berechnungen treten immer Fehler [3] auf, da es sich um iterative Verfahren handelt,<br />

die die Lösung approximieren. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen konzeptionellen<br />

und numerischen Fehlern.<br />

Zu den konzeptionellen Fehlern [3] zählen die Modell- und die Anwenderfehler. Als Modell-<br />

fehler bezeichnet man die Unterschiede zwischen der realen Strömung und den zur numerischen<br />

Lösung verwendeten mathematischen Gleichungen. Das liegt an der Approximation der Ergeb-<br />

nisse, da für die meisten technischen Problemstellungen die Navier-Stokesschen Gleichungen<br />

nicht direkt gelöst werden können. Ebenfalls zählen Vereinfachungen wie z.B. die Kompressi-<br />

bilität <strong>des</strong> Fluids, die Annahme konstanter Stoffwerte, vereinfachte Randbedingungen sowie<br />

Vereinfachungen der Geometrie dazu.<br />

Die Anwenderfehler entstehen durch falsche Bedienung z.B. die Benutzung falscher Randbe-<br />

dingungen sowie die Auswahl ungünstiger Parameter. Auch das verwendete numerische Gitter,<br />

welches vom Anwender erstellt wurde, kann die Ursache für Fehler sein.<br />

Die konzeptionellen Fehler können meist nicht abgeschätzt werden, so dass für sie kein genauer<br />

Wert angegeben werden kann.<br />

Im Gegensatz dazu können numerische Fehler [3] genau angegeben werden. Sie können durch<br />

die Überführung der partiellen Differentialgleichungen in das algebraische Gleichungssystem<br />

entstehen. Die Diskretisierungsfehler können <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> der Richardson Extrapolation [3] be-<br />

stimmt werden. Man benötigt dazu drei systematisch verfeinerte konvergierte Netze, der Grad<br />

der Verfeinerung von Netz zu Netz wird <strong>mit</strong> r bezeichnet, wobei r = 2 einer Verdopplung der<br />

Kontrollvolumina in alle Raumrichtungen entspricht. Für die Netze wird jeweils dieselbe cha-<br />

rakteristische Größe verwendet, z. B. die ge<strong>mit</strong>telte Geschwindigkeit in der Austrittsebene, wel-<br />

che <strong>mit</strong> Φh1 (für das gröbste Netz), Φh2 und Φh3 (für das feinste Netz) bezeichnet sind. Da<strong>mit</strong><br />

läßt sich die Ordnung der Fehlerreduktion durch die Verfeinerung bestimmen [3].<br />

p<br />

Φh2 – Φh3 ln⎛------------------------<br />

⎞<br />

⎝Φh1– Φ ⎠<br />

h2<br />

= ----------------------------------lnr<br />

Daraus kann der Diskretisierungsfehler abgeschätzt werden:<br />

ξ h<br />

Φh1 – Φh2 r p ≈<br />

------------------------<br />

– 1<br />

(2.56)<br />

(2.57)<br />

35


Man spricht von einer netzunabhängigen Lösung, wenn sich die charakteristischen Größen nur<br />

noch innerhalb eines definierten Toleranzbereichs ändern. Wenn dies der Fall ist, kann der Dis-<br />

kretisierungsfehler vernachlässigt werden.<br />

Ein weiterer numerischer Fehler ist der Abbruchfehler [3]. Dieser entsteht durch die iterative<br />

Lösung der diskreten Gleichungen. Da der Iterationsprozess an einer Stelle unterbrochen wer-<br />

den muss, entsteht eine Differenz zur exakten Lösung der Gleichung. Die exakte Lösung ist in<br />

der folgenden Gleichung symbolisch dargestellt.<br />

(2.58)<br />

Nach einer Anzahl von n Iterationsschritten wird die Gleichung <strong>mit</strong> der Approximationslösung<br />

φ n<br />

nicht exakt erfüllt, so dass ein Residuum auftritt und sich die Gleichung 2.58 wie folgt<br />

schreibt:<br />

(2.59)<br />

In der Praxis wird die Lösung als auskonvergiert betrachtet, wenn die Residuen um vier Grö-<br />

ßenordnungen gefallen sind. Wenn dies der Fall ist, kann auch der Abruchfehler vernachlässigt<br />

werden.<br />

Aφ = b<br />

Aφn =<br />

b – ςn<br />

ς n<br />

36


3. CFD-Simulation der Rauchgasströmung in einem Kraftwerks-Rauchgas-<br />

kanal<br />

Um <strong>mit</strong> einer CFD-Rechnung beginnen zu können, muss zunächst die Geometrie modelliert<br />

werden. Man überprüft nachfolgend, inwieweit die tatsächlichen Randbedingungen im Modell<br />

angewandt werden können. Es werden mögliche Vereinfachungen an der Geometrie vorgenom-<br />

men, um die Komplexität <strong>des</strong> <strong>Modells</strong> zu verringern oder in Ausnahmefällen eine Berechnung<br />

<strong>mit</strong> der zur Verfügung stehenden Software überhaupt zu ermöglichen.<br />

3.1 Geometrie<br />

Die Simulation der Rauchgasströmung in einem Kraftwerks-Rauchgaskanal findet im Rahmen<br />

eines in der Planung befindlichen Kraftwerksneubauprojektes statt. Bei der Geometrie handelt<br />

es sich um einen Rauchgaskanal, in dem das Rauchgas vom Wärmetauscher [LUVO] zu dem<br />

Elektrofilter transportiert wird. Der Elektorfilter benötigt eine relativ gleichmäßige Anströ-<br />

mung, um die Staubpartikel optimal abscheiden zu können. Der Druckverlust soll möglichst ge-<br />

ring sein und der Unterschied im Massenstrom zwischen den in der Abbildung 3.1 dargestellten<br />

4 Auslässen sollte maximal 2 % betragen. Eine Besonderheit <strong>des</strong> Rauchgaskanals ist die Stütze,<br />

welche aus baulichen Gründen direkt durch den Kanal geht. Um die Strömung zu überprüfen<br />

und mögliche Anpassungen am Rauchgaskanal vorzunehmen, da<strong>mit</strong> die in der Aufgabenstel-<br />

lung genannten Forderungen erfüllt werden, wird diese numerische Simulation durchgeführt.<br />

Nachfolgend erfolgt eine kurze Beschreibung <strong>des</strong> Rauchgasweges vom Austritt LUVO bis Ein-<br />

tritt Saugzug. Das Rauchgas strömt senktrecht nach unten aus dem LUVO aus und erfährt da-<br />

nach eine 90°-Umlenkung. In dem sich anschließenden waagerechten Kanal befindet sich eine<br />

senkrechte <strong>mit</strong>tig im Kanal angeordnete Stütze, die die Rauchgasströmung beeinflusst. Der als<br />

Rechteckkanal ausgeführte Rauchgaskanal ( B x H = 16,3m x 4,5m) erfährt eine Auffächerung<br />

in vier Teilkanäle, die an jeweils einer Eintrittshaube <strong>des</strong> Elektrofilters angeschlossen sind. Der<br />

Elektrofilter hat eine Breite von ca. 60m, so dass das Rauchgas auf einen bedeutend größeren<br />

Querschnitt (ca. B x H = 60m x 16m) aufgeteilt werden muss. Nachdem das Rauchgas den Elek-<br />

trofilter passiert hat, wird es über vier Austrittshauben und einer anschließenden Kanalzusam-<br />

menführung der vier Teilkanäle in einem Sammelkanal geleitet, der zunächst waagerecht<br />

37


verläuft und über Schalldämpferkullissen und eine 90°-Umlenkung senkrecht nach unten zum<br />

Saugzug geführt wird.<br />

Die folgenden Abbildungen zeigen den numerisch untersuchten Teil <strong>des</strong> Kanalsystems.<br />

Austrittsmassenstrom<br />

in E-Filter<br />

Leitbleche<br />

Abbildung 3.1: Schematische Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals<br />

Stütze<br />

Eintrittsmassenstrom aus<br />

Wärmetauscher<br />

Leitbleche<br />

38


In der Abbildung 3.3 (links) erkennt man die beiden runden Leitbleche und das horizontale<br />

Blech. Diese dienen der Strömungsumlenkung und spielen eine große Rolle für die vertikale<br />

Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen <strong>des</strong> Rauchgaskanals. Die kleineren Leitbleche<br />

(Abbildung 3.2) sind in den Krümmungen <strong>des</strong> Rauchgaskanals angebracht und dienen der ho-<br />

rizontalen Geschwindigkeitsverteilung. Die Abbildungen 3.2 und 3.3 zeigen den Rauchgaska-<br />

nal in der Ausgangssituation, alle kommenden Änderungen der Geometrie beruhen auf diesen<br />

Abbildungen.<br />

Abbildung 3.2 : Draufsicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals<br />

Die Leitbleche und die Trennbleche im Bereich <strong>des</strong> Verteilers haben im numerischen Modell<br />

keine Dicke, d.h. für die Simulation sind es Flächen. Dies Vereinfachung wurde benutzt, da<br />

x<br />

3,006x<br />

1,945x<br />

Abbildung 3.3 :Seitenansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals<br />

0,276x<br />

39


sonst bei der Vernetzung die empfohlenen Größenordnungen für Aspect Ratio, Skewness und<br />

Expansionsrate nicht eingehalten werden können [Kapitel 2.6.1].<br />

3.2 Verwendete Randbedingungen<br />

Die Eigenschaften <strong>des</strong> Rauchgases am Einlass <strong>des</strong> Rauchgaskanals wurden wie folgt vorgege-<br />

ben:<br />

Die Dichte ρ wird als konstant angenommen, für Ma


In der Tabelle 5 sind die Eingangswerte <strong>des</strong> Rauchgases aufgeführt, diese sind für alle Simula-<br />

tionen konstant.<br />

Die Druck-Geschwindigkeitskopplung erfolgt durch das SIMPLE Verfahren Kapitel 2.8. Die<br />

von Fluent 6.2.13 vorgeschlagenen Unterrelaxionsfaktoren werden beibehalten, wogegen für<br />

die Diskretisierung jeweils die folgenden Methoden angewandt werden:<br />

Für die Wandbehandlung wird die Standard Wandfunktion, Kapitel 2.5.1, angewendet. Diese<br />

reduziert die Knotenanzahl erheblich, wodurch ist die Strömungssimulation innerhalb einer<br />

solch großen Geometrie in einer angemessenen Zeit erst möglich wird.<br />

3.3angewandte Turbulenzmodelle<br />

Für die Strömungssimulation wurde das „realizable k – ε Modell“ verwendet, da es die freie<br />

Strömung gut abbildet und numerisch sehr stabil ist. Erfahrungsgemäß zeigt dieses Modell un-<br />

ter allen k – ε Modellen die beste Leistung für einzelne Strömungen und Strömungen <strong>mit</strong> kom-<br />

plexen Sekundärströmungsphänomenen, Kapitel 2.6 [10]. Daher wurde dieses Modell für die<br />

Simulation gewählt.<br />

Das „<strong>SST</strong> k – ω Modell“ wurde versuchsweise angewandt, da es die Vorteile <strong>des</strong> k – ε <strong>Modells</strong><br />

im wandfernen Bereich <strong>mit</strong> den Vorteilen <strong>des</strong> k –<br />

ω <strong>Modells</strong> im Wandbereich verbindet Kapitel<br />

2.8 [10].<br />

Variable gegebener Wert<br />

Viskosität ν<br />

0,0000244 Pa s<br />

Tabelle 5: Eintrittsbedingungen <strong>des</strong> Rauchgases<br />

Variable Methode<br />

Impuls Second Order Upwind<br />

turbulente kinetische Energie Second Order Upwind<br />

turbulente Dissipationsrate Second Order Upwind<br />

Energie Second Order Upwind<br />

Tabelle 6: Diskretisierung der Variablen<br />

41


4. Ergebnisse<br />

Für die Simulation <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> von CFD-Tools spielt das generierte Netz eine große Rolle. Von<br />

ihm hängt die Qualität der Ergebisse ab. Aus diesem Grund muss erst die Netzunabhängigkeit<br />

der Ergebnisse nachgewiesen werden.<br />

Für die Simulation der Strömung wurde eine handelsübliche Linux-Workstation (CPU: 4 x<br />

Xeon 3Ghz; Ram: 8Gb) verwendet.<br />

4.1 Netzunabhängigkeit<br />

Die Netzunabhängigkeit wurde an der ersten Geometrievariante, Kapitel 3.1, untersucht. In der<br />

folgenden Tabelle sind die konvergierten Netze und die jeweiligen Ergebnisse aufgeführt.<br />

Dateiname p Einlass<br />

p Messebene<br />

Als Krümmer wird der vordere Teil <strong>des</strong> Rauchgaskanals bezeichnet. Der Krümmer wurde so<br />

weit verfeinert, bis in der Messebene (Abbildung 4.1) und den in der Tabelle 7 aufgeführten<br />

Werten annähernd keine Änderungen mehr auftraten.<br />

v Messebene<br />

y Werte Knotenzahl<br />

+<br />

Netz verfeinert 1 160,12 Pa 128,41 Pa 13,13 m/s 3735 1994971<br />

Netz verfeinert 4 157,19 Pa 128,33 Pa 13,14 m/s 4106 2094793<br />

Netz verfeinert 3 149,57 Pa 119,92 Pa 13,15 m/s 3317 2118513<br />

Netz verfeinert 5 147,97 Pa 119,76 Pa 13,14 m/s 3018 2149851<br />

Netz verfeinert 6 147,79 Pa 119,79 Pa 13,14 m/s 2807 2753269<br />

Netz verfeinert 7 147,73 Pa 119,77 Pa 13,14 m/s 2806 2879142<br />

Netz verfeinert 6<br />

adapt<br />

142,42 Pa 114,61 Pa 13,15 m/s 1498 5713845<br />

Tabelle 7: Überblick über die flächengewichteten Werte <strong>des</strong> Krümmers an der<br />

Messebene nach Knotenzahl geordnet<br />

In einem weiteren Schritt wurde der Verteiler (Abbildung 4.1) ebenfalls weiter verfeinert, bis<br />

auch die Werte am Auslass annähernd konstant waren. Diese Teilung wurde vorgenommen, um<br />

keine Knoten in das Modell einzubringen, die in dem jeweiligen Bereich nicht benötigt werden.<br />

42


Die Werte in der Tabelle 7 sind teilweise sehr hoch, doch da die Standard Wandfunktion für<br />

y +<br />

die Wandbehandlung gewählt wurde, spielt dies eine untergeordnete Rolle. Die Werte müs-<br />

sen innerhalb <strong>des</strong> logarithmischen Bereichs liegen, was für > 11,225 gewährleistet ist. Den-<br />

noch sind geringere Werte zu bevorzugen, da diese für die Abbildung der Grenzschicht eine<br />

große Rolle spielen. Die Zellenhöhe der Vernetzungselemente ist der kleinstmögliche Abstand<br />

der Hauptströmung zur Wand ( vWand = 0 m/s) und ist so<strong>mit</strong> die kleinstmögliche Grenzschichthöhe.<br />

Das bedeutet für den speziellen Fall, dass die Grenzschicht lokal zu dick ausgebil-<br />

det wird. Aufgrund der Größe <strong>des</strong> Kanals hat dies nur einen untergeordneten Einfluss auf die<br />

Hauptströmung und so<strong>mit</strong> auf die für die Auslegung wichtige Strömungsverteilung.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

y +<br />

4<br />

Abbildung 4.1 :Dreidimensionale Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals <strong>mit</strong> eingezeichneter Messebene<br />

Die Tabelle 7 zeigt, dass sich die Ergebnisse für den flächengewichteten Druck in der Messebe-<br />

ne dem Wert von p =<br />

119, 77 Pa annähert, siehe Abbildung 4.2. Jedoch wird anhand der Ab-<br />

bildung 4.2 auch klar, dass <strong>mit</strong> weiteren Verfeinerungen <strong>des</strong> Netzes sich die Ergebnisse<br />

weiterhin ändern. Allerdings liegt die für „Netz verfeinert 6 adapt“ benötigte Rechenzeit um den<br />

y +<br />

y +<br />

43


Faktor 6 über den anderen verwendeten Netzen. Dadurch scheidet dieses Netz für eine weitere<br />

Verfeinerung im Bereich <strong>des</strong> Verteilers aus.<br />

Druck in [Pa]<br />

130<br />

128<br />

126<br />

124<br />

122<br />

120<br />

118<br />

116<br />

114<br />

Die Tabelle 7 zeigt, dass der Druck am Einlass sich einem Wert von p =<br />

147, 7 Pa annähert,<br />

dies wird in der Abbildung 4.3 gut sichtbar. Die Ergebnisse ändern sich <strong>mit</strong> steigender Knoten-<br />

zahl nur gering, was darauf schließen lässt, dass die Geometrie <strong>des</strong> Krümmers ausreichend fein<br />

aufgelöst ist.<br />

1. 2.<br />

3. 4.<br />

flächengewichteter Druck in der Messebene<br />

112<br />

1000000 2000000 3000000 4000000 5000000 6000000<br />

1. Netz verfeinert 1<br />

2. Netz verfeinert 4<br />

3. Netz verfeinert 3<br />

4. Netz verfeinert 5<br />

5. 6.<br />

Knotenzahl<br />

5. Netz verfeinert 6<br />

6. Netz verfeinert 7<br />

7. Netz verfeinert 6 adapt<br />

flächengewichteter Druck<br />

Abbildung 4.2 : Diagramm <strong>des</strong> flächengewichteten Drucks in der Messebene in Abhängigkeit von der Knotenzahl<br />

7.<br />

44


Druck in [Pa]<br />

162<br />

160<br />

158<br />

156<br />

154<br />

152<br />

150<br />

148<br />

146<br />

144<br />

142<br />

140<br />

1.<br />

3.<br />

flächengewichteter Druck am Einlass<br />

1000000 2000000 3000000 4000000 5000000 6000000<br />

1. Netz verfeinert 1<br />

2. Netz verfeinert 4<br />

3. Netz verfeinert 3<br />

4. Netz verfeinert 5<br />

Knotenzahl<br />

5. Netz verfeinert 6<br />

6. Netz verfeinert 7<br />

7. Netz verfeinert 6 adapt<br />

Die folgenden Abbildungen 4.4 - 4.10 zeigen die Geschwindigkeitsverteilungen der verschie-<br />

denen Netze in der Messebene (Abbildung 4.1). Sie zeigen, dass sich auch die Geschwindig-<br />

keitsverteilungen <strong>mit</strong> steigender Knotenzahl einander nähern.<br />

2.<br />

4.<br />

5. 6.<br />

flächengewichteter Druck<br />

Abbildung 4.3 : Diagramm <strong>des</strong> flächengewichteten Drucks am Einlass <strong>des</strong> Krümmers in Abhängigkeit von der<br />

Knotenzahl<br />

7.<br />

45


Abbildung 4.4 : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 1“<br />

Abbildung 4.5 : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 4“<br />

Abbildung <strong>4.6</strong> : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 3“<br />

Abbildung 4.7 : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 5“<br />

0 m/s 4,5 m/s 9 m/s 13,5 m/s 18 m/s<br />

46


Abbildung 4.8 : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 6“<br />

Abbildung 4.9 : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 7“<br />

Abbildung 4.10 : Geschwindigkeitsverteilung (m/s) in der Messebene für „Netz verfeinert 6 adapt“<br />

0 m/s 4,5 m/s 9 m/s 13,5 m/s 18 m/s<br />

Auf Basis der Schlussfolgerungen aus Tabelle 7 und den da<strong>mit</strong> erstellen Diagrammen (Abbil-<br />

dung 4.2, 4.3), sowie den Abbildungen der Geschwindigkeitsverteilungen (Abbildung 4.4 -<br />

4.10), wurde das Netz „Netz verfeinert 5“ für die weitere Adaption im Bereich <strong>des</strong> Verteilers<br />

ausgewählt. Vergleicht man dieses Netz <strong>mit</strong> Netzen höherer Knotenzahlen, erreicht es eine ähn-<br />

liche Geschwindigkeitsverteilung und Werte in der Messebene. Es bietet zudem noch die Mög-<br />

47


lichkeit für weitere Verfeinerungen, da die Rechenzeit für dieses Netz <strong>mit</strong> ca. 19h noch<br />

akzeptabel ist.<br />

Nachdem der Krümmer <strong>mit</strong> dem Netz „Netz verfeinert 5“ ausreichend vernetzt ist, wird aufbau-<br />

end auf diesem Netz der Verteiler weiter adaptiert, bis sich <strong>des</strong>sen Werte ebenfalls einem Er-<br />

gebnis annähern und sich im Auslass für die verschiedenen Netze eine ähnliche<br />

Geschwindigkeitsverteilung zeigt. Die relevanten Werte sind in den Tabellen 8 bis 10 aufge-<br />

führt.<br />

Dateiname<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler 4<br />

Netz verfeinert<br />

5<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler 2<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler 3<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler 2<br />

adapt<br />

p [Pa] pges [Pa] p [Pa] p [Pa] p [Pa] p<br />

[Pa]<br />

Einlass Auslass Auslass 1 Auslass 2 Auslass 3 Auslass 4<br />

168,01 91,21 91,30 91,04 90,85 91,66<br />

147,97 90,67 nicht<br />

erfaßt<br />

nicht<br />

erfaßt<br />

nicht<br />

erfaßt<br />

nicht<br />

erfaßt<br />

148,12 90,57 91,52 89,56 89,34 91,87<br />

149,28 90,69 91,31 89,99 89,73 91,71<br />

148,96 90,69 91,40 89,91 89,65 91,81<br />

144,67 90,39 91,28 89,42 89,37 91,49<br />

Tabelle 8: Überblick über die flächengewichteten Werte <strong>des</strong> „Verteilers“ am Auslass,<br />

nach Knotenzahl geordnet<br />

48


Dateiname<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler 4<br />

Netz verfeinert<br />

5<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler 2<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler 3<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler 2<br />

adapt<br />

v [m/s]<br />

Einlass<br />

vges [m/s]<br />

Auslass<br />

v [m/s]<br />

Auslass1<br />

v [m/s]<br />

Auslass 2<br />

v [m/s]<br />

Auslass 3<br />

v [m/s]<br />

Auslass 4<br />

6,16 13,13 13,13 13,11 13,10 13,16<br />

6,16 13,59 nicht<br />

erfaßt<br />

nicht<br />

erfaßt<br />

nicht<br />

erfaßt<br />

nicht<br />

erfaßt<br />

6,16 13,59 13,67 13,50 13,49 13,70<br />

6,16 13,68 13,73 13,62 13,60 13,76<br />

6,16 13,80 13,86 13,74 13,71 13,89<br />

6,22 13,95 14,01 13,87 13,86 14,03<br />

Tabelle 9: Überblick über die flächengewichteten Werte <strong>des</strong> „Verteilers“ am Auslass,<br />

nach Knotenzahl geordnet<br />

Dateiname<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler 4<br />

Netz verfeinert<br />

5<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler 2<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler 3<br />

Netz verfeinert<br />

5 + Verteiler 2<br />

adapt<br />

m [kg/s] [kg/s] [kg/s] [kg/s]<br />

Auslass 1 Auslass 2 Auslass 3 Auslass 3<br />

· m · m · m ·<br />

Knotenzahl<br />

213,54 213,38 213,12 213,96 3827 640361<br />

nicht<br />

erfaßt<br />

nicht<br />

erfaßt<br />

nicht<br />

erfaßt<br />

nicht<br />

erfaßt<br />

3018 2149851<br />

214,57 212,38 212,06 214,99 2984 2276211<br />

214,17 212,76 212,42 214,65 2999 2974598<br />

214,26 212,68 212,33 214,74 3001 5159824<br />

214,43 212,53 212,35 214,69 1694 7327432<br />

Tabelle 10: Überblick über die flächengewichteten Werte <strong>des</strong> „Verteilers“ am Auslass,<br />

nach Knotenzahl geordnet<br />

y +<br />

49


Die Werte der Tabellen 8 - 10 zeigen, dass die Werte für Druck, Geschwindigkeit und Massen-<br />

strom für jeden der 4 Auslässe sehr ähnlich sind, bzw. sich die Werte <strong>mit</strong> steigenden Knoten-<br />

zahlen fast nicht ändern. Daran und an den fast nicht sinkenden Werten wird deutlich, dass<br />

der Verteiler bereits ausreichend fein vernetzt ist.<br />

Die folgenden Abbildungen zeigen die Geschwindigkeitsverteilungen an den 4 Auslässen <strong>des</strong><br />

Verteilers, die Bezeichnung der Auslässe ist in Abbildung 4.11 dargestellt.<br />

Auslass 1<br />

Auslass 2<br />

Abbildung 4.11 : Bezeichnung der Auslässe, Ansicht <strong>des</strong> Verteilers von oben<br />

y +<br />

Auslass 3 Auslass 4<br />

50


A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />

Abbildung 4.12 : Geschwindigkeitsverteilungen an den Auslässen der verschieden Netze<br />

51


E<br />

0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />

Abbildung 4.13 : Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen<br />

Index Dateiname<br />

A Netz verfeinert 5 + Verteiler 4<br />

B Netz verfeinert 5 + Verteiler<br />

C Netz verfeinert 5 + Verteiler 2<br />

D Netz verfeinert 5 + Verteiler 3<br />

E Netz verfeinert 5 + Verteiler 2 adapt<br />

Tabelle 11: Definition der Bezeichnung<br />

Die Abbildung 4.12 und 4.13 zeigen, dass sich trotz der annähernd gleichen Werte in der Ta-<br />

bellen 8 - 10 die Geschwindigkeitsverteilungen, an den Auslässen, zwischen den Netzen ver-<br />

schiedener Knotenzahlen stark ändern. Erst ab C (Abbildung 4.12) werden die Änderungen<br />

geringer, so dass davon auszugehen ist, dass für weitere Steigerungen der Knotenzahl keine<br />

weiteren Änderungen der Geschwindigkeitsverteilung zu erwarten sind.<br />

Das Netz E (Abbildung 4.13) stellt so<strong>mit</strong> das endgültige Ergebnis für die diese Konfiguration<br />

dar, auch kommt die Rechentechnik <strong>mit</strong> diesem Netz an ihre Grenzen. Dieses Netz beruht auf<br />

dem Netz C. Es wurde aufgrund der da<strong>mit</strong> errechneten Werte hinsichtlich <strong>des</strong> Gradienten der<br />

Strömungsgeschwindigkeit und der -Werte lokal adaptiert.<br />

y +<br />

52


4.2 Änderung der Geometrie<br />

Während der CFD-Analyse kam es zu Änderungen der Geometrie. Das horizontale Leitblech<br />

um 0,4 m verlängert. Die Änderungen sind in den folgenden Abbildungen dargestellt.<br />

Ausgangsmassenstrom<br />

Ausgangsmassenstrom<br />

Eingangsmassenstrom<br />

Abbildung 4.14: Zeichnung, Seitenansicht <strong>des</strong> Krümmers <strong>mit</strong> Leitblechen der alten Geometrie<br />

Eingangsmassenstrom<br />

Abbildung 4.15 : Zeichnung, Seitenansicht <strong>des</strong> Krümmers <strong>mit</strong> Leitblechen der neuen Geometrie<br />

53


Eine erneute Überprüfung der Netzunabhängigkeit ist nicht notwendig, da das Netz C hinsicht-<br />

lich der Geometrie angepasst wurde, wobei die Vernetzungsparameter beibehalten wurden.<br />

D. h. im speziellen Fall, das Netz blieb erhalten und wurde nur in dem in der Abbildung 4.15<br />

dargestellten Bereich <strong>mit</strong> denselben Parametern, wie zuvor das Netz C, erneut vernetzt.<br />

In den folgenden Tabellen sind die Werte für die geänderte Geometrie aufgelistet, wobei F dem<br />

Netz C <strong>mit</strong> geändertem horizontalen Leitblech entspricht. Bei dem Netz G handelt es sich um<br />

eine lokal adaptierte Variante <strong>des</strong> Netzes F. Dieses wurde hinsichtlich der Werte und der Ge-<br />

schwindigkeitsgradienten der Strömung lokal verfeinert.<br />

Index Beschreibung<br />

C - Netz verfeinert 5 + Verteiler 2, aus Kapitel 4.1 bekannt<br />

- Geometrievariante <strong>mit</strong> kurzem Leitblech Abb. 4.14<br />

F - auf C basieren<strong>des</strong> Netz, selbe Vernetzungsparameter<br />

- Geometrievariante <strong>mit</strong> langem Leitblech Abb. 4.15<br />

G - lokal adaptierte Variante von F<br />

- Geometrievariante <strong>mit</strong> langem Leitblech Abb 4.15<br />

Index<br />

Tabelle 12: Bezeichnung der Simulationen<br />

p [Pa] p [Pa]<br />

Einlass Messebene<br />

pges p [Pa] p [Pa] p [Pa] p<br />

[Pa]<br />

[Pa] Auslass Auslass Auslass Auslass<br />

Auslass 1 2 3 4<br />

C 149,28 119,76 90,69 91,31 89,99 89,73 91,71<br />

F 154,98 120,82 90,58 92,04 89,56 88,40 92,33<br />

G 150,08 116,21 90,62 92,45 89,11 88,18 92,72<br />

Tabelle 13: Überblick über die flächengewichteten Werte der geänderten Geometrie am<br />

Auslass<br />

y +<br />

54


Index<br />

v [m/s]<br />

Einlass<br />

v [m/s]<br />

Messebene<br />

Der Vergleich der flächengewichteten Werte macht deutlich, dass diese Geometrieänderung<br />

keinen Einfluss auf den Druckverlust über die Gesamtlänge <strong>des</strong> Rauchgaskanals hat. Auch die<br />

Strömungsgeschwindigkeiten zeigen annähernd keine Unterschiede zwischen den beiden Vari-<br />

anten (Abbildung 4.14 und Abbildung 4.15). Lediglich in der Massenstromverteilung kommt es<br />

zu geringfügigen Änderungen (Tabelle 15).<br />

Die folgenden Abbildungen zeigen die Strömungsgeschwindigkeiten in der Messebene (Abbil-<br />

dung 4.1) und an den Auslässen.<br />

vges [m/s]<br />

Auslass<br />

v [m/s]<br />

Auslass<br />

1<br />

v [m/s]<br />

Auslass<br />

2<br />

v [m/s]<br />

Auslass<br />

3<br />

v [m/s]<br />

Auslass<br />

4<br />

C 6,16 13,14 13,68 13,73 13,62 13,60 13,76<br />

F 6,16 13,16 13,75 13,86 13,68 13,59 13,88<br />

G 6,16 13,16 13,76 13,90 13,65 13,58 13,92<br />

Tabelle 14: Überblick über die flächengewichteten Werte der geänderten Geometrie am<br />

Auslass<br />

Index<br />

m [kg/s] [kg/s] [kg/s] [kg/s]<br />

Auslass 1 Auslass 2 Auslass 3 Auslass 4<br />

· m · m · m ·<br />

Knotenzahl<br />

C 214,17 212,76 212,42 214,65 2999 2974598<br />

F 215,15 212,41 210,95 215,49 2998 2978093<br />

G 215,56 211,87 210,67 215,90 1675 5138246<br />

Tabelle 15: Überblick über die flächengewichteten Werte der geänderten Geometrie am<br />

Auslass<br />

y +<br />

55


C<br />

F<br />

G<br />

0 m/s 4,5 m/s 9 m/s 13,5 m/s 18 m/s<br />

Abbildung 4.16 : Geschwindigkeitsverteilungen in der Messebene<br />

Die Abbildung 4.16 zeigt, dass die Strömungsgeschwindigkeit im <strong>mit</strong>tleren Bereich steigt und<br />

sich im unteren Bereich verringert. Das ist eine direkte Folge der Verlängerung <strong>des</strong> horizontalen<br />

Leitblechs. Diese Umverteilung der Strömungsgeschwindigkeit setzt sich bis zu den Auslässen<br />

fort. Aufgrund der Länge <strong>des</strong> Rauchgasverteilers verringern sich die Gradienten der Strömungs-<br />

geschwindigkeit an den Auslässen, dies zeigen auch die Abbildungen 4.17. Auf ihnen ist zu er-<br />

56


kennen, dass das Gesamtströmungssystem etwas nach oben verschoben wurde, wie dies bereits<br />

in der Messebene zu sehen war.<br />

C<br />

F<br />

G<br />

0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />

Abbildung 4.17 : Geschwindigkeitsverteilungen an den Auslässen<br />

57


4.3 Untersuchung <strong>des</strong> Einflusses <strong>des</strong> Wärmeverlustes auf die Strömung<br />

In diesem Kapitel wird der Einfluss <strong>des</strong> Wärmeverlustes auf die Strömungsverteilung und die<br />

Eigenschaften <strong>des</strong> Rauchgases überprüft. Dazu wurde das Netz C <strong>mit</strong> einem Temperaturabsen-<br />

kung von 1°C über die Länge <strong>des</strong> Kanals beaufschlagt. Die Dichte <strong>des</strong> Rauchgases ist für diese<br />

Simulation nicht konstant, sondern das Rauchgas wird als ideales Gas angesehen. Die folgende<br />

Tabelle stellt die Werte für die Auslässe <strong>des</strong> Netzes C <strong>mit</strong> und ohne Wärmeverlust gegenüber.<br />

Index<br />

v<br />

[m/s]<br />

Einlass<br />

v ges p p ges ρ ρ T T<br />

[m/s]<br />

Auslass<br />

[Pa]<br />

Einlass<br />

[Pa]<br />

Auslass<br />

[kg/m³]<br />

Einlass<br />

[kg/m³]<br />

Auslass<br />

[K]<br />

Einlass<br />

[K]<br />

Auslass<br />

C<br />

T = konst. 6,16 13,68 149,28 90,68 0,889 0,889 393,15 393,15<br />

C<br />

Ideales Gas 6,09 13,52 147,45 89,62 0,8891 0,8998 393,05 392,05<br />

Tabelle 16: Vergleich der Simulationsergebnisse <strong>mit</strong> und ohne Wärmeverlust<br />

Die Änderungen zwischen den Simulationen sind eine direkte Folge der Temperatur. Durch die<br />

geringere Anfangstemperatur (Tabelle 16) bei der Simulation C (Ideales Gas) sinkt sowohl die<br />

Anfangsgeschwindigkeit als auch der Anfangsdruck. Auch am Auslass wird dies sichtbar, denn<br />

aufgrund der Temperaturabsenkung von ∆T = 1K sinkt sowohl der flächengewichtete Druck<br />

als auch die Strömungsgeschwindigkeit gegenüber der Simulation <strong>mit</strong> konstanter Temperatur.<br />

Die Änderungen zwischen den beiden Simulationen sind in der folgenden Tabelle aufgeführt.<br />

∆ v ∆ vges ∆ p ∆ pges ∆ρ ∆ρ<br />

Einlass Auslass Einlass Auslass Einlass Auslass<br />

1,15% 1,18% 1,24% 1,18% 0,0112% 1,2%<br />

Tabelle 17: Übersicht der prozentualen Ändernungen zwischen den Simulationen der<br />

Tabelle 16<br />

In der Tabelle 17 ist zu erkennen, dass sich die Werte <strong>des</strong> Rauchgases nur sehr gering ändern.<br />

Diese Änderungen sind jedoch noch zu groß, denn die Eingangswerte (Tabelle 16) der Simula-<br />

tion C (Ideales Gas) sind zu gering. Der Grund dafür liegt an den Initialisierungswerten die in<br />

58


Fluent angewandt wurden. Um dies zu beheben hätten mehrere Simulationen durchgeführt wer-<br />

den müssen um die exakten Werte von Netz C (T=konst.) zu erreichen. Das bedeutet also, dass<br />

die in der Tabelle 17 aufgeführten prozentualen Änderungen zu hoch sind. Daraus folgt, dass<br />

die Unterschiede noch geringer sind als dargestellt, wo<strong>mit</strong> bewiesen wäre, dass die Annahme<br />

einer konstanten Temperatur zutreffend ist.<br />

4.4 Einfluß <strong>des</strong> Wärmetauschers auf die Strömung<br />

Vor dem Einlass <strong>des</strong> untersuchen Bereichs <strong>des</strong> Rauchgaskanals befindet sich ein rotierender<br />

Luftvorwärmer (LUVO). Der LUVO ist so angebracht, dass er sich <strong>mit</strong> der einen Hälfte im<br />

Rauchgaskanal und anderen Hälfte im Frischluftkanal befindet. Ein LUVO (Abbildung 4.18)<br />

besteht normalerweise aus einem Wabengebilde, durch dass das Rauchgas strömt und dabei<br />

<strong>des</strong>sen Material erwärmt. Durch die Rotation <strong>des</strong> LUVO wird der erwärmte Teil anschließend<br />

in den Frischluftkanal gedreht und gibt dort seine Wärme an die frische Luft ab, wodurch diese<br />

erwärmt wird.<br />

Abbildung 4.18 : Schematischer Aufbau eines Ljungström Wärmetauschers [A2]<br />

Die Rotation, die das Gas im LUVO erfährt, behält es bei, so dass das Rauchgas ebenfalls in<br />

Rotation gerät. Das bedeutet, dass die Einlassgeschwindigkeit <strong>des</strong> untersuchten Rauchgaska-<br />

nals eine zusätzliche radiale Geschwindigkeitsverteilung (Drall) überlagert werden muss.<br />

59


Um den Drall im Einlass <strong>des</strong> Rauchgaskanals in FLUENT zu berücksichtigen, wurde eine UDF<br />

(user defined function) in der Programmiersprache c geschrieben. Der Drall kommt durch die<br />

Rotation <strong>des</strong> LUVO zustande, wodurch die tangentiale Geschwindigkeit eines beliebigen Punk-<br />

tes abhängig von <strong>des</strong>sen Radius der Kreisbahn, die er beschreibt, ist. Die tangentiale Geschwin-<br />

digkeit wird in ihre Geschwindigkeitsanteile für die x und y-Richtung zerlegt, um da<strong>mit</strong> dann<br />

den Einlass <strong>des</strong> Rauchgaskanals beaufschlagen zu können. Der Quellcode ist als Anhang A auf-<br />

geführt.<br />

Der LUVO hat eine Drehzahl von n 1,5 min und einen Durchmesser von ,<br />

1 –<br />

= d = 22,4 m<br />

was eine Maximalgeschwindigkeit am äußeren Rand von =<br />

1,759 m/s ergibt. Er<br />

dreht sich für den vorliegenden Fall im Uhrzeigersinn.<br />

In den folgenden Tabellen sind die Werte der beiden Geometrien <strong>mit</strong> und ohne Drall aufgeführt.<br />

Index Beschreibung<br />

C - Netz verfeinert 5 + Verteiler 2, aus Kapitel 4.1 bekannt<br />

- Geometrievariante <strong>mit</strong> kurzem Leitblech Abb. 4.14<br />

C1 - Netz C <strong>mit</strong> Drall<br />

G - lokal adaptierte Variante von F<br />

- Geometrievariante <strong>mit</strong> langem Leitblech Abb 4.15<br />

G1 - Netz G <strong>mit</strong> Drall<br />

Index<br />

Tabelle 18: Bezeichnung der Simulationen<br />

v [m/s]<br />

Auslass1<br />

v [m/s]<br />

Auslass 2<br />

v tangential<br />

v [m/s]<br />

Auslass 3<br />

v [m/s]<br />

Auslass 4<br />

C 13,73 13,62 13,60 13,76<br />

C1 (Drall) 13,96 13,76 13,54 13,53<br />

G 13,89 13,65 13,58 13,92<br />

G1 (Drall) 14,16 13,77 13,49 13,69<br />

Tabelle 19: flächengewichtete Geschwindigkeit an den Auslässen<br />

60


Index<br />

Die Tabellen 19 bis 21 machen deutlich, dass der Drall einen spürbaren Einfluss auf die Strö-<br />

mung hat. Am stärksten wirkt sich dieser auf die Massenstromverteilung der Auslässe aus. So<br />

zeigt die Tabelle 21, dass sich zwischen der Konfiguration C ohne Drall und <strong>mit</strong> Drall der Mas-<br />

senstrom durch den Auslass 1 um 3,02 kg/s und durch den Auslass 2 um 2,22 kg/s erhöht.<br />

Da der Massenstrom der beiden Simulationen gleich groß ist, muss er demzufolge bei den Aus-<br />

lässen 3 und 4 sinken. Am größten ist die Differenz der Massenströme, wenn man die Auslässe<br />

1 und 3 betrachtet (Konfiguration C <strong>mit</strong> Drall), diese beträgt 6,49 kg/s. Das selbe Phänomen tritt<br />

auch bei der Konfiguration G auf, wobei es hier noch stärke Auswirkungen hat. Der Grund dafür<br />

liegt allein im Drall, durch diesen wird das Fluid an die jeweilige Kanalwand (abhängig von der<br />

Drehrichtung <strong>des</strong> LUVO) gedrückt. Dadurch steigt in diesem Bereich die Strömungsgeschwin-<br />

digkeit, das Fluid strömt schneller in die Auslässe 1 und 2 wodurch sich deren Massenstrom er-<br />

höht. Auch die Geschwindigkeitsverteilung in den Auslässen zeigt diese Änderung der<br />

Massenstromverteilung.<br />

p [Pa] p [Pa] p [Pa] p [Pa]<br />

Auslass 1 Auslass 2 Auslass 3 Auslass 4<br />

C 91,31 89,99 89,73 91,71<br />

C1 (Drall) 94,46 91,97 88,69 88,62<br />

G 92,45 89,11 88,18 92,72<br />

G1 (Drall) 96,00 90,72 86,81 89,75<br />

Index<br />

Tabelle 20: flächengewichteter Druck an den Auslässen<br />

m [kg/s] [kg/s] [kg/s] [kg/s]<br />

Auslass 1 Auslass 2 Auslass 3 Auslass 4<br />

· m · m · m ·<br />

C 214,76 212,76 212,42 214,65<br />

C1 (Drall) 217,78 214,98 211,29 210,90<br />

G 215,56 211,87 210,67 215,90<br />

G1(Drall) 219,70 213,69 209,17 212,38<br />

Tabelle 21: Massenstrom an den Auslässen<br />

61


Auslass 1 Auslass 2 Auslass 3 Auslass 4<br />

C<br />

C1 (Drall)<br />

G<br />

G1 (Drall)<br />

0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />

Abbildung 4.19 : Geschwindigkeitsverteilungen an der Auslässen<br />

62


Die Abbildung 4.19 zeigt, dass sich die Auswirkungen <strong>des</strong> Dralls bis zu den vier Auslässen fort-<br />

setzen und so die Geschwindigkeitsverteilungen beeinflussen. Es ist klar zu erkennen, dass die<br />

Strömungsgeschwindigkeit in den Auslässen 1 und 2 zunimmt (vgl. Tabelle 19). Dementspre-<br />

chend sinken die Strömungsgeschwindigkeiten der beiden anderen Auslässe. Dieses Phänomen<br />

tritt bei beiden Geometrievarianten auf, wobei es bei G1 (Drall) stärker ausgeprägt ist. Daher<br />

darf der Drall nicht vernachlässigt werden.<br />

63


4.5 Strömungsuntersuchung<br />

In dem untersuchten Rauchgaskanal sind einige Leitbleche vorhanden. Diese Bleche benötigen<br />

eine korrekte Anströmung, um die gewünschte Umlenkung bzw. Verteilung <strong>des</strong> Rauchgases zu<br />

gewährleisten.<br />

Als Erstes wurden die Leitbleche <strong>des</strong> Verteilers betrachtet, da diese bei beiden Geometrievari-<br />

anten gleich sind. Die folgenden Abbildungen zeigen die Anströmung der Leitbleche im Ver-<br />

teiler. Um diese sichtbar zu machen, wurde eine Visualisierungsebene auf halber Höhe in den<br />

Verteiler gelegt.<br />

Abbildung 4.20 : Schematische Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals <strong>mit</strong> eingeblendeter Mittelebene<br />

Abbildung 4.21 : Stromlinien in der Mittelebene <strong>des</strong> Verteilers, der Konfiguration C ohne Drall<br />

v [m/s]<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

64


Auf der Abbildung 4.21 ist bereits zu erkennen, dass der Anströmwinkel der Leitbleche gut ein-<br />

gestellt ist. Es kommt zu keinerlei Fehlanströmungen. Die folgende Abbildung ist eine Vergrö-<br />

ßerung <strong>des</strong> rechten Verteilerarmes der Abbildung 4.21.<br />

In der Abbildung 4.22 sieht man, dass der Anströmwinkel korrekt ist, jedoch stimmt der Ab-<br />

strömwinkel nicht ganz <strong>mit</strong> dem geometrischen Abströmwinkel überein. Dies ist jedoch nicht<br />

von Nachteil, denn dadurch kommt es zusammen <strong>mit</strong> dem zweiten Leitblechpaar, Abbildung<br />

4.20 und 4.21, zu einer Durchmischung <strong>des</strong> Rauchgases, wodurch es zu einer gleichmäßigeren<br />

Geschwindigkeitsverteilung am Auslass kommt Abbildung 4.23. Aufgrund dieser Tatsache<br />

wird an den Leitblechen <strong>des</strong> Verteilers nichts verändert, da diese ihre Aufgabe bereits gut erfül-<br />

len.<br />

Abbildung 4.22 : Detailansicht <strong>des</strong> rechten Armes <strong>des</strong> Verteilers, Leitbleche grau<br />

65


Abbildung 4.23 : Geschwindigkeitsverteilung in der Mittelebene <strong>des</strong> Verteilers<br />

In der Abbildung 4.23 fällt die geringe Strömungsgeschwindigkeit <strong>des</strong> Rauchgases im Bereich<br />

hinter der Strebe auf (Kapitel 3.1). Der Grund dafür liegt in der geometrischen Form der Strebe,<br />

dadurch kommt es in deren Nachlauf zu Verwirbelungen, welche die Strömungsgeschwindig-<br />

keit senken. Um dies noch deutlicher zu machen wurden die Vektoren der Strömungsgeschwin-<br />

digkeit in diesem Bereich eingeblendet, Abbildung 4.24.<br />

v [m/s]<br />

Abbildung 4.24 : Umströmung der Strebe in Vektordarstellung, wobei die Farbe der Vektoren ihre Geschwindigkeit<br />

angibt, Legende siehe Abb. 4.23<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

66


Der Einfluss der Strebe auf die Strömungsverteilung an den Auslässen 2 und 3 wird jedoch<br />

durch die Leitblechanordnung im Verteiler abgeschwächt, denn diese bewirkt die bereits er-<br />

wähnte Durchmischung der Strömung, wodurch die Geschwindigkeitsverteilung verbessert<br />

wird. Daher wird an der Geometrie der Strebe nichts geändert, um das Zusammenspiel der Leit-<br />

bleche <strong>des</strong> Verteilers und der Strebe nicht zu beeinflussen.<br />

Wenn man die Geschwindigkeitsverteilung in der Messebene, z.B. Abbildung 4.16, betrachtet,<br />

stellt man fest, dass diese nicht sehr gleichmäßig ausgeprägt ist. Verantwortlich für diese Ver-<br />

teilung sind die drei Leitbleche im Krümmer. In den folgenden Abbildungen sind die Anströ-<br />

mung, die Umlenkung und die Strömungsgeschwindigkeit in einer Schnittebene <strong>des</strong> Krümmers<br />

dargestellt.<br />

Abbildung 4.24 : Schematische Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals <strong>mit</strong> eingeblendeter Schnittebene<br />

Abbildung 4.25 : Geschwindigkeitsverteilung in der Schnittebene <strong>des</strong> Krümmers<br />

v [m/s]<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

67


Die Abbildung 4.25 zeigt, dass die Geschwindigkeitsverteilung nicht gleichmäßig ist. Die Strö-<br />

mungsgeschwindigkeit am Boden und in der Mitte <strong>des</strong> Kanals ist viel höher als an der oberen<br />

Wand. Diese ungünstige Verteilung setzt sich über den Verteiler bis zu den Auslässen <strong>des</strong><br />

Rauchgaskanals fort, Abbildung 4.26<br />

0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />

Der Grund dafür liegt in der Anordnung der beiden runden Leitbleche, deren Einlassfläche zu<br />

gering ist. Eine Verschiebung dieser Bleche würde Abhilfe schaffen. Auch der Anströmwinkel<br />

<strong>des</strong> größeren Leitblechs stimmt nicht, man erkennt die Fehlanströmung in der Abbildung 4.27.<br />

An dem geraden Leitblech sieht man sogar, dass sich die Strömung von <strong>des</strong>sen Saugseite abge-<br />

löst hat.<br />

Abbildung 4.26 : Geschwindigkeitsverteilung am Auslass am Beispiel der Konfiguration C ohne Drall<br />

68


Dies hat für diesen speziellen Fall sogar den Vorteil, dass aufgrund dieser Verwirbelung die<br />

Strömung kräftig durchmischt wird und so die hohe Strömungsgeschwindigkeit, die durch den<br />

Trichter <strong>des</strong> Einlasses in den Ecken <strong>des</strong> Rauchgaskanals entsteht, vermindert wird. Die ungün-<br />

stige Geschwindigkeitsverteilung aufgrund <strong>des</strong> Einlasstrichters ist in der folgenden Abbildung<br />

dargestellt.<br />

runde Leitbleche<br />

gera<strong>des</strong> Leitblech<br />

Abbildung 4.27 : Verlauf der Stromlinien innerhalb der Schnittebene<br />

v [m/s]<br />

Abbildung 4.28 : Schematische Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals <strong>mit</strong> eingeblendeter Geschwindigkeitsverteilung nach<br />

dem Einlasstrichter<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

69


Abbildung 4.29 : Geschwindigkeitsverteilung nach dem Einlasstrichter, ohne Drall<br />

Die hohe Strömungsgeschwindigkeit in den Ecken der Abbildung 4.29 ist gut zu erkennen, sie<br />

ist das Resultat <strong>des</strong> Übergangs <strong>des</strong> runden Austrittes <strong>des</strong> LUVO auf die Rechteckform <strong>des</strong><br />

Rauchgaskanals.<br />

v [m/s]<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

70


4.5.1 Geometrieanpassung<br />

Anhand der im Kapitel 4.5 gewonnenen Erkenntnisse wurden die Geometrie und die Anzahl der<br />

Leitbleche im Krümmer angepasst, da dies die Schlüsselstelle für eine gute Geschwindigkeits-<br />

verteilung an den Auslässen <strong>des</strong> Rauchgaskanals darstellt. Zunächst wurde die Anzahl der run-<br />

den Leitbleche von zwei auf sechs erhöht. Die da<strong>mit</strong> erreichte Geschwindigkeitsverteilung und<br />

die Anströmwinkel der Leitbleche erwiesen sich als ungenügend. Im nächsten Versuch wurden<br />

die Ein- und Austrittsflächen der Leitbleche empirisch angepasst, wobei darauf geachtet wurde,<br />

die durch den Krümmer vorgegebenen Flächenverhältnisse einzuhalten. Dabei wurde festge-<br />

stellt, dass sechs Leitbleche zu viel sind, so das eins entfernt wurde. Die daraus resultierende<br />

Verteilung der Strömungsgeschwindigkeit in der Messebene war noch nicht ausreichend, denn<br />

wie im Kapitel 4.5 beschrieben ist die Zuströmgeschwindigkeit nach dem Einlasstrichter nicht<br />

konstant, wodurch man sich bei der Auslegung der Ein- und Austrittsflächen der Leitbleche<br />

nicht an das vom Krümmer vorgegebene Flächenverhältnis halten kann. Das bedeutet, dass die<br />

weiteren Änderungen anhand der zuvor durchgeführten Simulationen und der da<strong>mit</strong> erzielten<br />

Geschwindigkeitsverteilungen durchgeführt wurden. Dies trifft auch auf die Anpassung der An-<br />

strömwinkel zu. Nach einigen Simulationen (einen Überblick bietet die Tabelle 30 im Anhang<br />

B) ergab sich die folgende Konfiguration für die Leitbleche <strong>des</strong> Krümmers.<br />

Abbildung 4.30 : Krümmer <strong>mit</strong> 5 Leitblechen, Konfiguration H<br />

71


Abbildung 4.31 : Darstellung <strong>des</strong> Krümmers, Konfiguration H<br />

Die Abbildungen 4.30 und 4.31 zeigen die geometrischen Daten der neuen Leitbleche. Zur bes-<br />

seren Übersicht sind zwei Zeichnungen dargestellt. Mit <strong>Hilfe</strong> dieser Leitblechanordnung gelang<br />

es, eine gleichmäßigere Geschwindigkeitsverteilung am Auslass zu erzielen.<br />

72


Index Beschreibung<br />

H - basiert auf C<br />

- Anpassung der Leitbleche <strong>des</strong> Krümmers<br />

- Abb. 4.30 und Abb. 4.31<br />

- ohne Drall<br />

H1 - basiert auf H<br />

- <strong>mit</strong> Drall<br />

I - basiert auf H<br />

- Leitbleche im Einlasstrichter, Abb. 4.37<br />

I1 - basiert auf I<br />

- <strong>mit</strong> Drall<br />

J - basiert auf I<br />

- zusätztliche Bleche im Übergang zum Verteiler, Abb. 4.39<br />

J1 - basiert auf J<br />

- <strong>mit</strong> Drall<br />

Tabelle 22: Erklärung der Bezeichnung<br />

In der Tabelle 23 sind die flächengewichteten Werte der Auslässe ohne Drall aufgeführt.<br />

m [kg/s] [Pa] [m/s]<br />

· p v<br />

Auslass 1 218,0791 95,0944 13,9845<br />

Auslass 2 208,9834 86,7610 13,3923<br />

Auslass 3 208,8549 86,6873 13,3864<br />

Auslass 4 218,0824 95,0809 13,9847<br />

Tabelle 23: flächengewichtete Werte am Auslass der Variante H<br />

Die Werte der Tabelle 23 zeigen, dass sich die Strömung symmetrisch zur Mittelachse <strong>des</strong> Ka-<br />

nals verhält, solange der Drall außer Acht gelassen wird. Betrachtet man zunächst die Ge-<br />

schwindigkeitsverteilung der Messebene (Abbildung 4.32), wird bereits gut sichtbar, dass diese<br />

viel gleichmäßiger ist als bei den anderen Varianten (C und G).<br />

73


0 m/s 4,5 m/s 9 m/s 13,5 m/s 18 m/s<br />

Abbildung 4.32 : Geschwindigkeitsverteilung in der Messebene, Variante H ohne Drall<br />

Dennoch fällt die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit in Ecken (unten links und rechts) <strong>des</strong><br />

Rauchgaskanals auf. Diese sind die Folge <strong>des</strong> in Kapitel 4.5 dargestellten Problems <strong>mit</strong> dem<br />

Einlasstrichter. Doch durch die von den Leitblechen <strong>des</strong> Verteilers bewirkte Durchmischung<br />

wird die Geschwindigkeitsverteilung am Auslass vergleichmäßigt (vgl. Abb. 4.33). Die beiden<br />

inneren Auslässe weisen eine recht gleichmäßige Geschwindigkeitsverteilung auf. Wogegen<br />

die beiden äußeren Auslässe nicht ganz so gleichmäßig sind. Allerdings ist die Geschwindig-<br />

keitsverteilung der Konfiguration H ohne Drall gegenüber den Geometrievarianten (C ohne<br />

Drall und G ohne Drall) günstiger.<br />

74


0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />

Wird diese Geometrievariante <strong>mit</strong> dem Drall <strong>des</strong> LUVO beaufschlagt, zeigt sich auch hier ein<br />

ähnliches Problem wie bei den beiden anderen Geometrievarianten (Kapitel 4.4). Es kommt zu<br />

einer Verlagerung <strong>des</strong> Massenstroms hinzu den Auslässen 1 und 2, wodurch deren <strong>mit</strong>tlere Ge-<br />

schwindigkeit steigt, Tabelle 24.<br />

Das bedeutet für die nachfolgenden E-Filter eine Differenz in dem zu reinigenden Massenstrom<br />

von 20 kg/s zwischen Auslass 1 und 3 (Tabelle 24). Diese Problem ist auch an der Geschwin-<br />

digkeitsverteilung der Auslässe gut zu erkennen (Abbildung 4.34), dennoch bietet die Variante<br />

H ohne Drall eine bessere Verteilung als die beiden anderen Varianten C ohne Drall und G ohne<br />

Drall (Kapitel 4.4).<br />

Abbildung 4.33 : Geschwindigkeitsverteilung der Auslässe, Variante H ohne Drall<br />

m [kg/s] [Pa] [m/s]<br />

· p v<br />

Auslass 1 225,8871 101,7112 14,4853<br />

Auslass 2 212,0758 89,3156 13,5892<br />

Auslass 3 205,8926 84,2319 13,1978<br />

Auslass 4 211,0799 88,9508 13,5393<br />

Tabelle 24: flächengewichtete Werte am Auslass der Variante H1<br />

75


0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />

Abbildung 4.34 : Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen der Variante H1 <strong>mit</strong> Drall<br />

Um den Drall zu beseitigen bzw. <strong>des</strong>sen Auswirkungen zu verringern wurde <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> von Ge-<br />

schwindigkeitsdreiecken der, über den Radius veränderliche, Abströmwinkel am Einlass be-<br />

stimmt. Da<strong>mit</strong> wurde ein Leitblech konstruiert und im Einlass angeordnet, Abbildung 4.35.<br />

3-D Ansicht <strong>des</strong> Einlasses <strong>mit</strong> Krümmer<br />

Ansicht <strong>des</strong> Einlasses von oben<br />

Abbildung 4.35 : schematische Ansicht der verworfenen Leitblechkonstruktion<br />

Dies erwies sich leider als nicht ausreichend und verschlimmerte sogar die Problematik der zu<br />

hohen Strömungsgeschwindigkeit in den Ecken <strong>des</strong> Rauchgaskanals nach dem Einlasstrichter,<br />

Kapitel 4.5. Auch die Änderung der Anzahl und der Sehnenlänge der Bleche brachte keine aus-<br />

reichend guten Werte, so dass die in der Abbildung 4.35 dargestellte Variante verworfen wurde.<br />

76


Um den Drall dennoch zu beeinflussen, wurde der Einlass <strong>mit</strong> einer Reihe von Blechen verse-<br />

hen, Abbildung 4.36. Dabei wurde darauf geachtet das Flächenverhältnis zwischen Eintritts-<br />

und Austrittsfläche für alle Bleche einzuhalten, woraus sich die nun folgende Leitblechanord-<br />

nung für den Einlass ergab.<br />

3-D Ansicht <strong>des</strong> Einlass <strong>mit</strong> Krümmer<br />

Mit <strong>Hilfe</strong> dieser Leitblechanordnung wurde trotz <strong>des</strong> Dralls, in jedem der vier Auslässe eine<br />

ähnliche Geschwindigkeitsverteilung und ein ähnlicher Massenstrom erzielt. Die genauen<br />

Maße der Bleche zeigt die Abbildung 4.37. In dieser ist nur der Einlasstrichter <strong>mit</strong> den Leitble-<br />

chen abgebildet.<br />

Ansicht <strong>des</strong> Einlasses von oben<br />

Abbildung 4.36 : Schematische Ansicht der verwendeten Leitblechkonfiguration, Konfiguration I<br />

77


Abbildung 4.37: Zeichnung der Rückansicht <strong>des</strong> Einlasstrichters <strong>mit</strong> bemaßten Leitblechen der Konfiguration I<br />

Diese Leitbleche zusammen <strong>mit</strong> den Leitblechen <strong>des</strong> Krümmers (Abbildung 4.30 und 4.31) bil-<br />

den die Konfiguration I. Die Massenströme der vier Auslässe dieser Konfiguration sind annä-<br />

hernd gleich groß (Tabelle 25), was bei den beiden anderen Konfigurationen nicht der Fall war<br />

(Kapitel 4.4). Unterschiedliche Massenströme haben zur Folge, dass die E-Filterkammern <strong>mit</strong><br />

unterschiedlichen Mengen Rauchgas beaufschlagt werden, was im Extremfall bedeutet, dass<br />

eine Filterkammer an ihre Reinigungsgrenze kommt, wogegen die benachbarte Filterkammer<br />

nur zum Teil ausgelastet wird.<br />

78


Auch die Geschwindigkeitsverteilung (Abbildung 4.5.1.9) der einzelnen Auslässe ist trotz <strong>des</strong><br />

Dralls sehr gleichmäßig, dazu kommt der annähernd gleiche Massenstrom und die annähernd<br />

gleiche Strömungsgeschwindigkeit durch jeden der vier Auslässe. Dies macht diese Konfigura-<br />

tion zum Optimum der untersuchten Geometrien.<br />

m [kg/s] [Pa] v [m/s]<br />

· p<br />

Auslass 1 211,34 89,46 13,55<br />

Auslass 2 215,91 92,74 13,84<br />

Auslass 3 215,41 92,25 13,81<br />

Auslass 4 211,31 89,10 13,56<br />

Tabelle 25: flächengewichtete Werte am Auslass der Konfiguration I1 <strong>mit</strong> Drall<br />

0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />

Abbildung 4.38 : Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen der Konfiguration I1 <strong>mit</strong> Drall<br />

Dadurch wird klar, dass die Leitbleche im Einlasstrichter entscheidend sind für horizontale Ge-<br />

schwindigkeits- und Massenstromverteilung. Das bedeutet, man könnte <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> dieser Leit-<br />

bleche auch die Geometriekonfigurationen C und G positiv beeinflussen.<br />

Um die Unterschiede in den Massenströmen weiter zu verringern wurde zwei zusätzliche Ble-<br />

che im Übergang <strong>des</strong> Krümmers zum Verteiler angebracht, Abbildung 4.39.<br />

79


700<br />

100<br />

Mit <strong>Hilfe</strong> dieser Bleche wird die Massenstromverteilung nochmals verbessert. In der folgenden<br />

Tabelle sind die da<strong>mit</strong> erzielten Werte aufgeführt.<br />

m [kg/s] [Pa] v [m/s]<br />

· p<br />

Auslass 1 212,70 90,47 13,64<br />

Auslass 2 214,58 91,62 13,75<br />

Auslass 3 214,43 91,42 13,75<br />

Auslass 4 212,28 89,84 13,62<br />

Tabelle 26: flächengewichtete Werte am Auslass der Konfiguration J1 <strong>mit</strong> Drall<br />

100<br />

Abbildung 4.39 : Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals von oben <strong>mit</strong> bemaßten Zusatzblechen<br />

der Konfiguration J<br />

700<br />

80


Die da<strong>mit</strong> erzielte Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen zeigt die Abbildung 4.40.<br />

0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />

Abbildung 4.40 :Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen der Konfiguration J1 <strong>mit</strong> Drall<br />

<strong>4.6</strong> <strong>Vergleichsrechnung</strong> <strong>mit</strong> <strong>Hilfe</strong> <strong>des</strong> <strong>SST</strong> <strong>Modells</strong><br />

Um die bisherigen Ergebnisse abzusichern ohne hierzu einen Modellversuch durchzuführen,<br />

wurden Simulationen <strong>mit</strong> dem <strong>SST</strong>-Modell durchgeführt. Denn dieses Modell ist eine Misch-<br />

form aus verschiedenen Modellen und benutzt eine gesonderte Wandbehandlung, Kapitel 2.4.5.<br />

Das bedeutet, dass für dieses Modell die teils hohen Werte eine untergeordnete Rolle spielen<br />

und so die daraus resultierenden Ungenauigkeiten bewertet werden können. In der Tabelle sind<br />

als Beispiel zwei Konfigurationen aufgeführt.<br />

y +<br />

81


m [kg/s]<br />

Auslass 1<br />

·<br />

m [kg/s]<br />

Auslass 2<br />

·<br />

m [kg/s]<br />

Auslass 3<br />

·<br />

m [kg/s]<br />

Auslass 4<br />

·<br />

v [m/s]<br />

Auslass 1<br />

v [m/s]<br />

Auslass 2<br />

v [m/s]<br />

Auslass 3<br />

v [m/s]<br />

Auslass 4<br />

∆p<br />

Die Werte der Tabelle 27 zeigen, dass die Unterschiede zwischen den beiden Rechenmodellen<br />

sehr gering sind. Das bedeutet, dass trotz der verschiedenen Wandfunktionen ähnliche Ergeb-<br />

nisse erreicht werden, was auf eine ausreichende Grenzschichtauflösung seitens <strong>des</strong> Netzes<br />

schließen lässt.<br />

C (ohne<br />

Drall)<br />

C (ohne Drall)<br />

<strong>SST</strong>-Modell<br />

I1 (Drall)<br />

I1 (Drall)<br />

<strong>SST</strong>-Modell<br />

214,75 214,10 210,26 211,34<br />

212,75 213,13 215,43 214,52<br />

212,42 212,12 216,04 215,70<br />

214,65 214,65 212,26 212,41<br />

13,73 13,74 13,49 13,56<br />

13,62 13,67 13,81 13,75<br />

13,60 13,60 13,85 13,83<br />

13,76 13,77 13,62 13,63<br />

[Pa] 58,60 55,24 43,78 43,63<br />

Tabelle 27: Vergleich der Rechenmodelle k –<br />

ε und <strong>SST</strong><br />

82


5 Auswertung<br />

Aus den Ergebnissen (Kapitel 4) gingen 4 Geometriekonfigurationen hervor, welche nun direkt<br />

gegenüber gestellt werden, um die Unterschiede sichtbar zu machen und die Auswahl einer ge-<br />

eigneten Geometrie zu vereinfachen.<br />

In der Tabelle 28 sind die für die E-Filter relevanten Werte aufgeführt. Dazu zählt der Massen-<br />

strom, welcher annähernd gleich groß sein sollte, da<strong>mit</strong> alle Filterkammern <strong>mit</strong> ähnlicher Aus-<br />

lastung betrieben werden können. Auch die Strömungsgeschwindigkeit und deren Verteilung<br />

spielt für die Reinigung <strong>des</strong> Rauchgases eine große Rolle, denn sie ist verantwortlich für die lo-<br />

kale Verweilzeit <strong>des</strong> Rauchgases in den einzelnen Kammern und hat so<strong>mit</strong> Einfluss auf deren<br />

Reinigungsleistung. Der Druckverlust über den Rauchgaskanal spielt zwar für die E-Filter keine<br />

Rolle, aber für die Rauchgasabsaugung, da dass Rauchgas über ein Saugzuggebläse aus dem<br />

Dampferzeuger gefördert wird, d. h. es ist ein geringer Druckverlust über den Rauchgaskanal<br />

anzustreben, um die notwendige Leistung <strong>des</strong> Saugzuggebläses zu minimieren.<br />

Zur besseren Verständlichkeit ist die Nummerierung der Auslässe in der Abbildung 5.1 noch-<br />

mals abgebildet.<br />

Auslass 1<br />

Auslass 2<br />

Auslass 3<br />

Auslass 4<br />

Abbildung 5.1 : Dreidimensionale Ansicht <strong>des</strong> Rauchgaskanals <strong>mit</strong> gekennzeichneten Auslässen<br />

83


m [kg/s]<br />

Auslass 1<br />

·<br />

m [kg/s]<br />

Auslass 2<br />

·<br />

m [kg/s]<br />

Auslass 3<br />

·<br />

m [kg/s]<br />

Auslass 4<br />

·<br />

v [m/s]<br />

Auslass 1<br />

v [m/s]<br />

Auslass 2<br />

v [m/s]<br />

Auslass 3<br />

v [m/s]<br />

Auslass 4<br />

∆p<br />

∆p<br />

C<br />

Kapitel 4.2<br />

C1<br />

G<br />

Kapitel 4.2<br />

ist der Druckverlust über den Rauchgaskanal und ist wie folgt definiert:<br />

G1<br />

I<br />

Kapitel 4.5.1<br />

Die Tabelle 28 zeigt, dass die Konfiguration J einen geringen Druckverlust aufweist. Darüber<br />

hinaus sind die Massenströme der einzelnen Auslässe annähernd gleich groß, auch wenn der<br />

Einlass <strong>mit</strong> dem Drall <strong>des</strong> LUVO beaufschlagt wird. Dasselbe gilt für die Ausstömgeschwin-<br />

digkeit. Betrachtet man die Konfigurationen J und J1 fällt auf, dass sich deren Werte kaum un-<br />

terscheiden. Das bedeutet, dass diese Konfiguration unabhängig von der Drehzahl<br />

( n 15min) und Drehrichtung (Aufgrund <strong>des</strong> symmetrischen Aufbaus der Leitbleche) <strong>des</strong><br />

1 –<br />

≤<br />

,<br />

LUVO ist, was für eventuelle spätere Anpassungen <strong>des</strong> Wärmetauschersystems von Vorteil ist,<br />

I1<br />

J<br />

Kapitel 4.5.1<br />

214,75 219,72 215,56 221,15 211,79 211,34 212,29 212,70<br />

212,75 214,83 211,87 213,87 215,02 215,91 214,52 214,58<br />

212,42 209,61 210,67 207,41 215,14 215,41 214,64 214,43<br />

214,65 210,79 215,90 212,52 212,25 211,31 212,54 212,28<br />

13,73 13,96 13,90 14,16 13,59 13,55 13,62 13,64<br />

13,62 13,76 13,65 13,77 13,78 13,84 13,75 13,75<br />

13,60 13,54 13,58 13,49 13,79 13,81 13,76 13,75<br />

13,76 13,53 13,92 13,69 13,60 13,56 13,63 13,62<br />

[Pa] 58,60 54,52 59,47 60,68 47,37 45,05 48,06 48,84<br />

Tabelle 28: flächengewichtete Werte der verschiedenen Geometrien<br />

∆p = pEinlass – pAuslass J1<br />

84


da man sich um die Strömungs- und Massenstromverteilung keine Gedanken machen muss. Ein<br />

ähnliches Bild wie die Tabelle 28 zeigen die Abbildungen der Geschwindigkeitsverteilungen.<br />

C<br />

G<br />

J<br />

I<br />

Auslass 1 Auslass 2 Auslass3 Auslass 4<br />

0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />

Abbildung 5.2 : Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen der verschiedenen Geometrien ohne Drall<br />

85


C1<br />

G1<br />

I1<br />

J1<br />

Auslass 1 Auslass 2 Auslass3 Auslass 4<br />

0 m/s 4,25 m/s 8,5 m/s 12,75 m/s 17 m/s<br />

Abbilldung 5.3 : Geschwindigkeitsverteilung an den Auslässen der verschiedenen Geometrien <strong>mit</strong> Drall<br />

86


Anhand der in den Abbildungen 5.2 und 5.3 dargestellten Geschwindigkeitsverteilungen wird<br />

die obige Aussage bestätigt. Die Konfiguration J bietet die gleichmäßigste Verteilung hinsicht-<br />

lich <strong>des</strong> Massenstroms und der Strömungsgeschwindigkeit und das sowohl <strong>mit</strong> als auch ohne<br />

Dralleinwirkung. Da<strong>mit</strong> steht fest, dass diese Konfiguration das beste Ergebnis der untersuchten<br />

Varianten darstellt.<br />

Es bestand die Forderung, dass die Abweichung vom Mittelwert <strong>des</strong> Massenstroms<br />

( 1 ⁄ 4⋅854<br />

kg/s =<br />

213, 5 kg/s ) ca.2 % am Auslass <strong>des</strong> Verteilers nicht überschreiten sollte.<br />

In der Tabelle sind die prozentualen Abweichungen vom <strong>mit</strong>tleren Massenstrom für die ver-<br />

schieden Konfigurationen aufgeführt.<br />

Die Tabelle 29 bestätigt nocheinmal die vorhergehenden Aussagen, dass die Konfiguration J am<br />

geeignetsten für die geforderte Verteilung, sowohl der Massenströme als auch <strong>des</strong> Druckverlu-<br />

stes ist.<br />

Konfiguration<br />

prozentuale<br />

Abweichung<br />

Auslass 1<br />

prozentuale<br />

Abweichung<br />

Auslass 2<br />

prozentuale<br />

Abweichung<br />

Auslass 3<br />

prozentuale<br />

Abweichung<br />

Auslass 4<br />

C 0,51% -0,41% -0,57% 0,47%<br />

C1 <strong>mit</strong> Drall 2,80% 0,51% -1,93% -1,38%<br />

G 0,96% -0,76% -1,33% 1,12%<br />

G1 <strong>mit</strong> Drall 3,47 0,06 -2,96 -0,57<br />

I -0,82% 0,69% 0,74% -0,61%<br />

I1 <strong>mit</strong> Drall -1,01% 1,13% 0,90% -1,02%<br />

J -0,57% 0,48% 0,54% -0,45%<br />

J1 <strong>mit</strong> Drall -0,37% 0,51% 0,44% -0,57%<br />

Tabelle 29: prozentuale Abweichung der Auslassmassenströme vom Mittelwert<br />

87


5.1 Zusammenfassung<br />

Die am <strong>Lehrstuhl</strong> VFA durchgeführten CFD-Analysen haben gezeigt, dass die Konfiguration J<br />

(Kapitel 4.5.1) die <strong>mit</strong> Abstand besten Ergebnisse liefert, sowohl <strong>mit</strong> als auch ohne Drall. Zu-<br />

dem ist diese Konfiguration unabhängig von der Drehrichtung als auch von der Drehzahl (für<br />

n 1,5 min 1 –<br />

≤<br />

) <strong>des</strong> LUVO. Der Nachteil dieser Konfiguration liegt in der hohen Anzahl der ver-<br />

wendeten Leitbleche. Da<strong>mit</strong> verbunden sind zum einen hohe Kosten als auch die Gefahr <strong>des</strong> zu-<br />

nehmenden Verschleißes der Bauteile aufgrund der in diesem Kanalabschnitt systembedingten<br />

hohen Staubbelastung <strong>des</strong> Rauchgases. Allerdings kommt es aufgrund der zusätzlichen Leitble-<br />

che gegenüber der Konfiguration I zu einem leicht erhöhten Druckverlust.<br />

Die Konfiguration I ist nur geringfügig schlechter als die Konfiguration J, da sie keine Leitble-<br />

che im Bereich <strong>des</strong> Übergangs vom Krümmer auf den Verteiler hat. In der Geschwindigkeits-<br />

und Druckverteilung sind die Unterschiede zwischen den Konfigurationen I und J sehr gering,<br />

dazu kommt der gegenüber der Konfiguration J geringere Druckverlust über den Kanal.<br />

Die Konfiguration C erfüllt die Forderung der Massenstromverteilung nur wenn der Drall <strong>des</strong><br />

LUVO außer acht gelassen wird. Es wurde jedoch gezeigt, dass dies nicht zulässig ist (Kapitel<br />

4.4). Wenn diese Konfiguration <strong>mit</strong> dem Drall beaufschlagt wird, kommt es zu Abweichungen<br />

vom <strong>mit</strong>tleren Massenstrom von bis zu 2,8%, was bedeutet, dass die Konfiguration C entspre-<br />

chend der Aufgabenstellung nicht verwendet werden sollte. Dazu kommt der höhere Druckver-<br />

lust gegenüber den Konfigurationen I und J, welcher hauptsächlich durch das horizontale<br />

Leitblech im Krümmer hervorgerufen wird (Kapitel 4.2).<br />

Die Konfiguration G (Kapitel 4.2) liefert zwar wie Konfiguration C ohne den Drall <strong>des</strong> LUVO<br />

eine gute Verteilung der Massenströme, jedoch wurde gezeigt, dass der Drall <strong>des</strong> LUVO einen<br />

signifikanten Einfluss auf die Strömung hat und daher nicht vernachlässigt werden darf. Wird<br />

der Drall <strong>mit</strong> einbezogen, liegt die maximale Abweichung vom <strong>mit</strong>tleren Massenstrom sogar<br />

bei 3,47%, hinzu kommt auch hier der gegenüber den Konfigurationen I und J erhöhte Druck-<br />

verlust. Da<strong>mit</strong> ist diese Konfiguration die am wenigsten geeignete.<br />

88


Erklärung<br />

Hier<strong>mit</strong> versichere ich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne andere als die an-<br />

gegebenen Hilfs<strong>mit</strong>tel ausgearbeitet habe. Die aus fremden Quellen oder indirekt übernom-<br />

menen Stellen sind als solche gekennzeichnet.<br />

Cottbus den 07.03.2008<br />

Jeffrey Herfort<br />

89


Danksagung<br />

An dieser Stelle möchte ich mich bei all denen bedanken, die zu der Erstellung dieser Diplom-<br />

arbeit beigetragen haben.<br />

In erster Linie gilt mein Dank meinen Betreuern Herrn Michael Prinzler und Herrn Axel Him-<br />

melberg <strong>des</strong> <strong>Lehrstuhl</strong>s Verbrennungskraftmaschinen und Flugantriebe an der Brandenburgi-<br />

schen Technischen Universität Cottbus, sowie Herrn Guido Rabe von Vattenfall Europe<br />

PowerConsult GmbH.<br />

90


Anhang A<br />

#include "udf.h"<br />

DEFINE_PROFILE(inlet_x_velocity, thread, index){<br />

real p[ND_ND];<br />

real v; //Geschwindigkeit<br />

real vx; //Geschwindigkeit in x<br />

real x; //Koordinate<br />

real y; //Koordinate<br />

real r; //Radius<br />

real alpha; //Winkel<br />

real pi = 3.141592654; //Pi<br />

real n; //Drehzahl<br />

face_t f;<br />

n = 0.025; //Drehzahl<br />

begin_f_loop(f, thread)<br />

{<br />

F_CENTROID(p,f,thread);<br />

x = p[0];<br />

x = x - 823.0; //Verschiebung auf globale Koordinaten<br />

y = p[1];<br />

y = y - 679.674; //Verschiebung auf globale Koordinaten<br />

r = sqrt(x*x+y*y);<br />

v = r*pi*n*2.0;<br />

alpha = asin(y/r);<br />

vx = v*sin(alpha);<br />

F_PROFILE(f, thread, index) = vx;<br />

}<br />

end_f_loop(f, thread)<br />

}<br />

DEFINE_PROFILE(inlet_y_velocity, thread, index)<br />

{<br />

real p[ND_ND];<br />

real v; //Geschwindigkeit<br />

real vy; //Geschwindigkeit in y<br />

real x; //Koordinate<br />

real y; //Koordinate<br />

real r; //Radius<br />

real alpha; //Winkel<br />

real pi = 3.141592654; //Pi<br />

real n; //Drehzahl<br />

face_t f;<br />

n = 0.025; //Drehzahl<br />

begin_f_loop(f, thread)<br />

{<br />

F_CENTROID(p,f,thread);<br />

x = p[0];<br />

x = x - 823.0; //Verschiebung auf globale Koordinaten<br />

y = p[1];<br />

y = y - 679.674;/ //Verschiebung auf globale Koordinaten<br />

r = sqrt(x*x+y*y);<br />

v = r*pi*n*2.0;<br />

alpha = asin(y/r);<br />

vy = v*cos(alpha); if ( x>= 0) {vy = vy * (-1.0);}<br />

F_PROFILE(f, thread, index) = vy;<br />

}<br />

end_f_loop(f, thread) }<br />

91


Anhang B<br />

Netz Beschreibung<br />

1-6 - Untersuchung der Netzunabhängigkeit im Bereich <strong>des</strong> Krümmers<br />

7-11 - Untersuchung der Netzunabhängigkeit im Bereich <strong>des</strong> Verteilers<br />

12-14 - Geometrievariante <strong>mit</strong> kurzem horizontalen Leitblech, Kapitel 4.1<br />

15-20 - Geometrievariante <strong>mit</strong> langem horizontalen Leitblech, Kapitel 4.1<br />

21-24 - Überprüfung der Annahme der konstanten Temperatur<br />

25-35 - empirische Auslegung der Leitbleche <strong>des</strong> Krümmers, <strong>des</strong> Einlasses<br />

und <strong>des</strong> Übergangs: Krümmer-Verteiler<br />

36-44 - Untersuchung <strong>des</strong> Dralls<br />

45-48 - Anwendung <strong>des</strong> <strong>SST</strong>-<strong>Modells</strong><br />

Tabelle 30: alle verwendeten Netze im Überblick<br />

92


6 Abbildungsverzeichnis<br />

[A1] http://www.geologie.uni-stuttgart.de/online_kurse/Online_100/Sedimenttrans+strukturen/Seite3_1.htm<br />

[A2] http://www.jp.alstom.com/home/business_activities/powe_generation/power_generation/<br />

thermal_sys/ljung/44369.EN.php?languageId=EN&dir=/home/business_activities/<br />

powe_generation/power_generation/thermal_sys/ljung/<br />

6.1 Literaturverzeichnis<br />

[1] Hennecke, D.K.; Wörrlein, K.: Flugantriebe und Gasturbinen. TU Darmstadt Vorlesungs-<br />

skript<br />

[2] Prof. Dr. G. Bader: Numerische Strömungsdynamik. TU Cottbus Vorlesungsskript<br />

[3] Dipl.-Ing. Christian Breitbach: Numerische Berechnung transitionaler Grenzschicht-Strö-<br />

mungen in axialen Turbinengittern. TU Darmstadt Dissertation<br />

[4] Dipl.-Ing. Bruno Kistner: Modellierung und numerische Simulation der Nachlaufstruktur<br />

von Turbomaschinen am Beispiel einer Axialturbinenstufe. TU Darmstadt Dissertation<br />

[5] Spurk, J.H.: Strömungslehre, Einführung in die Theorie der Strömungen. 4. Auflage, Sprin-<br />

ger 1996<br />

[6] Herbert Oertel jr., Martin Böhle, Ulrich Dohrmann: Strömungsmechanik. 4. Auflage,<br />

Vieweg 2006<br />

[7] Dipl. Ing. Jens Thurso: Numerische Simulation <strong>des</strong> Grenzschichtverhaltens in Turbinengit-<br />

tern unter periodisch-instationären Strömungsbedingungen. TU Darmstadt Dissertation<br />

[8] Dipl. Ing. Mauricio Cordova: Modellierung von und Simulation der stationären und insta-<br />

tionären Strömung in Diffusoren. TU Darmstadt Dissertation<br />

[9] Dipl. Ing. Jörn Apel: Numerische Simulation der Strömung in Miniaturkreiselpumpen zur<br />

Blutförderung. RWTH Aachen Dissertation<br />

[10] Fluent Dokumentation<br />

[11] Gambit Dokumentation<br />

[12] http://fahrzeugtechnik.fh-joanneum.at/workshops/5.Februar2003/abstracts/<br />

Heat_Transfer_<strong>SST</strong>.pdf<br />

93

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