4.6 Vergleichsrechnung mit Hilfe des SST Modells - Lehrstuhl ...
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Für statisch instationäre Strömungen, wobei der Mittelwert zeitabhängig ist, ist die Gleichung<br />
2.17 als Ensemble<strong>mit</strong>telung anzusehen. Es erfolgt hierbei eine Mittelung über eine große An-<br />
zahl von Wiederholungen <strong>des</strong> Versuchs, welche unter den gleichen Anfangs- und Randbedin-<br />
gungen durchgeführt wurden, so dass ein schwankungsunabhängiger Mittelwert Φ entsteht [3]:<br />
(2.18)<br />
Wendet man den Ansatz 2.17 auf die Gleichungen 2.9 und 2.10 an, so entsteht ein zeitlich ge-<br />
<strong>mit</strong>teltes System partieller Differenzialgleichungen. Diese nennt man die Reynolds ge<strong>mit</strong>telten<br />
Navier-Stokesschen Gleichungen 2.19 und 2.20 (engl. Reynolds-averaged Navier-Stokes =><br />
RANS) [3; 4]<br />
Φ<br />
∂u i<br />
∂x i<br />
=<br />
lim ---<br />
1<br />
Φn → N∑<br />
N ∞<br />
------- = 0<br />
∂ui -------<br />
∂t<br />
n = 1<br />
(2.19)<br />
(2.20)<br />
Wenn man die Gleichungen 2.10 und 2.20 betrachtet stellt man fest, dass sie in ihrer Struktur<br />
identisch sind und sich die Gleichung <strong>des</strong> Momentanwertes Gl. 2.10 nur durch einen unbe-<br />
kannten Tensor ( u'iu'j) von den RANS Gl. 2.20 unterscheidet. Dieser Tensor ( u'iu'j) wird als<br />
Reynoldsspannungstensor bezeichnet. Aufgrund dieses Tensors gibt es mehr unbekannte Grö-<br />
ßen als Gleichungen, wodurch das Gleichungssystem 2.19, 2.20 nicht geschlossen ist. Dies wird<br />
als Schließungsproblem der Turbulenz bezeichnet. Für die Lösung <strong>des</strong> Problems wurden ver-<br />
schiedene Ansätze entwickelt, die Turbulenzmodelle genannt werden [4]:<br />
- Modellierung <strong>des</strong> Reynoldsspannungstensors unter Verwendung <strong>des</strong> Wirbelviskositäts-<br />
prinzips => Wirbelviskositätsmodelle Kapitel 2.4.1.<br />
N<br />
------<br />
∂<br />
+ ( uiuj ) ν ∂<br />
------ ∂u ⎛ i<br />
------- + ------ ⎞ --<br />
1<br />
⎝ ⎠ ρ<br />
∂p ∂<br />
=<br />
– ⋅ ------ – ------ ( u'iu'j) ∂x j<br />
∂x j<br />
∂x j<br />
- Bestimmen einer exakten Erhaltungsgleichung für den Reynoldsspannungstensor aus<br />
den Navier-Stokes Gleichungen, wodurch unbekannte Terme höherer Ordnung entstehen,<br />
für die ebenfalls exakte Erhaltungsgleichungen aufgestellt werden können. Dies läßt sich<br />
beliebig oft fortstetzen und führt zu unbekannten Termen immer höherer Ordnung. Da-<br />
durch entsteht eine Hierarchie von partiellen Differenzialgleichungen. Bricht man diesen<br />
Vorgang ab, so dass die unbekannten Terme ab der zweiten Ordnung modelliert werden<br />
∂u j<br />
∂x i<br />
können, nennt man diese Reynoldsspannungsmodelle.<br />
∂x i<br />
∂x j<br />
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