WPK Mag 1-08 - Wirtschaftsprüferkammer
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<strong>WPK</strong> <strong>Mag</strong>azin 1/20<strong>08</strong><br />
der Berufssatzung die Vergütung für<br />
Prüfungen und Gutachten erfasst. Absatz<br />
1 der Vorschrift wurde darüber<br />
hinaus insgesamt an die durch § 55a<br />
Abs. 1 Satz 3 WPO vorgegebene Regelungssituation<br />
angepasst.<br />
Durch Streichung des Erfordernisses<br />
der Angemessenheit der Vergütung<br />
wird deutlich gemacht, dass eine<br />
Rechtspflicht, bei der Kalkulation,<br />
Vereinbarung und Abrechnung der<br />
Vergütung einen Stundensatz in bestimmter<br />
Mindesthöhe anzuwenden,<br />
nicht besteht. In Satz 2 wird aber der<br />
enge Zusammenhang zwischen der<br />
Vergütung und der Qualität der beruflichen<br />
Tätigkeit aufgezeigt und klargestellt,<br />
dass zur Sicherstellung letzterer<br />
im Regelfall die Vereinbarung<br />
angemessener Honorare erforderlich<br />
ist. Dabei versteht sich die Vorschrift<br />
in erster Linie als berufsethischer Appell.<br />
Wie Absatz 1 Satz 3 zeigt, hilft<br />
die Vereinbarung angemessener Honorare<br />
aber auch, ein berufsaufsichtliches<br />
Tätigwerden der <strong>WPK</strong> nach<br />
§ 55a Abs. 1 Satz 3 WPO und den daraus<br />
resultierenden Rechtfertigungsaufwand<br />
zu vermeiden. Hinweise zu<br />
den dort geregelten, im Falle eines erheblichen<br />
Missverhältnisses zwischen<br />
erbrachter Leistung und vereinbarter<br />
Vergütung bestehenden<br />
Nachweispflichten gegenüber der<br />
<strong>WPK</strong> finden sich in den umfassend<br />
überarbeiteten Erläuterungstexten.<br />
Absatz 2 schrieb eine Öffnungsklausel<br />
bei Pauschalhonoraren bislang<br />
nur für Prüfungsaufträge vor.<br />
Aufgrund der vergleichbaren Gefährdungslage<br />
ist die Vorschrift – wiederum<br />
in Entsprechung zum Regelungsbereich<br />
des zweiten Teils der<br />
Berufssatzung – auf Gutachtenaufträge<br />
erstreckt worden.<br />
§ 27a – Unterzeichnung von<br />
Prüfungsvermerken,<br />
Prüfungsberichten und<br />
Gutachten<br />
Die Vorschrift enthält in Absatz 1<br />
nunmehr eine Regelung, wonach von<br />
WPG/BPG erteilte gesetzlich vorge-<br />
schriebene Bestätigungsvermerke sowie<br />
die dazugehörigen Prüfungsberichte<br />
zumindest von dem für die<br />
Auftragsdurchführung verantwortlichen<br />
WP/vBP (§ 24a Abs. 2) unterzeichnet<br />
werden müssen. Die Ergänzung<br />
ist zurückzuführen auf noch<br />
verbleibenden Umsetzungsbedarf aus<br />
Art. 28 Abs. 1 der EU-Abschlussprüferrichtlinie.<br />
Bei Konzernabschlüssen<br />
betrifft dies solche Personen, die<br />
auf der Ebene der Konzernabschlussprüfung<br />
verantwortlich tätig sind,<br />
nicht dagegen Prüfer auf der Ebene<br />
der Tochterunternehmen (Jahresabschluss<br />
oder Handelsbilanz II), und<br />
zwar auch dann, wenn es sich um wesentliche<br />
Tochterunternehmen handelt.<br />
Besondere Berufspflichten bei<br />
beruflicher Zusammenarbeit<br />
§ 29 – Berufsgesellschaften<br />
Absatz 3 Satz 2, der die Regelungen<br />
zur Geschäftsführungsbefugnis von<br />
Nichtberufsangehörigen auf die Firmierung<br />
bzw. Namensgebung von Berufsgesellschaften<br />
überträgt, wurde<br />
entsprechend den Änderungen in § 28<br />
WPO um EU-Prüfer und -Prüfungsgesellschaften<br />
ergänzt.<br />
WP/RA Dr. Hans-Friedrich Gelhausen<br />
ist Mitglied des Vorstandes der PricewaterhouseCoopers<br />
AG WPG, Frankfurt am Main, Mitglied<br />
des Vorstandes und Vorsitzender des Ausschusses<br />
„Berufsrecht/Berufssatzung“ der <strong>WPK</strong> sowie Mitglied<br />
im Hauptfachausschuss und Vorsitzender des<br />
Fachausschusses Recht des IDW.<br />
Ass. Dr. Ferdinand Goltz<br />
ist Referent in der Abteilung Berufsrecht/<br />
Personal/Recht bei der <strong>Wirtschaftsprüferkammer</strong>.<br />
Analysen und Meinungen 37<br />
Besondere Berufspflichten im<br />
Zusammenhang mit erlaubter<br />
Kundmachung und berufswidriger<br />
Werbung<br />
Die in § 57 Abs. 4 Nr. 4 WPO a. F.<br />
enthaltene Ermächtigungsgrundlage,<br />
besondere Berufspflichten im Zusammenhang<br />
mit erlaubter Kundmachung<br />
und berufswidriger Werbung in der<br />
Berufssatzung zu regeln, ist entfallen<br />
(vgl. Art 1 Nr. 34c bb) BARefG). Teil 4<br />
der Berufssatzung (§§ 31 ff.) wurde<br />
daher insgesamt gestrichen; die bisherigen<br />
Teile 5 und 6 rücken entsprechend<br />
auf. Soweit Einzelvorschriften<br />
auf andere Ermächtigungsgrundlagen<br />
gestützt werden können, sind diese in<br />
Teil 1 der Berufssatzung übernommen<br />
worden.<br />
Dies betrifft die folgenden Regelungen:<br />
§ 32 Abs. 1 Satz 1 a. F. (Anbieten<br />
von Dienstleistungen) ist in modifizierter<br />
Form nunmehr in § 4 Abs. 2, 1.<br />
Alt. geregelt. § 34 a. F. (Information<br />
über die beruflichen Verhältnisse)<br />
wurde textlich unverändert in § 13a<br />
Abs. 1 übernommen. Aus § 35 a. F.<br />
(Fachgebiets- und weitere Tätigkeitsbezeichnungen)<br />
wurde der – ebenfalls<br />
textlich unveränderte – § 13a<br />
Abs. 2 (vgl. bereits oben).