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Gestaltung der Lagerung<br />
Für die Lagerung eines umlaufenden Maschinenteils,<br />
z.B. einer Welle, sind im Allgemeinen<br />
zwei Lager erforderlich, die es gegenüber<br />
dem still stehenden Teil, z.B. einem Gehäuse,<br />
in radialer und axialer Richtung abstützen und<br />
führen: ein Festlager und ein Loslager.<br />
In herkömmlichen selbstausrichtenden<br />
Lagerungen übernimmt das Festlager die axiale<br />
Führung der Welle während das Loslager die<br />
wärmebedingten Längenänderungen der<br />
Welle zwischen einem der Lagerringe und<br />
dem Gegenstück ausgleicht, vorzugsweise<br />
zwischen Außenring und Gehäusebohrung.<br />
In den zwangfreien SKF Lagerungssystemen<br />
kommen dagegen ein <strong>CARB</strong> Toroidalrollenlager<br />
als Loslager und ein Pendelrollenlager<br />
(† Bild 1) oder ein Pendelkugellager<br />
(† Bild 2) als Festlager zum Einsatz. Da die<br />
<strong>CARB</strong> Lager wie Zylinderrollenlager Längenänderungen<br />
der Welle gegenüber dem<br />
Gehäuse zwangfrei im Lager selbst ausgleichen,<br />
können in der Lagerung auch keine inneren<br />
axialen Zusatzkräfte auftreten, wie z.B. in<br />
herkömmlichen Lagerungen. Dieser Vorteil<br />
erlaubt es auch die Lagerringe sowohl auf der<br />
Welle als auch im Gehäuse axial festzulegen.<br />
Zwangfreies SKF Lagerungssystem mit einem Pendelrollenlager<br />
als Festlager und einem <strong>CARB</strong> Lager als Loslager<br />
14<br />
Radiale Befestigung<br />
der Lager<br />
Damit die sehr hohe Tragfähigkeit der Toroidalrollenlager<br />
und damit auch ihre Lebensdauer<br />
voll ausgenutzt werden können, müssen<br />
die Lagerringe durch die zylindrischen<br />
bzw. kegeligen Sitzflächen auf ihrem ganzen<br />
Umfang und über die volle Laufbahnbreite<br />
fest und gleichmäßig abgestützt werden.<br />
Wahl der Passung<br />
Im Allgemeinen sind sowohl die ausreichende<br />
Abstützung als auch die einwandfreie radiale<br />
Befestigung nur durch entsprechend feste<br />
Passungen zwischen den Lagerringen und<br />
den Gegenstücken zu erreichen. Wenn ein<br />
einfacher Ein- und Ausbau erwünscht ist,<br />
kann im Normalfall für den Außenring jedoch<br />
keine feste Passung vorgesehen werden.<br />
Empfehlungen für die Wahl der Wellenund<br />
Gehäusepassungen bei <strong>CARB</strong> Toroidalrollenlagern<br />
sind in den Tabellen 1, 2 und 3.<br />
angegeben. Diese Passungsempfehlungen<br />
gelten für Vollwellen aus Stahl bzw. für<br />
Gehäuse aus Gusseisen oder Stahl.<br />
Generell gelten für die <strong>CARB</strong> Toroidalrollenlager<br />
die gleichen Passungsempfehlungen wie<br />
für die Pendelrollenlager. Auf der Loslagerseite<br />
eingesetzte Pendelrollenlager müssen axial<br />
verschiebbar sein, was im Gegensatz zu <strong>CARB</strong><br />
Toroidalrollenlagern eine lose Passung erforderlich<br />
macht. Demzufolge können <strong>CARB</strong><br />
Lager (und Pendelrollenlager auf der Festlagerseite)<br />
mit fester Passung eingebaut werden,<br />
was normalerweise bei Umfangslast am<br />
Außenring auch empfohlen wird, wenn Ein-<br />
oder Ausbau dies zulassen. In Fall eines mit<br />
Unwucht umlaufenden Lüfterrades sind bei<br />
geteilten Lagergehäuse z.B. Lagersitze nach<br />
Toleranz K7 und bei ungeteilten Gehäusen<br />
Lagersitze nach P7 zulässig.<br />
Bei Punktlast am Außenring sind normalerweise<br />
nicht so feste Passungen erforderlich.<br />
Lager mit kegeliger Bohrung werden entweder<br />
unmittelbar auf kegeligern Wellenzapfen<br />
aufgesetzt oder mit Spann- bzw. Abziehhülse<br />
auf zylindrischen Wellen oder Wellenzapfen<br />
befestigt. In jedem Fall hängt die Passung des<br />
Innenringes vom mehr oder weniger weiten<br />
Auftreiben des Lagers auf den kegeligen<br />
Lagersitz ab.<br />
Zwangfreies SKF Lagerungssystem mit einem Pendelkugellager<br />
als Festlager und einem <strong>CARB</strong> Lager als Loslager<br />
Bild 1 Bild 2