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Abweichende<br />
Betriebsbedingungen<br />
Betriebstemperaturen<br />
Mit Rücksicht darauf, dass Schmierfette bei<br />
höheren Temperaturen rascher altern, empfiehlt<br />
SKF die aus Diagramm 1 ermittelte und für<br />
Betriebstemperaturen von 70 °C geltende<br />
Schmierfrist tf für jeweils 15 °C Temperaturüberschreitung<br />
um die Hälfte reduziert werden.<br />
Bei Lagertemperaturen unter 70 °C kann<br />
die Schmierfrist tf verlängert werden, sofern<br />
die Betriebstemperatur einen bestimmten,<br />
vom verwendeten Schmierfett abhängigen<br />
unteren Grenzwert nicht unterschreitet. In<br />
keinem Fall empfiehlt es sich, die Schmierfrist<br />
auf mehr als das Doppelte auszudehnen.<br />
Bei den vollrolligen <strong>CARB</strong> <strong>Lagern</strong> sollten<br />
die aus Diagramm 1 ermittelten Schmierfristen<br />
nicht verlängert werden.<br />
Von Schmierfristen über 30 000 Betriebsstunden<br />
ist grundsätzlich abzuraten.<br />
In den meisten Anwendungsfällen ist die<br />
praktische Einsatzgrenze für Fettschmierung<br />
dann gegeben, wenn die Betriebstemperatur<br />
der Lagerung an einem der Lagerringe 100 °C<br />
übersteigt. Oberhalb von 100 °C sind spezielle<br />
Fette erforderlich. Außerdem sind die Maßstabilität<br />
des Lagers und eventuell auch die<br />
zulässigen Betriebstemperaturen der Dichtungen<br />
in Betracht zu ziehen.<br />
Bei Anwendungsfällen mit hohen Temperaturen<br />
sollte der Technische SKF Beratungsservice<br />
eingeschaltet werden.<br />
Fettmengenregler<br />
Überflüssiges Fett wird von der Reglerscheibe in einen Ringkanal im Gehäusedeckel<br />
abgeschleudert<br />
24<br />
Sehr kleine Belastungen<br />
Wenn die Belastungen klein sind (C/P = 30<br />
bis 50), können in vielen Fällen die Schmierfristen<br />
verlängert werden. Um einen zuverlässigen<br />
Betrieb sicherzustellen, muss auf die<br />
<strong>CARB</strong> Toroidalrollenlager aber stets eine<br />
bestimmte Mindestbelastung wirken (†<br />
Abschnitt ”Mindestbelastung”, Seite 42).<br />
Senkrechte Welle<br />
Für Lager auf senkrechter Welle sollte die aus<br />
Diagramm 1 ermittelte Schmierfrist auf die<br />
Hälfte herabgesetzt werden. Eine gute Abdichtung<br />
oder eine Stauscheibe unterhalb des<br />
Lagers sind Voraussetzung, um Fettaustritt<br />
aus der Lagerstelle zu verhindern.<br />
Schwingungen<br />
Mäßige Schwingungen haben keinen negativen<br />
Einfluss auf die Fettgebrauchsdauer.<br />
Starke Schwingungen oder Stoßbelastungen,<br />
wie sie z.B. bei Schwingsieben vorkommen,<br />
verändern das Fettgefüge. In diesen Fällen<br />
müssen die Schmierfristen reduziert werden.<br />
Wenn ein Fett zu weich wird, muss es gegen<br />
ein Fett mit höherer mechanischer Stabilität,<br />
z.B. das SKF Wälzlager-Schmierfett LGHB 2,<br />
ausgetauscht werden oder es muss ein Fett<br />
mit festerer Konsistenz bis maximal NLGI-<br />
Klasse 3 verwendet werden.<br />
Bild 3<br />
Umlaufender Außenring<br />
Bei Anwendungsfällen mit umlaufendem<br />
Außenring muss der Drehzahlkennwert A =<br />
n dm mit dem Außendurchmesser D anstelle<br />
des mittleren Lagerdurchmessers dm ermittelt<br />
werden. Eine gute Abdichtung ist Voraussetzung,<br />
um Fettverluste zu vermeiden.<br />
Bei Anwendungsfällen mit schnell umlaufenden<br />
Außenringen, d.h. die Drehzahlen<br />
übersteigen 50 % der in den Produkttabellen<br />
angegebenen Referenzdrehzahl, sollte ein Fett<br />
mit einer reduzierten Ölabscheidung gewählt<br />
werden, z.B. ein Lithium-Komplexseifenfett<br />
oder ein Polyharnstofffett.<br />
Verunreinigungen<br />
Wenn ein Eindringen von Verunreinigungen in<br />
die Lagerstelle nicht ausgeschlossen werden<br />
kann, werden kürzere als die ermittelten<br />
Schmierfristen empfohlen. Dadurch kann den<br />
negativen Auswirkungen der Fremdkörper<br />
auf das Schmierfett begegnet werden und lässt<br />
sich die Gefahr von Beschädigungen an den<br />
Laufbahnen durch Überrollen dieser Fremdkörper<br />
verringern. Flüssige Verunreinigungen,<br />
wie Wasser oder Prozessflüssigkeiten, können<br />
ebenso kürzere Schmierfristen erforderlich<br />
machen. Bei sehr starker Verunreinigung sollte<br />
eine kontinuierliche Nachschmierung in<br />
Betracht gezogen werden.<br />
Nachschmieren von <strong>CARB</strong> <strong>Lagern</strong><br />
Bei der Verwendung der Handhebel-Schmierpresse ist übermäßiger Druck<br />
zu vermeiden, da sonst die Dichtungen beschädigt werden können<br />
Bild 4