ST. GALLER ORGELFREUNDE OFSG
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44<br />
Abb. Die Truhenorgel in der Propstei St. Gerold<br />
Manual H/C – f'''<br />
Gedacktflöte 8' Eiche<br />
Rohrflöte 4' Eiche<br />
Offenflöte [ab cs'] 3' Eiche<br />
Offenflöte 2' Eiche<br />
Diskant-Bass-Schleifenteilung bei c'/cis'<br />
Winddruck 53mm WS<br />
Stimmung: ungleichschwebend: Werkmeister V [J.H.]<br />
Transponierbar: 415 Hz - 440 Hz - 460 Hz<br />
Diese Orgel wird bei Bedarf in die Propsteikirche gebracht und befindet sich sonst in<br />
einem Nebenraum. Sie ist gegenüber der Normaltonhöhe von 440 Hz einen halben<br />
Ton nach oben oder nach unten transponierbar. Im Hinblick auf die ungleichstufige<br />
Stimmung müssen dabei einzelne Töne nachgestimmt<br />
werden. Bei den Gedackten ist dies ohnehin problemlos<br />
möglich. Zur bequemen Nachstimmung der offenen<br />
Holzpfeifen existiert hier eine elegante Vorrichtung mit<br />
hölzernen Stimmplättchen. Ihre Breite ist 0.1 bis 0.2 mm<br />
grösser als die Innenbreite der jeweiligen Pfeife: die<br />
Länge entspricht der Innentiefe der jeweiligen Pfeife.<br />
Das Stimmplättchen ragt zu einem Drittel aus der Pfeife<br />
und wird beim Tieferstimmen schräger gestellt und<br />
umgekehrt beim Höherstimmen.<br />
Johannes Hämmerle beschreibt die Truhenorgel Enzenhofers wie folgt: 6<br />
Truhenorgel - "Ein kräftiger, brillanter Orgelklang!"<br />
Mit den Pfeifenbauformen Holzgedeckt, Holzrohrflöte und offene Holzflöte sind drei<br />
wichtige Aspekte des Orgelklanges in diesem Instrument repräsentiert.<br />
Gleichzeitig zeichnen sich die Register durch einen enorm hohen Grad an<br />
Verschmelzungsfähigkeit aus – die verschiedenen Klangkomponenten finden keinerlei<br />
Niederschlag in klanglicher Schärfe. Dies verleiht dem Instrument eine besondere<br />
Geschlossenheit und erweist sich gerade in bezug auf Kammermusik als ausschlaggebend<br />
für die musikalischen Möglichkeiten.<br />
Das Achtfuss-Register bietet der Orgel ein sehr tragfähiges Fundament; es spricht präzise<br />
bis zu den tiefsten Pfeifen, ermöglicht andererseits jedoch eine ganz sanfte Ansprache bis<br />
hin zum Legatissimo.<br />
Die Holzrohrflöte 4´ ist schlank und beweglich. Zusammen mit dem Achtfuss entwickelt sie<br />
einen warmen, fülligen Klang, sodass auch Achtfuss und Vierfuss gemeinsam<br />
hervorragend zum Continuospiel geeignet sind.<br />
Die Offenflöte 2´ offenbart in vielleicht eindrücklichster Weise die Meisterschaft Christoph<br />
Enzenhofers in Bau und Intonation von Holzpfeifen: auch dieses Register ist über den<br />
gesamten Klaviaturumfang solistisch spielbar – selbst die kleinsten Pfeifen sprechen<br />
absolut fein und delikat an. Der Klang der drei genannten Register zusammen ist packend<br />
– ein kräftiger, brillanter Orgelklang, dabei voller Wärme und Charme. Die Quinte 2 2 /3´ im<br />
Diskant ermöglicht dank der Schleifenteilung einerseits Soloregistrierungen, andererseits<br />
verleiht sie dem Instrument im Tutti zusätzliche Fülle.<br />
6 aus: http://www.orgelbau-enzenhofer.at<br />
Bulletin <strong>OFSG</strong> 21, Nr. 3, 2003