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ST. GALLER ORGELFREUNDE OFSG

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1984 erhielt die Propsteikirche zusätzlich ein Positiv der Firma August Laukhuff,<br />

Weikersheim, mit folgender Disposition:<br />

Holzgedeckt 8' Principal 2'<br />

Rohrflöte 4' Quint 1 1 /3'<br />

Dieses Instrument mit einem Tonumfang von C–d''' steht heute im Innenhof der<br />

Propstei und ist seit längerer Zeit nicht mehr spielbar. Für den Innenhof ist ein neues<br />

Positiv mit drei Registern vorgesehen, wobei das alte repariert werden und der<br />

Orgelbaufirma als Ausleihinstrument dienen soll.<br />

Die drei neuen Orgeln<br />

Die Propstei besitzt heute mit den drei von Christoph Enzenhofer in den letzten 15<br />

Jahren erbauten Orgeln ein ideal abgestimmtes Ensemble. Alle drei Instrumente sind<br />

zusammen spielbar. Man entschied sich für eine ungleichstufige Stimmung, im<br />

Speziellen für die weniger gebräuchliche Stimmung nach Werkmeister V, modifiziert<br />

nach dem Organisten Johannes Hämmerle (J.H.). Augustinus Franz Kropfreiter schuf<br />

im Jahre 2000 eine Komposition für diese drei Instrumente.<br />

Die Stimmung nach Werkmeister V ist eine "wohltemperierte" Stimmung. Sie besitzt<br />

im Gegensatz zur mitteltönigen Stimmung mit 8 reinen Terzen nur etwa deren 6, kann<br />

dafür aber für Tonarten mit mehr Vorzeichen besser gebraucht werden. Trotzdem<br />

besitzt die Werkmeister-V-Stimmung noch eine deutlich hörbare<br />

Tonartencharakteristik: C-Dur und Kreuztonarten bis E-Dur tönen ziemlich rein,<br />

ebenso B-Tonarten bis B-Dur. Ab H-Dur, bzw. ab Es-Dur, haben wir ungefähr<br />

gleichstufige Verhältnisse und weiter entfernt im Quintenzirkel (ab Fis-Dur bzw. Des-<br />

Dur) dann zunehmend weniger harmonische Terzen.<br />

Um sich eine Vorstellung von den absoluten Tonhöhen in den verschiedenen<br />

Stimmungen machen zu können, diene die folgende Tabelle mit den Tonfrequenzen<br />

für 4 verschiedene Stimmungen (bezogen auf a' = 440 Hz).<br />

C C# D D# E F F# G G# A B H<br />

Mitteltönig 263.4 274.7 294.3 315.3 328.9 352.4 367.5 393.8 410.7 440.0 471.5 491.6<br />

Werckmeister III 262.5 278.4 294.3 312.2 330.0 351.2 371.3 392.4 416.2 440.0 468.3 495.0<br />

Werckmeister V 262.5 276.5 294.3 312.2 330.0 350.0 369.7 393.7 414.8 440.0 466.7 495.0<br />

Gleichstufig 261.6 277.2 293.7 311.1 329.6 349.2 370.0 392.0 415.3 440.0 466.2 493.9<br />

Helmut Binder schreibt über die Orgeln in der Propsteikirche St. Gerold: 3<br />

Grosse Orgel und Chororgel St. Gerold: "Ein Eintauchen in eine ganz eigene,<br />

faszinierende Klangwelt". So empfinde ich es, wenn ich ein Enzenhofer Instrument<br />

spielen oder hören kann. Für Orgelbaumeister Christoph Enzenhofer ist eine Orgel ein<br />

Gesamtkunstwerk, bei dem der klangliche, handwerkliche und architektonische Aspekt<br />

in gleichem Masse wichtig ist. Schon seine handwerkliche Präzision und sein<br />

architektonisches Feingefühl zeichnen Enzenhofer als vielseitig begabten Menschen<br />

aus. Vor allem aber ist er Musiker, der unbeirrt, beinahe hartnäckig versucht sein<br />

Klangideal zu verwirklichen, auch wenn er manchmal darum ringen muss.<br />

Dieser klangliche Aspekt soll nur im Vordergrund stehen, wenn ich versuche,<br />

Hörerlebnisse an den Orgeln von St. Gerold und Batschuns zu schildern.<br />

3 aus: http://www.orgelbau-enzenhofer.at<br />

Bulletin <strong>OFSG</strong> 21, Nr. 3, 2003

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