ST. GALLER ORGELFREUNDE OFSG

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In einer Notiz von 1958 wird das Orgelgehäuse wie folgt beschrieben: 36 [...] derbe volkstümliche Arbeit. Die Figuren, König David harfenspielend und zwei Engel, sind aus Brettern geschnitten und bemalt. Die Pfeifen ausgebaut. 18. Jahrhundert [zit. nach 4]. . Weiterhin der Prospektpfeifen beraubt und unspielbar, dürfte diese ursprüngliche Orgel zu Beginn der 1960er Jahre abgebrochen worden sein. Zum krönenden Abschluss der neuesten sorgfältigen Restauration erhielt das Kirchlein 1994 eine kleine, künstlerisch wertvolle Orgel von Orgelbau Pflüger mit einem aus Innerösterreich stammenden historischen Gehäuse von Josef Breinbauer aus den 1880er Jahren. Josef Breinbauer (1807–1882) und sein Sohn Leopold aus Ottensheim (Oberösterreich) sind bedeutende Vertreter der romantischen Bewegung im österreichischen Orgelbau. Beide schufen handwerklich wie klanglich hervorragende Instrumente, etwa in der Kirche St. Maria Magdalena Chvalšiny (Josef Breinbauer), in der Klosterkirche Vyšší Brod und in der St. Nikolaus-Kirche Rožmberk nad Vltavou (Leopold Breinbauer). Begründet wurde die Firma im Jahre 1832 durch Josef Breinbauer in Freinberg (Österreich) bei Passau mit dem Neubau der Orgel in dieser Kirche. 1840 verlegte er seine Werkstatt nach Ottensheim. In den Jahren 1857–1867 besorgte er den Umbau der grossen Chrisman-Orgel von 1785 im alten Linzer Dom unter der fachlichen Leitung des zuständigen Domorganisten Anton Bruckner. 1880 romantisierte er die Orgel in der Stiftskirche Zwettl. Die Werkstatt wurde von seinem Sohn Leopold Breinbauer d. Ä. (1859–1920) weitergeführt, später dann von Wilhelm Zika übernommen, der schon Ende der 1920er Jahre wieder mechanische Schleifladen baute. Die Nachfolge übernahm dessen Sohn Wilhelm Zika jun.. 1956 wurde die Firma umbenannt in "Oberösterreichische Orgelbauanstalt GmbH" (Inh. Helmut Kögler mit dessen Sohn Christian). Abb. Orgel zu St. Corneli in Feldkirch-Tosters (Martin Pflüger, Gisingen 1994) Bulletin <strong>OFSG</strong> 21, Nr. 3, 2003
37 Disposition der Orgel zu St. Corneli in Feldkirch-Tosters Martin Pflüger, Gisingen 1994 Manual C–g 3 Pedal C–f ' Principal 8' 80% Zinn Subbass 16' Fichte Holzflöte 8' Kirschbaum Gedacktbass 8' Fichte Octav 4' 60% Zinn Rohrflöte 4' Orgelmetall gehämmert Quint 2 2 /3' Orgelmetall gehämmert Terz 1 3 /5' Orgelmetall gehämmert Waldflöte 2' Orgelmetall gehämmert Quint 1 1 /3' 60% Zinn Mixtur 3f 2' 60% Zinn Principal 2' Vorabzug aus Mixtur Tremulant Manualregister mit Schleifentrennung in Bass und Diskant 2 Auszüge Schleifwindlade mit mechanischer Spiel- und Registertraktur Stimmung ungleichstufig Gehäuseoberbau von Josef Breinbauer ca. 1884 Gehäusefassung: Walter Amann, Schlins Anfertigung und Spende der Mixturpfeifen: Orgelbauer Bruno Schwind, Gisingen Die Firma Pflüger Orgelbau GmbH in Feldkirch-Gisingen wurde 1979 durch Orgelbaumeister Martin Pflüger (geb. 1941) gegründet. Pflüger hatte in den Jahren 1956– 1960 die Orgelbaulehre bei E. F. Walcker & Cie. absolviert und war dort mehrere Jahre tätig, später bei Rieger in Schwarzach und zuletzt bei Orgelbau Späth in Rapperswil. 1995 wurde das Einzelunternehmen zusammen mit den drei Söhnen Bernhard, Hans-Jörg und Michael in eine GmbH umgewandelt. 2001 übernahmen die Orgelbaumeister Bernhard und Hans-Jörg Pflüger die Geschäftsführung. Der Orgelbaubetrieb mit seinen heute rund 10 Mitarbeitern baut Orgeln aller Grössen in Österreich und Deutschland, in der Schweiz, in Italien, Japan und Polen. Das kleine Instrument zu St. Corneli besticht durch seine hohe klangliche und handwerkliche Qualität. Obwohl es nur 1 Manual aufweist, sind die Registriermöglichkeiten dank einer Diskant-Bass-Teilung der Register recht vielseitig. Die Mixturpfeifen wurden angefertigt und spendiert von Bruno Schwind, einem mit der Familie Pflüger durch Heirat verwandten Orgelbauer. Mit ihrem historischen Gehäuse passt die neue Orgel ausgezeichnet in die Kirche St. Corneli. Bulletin <strong>OFSG</strong> 21, Nr. 3, 2003
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