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"Flucht und Vertreibung" ausstellen - aber wie? - Bibliothek der ...

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blemorientierte Zugang soll sich mit Prozessen von „Integration“ beschäftigen,<br />

welche elementarer Bestandteil eines jeden (Zwangs-)Migrationsphänomens<br />

sind. Die „Konzeptionellen Überlegungen“ sehen hier eine doppelte<br />

Perspektive auf jedes topografische Modul vor. Zum einen sollen die Erfahrungen<br />

<strong>der</strong> Menschen geschil<strong>der</strong>t werden, die einen konkreten Ort verlassen,<br />

<strong>und</strong> an einem an<strong>der</strong>en Ort unter spezifischen sozialen <strong>und</strong> rechtlichen<br />

Bedingungen eine neue Heimat aufbauen mussten. Zum an<strong>der</strong>en soll<br />

dargestellt werden, <strong>wie</strong> <strong>der</strong> verlassene Ort von neuen, meistens selbst<br />

zwangsmigrierten Menschen erschlossen wurde. Mit diesem dritten Zugang<br />

soll verdeutlicht werden, <strong>wie</strong> nachhaltig Krieg <strong>und</strong> gewaltsame Bevölkerungsverschiebungen<br />

auf die sozialen Beziehungen <strong>der</strong> Menschen einwirkten,<br />

<strong>wie</strong> Identitäten entwickelt <strong>und</strong> zugeschrieben o<strong>der</strong> <strong>wie</strong> Gefühle <strong>der</strong><br />

Fremdheit beziehungsweise <strong>der</strong> Vorläufigkeit (auch intergenerationell) weitergegeben<br />

wurden. 26 Der vierte problemorientierte Fragezugang „Erinnerung<br />

<strong>und</strong> Begegnung“ soll die „bis heute andauernde Reflexion über die<br />

Zwangsmigrationen zwischen 1938 <strong>und</strong> 1950“ behandeln. Gefragt werden<br />

soll hier „nach dem Umgang <strong>der</strong> direkt Betroffenen <strong>wie</strong> auch <strong>der</strong> europäischen<br />

Gesellschaften/Staaten insgesamt mit den historischen Ereignissen<br />

von <strong>Flucht</strong> <strong>und</strong> Vertreibung, <strong>der</strong> durch politische Entwicklungen <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />

Transformationen starken Verän<strong>der</strong>ungen unterlag“. Auf <strong>der</strong><br />

Gr<strong>und</strong>lage dieses Zugangs sind mannigfaltige geschichtskulturelle Phänomene<br />

darzustellen, die sich auf die jeweiligen topografischen Module beziehen<br />

– etwa „am Beispiel von Heimatstuben, Regional- <strong>und</strong> Landesmuseen,<br />

Denkmälern <strong>und</strong> Gedenkstätten, Heimatbüchern <strong>und</strong> Belletristik, Städtepatenschaften<br />

<strong>und</strong> -partnerschaften, literarischen, filmischen, musikalischen<br />

<strong>und</strong> theatralischen Verarbeitungen o<strong>der</strong> öffentlichen politischen <strong>und</strong> medialen<br />

Kontroversen“. 27 Auch hier geht es um eine doppelte Perspektive: Zu<br />

zeigen ist einerseits, <strong>wie</strong> sich die ehemaligen Bewohner <strong>der</strong> ausgewählten<br />

Topografien nach ihrer Zwangsmigration (mitunter sehr unterschiedlich)<br />

an die „alte Heimat“ erinnerten. Zu verdeutlichen ist an<strong>der</strong>erseits, <strong>wie</strong> die<br />

neuen Bewohner mit dem kulturellen Erbe ihrer „neuen Heimat“ umgingen.<br />

26 Vgl. ebd., S. 11.<br />

27 Ebd., S. 12.

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