"Flucht und Vertreibung" ausstellen - aber wie? - Bibliothek der ...
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aus dem Jahr 2002 konsequent umgesetzt. Um die Besucher für das „Eigene“<br />
<strong>und</strong> das „Fremde“ zu sensibilisieren <strong>und</strong> die gesellschaftlich relevante<br />
Frage aufzuwerfen, <strong>wie</strong> <strong>und</strong> unter welchen Voraussetzungen in einer stets<br />
heterogen zusammengesetzten Gesellschaft Integration bestenfalls gelingen<br />
kann, wurden in dieser nie<strong>der</strong>sächsischen Landesausstellung die Integrationssituationen<br />
<strong>der</strong> Flüchtlinge <strong>und</strong> Vertriebenen mit denen <strong>der</strong> Gastarbeiter,<br />
<strong>der</strong> Spätaussiedler <strong>und</strong> <strong>der</strong> Asylsuchenden verglichen. 74<br />
Viele <strong>der</strong> regional- <strong>und</strong> lokalhistorischen Integrationsausstellungen sind in<br />
zweierlei Hinsicht als Vorbil<strong>der</strong> für die „Konzeptionellen Überlegungen“<br />
zu betrachten. Zum einen findet sich <strong>der</strong> konzeptionelle Gr<strong>und</strong>gedanke,<br />
Integrationsprozesse hinsichtlich <strong>der</strong> wechselseitigen Beeinflussung von<br />
„Neuankömmlingen“ <strong>und</strong> „Alteingesessenen“ zu beschreiben, auch in <strong>der</strong><br />
dritten <strong>der</strong> vier problemorientierten Leitfragen. Dieser beziehungsgeschichtliche<br />
Gr<strong>und</strong>gedanke wird von den Autoren <strong>der</strong> „Konzeptionellen Überlegungen“<br />
deshalb als wichtig <strong>und</strong> lohnend angesehen, weil die Integration<br />
von Individuen <strong>und</strong> Gruppen auch in Zukunft eine dauerhafte Aufgabe<br />
<strong>und</strong> Herausfor<strong>der</strong>ung für jede Gesellschaft darstellen wird. Die Besucher<br />
einer SFVV-Dauerausstellung werden definitiv selbst über diverse Integrationserfahrungen<br />
in ihrer eigenen Lebenswelt verfügen. Anhand historischer<br />
Beispiele sollen sie über gelungene <strong>und</strong> misslungene Integrationsstrategien<br />
reflektieren können.<br />
Zum an<strong>der</strong>en wurde <strong>der</strong> für die Integrationsausstellungen charakteristische<br />
topografische Erzählansatz für die „Konzeptionellen Überlegungen“ übernommen,<br />
weil es einigen dieser bisherigen, lokal- <strong>und</strong> regionaltopografisch<br />
angelegten Ausstellungen gelang, den komplexen Prozess <strong>der</strong> Integration<br />
74 Vgl. Oberbürgermeister <strong>der</strong> Landeshauptstadt Hannover/Historisches Museum Hannover<br />
(Hrsg.), hier geblieben. Zuwan<strong>der</strong>ung <strong>und</strong> Integration in Nie<strong>der</strong>sachsen 1945 bis heute,<br />
Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung, Hannover 2002. Ähnlich migrationshistorisch<br />
ausgerichtet waren zum Beispiel auch Stadt Bretten/Museum im Schweizer Hof (Hrsg.),<br />
Alte Heimat – neue Heimat. <strong>Flucht</strong>, Vertreibung, Zuwan<strong>der</strong>ung nach Bretten, Begleitheft<br />
zur Ausstellung, Bretten 2006; Stadtmuseum Sachsenheim/Claudia Papp (Hrsg.), Buchteln,<br />
Eis & Wodka. Fremde Heimat Sachsenheim – Integration nach 1945, Katalog zur Ausstellung<br />
im Stadtmuseum Sachsenheim 7. Mai bis 29. Oktober 2006, Sachsenheim 2006; Museumsverein<br />
für die Stadt Seelze e.V./Stadtarchiv Seelze (Hrsg.), Woher wir kommen. Seelzer<br />
Lebensgeschichten, Ein Lesebuch, 2. aktual. Auflage, Seelze 2007.