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"Flucht und Vertreibung" ausstellen - aber wie? - Bibliothek der ...

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nisationen in Son<strong>der</strong>- <strong>und</strong> Wan<strong>der</strong>ausstellungen vergegenwärtigt, darunter<br />

B<strong>und</strong>es-, Landes-, Kreis- <strong>und</strong> Stadtmuseen, Volkshochschulen, staatliche<br />

Archive, Landsmannschaften o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e private Organisationen. Die konzeptionellen<br />

Ansätze, die ereignisgeschichtlichen Fokussierungen <strong>und</strong> die<br />

geschichtspolitischen Funktionalisierungen dieser Ausstellungen waren<br />

<strong>und</strong> sind genau <strong>wie</strong> die institutionellen Träger sehr unterschiedlich. Zum<br />

Beispiel stellten einige in revisionistischer Manier den Verlust <strong>der</strong> Heimat<br />

in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> o<strong>der</strong> beklagten deutsche Opfer. An<strong>der</strong>e zeigten eine<br />

versöhnende beziehungsweise verständigungsorientierte Tendenz, auch<br />

weil Institutionen aus verschiedenen Län<strong>der</strong>n miteinan<strong>der</strong> kooperierten.<br />

Wie<strong>der</strong>um an<strong>der</strong>e Kuratoren behandelten das Schicksal <strong>der</strong> Flüchtlinge <strong>und</strong><br />

Vertriebenen im Zuge von Ausstellungen über die frühe Nachkriegszeit,<br />

manche brandmarkten Vertreibungen als unzulässiges politisches Mittel<br />

<strong>und</strong> Menschenrechtsverbrechen o<strong>der</strong> stellten Aspekte <strong>der</strong> Integration in den<br />

Mittelpunkt, um diese entwe<strong>der</strong> als Erfolg <strong>und</strong>/o<strong>der</strong> als sch<strong>wie</strong>rigen Prozess<br />

zu deuten. Zudem variierten die Ausstellungskonzeptionen in ästhetischer<br />

Hinsicht <strong>und</strong> in ihren Veranschaulichungsstrategien, in ihrer Größe<br />

<strong>und</strong> Reichweite so<strong>wie</strong> in ihren Deutungsmustern, mit denen die „<strong>Flucht</strong> <strong>und</strong><br />

Vertreibung <strong>der</strong> Deutschen“ hinsichtlich ihrer Ursachen erklärt <strong>und</strong> beschrieben<br />

wurden.<br />

Um die beiden oben skizzierten Konzeptvorschläge für die „Stiftung <strong>Flucht</strong>,<br />

Vertreibung, Versöhnung“, beson<strong>der</strong>s die „Konzeptionellen Überlegungen“,<br />

ausstellungsgeschichtlich verorten <strong>und</strong> in Bezug auf bisherige Ansätze diskutieren<br />

zu können, soll im Folgenden anhand einiger exemplarischer Expositionsprojekte<br />

<strong>und</strong> Aspekte ein Überblick über diese Geschichte des<br />

Ausstellens von „<strong>Flucht</strong>, Vertreibung <strong>und</strong> Integration“ gegeben werden. 36<br />

Dabei werden auch wissenschaftliche Positionen <strong>und</strong> Ideen einbezogen,<br />

die im Verlauf <strong>der</strong> Debatten um das ZgV <strong>und</strong> die SFVV artikuliert worden<br />

sind.<br />

36 Präsentiert werden hier einige Ergebnisse aus dem laufenden Dissertationsprojekt des Verfassers:<br />

„Die Vergegenwärtigung <strong>der</strong> Themen <strong>Flucht</strong>, Vertreibung <strong>und</strong> Integration in historischen<br />

Ausstellungen seit 1950“ (Arbeitstitel).

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