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"Flucht und Vertreibung" ausstellen - aber wie? - Bibliothek der ...

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ne Menschen“ in ein hartes Schicksal „gestürzt“ hätten. 48 Vielmehr wurden<br />

die Zwangsmigrationen <strong>der</strong> Deutschen in den weiter gefassten Kontext des<br />

20. Jahrh<strong>und</strong>erts gestellt, welches unter dem Schlagwort „Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>der</strong><br />

unfreiwilligen Völkerwan<strong>der</strong>ungen“ firmierte. In <strong>der</strong> einleitenden Schautafel<br />

zu diesem auf Abbildung 2 gezeigten Ausstellungskapitel, betitelt mit<br />

dem Begriff „Judenverfolgung“, hieß es:<br />

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Mittels einer zusätzlichen, im Katalog abgebildeten Karte, die vermutlich<br />

auch in <strong>der</strong> Exposition zu sehen war, wurden weitere Opfergruppen gekennzeichnet,<br />

die nach 1939 „ihre Heimat“ hatten „verlassen“ müssen. In<br />

einem erläuternden Text wurden hier aufgelistet: Volksdeutsche, Ungarn,<br />

Serben, Kroaten, Rumänen, Bulgaren, Griechen, Italiener, Balten, Polen,<br />

Ukrainer, Kaukasier, Wolgadeutsche, Deutsche, Tschechen, Slowaken <strong>und</strong><br />

Juden. Sie alle hätten aus verschiedenen Gründen gelitten: wegen Umsiedlung,<br />

Fremdarbeit, Verschleppung, Repatriierung, <strong>Flucht</strong>, Ausweisung o<strong>der</strong><br />

Deportation. Auf <strong>der</strong> Karte wurden die Deutschen zahlenmäßig <strong>und</strong> grafisch<br />

als die größte Opfergruppe gekennzeichnet. 50 In <strong>der</strong> 1966er-Ausstellung<br />

„Leistung <strong>und</strong> Schicksal“ wurden die Ostdeutschen somit als gleichberechtigter<br />

Teil einer universellen Opfer- <strong>und</strong> Schicksalsgemeinschaft von<br />

Heimatverlustigen <strong>und</strong> Vertriebenen im „Jahrh<strong>und</strong>ert <strong>der</strong> Vertreibungen“<br />

48 Ebd. (Version 1966), S. 4.<br />

49 Ebd. (Version 1969), S. 38.<br />

50 Die Karte <strong>und</strong> entsprechende textliche Erläuterungen finden sich in ebd. (Version 1969), S. 33.

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