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"Flucht und Vertreibung" ausstellen - aber wie? - Bibliothek der ...

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hochgradig umstrittenen Erinnerungsort handelt. 4 Bei <strong>der</strong> Übersetzung<br />

dieses komplexen historischen Phänomens in das Medium <strong>der</strong> historischen<br />

Ausstellung müssen auf mindestens vier relevante didaktische Fragen<br />

befriedigende Antworten gef<strong>und</strong>en werden: Was sollen die Inhalte <strong>der</strong> Ausstellungen<br />

sein, was die Ziele <strong>der</strong> Vermittlung? Welche Medien sollen genutzt<br />

<strong>und</strong> welche Methoden angewandt werden? Konkrete Überlegungen <strong>und</strong><br />

letztliche Entscheidungen zu diesen vier didaktischen Dimensionen müssen<br />

zudem an die Frage nach <strong>der</strong> Zielgruppe gekoppelt werden: Für wen ist das<br />

zukünftige museale Vermittlungsangebot <strong>der</strong> SFVV eigentlich gedacht?<br />

Diesbezüglich wurden von politischer Seite im Jahr 2008 zum einen in<br />

einem ersten fünfseitigen Konzeptionspapier aus dem Haus des B<strong>und</strong>esbeauftragten<br />

für Kultur <strong>und</strong> Medien (BKM), zum an<strong>der</strong>en in <strong>der</strong> Begründung<br />

des Gesetzentwurfs zur Errichtung <strong>der</strong> SFVV nur knappe Vorgaben formuliert.<br />

Dort heißt es über die Inhalte <strong>der</strong> zukünftigen SFVV-Dauerausstellung:<br />

„Im historischen Kontext des Zweiten Weltkrieges <strong>und</strong> <strong>der</strong> nationalsozialistischen<br />

Expansions- <strong>und</strong> Vernichtungspolitik <strong>und</strong> ihrer Folgen sollen<br />

<strong>Flucht</strong> <strong>und</strong> Vertreibung <strong>der</strong> Deutschen einen Hauptakzent <strong>der</strong> Ausstellung<br />

bilden.“ 5 Dieser historische Kontext, also die Ursachen <strong>und</strong> Beweggründe<br />

für die <strong>Flucht</strong> <strong>und</strong> Vertreibung <strong>der</strong> Deutschen, das heißt „die nationalsozialistischen<br />

Verbrechen insbeson<strong>der</strong>e in Polen <strong>und</strong> Tschechien, den an<strong>der</strong>en<br />

Län<strong>der</strong>n Ostmitteleuropas <strong>und</strong> <strong>der</strong> Sowjetunion als Voraussetzung von<br />

<strong>Flucht</strong> <strong>und</strong> Vertreibung während <strong>und</strong> nach dem Zweiten Weltkrieg werden<br />

ausreichend dokumentiert“. 6 Auch Geschehnisse <strong>der</strong> Nachkriegszeit,<br />

insbeson<strong>der</strong>e Fragen <strong>der</strong> Integration, sollen behandelt werden:<br />

4 Vgl. zur Einführung in die Bedeutungen dieser Chiffre Mathias Beer, <strong>Flucht</strong> <strong>und</strong> Vertreibung<br />

<strong>der</strong> Deutschen. Voraussetzungen, Verlauf, Folgen, München 2011, hier auch das Zitat auf S.<br />

16, o<strong>der</strong> die sehr umfassende Studie von Eva Hahn/Hans Henning Hahn, Die Vertreibung im<br />

deutschen Erinnern. Legenden, Mythos, Geschichte, Pa<strong>der</strong>born 2010.<br />

5 B<strong>und</strong>estagsdrucksache 16/10571 vom 14.10.2008, S. 10.<br />

6 „Konzeption für ein ‚Sichtbares Zeichen gegen <strong>Flucht</strong> <strong>und</strong> Vertreibung‘, Ausstellungs-, Dokumentations-<br />

<strong>und</strong> Informationszentrum in Berlin“, vorgelegt vom Beauftragten <strong>der</strong> B<strong>und</strong>esregierung<br />

für Kultur <strong>und</strong> Medien (BKM) am 19.3.2008, S. 3, URL: <br />

[23.11.2011].

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