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"Flucht und Vertreibung" ausstellen - aber wie? - Bibliothek der ...

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Zeitzeugenberichte. In ästhetischer Hinsicht wurden diese Quellen unterschiedlich<br />

präsentiert.<br />

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Zeitzeugenberichte waren ein fester konzeptioneller Bestandteil vieler Expositionen.<br />

Für sehr viele, vor allem die lokal- <strong>und</strong> regionalhistorischen<br />

Ausstellungsprojekte wurden sogar eigens Zeitzeugenbefragungen unter<br />

den Heimatvertriebenen, manchmal auch unter den Alteingesessenen durchgeführt.<br />

An<strong>der</strong>e Kuratoren griffen auf bestehende Editionen <strong>wie</strong> zum Beispiel<br />

die sogenannte „Schie<strong>der</strong>-Dokumentation“ zurück. 76 Je nach Absicht<br />

<strong>der</strong> Kuratoren wurden die Zeitzeugenaussagen textlich o<strong>der</strong> audiovisuell<br />

aufbereitet – sei es, um die Besucher auf das physische <strong>und</strong> psychische Leid<br />

hinzuweisen, welches Menschen während ihrer <strong>Flucht</strong> <strong>und</strong> Vertreibung<br />

erfahren mussten; sei es, um Sch<strong>wie</strong>rigkeiten o<strong>der</strong> Erfolge <strong>der</strong> Integration<br />

zu belegen; o<strong>der</strong> sei es, um die Aktivitäten von Heimatvertriebenen für eine<br />

europäische Verständigung aufzuzeigen. Viele Zeitzeugen äußerten sich<br />

auch zu Fragen <strong>der</strong> Erinnerungskultur, beson<strong>der</strong>es ihr Verhältnis zur „Heimat“.<br />

All diese Funktionen wurden beispielsweise in <strong>der</strong> HdG-Ausstellung<br />

„<strong>Flucht</strong>, Vertreibung, Integration“ (2005) vereint: Entlang <strong>der</strong> Ausstellungschronologie<br />

konnten Besucher dort an audiovisuellen Medienstationen entsprechende,<br />

thematisch aufbereitete Interviewausschnitte von Zeitzeugen<br />

<strong>der</strong> sogenannten „Erlebnisgeneration“ abrufen.<br />

Ein neuer Zeitzeugen-Typus trat mit <strong>der</strong> baden-württembergischen Landesausstellung<br />

„Ihr <strong>und</strong> Wir“ (2009) auf den Plan, sogenannte „Zeitzeugen <strong>der</strong> Integration<br />

<strong>und</strong> Erinnerungskultur“. Denn hier kamen in einer Art Video-Forum<br />

nicht nur Vertreter <strong>der</strong> Erlebnisgeneration, son<strong>der</strong>n auch <strong>der</strong>en badenwürttembergische<br />

Kin<strong>der</strong>, Enkelkin<strong>der</strong> <strong>und</strong> nicht-vertriebene Anverwandte<br />

zu Wort, um sich über die Erlebnisse <strong>und</strong> den Integrationsverlauf ihrer vertriebenen<br />

Familienmitglie<strong>der</strong> o<strong>der</strong> über ihre eigenen Bezüge zu <strong>und</strong> Vorstel-<br />

76 Siehe B<strong>und</strong>esministerium für Vertriebene, Flüchtlinge <strong>und</strong> Kriegsgeschädigte (Hrsg.), Dokumentation<br />

<strong>der</strong> Vertreibung <strong>der</strong> Deutschen aus Ost-Mitteleuropa, 5 Bde. <strong>und</strong> 3 Beihefte,<br />

Bonn 1953–1962, Ndr. München 1984, Augsburg 1993, 1994, München 2004.

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