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"Flucht und Vertreibung" ausstellen - aber wie? - Bibliothek der ...

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nämlich, dass <strong>der</strong> „Zeitzeuge“, dessen Aussagen häufig im Rahmen von<br />

Oral-History-Projekten produziert wurden, zumeist ohne jede kritische Reflexion<br />

– we<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Ausstellung selbst, noch in einem begleitenden Katalog<br />

– präsentiert wurde. 101<br />

Dem von <strong>der</strong> Politik an die SFVV herangetragenen Aufklärungsanspruch<br />

kommen die „Konzeptionellen Überlegungen“ insofern nach, als sie mit<br />

ihrer medialen <strong>und</strong> methodischen Ausrichtung die Zielsetzung verfolgen,<br />

dass bei Besuchern quellenkritisches Denken <strong>und</strong> ein reflexives Geschichtsbewusstsein<br />

angebahnt werden sollen. 102 So soll die zukünftige SFVV-Dauerausstellung<br />

im Stile einer historischen Dokumentation konzipiert <strong>und</strong> nicht<br />

im Sinne eines erlebnisorientierten Orts gestaltet werden, das heißt, dass<br />

von emotionalisierenden ästhetischen Ensembles <strong>und</strong> unkritischen Quellenpräsentationstechniken<br />

abgesehen werden sollte. 103<br />

tionalisierungen, 1981–2010, in: Heinke M. Kalinke (Hrsg.), Zeitzeugenberichte zur Kultur<br />

<strong>und</strong> Geschichte <strong>der</strong> Deutschen im östlichen Europa im 20. Jahrh<strong>und</strong>ert. Neue Forschungen,<br />

Oldenburg 2011/2012, URL: beziehungsweise , hier: S. 15f. [23.11.2011].<br />

101 Zu bedenken ist, dass <strong>der</strong> Oral-History-Methode viele Probleme <strong>und</strong> Schwächen inne<br />

wohnen, die sich auf die Funktionsweise <strong>und</strong> Zuverlässigkeit des Gedächtnisses, die Repräsentativität,<br />

Objektivität, Reliabilität <strong>und</strong> Validität von Oral-History-Interviews so<strong>wie</strong><br />

auf generelle Auswertungs- <strong>und</strong> Kontrollmöglichkeiten beziehen (vgl. dazu Alexan<strong>der</strong> C.<br />

T. Geppert, Forschungsethik o<strong>der</strong> historische Disziplin? Methodische Probleme <strong>der</strong> Oral<br />

History, in: Geschichte in Wissenschaft <strong>und</strong> Unterricht 45, 1994, S. 303–323). Vgl. zu problematischen<br />

Aspekten <strong>der</strong> Quellengattung „Zeitzeuge“ auch einen Vortrag von Jörg<br />

Skribeleit mit dem Titel „Das Verschwinden <strong>der</strong> Zeitzeugen – Metapher eines Übergangs“,<br />

gehalten auf <strong>der</strong> Tagung „Zeitzeugen im Museum“, URL: [23.11.2011]; Skribeleits Vortrag wird in<br />

naher Zukunft auf <strong>der</strong> Tagungs-Homepage veröffentlicht, URL: [23.11.2011].<br />

102 Vgl. in Ergänzung zu den „Konzeptionellen Überlegungen“ Völkering, Entgegnung auf<br />

Wolfram von Scheliha (2010).<br />

103 Die „Konzeptionellen Überlegungen“ unterscheiden sich in diesem Punkt vom „SFVV-<br />

Eckpunktepapier“, welches vorsieht, Exponate nicht nur „anregend“ präsentieren, son<strong>der</strong>n<br />

auch „zurückhaltend“ inszenieren zu wollen (siehe dazu Kap. 2.2). Was konkret<br />

damit gemeint ist, bleibt abzuwarten. Auch die Ausstellung „Erzwungene Wege“ (2006)<br />

war zurückhaltend inszeniert. Problematisch war sie <strong>aber</strong> dennoch, weil die ästhetische<br />

Gestaltung <strong>der</strong> Exposition den Besuchern eine zweifelhafte historische Deutung <strong>der</strong> Geschehnisse<br />

nahe legte (siehe dazu Kap. 3.2).

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