De Divina Proportione - Kunstlexikon Saar
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Die Platonischen Körper und ihre ein- und umbeschriebenen Sphären<br />
Diese fünf Polyeder besitzen bezüglich ihrer sogenannten „Mittelpunkte“<br />
bemerkenswerte gemeinsame Eigenschaften:<br />
Errichtet man auf dem Mittelpunkt einer jeden Seitenflächen je eine Senkrechte, die<br />
in das Innere des Polyeders führt, so schneiden sich diese Senkrechten in einem<br />
einzigen Punkt, dem „Mittelpunkt“ des Polyeders. Die Mittelpunkte der<br />
Seitenflächen haben alle denselben Abstand vom Mittelpunkte des Polyeders.<br />
Es läßt sich daher einem jeden Polyeder eine Kugel einbeschreiben, deren<br />
Mittelpunkt zugleich der Mittelpunkt des Polyeders ist, und die jeweils die Seitenflächen<br />
des Polyeders in ihren Seitenmittelpunkten (sozusagen von „innen“ her)<br />
berührt; sie heißt die „einbeschriebene Sphäre“ oder die „Inkugel“ des Polyeders.<br />
Ebenso haben die Eckpunkte des Polyeders alle denselben Abstand vom Mittelpunkte<br />
des Polyeders; dieser Abstand ist naturgemäß größer ist als die Abstände<br />
der Seitenmittelpunkte. Es läßt sich daher ein jedes Polyeder von einer Kugel<br />
umschließen, die wieder denselben Mittelpunkt hat wie die „Inkugel“ und mit ihrer<br />
Hülle jetzt aber eine jede Polyederecke (sozusagen von „außen“ her) berührt; sie<br />
heißt die „umbeschriebene Sphäre“ oder die „Umkugel“.<br />
Tetraeder Würfel Oktaeder Dodekaeder Ikosaeder<br />
Die Platonischen Körper mit ihren Umkugeln nach Piero della Francesca 3<br />
Die polaren Beziehungen der Platonischen Körper untereinander<br />
Vier von den Platonischen Körpern, nämlich der Würfel, das Oktaeder, das<br />
Dodekaeder und das Ikosaeder, sind einander paarweise zugeordnet. Sie lassen sich<br />
durch geometrische Konstruktion ineinander überführen:<br />
Verbindet man sämtliche Seitenmittelpunkte eines Platonischen Körpers mit den<br />
Seitenmittelpunkten der jeweils benachbarten Seitenflächen, so bilden die<br />
Verbindungslinien die Kanten von neu entstehenden Polyedern. Diese besitzen<br />
ebenso viele Eckpunkte wie der ursprüngliche Polyeder Flächen hat, und ebenso<br />
viele Flächen, wie der ursprüngliche Polyeder Ecken besitzt.<br />
3 Abb. aus: Piero della Francesca, Libellus de quinque corporibus regularibus.<br />
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