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BGM-Dialog – Erfolge sichtbar machen - Techniker Krankenkasse

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indung gebracht wird. Am Ende ergibt sich ein geschätzter Bruttonutzen in<br />

Euro, der also nicht real in bar vorliegt, sondern vielmehr ein „mathematisches“<br />

Gefühl für die Größenordnung des erreichten Effekts liefern soll. Dieses Vorgehen<br />

nutzen und akzeptieren Betriebswirtschaftler auch in anderen Bereichen<br />

(zum Beispiel Schätzung der Versicherungsleistung, Schätzung des Bruttosozialprodukts).<br />

In Abbildung 1 wird die Formel im Detail erklärt.<br />

Abbildung 1: Erläuterung der verwendeten Formel nach Schmidt et al. (1982).<br />

Die in Formel (1) miteinander multiplizierten fünf Faktoren zur Ermittlung des Bruttonutzens<br />

einer Maßnahme sind die folgenden:<br />

… die gemessene Veränderung beim weichen Faktor, bei der jeweiligen qualitativ sinnvollen<br />

Kennzahl (Effektstärke dt). Hierfür werden die Mittelwerte der Vorher- und Nachher-Messung<br />

voneinander abgezogen und durch die gepoolte Standardabweichung<br />

geteilt. Die gepoolte Standardabweichung ist nicht einfach der Mittelwert beider Standardabweichungen,<br />

sondern sie wird aus der Wurzel vom Mittelwert der beiden quadrierten<br />

Standardabweichungen (aus der Vorher- und der Nachher-Messung) berechnet.<br />

Die so ermittelte Effektstärke gibt an, um wie viele Standardabweichungen sich der<br />

entsprechende Wert beim weichen Faktor zwischen Vorher- und Nachher-Messung<br />

verändert hat.<br />

… der Betrag einer Standardabweichung beim harten Faktor, meist bei der Leistung in<br />

Euro (Standardabweichung bei der Leistung SDy). Für den Betrag SDy wird die konservative<br />

40-Prozent-Schätzung genutzt, die besagt, dass eine Standardabweichung der<br />

Leistung dem Betrag von 40 Prozent des Jahresbruttogehalts der Zielgruppe entspricht.<br />

... die gemeinsame Überlappungsfläche A zwischen dem jeweiligen weichen und harten<br />

Faktor. Diese Beziehung kann durch die quadrierte Korrelation zeitgleich erfasster Daten<br />

(r²) oder aus der Literatur ermittelt werden. Sind keine Daten dazu verfügbar, kann die<br />

gemeinsame Varianz auch geschätzt werden, zum Beispiel durch die Frage, zu wie viel<br />

Prozent die Leistung der Zielgruppe durch den veränderten weichen Faktor beeinflusst<br />

wird. So schätzten Bauleiter in einem Evaluationsprojekt ein, dass gute Stressbewältigung<br />

mindestens 5 Prozent zum Erreichen der optimalen Leistung eines Bauleiters<br />

beiträgt, das heißt, dass die gemeinsame Überlappungsfläche (Varianz) zwischen<br />

Stressbewältigung und Leistung eines Bauleiters 5 Prozent beträgt (vgl. Fritz et al.<br />

2001).<br />

… die geschätzte Wirkungsdauer der Maßnahme t. Beim Kauf von Maschinen und<br />

Möbeln sind Abschreibungszeiten sinnvoll. Auch der Abstand zwischen den Befragungen<br />

ist ein Anhaltspunkt. Liegen keine Daten vor, wird ein Jahr angenommen, wodurch<br />

der Faktor in der Formel praktisch unberücksichtigt bleibt.<br />

… die Anzahl der Nutzer der Wirkung einer Maßnahme N. Diese Zahl erklärt sich selbst.<br />

Hier kann bei Maßnahmen für Multiplikatoren nicht nur die Zahl der Teilnehmer an der<br />

Maßnahme selbst, sondern auch die durch die Multiplikatoren erreichte Zahl der Nutznießer<br />

stehen.<br />

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