Juni 2010 - Mittleres Labertal
Juni 2010 - Mittleres Labertal
Juni 2010 - Mittleres Labertal
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Nummer 30 / <strong>Juni</strong> <strong>2010</strong> / Kostenlos<br />
<strong>Labertal</strong>er<br />
Ausschnitt aus „Bayerische Landtafeln“ von Ph. Apian (1568)<br />
Igeleien<br />
Ein Lesejournal der ArGe Naherholung <strong>Mittleres</strong> <strong>Labertal</strong><br />
Homepage der ArGe: www.labertal.com
1000 Jahre „Goldener Steig“:<br />
Tagung in Winterberg am 17. April <strong>2010</strong> mit Referaten von Dušan<br />
Žampach, Vorsitzender des tschechischen Partnervereins: Der goldene<br />
Steig auf der böhmischen Seite“!<br />
Klaus Storm, Vorsitzender der ArGe: die bayerische Perspektive des<br />
Steiges und das Salz!<br />
Dr. Helmut Führling, Mitglied im Partnerverein, Nürnberg: Salztransport,<br />
Dimension und Technik.<br />
3
1000 Jahre Goldener Steig<br />
Im Jahre <strong>2010</strong> feiert die Region des südlichen Bayerischen Waldes und des Böhmerwaldes Šumava<br />
das tausendjährige Jubiläum des Salzhandelsweges „Goldener Steig".<br />
Ein Millennium, das nicht nur für einen einzelnen Ort,<br />
sondern für eine ganze Region bedeutend ist und die nachbarschaftlichen Verbindungen zu Böhmen<br />
unterstreicht.<br />
Am 19.4.1010 schenkte Kaiser Heinrich II urkundlich die Mauteinnahmen<br />
dieses Handelsweges dem Passauer Nonnenkloster Niedernburg.<br />
Grund für die Handelsverbindung war der Salzmangel im Böhmischen Becken.<br />
Im Mittelalter war Salz unerlässlich, vor allem zur Konservierung von<br />
Lebensmitteln, deshalb wurde Salz<br />
Böhmen importiert.<br />
aus dem Reichenhaller Raum nach<br />
Bis Passau ging es per Schiff, aber über das Grenzgebirge des Bayerischen<br />
Waldes /Böhmerwaldes musste das Salz über Land transportiert werden. Dies<br />
erledigten vor allem sogenannte „Salzsäumer“,<br />
benannt nach der Packlast „Saum“ ihrer Pferde. Aber sogar zu Fuß waren<br />
Kraxenträger mit dem begehrten Salz unterwegs. Weil die Menschen in Böhmen<br />
im Mittelalter sehr viel Salz zur Konservierung von Fleisch benötigten, das<br />
wertvolle Mineral aber in dieser Gegend nicht vorkam, musste es aus den<br />
Salzlagerstätten in den<br />
eingeführt werden.<br />
Berchtesgadener und Salzburger Alpen<br />
Das Salz wurde zunächst auf Schiffen die Salzach und den Inn abwärts nach Passau transportiert.<br />
Von den dortigen Lagerstätten in der Ilzstadt holten es dann die Säumer aus dem Bayerischen Wald<br />
mit ihren Pferden ab und brachten es, zusammen mit verschiedenen anderen Waren,<br />
in einem Zwei-Tages-Marsch über insgesamt rund 80 Kilometer vor allem in die böhmischen Städte<br />
Prachatitz, Winterberg und Bergreichenstein.<br />
4
Auf dem Rückweg nahmen die Säumer böhmische Erzeugnisse mit, vor allem Getreide und andere<br />
landwirtschaftliche Produkte.<br />
Der Goldene Steig war im Mittelalter und bis in die Neuzeit hinein ein sehr stark begangener<br />
Handelsweg. Heute würde man ihn als eine Länder verbindende Fernstraße bezeichnen, ein<br />
wirtschaftliches und kulturelles Bindeglied zwischen Bayern und Böhmen.<br />
Das exakte Alter dieses Weges lässt sich nicht eindeutig festlegen.<br />
Funde deuten darauf hin, dass er wahrscheinlich bereits von Kelten und Römern begangen wurde.<br />
Ins Licht der Geschichte tritt er erstmals am 19. April 1010 durch die indirekte Erwähnung in einer<br />
Urkunde des im Jahre 1014 von Papst Benedikt VIII. heilig gesprochenen Kaisers Heinrich II, in<br />
welcher er dem Marienkloster Niedernburg zu Passau den gesamten Böhmischen Zoll zusichert.<br />
Dabei können nur die Mauteinnahmen aus dem Goldenen Steig gemeint sein, welche das<br />
Frauenkloster bis zur Säkularisation inne hatte.<br />
Wegen der guten Einkünfte für die Säumer, aber auch für die Mautberechtigten und dem damit<br />
verbundenen Aufschwung der an ihm liegenden Orte wurde der Weg, auf dem das Salz aus Hallein<br />
von Passau nach Böhmen transportiert wurde, als „gulden Steig“ bezeichnet.<br />
Es handelt sich beim Goldenen Steig um ein weit verzweigtes Wegenetz, den die Benutzer des<br />
Pfades über die Jahrhunderte hinweg aus vielerlei Gründen den Verlauf immer wieder bestimmten<br />
Veränderungen und Notwendigkeiten angepasst.<br />
Gleich blieb aber zunächst für alle erlaubten Handelswege der Ausgangspunkt: die Stadt Passau.<br />
Das Salz, das auf dem Goldenen Steig transportiert wurde, stammte in der ersten Zeit aus der<br />
leistungsfähigsten Saline der Ostalpen, aus Reichenhall, und kam dann später aus Hallein und<br />
Schellenberg.<br />
Im 16. Jahrhundert, der Blütezeit des Goldenen Steiges, wurden in Reichenhall und Hallein jährlich bis<br />
zu 36 000 Tonnen Salz produziert. War das Wasser in den Sudpfannen eingedampft, hatte sich eine<br />
dicke Salzkruste gebildet, die darauf zerstoßen und in Kufen gefüllt wurde.<br />
Diese, ähnlich gebaut wie Holzfässer, fassten etwa 1,5 Zentner Salz. Die Kufen wurden dann auf<br />
Salzschiffe verladen und auf dem Wasserweg über Salzach und Inn nach Passau transportiert.<br />
Mit Öl und Wachs getränkte Stoffbahnen zurrte man über die kostbare Fracht, um sie vor Regen und<br />
Spritzwasser zu schützen.<br />
Der Wasserweg war zweifellos kostengünstiger und schneller als der Transport auf den schlechten<br />
Straßen. Außerdem hatten die Schiffe ein erstaunliches Fassungs-vermögen. Bis zu 65 Tonnen<br />
konnten sie aufnehmen. Die hölzernen Salzplätten, die von erfahrenen Schiffsleuten, vor allem aus<br />
Laufen und Burghausen, gesteuert wurden, legten flussabwärts pro Tag etwa 40 Kilometer zurück.<br />
Bei der Rückfahrt schaffte man höchstens 15 Kilometer, denn da mussten die meist mit Getreide<br />
schwer beladenen Zillen von Pferden mühsam flussaufwärts gezogen werden.<br />
Die Fahrt auf den Flüssen war sehr gefährlich. Sandbänken, Felsen und Brückenpfeilern galt es<br />
auszuweichen, Wasserstrudel, Nebel, Regen, Schnee und Eis erschwerten und behinderten den<br />
Transport. Bei Hochwasser und im Winter, wenn der Eisgang zu heftig wurde, musste die Schifffahrt<br />
ganz eingestellt werden.<br />
Wenn alles gut ging, wurden die Schiffe in Passau angelandet, im ruhigen Wasser hinter dem weit in<br />
den Inn ragenden Felsvorsprung, auf dem der trutzige Schaiblingsturm steht. Salzträger schleppten<br />
5
dann die schweren Kufen in den großen Salzstadel, wo die kostbare Ware zunächst eingelagert<br />
wurde. Passau besaß nämlich ein wirtschaftlich bedeutsames Privileg, das Salzniederlagerecht.<br />
An Passau durfte sozusagen kein Salzschiff vorüber fahren.<br />
Die Fracht musste zunächst hier zum Kauf angeboten werden. Über das Jahr verteilt und je nach<br />
Bedarf wurde das Salz dann wieder aus dem Lagergebäude geholt und mit speziellen Zillen, den<br />
Überfuhrmutzen, in die Ilzstadt transportiert.<br />
Hier waren die Herbergen mit den Stallungen, da standen schon die Säumer mit ihren Pferden bereit,<br />
um die wertvolle Fracht zu übernehmen und auf unterschiedlichen Wegen ins salzlose Böhmen zu<br />
bringen.<br />
Der Gewinn, den vor allem der Vertrieb von Salz abwarf, erweckte selbstverständlich auch Neid und<br />
Begehrlichkeiten.<br />
Und so kam es, dass Ende des 14. Jahrhunderts versucht wurde, den Saumhandel auf bayrischen<br />
Boden zu leiten und von Passau über Hals, Tittling und Grafenau nach Böhmen zu führen. Dieser<br />
raffiniert ausgedachte Schachzug scheiterte aber relativ schnell wieder.<br />
Die politische Lage war zu instabil.<br />
Auch heute trifft man häufig auf den Namen "Goldene Steig" in den Landkreisen Passau und Freyung-<br />
Grafenau.<br />
Viele Gasthäuser und Straßenzüge der Region tragen diesen Namen, ebenso Wanderwege, die als<br />
Teil des alten Handelsweges ausgewiesen sind.<br />
Jahrhundertelang verband der Goldene Steig die Länder Bayern und Böhmen, Deutsche und Tschechen.<br />
Jahrhundertelang machte der Goldene Steig Geschichte. Er schuf Berufe, Orte und Strukturen,<br />
er prägte Landschaften, Menschen und Kulturen, sodass man in unserer Zeit das Verbindende erkennt,<br />
und das Trennende, zementiert fast zwei Generationen lang durch eine unüberwindbare Grenze, mit der Zeit aus<br />
den Köpfen der Menschen verdrängt.<br />
Beiderseits der jetzt offenen Grenze spricht man mit Recht von einer „Region der Goldenen Steige".<br />
Mit den politischen Veränderungen in der ehemaligen Tschechoslowakei und dem Abbau des „Eisernen<br />
Vorhangs“ geriet diese Region in den Blickwinkel der Europäer, die hier eine Natur- und Kulturlandschaft von einzigartiger<br />
kultureller Bedeutung und landschaftlicher Schönheit entdecken.<br />
6
Josef Hurzlmeier – ein Pionier der Arbeitsgemeinschaft<br />
Naherholung <strong>Mittleres</strong> <strong>Labertal</strong><br />
Klaus Storm, Josef Hurzlmeier, Hans Bachmaier<br />
von links<br />
7<br />
In bester geistiger und<br />
körperlicher Verfassung<br />
feierte am 20. März <strong>2010</strong><br />
Rektor a.D. Josef<br />
Hurzlmeier aus<br />
Niederlindhart/Westen<br />
seinen 85. Geburtstag.<br />
Dazu gratulierten von<br />
Seiten der Marktgemeinde<br />
Mallersdorf-Pfaffenberg<br />
1. Bürgermeister Karl<br />
Wellenhofer sowie<br />
Ortssprecher Andreas<br />
Hütter.<br />
Der vitale Pensionär<br />
erhielt natürlich auch<br />
Besuch durch die<br />
Arbeitsgemeinschaft<br />
Naherholung <strong>Mittleres</strong> <strong>Labertal</strong>. 1. Vorsitzender Klaus Storm mit Stellvertreter<br />
Hans Bachmaier sowie Beirat Alois Lederer übermittelten die besten Wünsche<br />
der „ArGe“ und dies aus guten Grund.<br />
Beim Schwammerlsuchen<br />
Josef Hurzlmeier ist einer der<br />
Gründerväter der Arbeitsgemeinschaft<br />
Naherholung. Schon bei der ersten<br />
Versammlung am 16. Juli 1973 stellte<br />
er sich zur Verfügung, zunächst als<br />
kommissarischer Geschäftsführer. Der<br />
damalige Konrektor erläuterte im<br />
Gasthaus Ruhstorfer die Ziele der<br />
Arbeitsgemeinschaft und zeigte dazu<br />
Bilder aus dem engeren Heimatraum.<br />
Bei der konstituierenden<br />
Mitgliederversammlung am 31. August<br />
1973 im Ruhstorfer-Saal wurde Josef<br />
Hurzlmeier schließlich zum ersten<br />
Geschäftsführer der ArGe Naherholung<br />
gewählt. 1. Vorsitzender wurde im<br />
übrigen Josef Schreiner und<br />
Beiratsvorsitzender Klaus Storm. Als<br />
Schatzmeister fungierten künftig Otto<br />
Frey und als Justitiar Joseph Dirscherl.
Josef Hurzlmeier war es, der fortan mit anschob, als es galt, die nach der<br />
Gebietsreform entstandenen Wunden zu korrigieren. Mit Kopf, Herz und Hand<br />
engagierte er sich für das mittlere <strong>Labertal</strong>. Der damalige Staatsminister Alfred<br />
Dick sprach im Zusammenhang mit der noch jungen ArGe Naherholung von<br />
einer „Bürgerinitiative im besten Sinn“ und das war sie wohl auch, wenn man in<br />
den Annalen nachliest.<br />
Josef Hurzlmeier war auch publizistisch tätig. Gedichte über die Heimat und<br />
beispielsweise ein Portrait über Pfarrer Joseph Schnirle gehörten dazu. Er<br />
schrieb nicht nur heimatkundliche Beiträge, sondern sammelte alte<br />
Zeitungsbeiträge etc. aus früheren Zeiten. Schon oft konnte ich bei meinen<br />
heimatkundlichen Nachforschungen von diesem Fundus profitieren. Dafür an<br />
dieser Stelle nochmals ein herzliches Vergelt´s Gott!<br />
Vor Jahren verlieh die Arbeitsgemeinschaft Naherholung an Josef Hurzlmeier<br />
auch den <strong>Labertal</strong>er Igel, die höchste Auszeichnung, welche die ArGe zu<br />
vergeben hat.<br />
Josef Hurzlmeier ist<br />
auch dem<br />
Pfaffenberger<br />
Sängerverein eng<br />
verbunden.<br />
Im Ruhestand gilt dem<br />
Schwammerlsuchen<br />
sein bevorzugtes<br />
Interesse. Seit<br />
Jahrzehnten ist Josef<br />
Hurzlmeier auch dem<br />
Am Lusen<br />
8<br />
Bayerwald auf das<br />
engste verbunden.<br />
Immer wieder erfreut er<br />
sich bei Wanderungen an der Schönheit dieses Mittelgebirges. Mit Sorge<br />
beobachtet er freilich einige Entwicklungen, beispielsweise am Lusen und<br />
Rachel, an dessen Gipfel kein Baum mehr zu sehen ist, weil man dem<br />
Borkenkäfer gewähren ließ.<br />
Die ArGe Naherholung wünscht ihrem ersten Geschäftsführer und langjährigen<br />
Beirat noch viele gesunde Jahre und viel Freude an der Natur im <strong>Labertal</strong> und<br />
seinem geliebten Bayerwald.<br />
Alois Lederer
Naturschutz<br />
Die heimliche Invasion ortsfremder Lebensformen bedroht heimische Arten –<br />
Gefahr für Fauna und Flora<br />
Hunderte Nandus in deutschen Graslandschaften, Zehntausende ostasiatische Marderhunde<br />
in deutschen Wäldern und Abermillionen gefräßiger Wollhandkrabben in Flüssen und Seen.<br />
Problematische Migration ist zwischen Nordsee und Zugspitze auch in der Natur längst<br />
Wirklichkeit. Die Neo-biota gliedern sich in Neozoen (Tiere), Neophyten (Pflanzen) und<br />
Neomycelen (Pilze). Invasive Neobiota zeichnen sich durch aggressive Ausbreitung und das<br />
Erlangen regionaler Dominanz aus. Ihre Herkunft ist so unterschiedlich wie die Folgen ihrer<br />
Anwesenheit.<br />
Während die gesellschaftliche Amerikanisierung oder die Asiatisierung durch Billigprodukte<br />
„made in China" unübersehbar ist, bleibt ein vergleichbares Geschehen in Feld und Flur<br />
weitgehend unbemerkt Fremde Tierarten bevölkern die kargen Restflächen der „freien<br />
Wildbahn" Europas mit zunehmender Rasanz. Zu den bekanntesten Bioinvasoren zählen<br />
unter den Säugetieren Waschbär, Bisamratte oder Mink (Nerz). Sie wurden freigesetzt,<br />
entkamen aus Pelztierfarmen oder wanderten über Transportwege ein. Ihre erfolgreiche Vermehrung<br />
zeitigt für die heimische Tierwelt aber gravierende Folgen.<br />
Grauhörnchen verdrängen einheimische Eichhörnchen<br />
So wurden einige Exemplare des nordamerikanischen Grauhörnchens (Sciurus carolinensis)<br />
zu Beginn des 20. Jahrhunderts in England ausgesetzt. Sie fanden in den englischen<br />
Wäldern ideale Lebensbedingungen vor und breiteten sich bis nach Deutschland aus: zum<br />
Schaden des einheimischen Eichhörnchens, das nahezu vollständig aus britischen Wäldern<br />
und Parks verschwunden ist; zum Schaden der ansässigen Vogelwelt, dessen<br />
Nahrungskonkurrent und Freßfeind das Grauhörnchen ist; und als Waldschädling schließlich<br />
auch zum Nachteil des Baumbestandes.<br />
Besonders dramatisch verlief die Freisetzung der nordamerikanischen Verwandtschaft für<br />
den europäischen Edelkrebs (Astacus astacus). Die etwa aus Aquarien stammenden und in<br />
Bachläufen ausgesetzten Kamberkrebse (Orconectes limosus) schleppten die von Pilzen<br />
übertragene Krebspest ein. Während die Pestboten selbst immun waren, wurden die<br />
heimischen Krebse beinahe ausgerottet.<br />
Vor allem in durch den Menschen geschädigten Ökosystemen werden eingewanderte Arten<br />
zum Problem. Die steigende Nachfrage nach exotischen Jagdobjekten, Heim- und Zootieren<br />
verschärft die Situation. Denn allzu oft entledigen sich die Besitzer ihrer lästigen Schützlinge<br />
in so unverantwortlicher wie illegaler Weise. Die Besetzung der Nischen heimischer Wildtiere<br />
zum Überleben und das Einschleppen von Krankheitserregern in den Naturkreislauf werden<br />
dadurch gefördert.<br />
Auch mit dem Ballastwasser großer Schiffe gelangen seit Jahren Myriaden potentieller<br />
Invasoren nach Europa. Das zur Hochseetauglichkeit der Schiffe gebunkerte wird in den<br />
Häfen achdos entladen. Die darin angereisten blinden Passagiere gelangen damit in<br />
küstennahe Gewässer und Flußmündungen. In den Unterläufen untersuchter deutscher<br />
Flüsse beträgt der Anteil von Neozoen daher bereits 20 Prozent des gesamten dort vorkommenden<br />
Artenspektrums. In Hafenbecken fanden sich unterschiedlichste Typen<br />
eingeschleppten Zooplanktons, von Weichtieren und Fischen. Insgesamt umspannt der<br />
durch die globalen Verkehrsanbindungen verursachte Artentransfer zehntausende Spezies,<br />
von denen etwa zehn Prozent mit den vorgefundenen Lebensbedingungen zu Rande<br />
kommen und sich folglich vermehren.<br />
9
Amerikanisches Traubenkraut löst schwerste Allergien aus<br />
Die jüngste Bedrohung unserer Laub- und Obstbaumbestände ist der aus China stammende<br />
und in Italien bereits<br />
etablierte Zitrusbockkäfer (Anoplophora chinensis). Über den Import von Pflanzen,<br />
Holzspielzeug und Möbeln sowie über Transportkisten gelangt der als Käfer bis zu vier<br />
Zentimeter lange und als Larve breite Fraßgänge ins Holz bohrende Baumschädling nach<br />
Europa. Die heimische Flora ist in noch größerem Umfang von botanischen Verdrängungsprozessen<br />
betroffen — mit ökologischen und medizinischen Auswirkungen.<br />
Das drüsige oder indische Springkraut (Impatiens glanduliferd) hat sich im Bayerischen Wald<br />
zum Problem entwickelt. Das schwerste Allergien auslösende amerikanische Traubenkraut<br />
{Ambrosia artemisiifolia) hat sich vor allem im Oberrheingraben und der Lausitz breit<br />
gemacht. Der bei Berührung zu schweren Hautreizungen führende Riesenbärenklau<br />
(Herkules-Staude/Heracleum mantegazzianum) wurde vor zwei Jahren vom Botanischen<br />
Sondergarten Wandsbek sogar zur „Giftpflanze des Jahres" gekürt.<br />
Die Maßnahmen zum Schutz der heimischen Fauna und Flora hinken den Realitäten um<br />
Jahre hinterher. So soll das als Kardinalproblem enttarnte Ballastwasser erst ab dem Jahr<br />
2016 von den Schiffsbesatzungen gereinigt werden, ehe es abgelassen wird. Und selbst<br />
dann wird es Ausnahmeregelungen geben, wie die politische EU-Erfahrung lehrt.<br />
Als Ausweg fordert eine vom Global Invasive Species Programme (GISP, einer<br />
Partnerorganisation von BirdLife) durchgeführte Studie streng kontrollierte<br />
Handelsbeschränkungen. Dann, so die Weltnaturschutzunion IUCN, könnten sich bedrohte<br />
heimische Arten wieder erholen. Auch sei es erheblich billiger, rechtzeitig gegenzusteuern,<br />
als erst nach einer etwaigen Etablierung der ungewollten Zuzügler zu handeln, so der<br />
stellvertretende IUCN-Generaldirektor William Jackson.<br />
Die CISP-Studie „Global indicators of biological invasion" ist unter www.birdlife.org/news<br />
im Internet abrufbar.<br />
Herkules-Staude Amerikanisches Traubenkraut<br />
Heracleum mantegazzianum Ambrosia artemissifolia<br />
Klaus Storm<br />
10
<strong>2010</strong> - Das Internationale Jahr der Biodiversität.<br />
Arche Noah, (noch) vollbesetzt<br />
Zwei von jeder Art - es muss ein enormes Gedränge gewesen sein auf der Arche Noah.<br />
Die Deckplanken bis auf den letzten Quadratzentimeter gefüllt mit mehr als 5.500 Säugetierarten;<br />
jeder Mast, jedes Tau und jedes Segel eng besetzt von ca. 10.000 Vogelarten - ein Bild wie bei<br />
Hitchcock. Und unter Deck? Kaum Platz für die etwa eine Million Insektenarten, die hier mitzureisen<br />
hatten. Ein Glück geradezu, dass sich Noah nicht auch noch um die etwa 31.000 Fischarten kümmern<br />
musste. Noah und seine überschaubare Familie fielen kaum ins Gewicht. Zugegeben, eine nicht<br />
wirklich zulässige Vermischung von biblischer Erzählung und Biologie, deren Taxinomie es im übrigen<br />
derzeit auf etwa 1,5 Millionen beschriebener Arten bringt, aber von der Existenz von etwa 15-20<br />
Millionen ausgeht. Aber es macht deutlich, dass der Mensch in der Gesamtheit der<br />
Evolutionsentwicklung nur eine von Abermillionen Spielarten des Lebens ist.<br />
Das Internationale Jahr der Biodiversität<br />
Artendynamik ist der Evolution eingeschrieben; auch das Aussterben gehört zum evolutionären Alltag.<br />
Aber nie in der gesamten Zeit zuvor ist es dabei zu solchen Verlusten gekommen wie in den letzten<br />
fünfzig Jahren. Derzeit, glauben Experten, verschwinden täglich mehr als 100 Arten. Daher hat die<br />
Generalversammlung der UNO das Jahr <strong>2010</strong><br />
- in Nachfolge des „Jahres der Astronomie", von dem wir auch berichteten - zum „Internationalen Jahr<br />
der Biodiversität" erklärt. Grund für die zunehmende biologische Verarmung ganzer Regionen ist<br />
einerseits die fortschreitende Ausbreitung menschlicher Siedlungsgebiete, die die für das Uberleben<br />
vieler Arten notwendigen Biotope zu kleinen Inseln schrumpfen läßt, andererseits die zunehmend<br />
industriell, mithin weitgehend monokulturell organisierte Landwirtschaft.<br />
Biodiversität als Reichtum von Rassen und Sorten.<br />
Gerade im landwirtschaftlichen Bereich ist die Rassen- und Sortenvielfalt vergangener Zeiten längst<br />
dahin. Wenn, wie das Bundesministerium für Umwelt feststellt, 84 % der in Deutschland gehaltenen<br />
Rinder zu lediglich vier Rassen gehören, obwohl es in Europa 100 unterschiedliche Rassen gibt, wird<br />
das Ausmaß der Verarmung deutlich. Bei Schafen, Schweinen und Geflügel, fährt das Bundesamt<br />
fort, sei es ähnlich - und bei Nutzpflanzen, ergänzen wir, ebenso. Eine verfehlte Agrarpolitik oder die<br />
vielgescholtenen Gesetze des Marktes allein können die Ursache nicht sein. Seit etlichen Jahren stößt<br />
das Angebot unseres Gartenkataloges mit seinen alten Sämereien und Obstsorten auf reges<br />
Interesse. Gleiches gilt für unser mittlerweile recht großes Lebensmittelsortiment. Beide greifen auf<br />
den „anderen", trotz allem noch vorhandenen Markt zurück: Gärtnereien, die sich mit großem Einsatz<br />
seltenen Pflanzensorten widmen und Höfe, die sich ganz gegen den Trend auf die Züchtung und den<br />
Erhalt alter Nutzviehrassen spezialisiert haben. Dabei motiviert sie kein bloß museales Interesse<br />
- das Bunte Bentheimer Schwein und das Limpurger Rind etwa sind als Nutzvieh nur haltbar, wenn<br />
auch ihr Fleisch den Weg zum Kunden findet: Wir müssen essen, was wir erhalten wollen.<br />
Es geht also beim Erhalt alter Rassen und Sorten nicht zuletzt darum, Vermarktungswege zu öffnen -<br />
und hier haben wir in den letzten Jahren unsere Aufgabe gesehen. Erst dann nämlich können die<br />
noch vorhandenen Züchter die Rolle des biblischen Noah unter sich aufteilen, indem sie auf ihren<br />
Höfen den gefährdeten Haustierrassen und Nutzpflanzensorten das Überleben sichern.<br />
Klaus Storm<br />
Sonnentau<br />
Drosera rotundifolia<br />
11
Efeu ist die Arzneipflanze des Jahres <strong>2010</strong><br />
Der Würzburger Studienkreis zur Erforschung der Geschichte der Arzneipflanzen an der<br />
Universität Würzburg hat den Efeu (Hedera helix L.) zur Arzneipflanze des Jahres <strong>2010</strong> gekürt.<br />
Der Efeu gehört zu den wenigen Pflanzen, die auch heute noch fast jedes Kind erkennt,<br />
wächst er doch in nahezu jedem Garten. In der Großstadt wie auf dem Dorf bedeckt er Mauern,<br />
schattige Ecken oder klettert an Bäumen hinauf. Aber der Efeu gilt nicht ganz zu Unrecht als<br />
„giftig“. Deshalb ist die Tatsache nur wenig bekannt, dass der Efeu eine aktuelle Arzneipflanze<br />
ist, deren Wirksamkeit inzwischen gut belegt werden konnte. So liegt es nahe, den Efeu als<br />
Arzneipflanze des Jahres <strong>2010</strong> bekanntzumachen. Bereits die Ärzte der Antike nutzten<br />
Efeublätter und -früchte als Schmerzmittel oder in Salben verarbeitet bei Verbrennungen.<br />
Mit Saponinen gegen Husten<br />
Die moderne Phytotherapie verwendet die gelappten Blätter, die im Frühjahr und Frühsommer an<br />
nichtblühenden Pflanzen im unteren Bereich des Gewächses gesammelt werden.<br />
Die wirkungsbestimmenden Inhaltsstoffe sind die Saponine (2,5-6%Triterpensaponine).<br />
Daneben finden sich auch Flavonoide (Quercetin, Kämpferoi, Rutinoside, Glucoside),<br />
Kaffeesäurederivate, Polyacetylene, Sterole, ätherisches Öl in geringen Mengen und freie<br />
Aminosäuren. Für einzelne Triterpensaponine konnte eine krampflösende (spasmolytische) Wirkung<br />
nachgewiesen werden. Ein Extrakt zeigte ein großes antimikrobielles Spektrum gegen<br />
Keime.<br />
Die Wirksamkeit von Efeublattextrakten bei Katarrhen der Luftwege und zur symptomatischen<br />
Behandlung chronisch entzündlicher Bronchialerkrankungen ist in klinischen Studien belegt.<br />
Efeuextrakte werden auch bei Keuchhusten eingesetzt. Traditionell angewendet werden sie zur<br />
Unterstützung der Schleimlösung im Bereich der Atemwege.<br />
Anwendung: Fertigarzneimittel<br />
Efeu wird kaum als Tee eingenommen, in der Regel werden Efeuextrakte als Monopräparate in<br />
vielen Darreichungsformen angeboten (Saft, Tropfen, Tabletten, Zäpfchen). Frische Efeublätter<br />
und der Saft der Blätter können allergische Kontaktdermatitiden verursachen. Durch den Genuss<br />
der Beeren kann es besonders bei Kindern zur Vergiftungen kommen, die mit Übelkeit, Durchfall<br />
und Erbrechen einhergehen. In der Botanik bilden die Efeugewächse (Araliaceen) eine eigene<br />
Familie. Die Heimat von Hedem helix ist West-, Mittel und Südeuropa, die Mittelmeerländer und<br />
Südwestasien. Im Südosten der USA ist er eingebürgert.<br />
12
Bestandteil der europäischen Kulturgeschichte<br />
Wie kaum eine andere Heilpflanze ist der Efeu mit der europäischen Kulturgeschichte<br />
verbunden. Der Efeu galt einst als ein Wahrzeichen des ewigen Lebens, ein Symbol für Liebe<br />
und Treue. Bei den Ägyptern war er dem Osiris, im antiken Griechenland dem Dionysos geweiht;<br />
man verstand ihn als Hinweis auf die Präsenz des Gottes. Dichter bekränzte man mit Efeu, weil<br />
der Efeu auch eine heilige Pflanze des Gottes Apollon und der Musen war. Brautpaare erhielten<br />
Efeuzweige als Sinnbild ihrer immerwährenden Verbundenheit.<br />
Horaz dichtet (Carm. 1,1):<br />
me doctarum hederae praemia frontium dis miscent superis<br />
mich, den Dichter, wird Efeu, Preis und Zier eines klugen Kopfes, den Göttern zugesellen.<br />
Im frühen Christentum finden sich Efeuranken auf Sarkophagen, im Mittelalter schmücken sie<br />
Kirchen und Kathedralen, in Stein gehauen (Reims, Marburg) oder in Holz geschnitzt<br />
(Altenburger Dom).<br />
Zu den Namen der Pflanze<br />
Das deutsche Wort Efeu geht wahrscheinlich auf einen alten Wortstamm ebah oder ifig<br />
(altsächsisch) zurück, das soviel wie „Kletterer“ heißt. Der Wortstamm wird früh mit „Heu“<br />
verbunden: althochdeutsch ep-höu, ebe-höu, was soviel wie „Kletterlaub“ meinen könnte.<br />
Der botanische Name Hedera helix leitet sich wohl vom Griechischen hedra (Sitz) ab, weil die<br />
Pflanze auf dem Baum „sitzt“, bzw. am Baum haftet. Und helix kommt von griechisch helissein<br />
(winden, drehen), da der Efeu sich um den Baum herumwindet. Bei den Griechen selbst heißt<br />
der Efeu übrigens kissös, was ebenfalls „Schlinge“ bedeutet.<br />
gefunden von Klaus Storm<br />
13
Sibirische Schwertlilie – Iris sibirica<br />
Blume des Jahres <strong>2010</strong><br />
Die sibirische Schwertlilie, auch Wiesen-Schwertlilie genannt, trägt im Mai und <strong>Juni</strong> auf einem<br />
50 bis 120 cm hohen Stängel eine bis drei filigrane, blauviolette Blüten. Die dreizähligen,<br />
zwittrigen Blüten duften nicht und weisen einen Durchmesser von 3 bis 6 cm auf. Die aufrechten,<br />
einfach oder bis zu dreifach verzweigten Stängel sind hohl. Im Gegensatz zu anderen Iris-Arten<br />
weisen die Blätter nicht die übliche breite Schwertform auf, sondern sind grasähnlich, nur bis 1<br />
cm breit und bis 80 cm lang.<br />
Die sibirische Schwertlilie besiedelt vor allem feuchte, sumpfige Au- und Waldwiesen,<br />
Niedermoore sowie Teichufer.<br />
Aufgrund von Trockenlegungen, Änderungen der Bewirtschaftung und vermehrtem<br />
Nährstoffeintrag ist sie in weiten Teilen Mitteleuropas als gefährdet eingestuft.<br />
Schon die frühen Hochkulturen schätzten die attraktiven Blütenpflanzen und ab dem frühen<br />
Mittelalter gehörten Schwertlilien zur Grundausstattung von Kloster- und Burggärten.<br />
Auch die Sibirische Schwertlilie war Ausgangspunkt für zahlreiche Gartenzüchtungen.<br />
Steckbrief<br />
Name: Sibirische Schwertliliel (Iris sibirica)<br />
Erscheinung: ausdauernd, 50 bis 120 cm hoch, horstbildend<br />
Blüte: Mai bis <strong>Juni</strong>, 1 bis 3 filigrane, blauviolette Blüten Standort: sumpfige Au-und Waldwiesen<br />
Verbreitung: im warmgemäßigten bis gemäßigten Europa und West-Sibirien<br />
Wald, Deine Natur, SDW<br />
Ausgerufen durch: Stiftung Naturschutz Hamburg und Stiftung Loki Schmidt<br />
14
Vogelkirsche<br />
Baum des Jahres <strong>2010</strong><br />
Die Vogelkirsche gehört botanisch zu den<br />
Rosengewächsen und kommt meist an<br />
Waldrändern und in der freien Landschaft vor. Sie<br />
fällt besonders auf im Frühjahr mit ihrer weißen<br />
Blütenpracht und im Herbst durch die leuchtend<br />
orange-rote Blattfärbung. Die Vogelkirsche als<br />
Frühblüher ist für Bienen, Hummeln und andere<br />
Insekten eine der wichtigsten Nektarquellen. Ihre<br />
Ansprüche an Nährstoffe und Feuchtigkeit sind<br />
sehr gering, ihre Hitze- und Trockenheitstoleranz<br />
recht hoch, so dass sie tendenziell vom<br />
Klimawandel profitieren wird. Vogelkirschen<br />
können im Wald bis 30 m hoch und maximal 150<br />
Jahre alt werden. Sie sind mit ihrer Herzwurzel<br />
recht standfest und gelten wegen ihrer gut zersetzbaren<br />
Streu als sehr bodenpfleglich.<br />
Die Vogelkirsche ist die Stammart aller kultivierten<br />
Süßkirschen. Die Wildform erkennt man an den<br />
schlankeren Kronen und den deutlich kleineren, „vogelschnabelgerechten" (1 cm dick) Früchten.<br />
Die Früchte werden auch von Marder, Fuchs, Dachs und Wildschwein gern aufgenommen und<br />
so die Samen (Kerne) verbreitet. Die Vogelkirsche gehört zu den Edellaubhölzern, ist sehr raschwüchsig<br />
und erreicht bereits mit 50 Jahren die Hiebsreife. Das mittelschwere, zähe Holz ist nicht<br />
wetterfest und zeigt einen dunkleren Kern (innen) und helleren Splint (außen). Es ist sehr gefragt<br />
und dient vor allem als Möbelholz sowie für wertvolle Furniere.<br />
Steckbrief<br />
Name: Vogelkirsche (Prunus avium)<br />
Alter: max. 150 Jahre<br />
Höhe: bis 30 m, im Freistand bis 20 m<br />
Rinde: graubraune, glänzende, glatte Ringelborke<br />
Blätter: bis zu 15 cm lang, elliptisch, doppelt gesägt, unterseits weich behaart, 3-5 cm langer Stiel<br />
mit 2-3 Nektardrüsen<br />
Blüte: April, Frühblüher, schneeweiß, fünfzählig Frucht: schwarzrote Steinfrüchte, im Juli reif<br />
Holz: rötlich mit dunklerem Kern, mittelschwer, nicht wetterfest<br />
Vorkommen: Waldränder, freie Landschaften<br />
Verbreitung:<br />
Zentraleuropa, meidet den<br />
Norden<br />
15<br />
Ausgerufen durch:<br />
Kuratorium „Baum des<br />
Jahres"
1000 Jahre Sallach, ein Kunstwerk entsteht!<br />
Ein Besuch in der Werkstatt des Bildhauers<br />
Alfred Kainz<br />
16
17<br />
Der Künstler bei der Arbeit!<br />
Vom Entwurf zum Kunstwerk:<br />
Erinnerung an die lange<br />
Geschichte eines Orts im<br />
<strong>Labertal</strong>
Generalleutnant Siegmund von Schacky, 1896 in Mallersdorf geboren.<br />
Ein Forschungsfreund wies mich darauf hin, dass Generalleutnant Baron Siegmund von Schacky auf<br />
Schönfeld, 1896 in Mallersdorf/Nby. geboren, 1956 in München gestorben, zu Ende des Zweiten<br />
Weltkrieges die 413. deutsche Infantriedivision befehligte. Sein Hauptquartier lag in<br />
Klingenthal/Sachsen im Erzgebirge . Seine Soldaten hatten auch das südwärts gelegene<br />
sudetendeutsche Falkenau und sein Umfeld zu verteidigen. Seine Truppen mussten sich am 6. Mai<br />
1945 dem 347. US-Infantrieregiment ergeben. Das schildert Tom Stafford in seinem Buch „The Mass<br />
Surrender od German Troops to the 347 th Infantry-Regiment” recht ausführlich.<br />
Siegmund (Michael Karl Georg) Freiherr von Schacky wurde nach standesamtlichem Eintrag in<br />
Mallersdorf am 6. Januar 1886 hier geboren. Seine Mutter Maria war eine geborene Baudrexler. Er<br />
verstarb am 28. November 1956 in München. Von Schacky wurde am 1. August 1941 zum<br />
Generalleutnant des Heeres ernannt.<br />
Sein Vater Siegmund lebte von 1850 bis 1913. Zur Zeit der Geburt von Siegmund jun. war er<br />
Bezirksamtsassessor in Mallersdorf und wohnte im Haus Nr. 8. 1905 wurde er nach München<br />
versetzt. Dort war er bis 1913 Bezirksoberamtmann des Bezirksamtes München-Land. Wegen seiner<br />
Verdienste wurde die Siegmund Schacky Straße in München-Moosach nach ihm benannt.<br />
Mit diesem Hinweis möchte ich Heimatforscher anregen, hier weiterzuforschen. Möglicherweise<br />
stammte die Mutter ja aus Pfaffenberg.<br />
Reinhold Erlbeck<br />
Terminvorschau der ArGe Naherholung bis Jahresende <strong>2010</strong><br />
a) 16.Mai <strong>2010</strong>: Radtour im Rahmen von „Bayerntour Natur“. Organisation Hermann Albertskirchinger;<br />
b) 19. Mai <strong>2010</strong>: Exkursion „Die Augustiner-Chorherren von Paring, ein alter Orden kehrt zurück“.<br />
Organisation Beiratsvorsitzender Dr. Hans Kirchinger;<br />
c) 5. <strong>Juni</strong> <strong>2010</strong>: Exkursion „Auf den Spuren von Frater Michel Sabbas“ nach Altheim und<br />
Obergraßlfing. Organisation Hildegard Hirsch<br />
d) 11. September <strong>2010</strong>: Seniorennachmittag in Hart. Organisation Gudrun Nixdorf.<br />
e) 18. bis 19. 9. <strong>2010</strong>: Gemeinsame Exkursion mit den Freunden im Böhmerwald (Kaitersberg usw.)<br />
Organisation Klaus Storm<br />
f) 15. Oktober <strong>2010</strong>: Vortrag mit Dr. K. Weigand aus München zum Thema „Das Denkmal zur Schlacht<br />
von Eggmühl und die Rolle von Pfarrer Josef Schnirle“.<br />
Organisation Alois Lederer<br />
g) November <strong>2010</strong>: Fahrt zum Jubiläum „1000 Jahre Goldsteig“<br />
h) Ende November <strong>2010</strong>: „Kirchen unserer Heimat“. Führungen mit Kreisheimatpfleger Michael<br />
Wellenhofer.<br />
Bitte beachten Sie jeweils die Pressehinweise!!<br />
18
Eine junge Mallersdorferin engagiert sich in Afrika<br />
von Gudrun Nixdorf<br />
Johanna Stadler, geboren am 27. Mai 1981, gut behütet aufgewachsen<br />
in einem von christlich-humanen Werten geprägten<br />
Elternhaus, erlernte nach ihrer Schulausbildung den Beruf einer<br />
Krankenschwester am damaligen Kreiskran-kenhaus - jetzt<br />
Kreisklinik – Mallersdorf.<br />
Johanna ist eine junge Frau, die nicht nur Ideale hat, sondern<br />
sie auch leben will. Motiviert wurde sie durch den Missionar<br />
Pater Heinrich Stummer, der 1996 die Pfarrgemeinde besuchte.<br />
Das begeisterte junge Mädchen trat in die hiesige Kolpingsfamilie<br />
ein und flog kurz darauf zum Weltjugendtag nach<br />
Toronto, danach zu einem Projekt nach Kenia. Anschließend<br />
ging sie für 12 Monate nach Südafrika. Dort arbeitete sie in<br />
einem Aids-Hospiz in Mandeni und kümmerte sich rührend um<br />
die Kranken - vor allem um die infizierten Kinder.<br />
Nach ihrer Rückkehr arbeitete sie dreieinhalb Jahre auf einer Palliativstation in<br />
Wiesbaden und bewies auch dort ihre auf innerer Berufung begründeten Stärke.<br />
Zwischendurch nahm sie in ihren Urlauben an einem Projekt auf den Philippinen teil.<br />
Seit September 2009 ist sie nun in Tansania, am Fuße des Kilimanjaro. Dort hilft sie<br />
beim Aufbau einer Palliativstation und macht „Außendienst“: Krankenpflege im<br />
Busch. Voraussichtlich bleibt sie im ganzen wieder zwölf Monate - bis September<br />
<strong>2010</strong>. Zwischendurch berichtet sie immer wieder in Rundschreiben an die Menschen,<br />
die sie – auch mit Spenden - unterstützen.<br />
In dem neuesten Rundbrief hat nun Johanna das Wort:<br />
Liebe Leser dieses Rundbriefes,<br />
mittlerweile bin ich schon 7 Monate hier in Tanzania, dem Land, das berühmt ist für<br />
Safaris, den Kilimanjaro und die Insel Sansibar.<br />
Die Leute, deren E-Mail-Adresse ich habe, sind relativ gut darüber informiert, was mit<br />
den Spendengeldern passiert ist, die ich von euch und Ihnen erhalten habe.<br />
Nachdem jetzt die beiden größten Projekte abgeschlossen sind bzw. vor dem<br />
Abschluss stehen, will ich es nicht versäumen, auch alle anderen über den Stand der<br />
Dinge aufs Laufende zu bringen.<br />
Am Ostersamstag machte ich mich<br />
zusammen mit der Koordinatorin des<br />
Palliativprojektes und der künftigen<br />
Besitzerin auf in einem 100km<br />
entfernten Ort, um eine Kuh zu<br />
besichtigen. Über Monate hatten wir<br />
manchmal mehr, manchmal weniger<br />
intensiv nach einem passenden Tier<br />
gesucht. Die 8-köpfige Familie, die<br />
unserer Hilfe bedarf, muss komplett<br />
von der 37-jährigen Mutter über<br />
Wasser gehalten werden, nachdem der<br />
Vater vor ca. 3 Jahren von einem<br />
19
Mangobaum gestürzt war und seitdem querschnittsgelähmt ist. Sie wohnen in einer<br />
Lehmhütte und haben kein regelmäßiges Einkommen. Die Frau kann sich nicht weit von<br />
zu Hause wegbewegen, da der Mann ständig Hilfestellung braucht. Natürlich hätte<br />
ich die Familie auch mit Essen usw. versorgen können, aber das Problem wäre<br />
dadurch nur verschoben, aber nicht aufgehoben. Wie kann man jemandem langfristig<br />
helfen? Ich denke, dass Hilfe zur Selbsthilfe in vielen Fällen der beste Weg ist. Wir haben<br />
letztendlich ein Tier für fast 550 Euro gekauft. Sicher hätte man ein billigeres Vieh<br />
erwerben können, aber wenn die Kuh keine Milch gibt und zu alt oder schwach ist, um<br />
Kälbchen zu gebären, dann wäre die Anschaffung rausgeschmissenes Geld gewesen.<br />
„Unsere" Kuh ist erstmals trächtig und zwar in der 38. Woche, die Mutter des Tieres gibt<br />
pro Tag 16 Liter Milch, der Vater ist Bulle in der staatlichen Besamungsanstalt. Als der<br />
Kauf besiegelt war, meinte die neue Besitzerin: „Ich bin zufrieden". Afrikaner drücken<br />
ihren Dank selten mit Worten aus.<br />
Das für eine weitere mittellose Familie<br />
errichtete Haus ist fertig. Es bestand die<br />
Gefahr, dass die Bewohner von ihrer alten<br />
Hütte in der nächsten Regenzeit (die<br />
mittlerweile eingesetzt hat) begraben<br />
werden. Die 3-köpfige Familie ist<br />
eingezogen, auch wenn der Boden<br />
derzeit noch aus Steinbrocken besteht.<br />
Ich habe in Auftrag gegeben, den Boden<br />
betonieren zu lassen, da sonst der<br />
Senior stürzen wird. Die alte Hütte ist<br />
mittlerweile schon teilweise<br />
zusammengebrochen. Es ist kein<br />
Luxushaus geworden, ganz und gar nicht. Das Haus ist nicht verputzt, es gibt weder<br />
Strom noch Wasser, keine Toilette und auch keine Küche. Hier geht es ums Überleben.<br />
Ca. 1300 Euro habe ich diesbezüglich investiert.<br />
Mit weiteren Spendengeldern (ca. 230 Euro) konnte ich einer 4-köpfigen jungen<br />
Familie helfen, ihren Kiosk wieder in Betrieb zu nehmen. Die beiden Eltern sind HIVpositiv,<br />
der Vater der Kinder ist leider nicht mehr imstande, das Bett zu verlassen.<br />
Trotz eines vorgenommenen Medikamentenwechsels gibt es für ihn kaum Hoffnung.<br />
Zumindest wird es der Frau, die gut auf die Behandlung anspricht, möglich sein, die beiden<br />
gesunden Kinder für die nächsten Jahre zu begleiten.<br />
Weitere (kleinere) Beträge habe ich für Krankenhausrechnungen ausgegeben, z. B für<br />
die Unterstützung eines mongoloiden Kindes, für ein Kind, das vom Baum gefallen ist, für<br />
eine Frau, die sich einen Kaiserschnitt nicht leisten kann und für eine Frau, die eine<br />
Biopsie bei Verdacht auf Brustkrebs braucht; manche Menschen fallen einfach durchs<br />
Raster.<br />
Eine Salbe für 6 Euro ist für die meisten Einheimischen eine Katastrophe, aber<br />
unendlich wirkungsvoll. Viele Dinge sind Kleinigkeiten, über die man sich bei uns keine<br />
Gedanken machen würde. Die Welt können wir alle nicht retten, aber wir können alle<br />
einen kleinen Beitrag leisten, dass es Einzelnen etwas besser geht. Ich selbst könnte<br />
wenig machen, ohne eure/Ihre Hilfe. Vielen Dank dafür!<br />
Herzliche Grüße, Johanna Stadler<br />
20
Johanna und ihre Schutzbefohlenen<br />
sind für jede noch so kleine Spende<br />
dankbar; die Spenden gehen direkt an<br />
sie und finden an Ort und Stelle ihre<br />
Verwendung. Erst kürzlich hat sie<br />
einem Säugling, der nackt auf einer<br />
Toilette gefunden worden war, das<br />
Leben gerettet, hat ihn gekleidet und<br />
aufgepäppelt und als die Mutter –<br />
Journalisten im Gefolge- auftauchte,<br />
um ihren „abgelegten“ Säugling wieder<br />
aufzunehmen, hat sich Johanna ohne<br />
den wahren Sachverhalt aufzuklären<br />
zurückgezogen. Dass der Säugling<br />
überlebt hatte, war ihr wichtiger als<br />
sich ins „Rampenlicht“ zu drängen.<br />
Johanna rät uns allen unsere Zeit zu<br />
nutzen für Menschen und Dinge , die<br />
uns am Herzen liegen. Sie schickt<br />
einige Gedanken des südamerikanischen<br />
Schriftstellers Paulo Coelho mit auf ihren und unseren Weg:<br />
Wir gehen dem Tod entgegen, ohne zu wissen, wann unsere Zeit gekommen ist.<br />
Deshalb sollten wir bewusst leben, für jede Minute dankbar sein, aber auch dem Tod,<br />
denn er bringt uns dazu, über die Bedeutung einer Entscheidung nachzudenken, ob<br />
wir sie nun treffen oder nicht.<br />
Wer Johanna – wenigstens finanziell – unterstützen will, kann das tun unter:<br />
Johanna Stadler<br />
„Hilfe für Tansania“<br />
Konto Nr.5061423 BLZ 743 500 00<br />
Sparkasse Mallersdorf<br />
Johanna mit ihren Eltern vor der Abreise nach Tansania<br />
21
Kirchen und Kapellen der Heimat<br />
Filialkirche St. Ägidius Weichs<br />
Das Dorf Weichs ist ein typisches niederbayerisches Haufendorf, das östlich des Bayerbachs<br />
als nördlichster Ort des Bachlertales terrassenförmig angelegt ist. Weithin sichtbar ist der<br />
Turm der barocken Filialkirche St. Ägidius. Die Kirche dürfte im 17. Jahrhundert erbaut worden<br />
sein. Damals hatte der Kirchturm noch die typische Zwiebelhaube. Die oberen Geschosse<br />
des Kirchturms wurden bei einem Dorfbrand am 23. April 1885 ein Raub der Flammen. Erst<br />
1892 wurde der stark beschädigte Turm<br />
wieder aufgebaut und mit einem neugotischen<br />
Spitzhelm versehen.<br />
Der gering eingezogene Chor hat eine<br />
Fensterachse und dreiseitigen Schluss.<br />
Kreuzgratgewölbe. Wandgliederung<br />
durch Pilaster mit Gebälk. – Schiff, mit<br />
einer Fensterachse, flach gedeckt. Eingang<br />
in der Westseite stichbogig. Fenster<br />
rundbogig; unter der Empore Ovalfenster.<br />
– Turm westlich vorgestellt.<br />
Untergeschoss – als Vorhalle dienend –<br />
ungegliedert; westlich und südlich<br />
stichbogige Eingänge. Oberbau neuromanisch.<br />
– Sakristei, zweigeschossig, südlich am Chor; 19. Jahrhundert. Hochaltar aus dem<br />
Anfang des 18. Jahrhunderts. Gerade und gedrehte Säulen. Gebälk. Aufzug zwischen<br />
Akanthusvoluten. Altarblatt: Der hl. Ägidius mit Hirschkuh und Westgotenkönig Wamba.<br />
22
Gemälde im Aufzug: Heilige, der ein Engel einen Palmwedel reicht. Seitenfiguren: Hl. Johannes<br />
Nepomuk und hl. Stephanus. Tabernakel gebaucht; seitlich der Nische Pilaster, in der<br />
unteren Hälfte volutenartig vorstoßend; Akanthus.<br />
Südlicher Seitenaltar um 1680. Zwei gedrehte Säulen. Gebälk. Mittelnische Maria mit Jesuskind;<br />
Seitenfiguren unter Baldachinvoluten: Hl. Blasius und hl. Leonhard; Figuren um 1500; überarbeitet;<br />
H. je 1.00 m. Aufzug zwischen Giebelstücken; Gemälde neu.<br />
Nördlicher Seitenaltar ähnlich und gleichzeitig dem<br />
vorigen. Gerade Säulen. Altarblatt: Verlobung der hl.<br />
Katharina. Gemälde im Aufzug: Hl. Familie. Seitenfiguren:<br />
Hl. Barbara und hl. Magdalena; diese 18.<br />
Jahrhundert. In der Nische der Nordwand des Schiffes<br />
Holzfigur Maria Immaculata um 1750.<br />
Kanzel Rokoko um 1778. Geschweifter Korpus. Mit<br />
drei kurvig gerahmten Reliefs der vier Evangelisten,<br />
Muschelwerkdekor. Es wird angenommen, dass die<br />
außerordentlich virtuos geschnitzten Basreliefs von<br />
dem Landshuter Bildhauer Christian W. Jorhan stammen.<br />
Schalldeckel mit Symbol des Hl. Geistes als<br />
Taube, den Grundriss des Korpus wiederholend.<br />
Orgel in historischer Rahmenbauweise<br />
von Orgelbau<br />
Aholming. Die neue Orgel<br />
mit vier Registern und Pedalanlage<br />
wurde Weihnachten<br />
2004 eingeweiht.<br />
2008 erschien das Buch „Die Geschichte der Gemeinde Weichs“ von Pfarrer Josef Schmaißer.<br />
Auf 286 Seiten wird die Geschichte des Ortes und jedes einzelnen Anwesens beschrieben.<br />
Das Buch ist im Rathaus Laberweinting erhältlich. Weitere Bilder und Informationen zur Kirche<br />
Weichs und zu anderen 750 Kirchen und Kapellen aus dem Altlandkreis Mallersdorf und<br />
angrenzenden Gebieten finden Sie auf der Internetseite der ArGe Naherholung unter<br />
www.labertal.com<br />
Jeden 2. Dienstag wird um 19 Uhr in Weichs die Heilige Messe gefeiert. Eine gute Gelegenheit<br />
für eine Kirchenbesichtigung. Feierliche Gottesdienste finden zum Kirchenpatrozinium<br />
im September und am 26. Dezember, dem Fest des Heiligen Stephanus statt. Quelle: Die Kunstdenkmäler<br />
von Bayern – Bezirksamt Mallersdorf 1936 von Joseph Maria Ritz - Richard Stadler<br />
23
St. Nepomuk heute<br />
Der heilige Nepomuk ist ein doppelter Patron<br />
für Bayern und Böhmen immer schon.<br />
Wenn man durch bayerische Kirchen und über<br />
Brücken geht,<br />
sein Bildnis zur Verehrung überall steht.<br />
Ist sein Martyrium bereits vor Jahrhunderten<br />
gescheh’n,<br />
wird seine Person heute wieder neu gesehn’n.<br />
Für alle, die aus dem böhmischen Land vertrieben<br />
ist er ein Stück Heimat geblieben,<br />
der sich in der Fremde sehr bewährt,<br />
weil er auch in Bayern wird verehrt,<br />
und er daher mit Bedacht<br />
sich zum Bindeglied zwischen Bayern und<br />
Böhmen macht.<br />
Der Geburtstagshund<br />
Neffen und Nichten gerne an ihre Tante denken,<br />
darum wollen sie ihr auch zum Geburtstag<br />
etwas Besonderes schenken.<br />
Eine große Schachtel wird hereingetragen,<br />
und man fängt an, ein Gedicht aufzusagen,<br />
und der Inhalt des Gedichtes besteht darin,<br />
dass man weiß, was in der Schachtel ist drin.<br />
Man tut damit der Geburtstagsrunde kund,<br />
in der Schachtel ist ein Hund.<br />
Es kribbelt in der Schachtel schon<br />
und Wasser dringt heraus auch schon.<br />
„Um Gottes Wuin“, da die Tante schreit,<br />
„mit so an Viech machts ihr mir koa Freid,<br />
wo i eich doch allaweil wieder sog,<br />
dass so a Hundsviech i net mog.“<br />
Man sagt zur Tante, sie soll ruhig jetzt sei<br />
und schau’n erst amal in die Schachtel nei.<br />
Was stellt sich raus, was drinnen ist?<br />
Ein Kuchen, der wie ein Hund geformt ist.<br />
Und in der Geburtstagsrund’n kann ma hör‘n:<br />
„Den hots bestimmt zum Fressen gern.“<br />
24
Warum Ostereier bunt sind<br />
Der Pauli ist ein kluges Kind,<br />
er erfasst eine Situation geschwind.<br />
Neulich die Rede über Ostereier war,<br />
aber warum die bunt sind, war nicht klar.<br />
Pauli bot gleich die Lösung an:<br />
„Damit man sie im Schnee besser sehen kann.“<br />
Imgö<br />
Die Hausfrau ruft ihren Hund frohen Mutes:<br />
„Imgö komm rein, kriegst was Gutes.“<br />
Doch der Hund tut, als ob er nichts hört,<br />
fühlt sich von Frauchen überhaupt nicht gestört.<br />
Die lockt weiter, jedoch abgekürzt schon,<br />
denn sie sagt nur noch „Imgö komm!“<br />
Was Imgö überhaupt nicht zum Gehorchen verführt.<br />
Das Frauchen jetzt schon etwas zorniger wird,<br />
und man von ihr nur noch ein scharfes „Imgö“ hört.<br />
Aber Imgö dies überhaupt nicht bewegt,<br />
er nur gemütlich die Pfoten von sich streckt.<br />
Aber jetzt ist Frauchen schon zorniger gestimmt,<br />
und ihre Stimme man schon lauter und schriller vernimmt<br />
„Hundsviech greislichs, schau dasst eina kimmst!“<br />
Das hat Imgö jetzt auch kapiert,<br />
und er langsam ins Haus hineinmarschiert.<br />
Moral: Man muss nur reden im richtigen Ton,<br />
dann kapiert der andere es schon.<br />
25<br />
Karl Lippert
ArGe Naherholung von Museum für Industriegeschichte sehr beeindruckt<br />
- Die Entwicklung des Industriestandortes Dingolfing – Die „Helden von Bern“ waren<br />
ebenfalls zu sehen –<br />
Auf Anregung von Beirat Alois Lederer unternahm eine über 20-köpfige Delegation der ArGe<br />
Naherholung am Sonntag, 21. März <strong>2010</strong>, eine Fahrt zum Museum für Industriegeschichte<br />
nach Dingolfing. Das ganze wurde nicht zuletzt zu einem bequem Ausflug dadurch, dass sich<br />
mit Peter Meier und Alois Raith zwei Mitglieder bereiterklärten, die Kleinbusse zu<br />
chauffieren.<br />
Das Museum für Industriegeschichte wurde am 8. November 2008 eröffnet, und zwar im<br />
historischen „Getreidekasten“ der Herzogsburg. Es zeigt auf rund 1000 Quadratmetern<br />
Ausstellungsfläche die industrieelle Entwicklung der Stadt Dingolfing und präsentiert<br />
beispielhaft Wirtschaft, Technik und Sozialgeschichte.<br />
Die ArGe-Interessenten bekamen an diesem Sonntagnachmittag eine organisierte Führung.<br />
Brigitte Sirtl verstand es blendend, die einzelnen Themenblöcke zu erläutern. Insgesamt<br />
waren dies „Aufbruch ins Industriezeitalter“, „Auf dem Weg in die neue Zeit“ und<br />
„Dingolfing mit BMW“. Die Industriegeschichte Dingolfings ist eindeutig sehr eng verknüpft<br />
mit den Firmen Glas und BMW.<br />
Wie wir „<strong>Labertal</strong>er“ erfuhren, sollte sich die Ansiedlung der Sämaschinenfabrik Glas u. Lohr<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts als sehr bedeutsam für Dingolfing erweisen. Aus dieser Fabrik<br />
ging später die Hans Glas GmbH hervor. Diese baute die damals äußerst begehrten Roller.<br />
Dazu gibt es eine nette Begebenheit, welche die Fußballfans in nostalgischer Erinnerung<br />
schwelgen ließ..<br />
Am 4. Juli 1954 wurde Deutschland mit einem 3:2<br />
Sieg gegen Ungarn in Bern Fußballweltmeister. Eine<br />
Sensation, die niemand erwartete. Die Deutschen<br />
bereiteten ihren Fußballhelden bei der Heimkehr<br />
einen triumphalen Empfang. Überall wo sie<br />
durchfuhren bzw. Station machten, wurden sie mit<br />
Beifallstürmen überschüttet. In den folgenden Tagen<br />
wurden sie auch von verschiedenen Firmen<br />
empfangen.<br />
Letzte Station, Sie ahnen es: Dingolfing. Von diesem<br />
Empfang konnten die Besucher der ArGe sogar einen<br />
mehrminütigen Film in schwarz-weiß ansehen.<br />
Die Firma Glas hatte am 30. Juli 1954 die elf<br />
Endspielteilnehmer und Bundestrainer Sepp<br />
Herberger eingeladen. Wie Rudi Michel in seinem<br />
Buch „Deutschland ist Weltmeister“ niederschrieb,<br />
trafen sich die Nationalspieler zunächst in Grünwald.<br />
Mit geschmückten Wägen und mit Polizeigeleit fuhr<br />
man nach Dingolfing, der „Goggostadt“. Dort wurde<br />
man empfangen von einer Musikkapelle und die<br />
Häuser waren wunderschön geschmückt. Die<br />
Menschen waren in fröhlicher Erwartung, schließlich<br />
stand ihr Ort dank des großen Besuchs für einen Tag<br />
im Mittelpunkt. Zwölf Goggomobil-Motorroller in Luxusausführung warteten auf ihre neuen<br />
Besitzer. Eine hübsche Sekretärin, so Rudi Michel in seinem Buch, fuhr mit Herberger an der<br />
Spitze, die Spieler hinterher. Sie steuerten entweder selbst (womit der eine oder andere leichte<br />
Probleme hatte) oder wurden im Sozius gefahren. Gute Fahrt wünschten der Bürgermeister,<br />
der Landrat und der <strong>Juni</strong>orchef der Firma Glas. Natürlich trugen sie sich auch in das Goldene<br />
26
Buch der Firma Glas ein. Noch heute kann man die Autogramme von Fritz Walter, Maxl<br />
Morlock, Helmut Rahn usw. sehen.<br />
Soweit der kleine Exkurs in die damals noch heile Fußballwelt mit ihrer wunderschönen<br />
Randnotiz in Dingolfing.<br />
Torwart Toni Turek Siegtorschütze Helmut Rahn (links)<br />
Die Glas GmbH stieg mit der Produktion des „Goggo“ nach dem Zweiten Weltkrieg auch in<br />
die Automobilindustrie ein. Das für eine vierköpfige Familie gedachte Goggomobil erlangte<br />
regelrecht Kultstatus. Es wurde von Glas 1955 zum Preis von 3000 DM angeboten. Dieses<br />
kleine Auto war ein ziemliches Raumwunder und wurde äußerst solide gebaut. In den<br />
folgenden Jahren wurde das Goggomobil immer wieder verbessert und geändert. Maximal<br />
hatte dieses Gefährt 20 PS. Durch den günstigen Preis und der modernen Technik war das<br />
Goggomobil allen anderen Kleinwagen überlegen. Auch mit verschiedenen Neuheiten<br />
verblüffte damals Glas die Fachwelt. Der „1304 TS“ mit seinen 85 PS wurde sogar als<br />
„Porsche des kleinen Mannes“ bezeichnet. Auch heute noch gibt es viele Goggofans. 1967<br />
war es, als die Glas Automobilwerke in Dingolfing von der BMW-AG übernommen wurden.<br />
Diese weitete das Werk in der Folge zu einem der größten Automobilproduktionsstätten in<br />
Deutschland aus. Nach und nach hatte BMW die Glas-Modelle aus der Produktion<br />
genommen. Der erste BMW aus der 5-er Reihe lief anfang der 70-er Jahre vom Band. Zum<br />
Jubiläum „40 Jahre BMW“ konnte BMW im Jahr 2007 die Produktion von sieben Millionen<br />
Fahrzeugen im Werk Dingolfing verkünden.<br />
Übrigens ging 2009 der Bayerische Museumspreis an das neue Industriemuseum Dingolfing.<br />
Die Verantwortlichen in Dingolfing freuten sich damals ganz besonders über diese Ehre.<br />
Immerhin hatten sich 130 andere bayerische Museen ebenfalls um diesen Preis beworben, der<br />
nur alle zwei Jahre von der Versicherungskammer Bayern an ein nichtstaatliches Museum<br />
verliehen wird und mit 20.000 Euro dotiert ist. Ziel der Auszeichnung ist es, die Kulturarbeit<br />
der bayerischen Museen zu würdigen und zu fördern.<br />
Die Versicherungskammer würdigte das Industriemuseum für sein Ideenreichtum, den<br />
höchsten museumstechnischen Standard sowie für das überzeugende Design.<br />
Übrigens: In unmittelbarer Nachbarschaft des Industriemuseums befindet sich die<br />
Herzogsburg. Diese stammt aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts und ist mit der reich<br />
gegliederten Fassade ein Blickfang in der Oberen Stadt. Die Herzogsburg beinhaltet das<br />
Stadtmuseum.<br />
Die beiden Museen in Dingolfing sind jeden Dienstag von 14 bis 20 Uhr, mittwochs und<br />
donnerstags von 14 bis 18 Uhr sowie Freitag, Samstag und an Sonn- und Feiertagen von 10<br />
27
is 18 Uhr geöffnet. Ein Besuch lohnt sich, wie die ArGe-Mitglieder übereinstimmend<br />
feststellten. Im angrenzenden Tingula ließ die Reisegruppe aus dem <strong>Labertal</strong> bei Kaffee und<br />
Kuchen den eindrucksvollen Nachmittag ausklingen. 1. Vorsitzender Klaus Storm dankte<br />
stellvertretend Beirat Lederer für die Organisation. Im nächsten Jahr will man ein weiteres<br />
Heimatmuseum besichtigen.<br />
28<br />
Einblicke in das abwechslungsreich gestaltete<br />
Museum
Hans Lohmeier � F.-S.-Lederer-Str. 16 � 84066 Mallersdorf-Pfaffenberg � Tel. 08772-8238<br />
Gesellschaftliches Engagement mit festen Wurzeln<br />
Eisweiherstammtisch Mallersdorf blickt auf eine lange Tradition zurück<br />
Mallersdorf-Pfaffenberg. (lo) Spricht man vom Eisweiher in Mallersdorf, dann kann dies<br />
unterschiedliche Bedeutung haben. Es ist der historische, namensgebende Ort, an dem die<br />
örtliche Klosterbrauerei das Eis für die Bierkeller erntete. Es ist aber auch die Freizeitanlage,<br />
zu der sich der Eisweiher in Mallersdorf längst entwickelt hat und sich über die Jahreszeiten<br />
mit Aktivitäten und Brauchtumsritualen stets großer Beliebtheit erfreut. Die Menschen, die<br />
hinter der Pflege der Gemeinschaft an diesem Ort stecken, wurden noch nicht genannt. Der<br />
Eisweiherstammtisch Mallersdorf zählt dazu und dies seit nahezu drei Jahrzehnten.<br />
In der aktiven Kolpingjugend der Pfarrei St. Johannes findet sich der Ursprung der<br />
Stammtischler. Es waren meist die Jahrgänge ’64 und ’65, unten ihnen auch Erwin Höflinger,<br />
die in einer Gründungs-versammlung im Jahre 1981 ihrer Freizeitgestaltung einen neuen<br />
Namen gaben. Diese Zusammenkunft fand am 2. August statt. Tags zuvor wurde mit einer<br />
großen Einweihungsfeier das neugestaltete Areal seiner Bestimmung übergeben. Der<br />
Mallersdorfer Otto Frey war damals mit der Initiator für die bürgernahe Nutzung des Geländes.<br />
Gemeinsam mit der ArGe Naherholung und mit den Anrainerfamilien gestaltete und pflegte<br />
man diesen Ort. Ein Idealismus, den die Eltern vorlebten und der auf die Kinder, von denen<br />
einige die Paten für die gepflanzten Bäume waren, schnell übersprang.<br />
Eisweiher 1981 Eisweiher c<br />
Diese kannten sich schon aus der Zeit im Mallersdorfer Klosterkindergarten. Erwin wählte<br />
man zum Präsidenten des EWM, Wolfgang Fischer und Edmund Haberl in die Vorstandschaft,<br />
Peter Fuchs kümmerte sich fortan um die Finanzen des neuen Jugendtreffs. Drei Jahre<br />
später waren es bereits 30 Mitglieder mehr, wie wir von Werner Rohrmaier erfahren durften.<br />
Der „Schmied“, wie er nach seines Vaters Berufung gern genannt wird, blättert in den<br />
Aufzeichnungen des damaligen Präsidenten, die dieser akribisch in einem Kalender aus dem<br />
Gründungsjahr vermerkte. Jede Woche war gefüllt mit gemeinsamen Unternehmungen und<br />
Teilnahmen an Veranstaltungen in und auch außerhalb des <strong>Labertal</strong>s. Die Basis bildete hierbei<br />
immer der Freitagsstammtisch beim Mansfeld Paul im Klosterbräustüberl. Den Einladungen<br />
zu den Sitzungen folgten damals auch die Mitglieder des Ettersdorfer Brucknratsch, kurz<br />
EBR genannt. Auch ein äußerst reger Kontakt mit der Kolpingjugend aus Ergoldsbach ist<br />
noch in bester Erinnerung. Der Unfalltod von Erwin Höflinger, den der Stammtisch entgegen<br />
seiner Jugend stets ihren „Opa“ nannte, traf die Gemeinschaft schwer. Sein Bruder Christian,<br />
29
der auch damals schon mit zum festen Kern gehörte, ist bis heute einer der Motoren geblieben.<br />
Der „Chris“ erzählt uns auch von einem kleinen Jahresbeitrag für Arbeiter und Schüler, den<br />
sein Bruder mit eingeführt hat. Heute ziert ein großes Sparschwein den Stammtisch, neben<br />
ihm findet sich ein eingebrochenes Holzbrückenmodell. Eine eigene Geschichte, erklärt uns<br />
der Inhaber einer Autowerkstätte. Sie führt zurück auf einen Zeltlageraufenthalt in Aufroth<br />
in der Gemeinde Kirchroth, bei dem nur das Zugfahrzeug das gegenüberliegende Ufer<br />
erreichte.<br />
Die Gesellschaftspflege miteinander und füreinander stand seit jeher im Mittelpunkt. Die<br />
Sonnwendfeier, die früher beim Bergfriedhof ihren festen Platz hatte, ist mittlerweile ebenso<br />
fest am Eisweiher verwurzelt, wie die Maibaumfeier, bei der in Verbundenheit die Kolpingfamilie<br />
unterstützt wird. Mit manchem Augenzwinkern erinnert man sich auch gern an das Aufstellen<br />
der Schandbäume in der Hofmark. In letzterer ist der Eisweiherstammtisch seit Einführung<br />
des Brunnenfestes nicht mehr wegzudenken. Mit viel zeitlichem und finanziellem Aufwand<br />
hält man hier ein Angebot für die Jüngsten vor, das längst auch außerhalb des Brunnenfestes,<br />
bei schulischen und vereinsinternen Veranstaltungen gern gebucht wird. Die Frauen, bei<br />
denen Doris Wölfl und Silvia Höflinger die Fäden in der Hand haben, runden beim Brunnenfest<br />
mit einem eigenen Kaffee- und Bücherstand das ehrenamtliche Engagement ab. Gerade die<br />
Winterzeit am Mallersdorfer Freizeitareal Eisweiher stützt sich auf das unentgeltliche Wirken<br />
des Vereins. Hierbei sorgt man seit vielen Jahren mit händischem Schneeräumen für eine<br />
optimale Eisfläche. Seit dem vergangenen Winter wird dies mit einer Schneefräse ergänzt,<br />
die auch durch die finanzielle Unterstützung der ArGe Naherholung angeschafft werden<br />
konnte.<br />
Eisweiher d Eisweiher e<br />
Es wird deutlich, dass die jungen Leute von damals heute ihren eigenen Kindern den von<br />
den Eltern und Großeltern vererbten Gesellschaftssinn mitgeben. Der Nachwuchs ist stets<br />
tatkräftig mit dabei. Auch bei den beliebten Zeltlagern, in denen die Stammtischgemeinschaft<br />
ihre Wurzeln fand. Hierfür wählt man seit vielen Jahren in fester Verbundenheit das<br />
Naherholungszentrum am Hart. In diesen Wurzeln ist auch das Gebet verankert, dass man<br />
im Feldgottesdienst mit Assistent Josef Singer vom Kloster Mallersdorf fest an den<br />
Zeltlagerwochenenden plant. Dies ist primär den Männern und deren Kindern vorbehalten,<br />
die Frauen haben ein freies Wochenende, ihnen ist nur ein einmaliger Besuch zum Gottesdienst<br />
und Kaffee gestattet.<br />
30
Auch bei den Stammtischen gehen die Frauen ihren eigenen Weg und die Männer den zum<br />
wöchentlichen Stammtisch. Viele Jahre war man hier zu Gast bei Silvana in ihrer Hofmarkschen<br />
Pizzeria. Entsprechend den jahreszeitlichen Bedingungen zieht man das Eisstockschießen<br />
am namensgebenden Weiher oder einen Lagerfeuerabend an der Wasserreserve über den<br />
Dächern von Mallersdorf vor. Das gesellschaftspolitische Leben in der Marktgemeinde und<br />
die Politik an sich sind die Favoriten im offenen Dialog. Besonders die Mittwoche nach<br />
Wahlsonntagen decken schonungslos die Gesinnung jedes einzelnen auf, der so weit rechts<br />
steht, dass er schon fast wieder links ankommt, nach Zitat von Stammtischler Armin „Willi“<br />
Meyer. Diese Gesinnung liegt auf der Hand, so Alexander „Al“ Ganser auf die Frage nach den<br />
Zugangsvoraussetzungen für die Mitglieder. Handwerker, Beamte, Landwirte, Ingenieure<br />
und Promovierte sitzen hier an einem Tisch. Integration sei oberstes Gebot, führt er weiter<br />
fort, dies gelte auch für die zugereisten und willkommenen Sauerländer und Franken, die<br />
gern dabei sind unter den derzeit mehr als 20 allein männlichen Mitgliedern.<br />
Auch Ihnen wurde in die Wiege gelegt, was das Leben so lebenswert machen kann.<br />
Miteinander und füreinander die Gesellschaft am Heimat- und Wohnort mitgestalten. Dies<br />
funktioniert nicht als Egoist, sondern im Zeichen seiner eigenen und der großen Familie um<br />
den Eisweiherstammtisch von Mallersdorf.<br />
Eisweiher f<br />
Fotos:<br />
Eisweiher 1981: Zeltlager in der Gemeinde Kirchroth<br />
im Jahre 1981<br />
Eisweiher c: Auch im Sommer 2009: Feldmesse mit<br />
Assistent Josef Singer<br />
Eisweiher d: Zeit für eine Brotzeit nach getaner Arbeit<br />
Eisweiher e: Aktiv am Brunnenfest<br />
Eisweiher f: Ehrenamtliches Engagement für die<br />
Wintersportler am Eisweiher<br />
31
Otto Holzer<br />
Auf dem Weg zur Mittelschule<br />
Aus den Hauptschulen im <strong>Labertal</strong> werden Mittelschulen<br />
Das Konzept der Mittelschule, mit dem viele Hauptschulen in Bayern zum Schuljahr<br />
<strong>2010</strong>/11 starten werden, ist für Außenstehende nichts gravierend Neues. Auch bisher<br />
kooperierten Nachbarschulen schon miteinander, z. B. in den M-Zügen und in den<br />
wahlpraktischen Fächern. Der neue Schulverbund erstreckt sich nun über ein<br />
größeres Gebiet, trotzdem braucht niemand in den beteiligten Kommunen<br />
befürchten, dass ein Schultourismus anläuft. Dem Schulverbund im <strong>Labertal</strong> gehören<br />
die bisherigen Hauptschulen Mallersdorf-Pfaffenberg, Geiselhöring, Rain und<br />
Leiblfing an.<br />
Im kommenden Schuljahr werden innerhalb dieses Schulverbundes ca. 470<br />
Schülerinnen und Schüler, die bisher die Hauptschulen besuchten, in 23 Klassen<br />
unterrichtet. Diese Schulverbünde wurden auch notwendig, da aufgrund der<br />
demographischen Entwicklung die Schülerzahlen stetig sinken. Die Hauptschulen,<br />
die sich zu einem Schulverbund zusammenschließen, bleiben als eigenständige<br />
Schulen mit eigener Schulleitung so lange erhalten, wie noch eine Jahrgangsstufe<br />
am Ort gebildet werden kann. In den bisherigen Wahlpflichtfächern ändern sich nicht<br />
nur die Bezeichnungen, sondern auch die Inhalte, die noch mehr der Berufspraxis<br />
angepasst werden. Aus GtB ( Gewerblich-technischer Bereich) wird das Fach<br />
Technik, HsB (Hauswirtschaftlich-sozialer Bereich) wird zu Soziales und KtB<br />
(Kaufmännisch-bürotechnischer Bereich) wird zum Fach Wirtschaft.<br />
Es wird nicht automatisch jede Hauptschule zur Mittelschule. Es gibt Vorgaben, die<br />
erfüllt werden müssen. Es müssen im Schulverbund alle drei berufsorientierenden<br />
Zweige Technik, Wirtschaft und Soziales angeboten werden. Dazu ist ein<br />
Ganztagesangebot ( in Geiselhöring) und ein M-Zug ( in Rain bzw. Geiselhöring) an<br />
mindestens einer der Verbundsschulen nötig. Zusätzlich unterhält die Mittelschule<br />
Kooperationen zur Berufsschule, der regionalen Wirtschaft und der Agentur für Arbeit<br />
( was bisher schon an allen Verbandsschulen der Fall war.) Weiter ausgebaut soll die<br />
individuelle bzw. modulare Förderung der Schüler werden. Beibehalten wird der<br />
Unterricht im Klassenverband bzw. das Klassenlehrersystem.<br />
Die neue Mittelschule basiert auf drei Säulen:<br />
a) Stark für den Beruf: Ein wichtiger Baustein ist dabei die vertiefte<br />
Berufsorientierung. Der praktische Unterrichtsansatz sieht dabei<br />
Betriebserkundungen, Übungsfirmen und Betriebspraktikas vor. Die<br />
berufsorientierenden Fächer Technik, Wirtschaft und Soziales entsprechen<br />
nun den Berufsfeldern der Berufsschule. Mit dieser wird in Zukunft die<br />
Zusammenarbeit noch intensiviert. Auch eine lokale Vernetzung mit der<br />
Wirtschaft unter Einsatz von Wirtschaftsexperten kommt der Berufsfindung der<br />
Schüler zugute. In enger Kooperation mit der Arbeitsagentur wird die<br />
erweiterte vertiefte Berufsorientierung fortgesetzt.<br />
b) Stark im Wissen: Dieser Baustein beinhaltet das Angebot begabungsgerechter<br />
Abschlüsse und eine individuelle Förderung ab der 5. Jahrgansstufe an jedem<br />
Schulstandort, d.h. Schüler können die Mittelschule mit verschiedenen<br />
Abschlüssen verlassen, u.a. auf Basisniveau, Regelniveau und Mittlerer-Reife-<br />
Niveau. Damit können sie u.a. direkt an die berufliche Oberschule wechseln.<br />
32
c) Stark als Person: Ein wesentlicher Bestandteil dieser Mittelschule ist das<br />
Klassenlehrerprinzip. Dabei soll die Selbst- und Sozialkompetenz gesichert<br />
werden, u.a. durch Patenschaften von ehrenamtlichen Personen. Die<br />
Integration von Schülern mit Immigrationshintergrund soll gefördert werden.<br />
Das Förderprogramm „Jugendsozialarbeit an Schulen“ soll an allen Schulen<br />
angeboten werden. Auch die offene und gebundene Ganztagsschule soll<br />
weiter ausgebaut werden.<br />
Der Schulamtsbezirk Straubing-Bogen und Stadt Straubing war mit der Erste in<br />
Bayern, der sich der Thematik Mittelschule annahm und diese verwirklicht hat. Es<br />
sind von Seiten des Schulamtes, der Kommunen und der Schulen alle Vorarbeiten<br />
geleistet, um im ganzen Landkreis im kommenden Schuljahr die Mittelschule<br />
genehmigt zu bekommen. Eltern müssen nun nicht befürchten, dass ihre Kinder<br />
extrem weit fahren müssen. Für alle Schulen des Verbundes, z. B. Mallersdorf-<br />
Pfaffenberg und Geiselhöring , ändert sich an der Klassenanzahl nichts. Es werden<br />
alle Klassen weiterhin am bisherigen Schulstandort unterrichtet, wenn die<br />
notwendige Schülerzahl dafür vorhanden ist. Nur in den praktischen Fächern<br />
Technik, Wirtschaft und Soziales kann es in der 8. bzw. 9. Jahrgangsstufe notwendig<br />
werden, dass diese Gruppe an einem Tag in der Woche an den Nachbarschulort<br />
fahren muss, wenn die notwendige Schülermindestzahl für das Fach nicht erreicht<br />
wird. Diese Fahrten wären aber auch notwendig geworden, wenn es nicht zu den<br />
Schulverbünden gekommen wäre. Die Mittelschule ist eine Chance für Alle.<br />
Die Volksschule St. Martin in Mallersdorf-Pfaffenberg<br />
33
Buntes Allerlei<br />
von Gudrun Nixdorf<br />
Aus: Bayerisch auf Deutsch von Prof.Dr.Ludwig Merkle<br />
Bloda: „Blodan“, mit sehr offenem „o“ , sind Blasen, die man sich duch langes Gehen an den<br />
Fersen und durch harte Arbeit an den Händen holt. Schriftdeutsch heißen sie „Blattern“-<br />
worunter man heute allerdings etwas anderes versteht. Der bairische Gebrauch entspricht dem<br />
Mittelhochdeutschen: „blatere“ hieß nebst der Pocke auch die schlichte Wasserblase.<br />
Blunzn: das ist ursprünglich eine Schweinsblase, dann eine Blutwurst und schließlich, weil der<br />
Vergleich nahe liegt, eine dicke Frau. Das mittelhochdeutsche Wort „blunsen“=<br />
„aufblähen“liegt der „Blunzn“ zugrunde<br />
dabräsln: Das „Bräsal“ ist ein Krümel, ein Brosame, aus dem<br />
germanischen Stamm „brusjan“ = „ zerquetschen“. Wenn es einen<br />
„dabräslt“ wird man – vom Schicksal beispielsweise – zermalmt.<br />
Fletz: der Hausflur. Der hieß mittelhochdeutsch „vletze“ und das<br />
kommt von althochdeutsch „flaz“ = eben, flach her und bedeutet<br />
weiter nichts als „geglätteter Boden.“<br />
Flietscherl: Ein „Flietscherl“ ist ein Flittchen und hat seinen Namen von Wörtern<br />
wie mittelhochdeutsch “vlittern“ = „ flüstern, kichern“, althochdeutsch und<br />
frühneuhochdeutsch „flitarezzen und „flittern“ = „liebkosen“ (woher die<br />
Flitterwochen kommen) und vom „Flitter“ (= „billiger Tand“), mit dem sich das<br />
Flietscherl oder die Flietschn schmückt.<br />
Verschiedenes aus dem Tageskalender:<br />
Umwelt – Tipp: Kaffeesatz und Teeblätter<br />
Kaffeesatz samt Filter und auch Teefilter eignen sich hervorragend zum Kompostieren. Dieser<br />
Tipp gilt besonders für Großraumbüros, in denen die Kaffeemaschine pausenlos brodelt.<br />
Gärtnereien und auch Hobbygärtner sind dankbare Abnehmer des wertvollen Biomülls.<br />
Spruch:<br />
Übermäßiges Essen und Trinken tötet mehr Menschen als das Schwert.<br />
Sir William Osler<br />
Gedicht:<br />
Ja, wenn die Welt gescheiter wär,<br />
dann gings dem Teufel schlecht:<br />
Die Dummheit ist von alters her<br />
der Bosheit Henkersknecht<br />
Ludwig Fulda ( 1862 –1939 )<br />
34
Alte Hausmittel aus der Natur- und Volksheilkunde<br />
35<br />
www.lustaufunkraut.de<br />
Löwenzahnblütenlikör:<br />
300 g weißer Kandiszucker, 2 Zitronen, 250 ml Wasser,<br />
150 g Löwenzahnblüten ohne den grünen Kelch, 1,5 Liter<br />
Schnaps (z.B. Korn)<br />
Löwenzahnblüten in ein Gefäß geben, das Wasser mit<br />
dem vorher darin aufgelösten Zucker darüber gießen.<br />
Saft und die Schale von den 2 Zitronen hinzu geben.<br />
Diese Mischung eine Woche stehen lassen, dabei die Flasche täglich schütteln. Dann<br />
die Flüssigkeit abseihen und den Schnaps dazugeben. Fertig!<br />
Löwenzahnstängel:<br />
Löwenzahnstängel, sind nicht giftig - auch wenn es früher schon die Eltern ihren<br />
Kindern verboten haben - für Erwachsene sind die Röhrchen (nicht mehr als etwa 5-7<br />
am Tag z.B. auf dem Butterbrot oder im Salat) ungefährlich. Je früher im Jahr<br />
gesammelt um so weniger bitter sind sie. Sie wirken gegen Gallenbeschwerden und<br />
kleine Gallensteine. Konservierung ist möglich durch Tiefkühlung – kleingeschnitten<br />
in einem verschlossenen Marmeladenglas.<br />
Fichtennadelspitzenbad gegen Muskelkater:<br />
Das ätherische Öl in den Nadeln wirkt auch als Mittel<br />
gegen Verspannungen und rheumatische<br />
Beschwerden. 500g Fichtennadelspitzen (Maiwuchs)<br />
in 2 l Wasser ungefähr 10 Minuten kochen und zum<br />
Badewasser geben. Das Bad wirkt wohltuend und<br />
fördert die Durchblutung.<br />
„Fichtennadelsaft“ ist ein gutes, schleimlösendes Hustenmittel.<br />
In ein Glas werden jeweils eine Schicht junge Fichtentriebe und eine Schicht Zucker<br />
abwechselnd dicht eingebracht, bis es gefüllt ist. An ein sonniges Fenster gestellt, ist<br />
der Hustensaft fertig, wenn sich alles zersetzt hat. Dann durch ein Leinentuch filtern.<br />
Hustenstopp aus Radi ist ebenfalls ein altes Hustenmittel. Von einem schwarzen<br />
Rettich die Kappe abschneiden, aushöhlen und ein kleines Loch in den Boden<br />
stechen. Das Ausgehöhlte wird klein geschnipselt und mit dem Kandis (etwa 1:1) in<br />
den Rettich gefüllt und solange stehen gelassen, bis sich ein Sirup absetzt, der ein<br />
natürlich wirkendes, darmverträgliches Antibiotikum enthält.<br />
Von einer Brennnesseleinreibung bei Konzentrations- und Gedächtnisschwäche<br />
schreibt Hildegard von Bingen vor etwa 900 Jahren: „...und ein Mensch, der gegen<br />
seinen Willen vergesslich ist, der zerstoße die Brennnesseln zu Saft und füge etwas<br />
Olivenöl hinzu, und wenn er schlafen geht, salbe er damit seine Brust und die<br />
Schläfen, und dies tue er oft …die Vergesslichkeit in ihm wird gemindert werden..."<br />
Brennnesselhaarwasser: 250 g zerhackte Wurzeln in einem<br />
Liter Wasser und einem halben Liter Weinessig ca. eine halbe<br />
Stunde kochen. Mit diesem Haarwasser einmal wöchentlich den<br />
Haarboden massieren.<br />
von Angela Marmor
von Angela Marmor<br />
www.lustaufunkraut.de<br />
Hagebuttentee schützt bei<br />
Erkältungsgefahr! Wie auch die anderen<br />
wilden Herbstfrüchte enthält sie viel Vitamin C.<br />
1 Esslöffel frische oder getrocknete Hagebutten in 1/2 Liter<br />
kaltem Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen,<br />
abseihen, warm trinken.<br />
Auch Holunderbeerensaft ist eine natürliche tägliche Vitamin<br />
C-Quelle und enthält außerdem noch viele B-Vitamine,<br />
Anthozyane (das sind Radikale fangende Pflanzenfarbstoffe)<br />
und Mineralstoffe. Ein richtiges Powerpaket, das die Abwehrkräfte<br />
des Körpers stärkt. Wenn die Erkältung sich schon mit<br />
den ersten Anzeichen bemerkbar macht, trinkt man Holundersaft<br />
abends so heiß wie möglich (z.B. auch mit<br />
Glühweingewürzen) und geht anschließend direkt ins Bett.<br />
Ein Erkältungsbad mit Thymian wirkt zum Tagesabschluss<br />
wohltuend wärmend. Thymian sorgt mit seinen ätherischen Ölen, die<br />
Atemwege und Lunge reinigen schnell für einen klaren Kopf und wirkt<br />
gegen Bakterien und Viren.<br />
Danach geht’s am besten gleich ins warme Bett zum ausgiebigen<br />
Ruhen, so entfaltet sich die Wirkung am besten. Eine alte Weisheit<br />
der Volksmedizin sagt: „Die nächste Grippe kommt bestimmt, doch<br />
nicht zu dem, der Thymian nimmt.“<br />
Schlehenblütentee - ein belebender Frühlingsgruß<br />
Einfach eine kleine Hand voll zart nach Marzipan duftender<br />
Blüten in 1 Liter Wasser streuen, das nach dem Kochen etwas<br />
abgekühlt hat; es sollte nicht heißer als etwa 70° Grad C sein,<br />
sonst werden die Wirkstoffe in den Blüten zerstört. Auf die<br />
Teekanne einen Deckel legen (sonst verflüchtigen sich die<br />
Wirkstoffe ebenfalls) und die Blüten zugedeckt einfach<br />
schwimmen lassen. Man braucht sie nicht abzugießen!<br />
Täglich 2 bis 3 Tassen solange die Schlehen blühen als<br />
Frühjahrs-Kur zur Blutreinigung, bei Hautkrankheiten, Gicht<br />
und rheumatischen Beschwerden. Man kann frische oder<br />
getrocknete Blüten (auch aus der Apotheke) für den Teeaufguss verwenden.<br />
Rosskastanientinktur<br />
Ein Einreibemittel bei Krampfadern und Venenproblemen,<br />
das man selbst einfach herstellen kann. Rosskastanien<br />
sammeln und mindestens 38%igen Alkohol, z.B. als Korn<br />
oder aus der Apotheke besorgen. Die Kastanien säubern und<br />
in grobe Stücke zerschneiden. In ein Schraubdeckelglas<br />
geben, mit Alkohol übergießen, so dass alle Kastanien<br />
bedeckt sind. 3 Wochen auf der hellen Fensterbank stehen<br />
lassen, gelegentlich schütteln, abfiltrieren und in einer<br />
dunklen Flasche aufbewahren. Die Tinktur ist so bis zur<br />
nächsten Kastanienernte gut haltbar.<br />
36
Stadtmarketing Bernhard Krempl<br />
Längst ist Stadt-Marketing keine Modeerscheinung mehr, sondern nimmt als<br />
Schnittstelle von Institutionen der politischen Verantwortung, des Wissens und<br />
der privatwirtschaftlichen Interessen eine Schlüsselfunktion in der Entwicklung<br />
von Städten und Kommunen ein. Im Stadtmarketing sind die unterschiedlichsten<br />
Gruppen unter einem Dach vereint. Die Besonderheit liegt in der<br />
Zusammenarbeit der verschiedenen Gruppierungen in unserer Stadt, so 1.<br />
Bürgermeister Bernhard Krempl.<br />
In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für Kommunen und<br />
Regionen erheblich gewandelt. Hintergrund bilden Prozesse der Europäisierung<br />
und Globalisierung von politischen und wirtschaftlichen Handlungsfeldern.<br />
Grundlegende Veränderungen innerhalb unserer Gesellschaft wie beispielsweise<br />
der Demographische Wandel, das Internet, die Mobilität oder die veränderte<br />
Bedeutung von Standortfaktoren erfordern Umdenken, neue Strategien,<br />
Handlungsweisen und neue Instrumente.<br />
Stadtmarketing kann hierzu einen zentralen Beitrag leisten. Es reicht nicht mehr<br />
aus, Städte und Regionen nach bisherigen Mustern zu lenken und zu verwalten.<br />
Es gilt, gesellschaftliche und wirtschaftliche, als auch regionale und globale<br />
Entwicklungen rechtzeitig zu erkennen, zu werten und dann mit Hilfe von<br />
wirksamen Maßnahmen zukunftsweisende Entwicklungen anzustoßen.<br />
Das haben viele Kommunen erkannt und ein wirksames Stadtmarketing<br />
eingeführt. Dabei ist Marketing für Städte und Kommunen mehr als Werbung,<br />
mehr als Eventklamauk und mehr als Verkauf.<br />
Stadtmarketing ist vor allem Verbesserung und Steigerung der Attraktivität einer<br />
Stadt, daher ist ein Ausrichten auf die sich verändernden Bedürfnisse der<br />
verschiedenen Anspruchsgruppen, wie Bürger, Investoren usw. wichtig.<br />
Mit diesem Ziel vor Augen muss Geiselhöring für sich ein genaues und scharfes<br />
Profil entwickeln, betonte Krempl. Will man erfolgreich sein, und dies gilt für<br />
Kommunen unabhängig von der Größe ihrer Einwohnerzahl, muss man sich als<br />
klare Marke (Produkt) etablieren können.<br />
37
Hier sind wir bei einem wichtigen Aspekt in der Positionierung von Städten. In<br />
der Gegenwart lässt sich zunehmend ein Wandel vom Standort zum<br />
Kommunikationswettbewerb beobachten. Nicht mehr nur der stärkste Standort,<br />
sondern die beste Kommunikation bzw. Darstellung eines Standortes erreicht<br />
Wettbewerbsvorteile.<br />
Die Menschen sind überlastet von Informationen und sehr häufig nicht mehr<br />
zugänglich. Möchte ich interessante Zielgruppen erreichen, benötige ich<br />
besondere und vor allem authentische Ideen, welche der Identität des eigenen<br />
Standortes entsprechen.<br />
Ziel des Stadtmarketings in Geiselhöring muss sein:<br />
Steigerung des Bekanntheitsgrades<br />
Steigerung der Kundenfrequenz und der Kaufbindung<br />
Stärkung des Einzelhandels und des Handwerkes<br />
38<br />
Was brauchen wir:<br />
Hohes ehrenamtliches Engagement,<br />
gute Zusammenarbeit zwischen<br />
Wirtschaft, Institutionen, Vereinen<br />
und Politik, Bündelung der Kräfte,<br />
Bildung von lokalen Netzwerken.<br />
Stadtmarketing basiert auf der<br />
Philosophie der<br />
Kundenorientierung. Es dient der<br />
nachhaltigen Sicherung und Steigerung der Lebensqualität der Bürger und der<br />
besseren Attraktivität für unsere Stadt.<br />
Attraktivität braucht Aktivität so Bernhard Krempl.<br />
Dies sollte in Geiselhöring durch einen neuen Zusammenschluss erreicht<br />
werden, in den man sämtliche Strukturen der Stadt mit ein bindet, bündelt und<br />
so gemeinsame Ziele verfolgt.<br />
Stadtmarketing Geiselhöring e.V. sollte auch ein Instrumentarium zur besseren<br />
Koordination und Kooperation werden.<br />
„Die Zeiten verändern sich und eine Anpassung an die Bedürfnisse ist<br />
kontinuierlich nötig. Die Lebensqualität aller Bürgerinnen und Bürger steht<br />
dabei in jeder Altersgruppe im Mittelpunkt, wiederholte Krempl. Aus dem
neuen Verein sollen wichtige Impulse kommen, positive Entwicklungen<br />
eingeleitet, sowie langfristige Perspektiven eröffnet und neue Projekte<br />
angestoßen werden. Daher benötigt man eine dauerhafte Kooperation zwischen<br />
Stadt, Bürgern, Wirtschaft, Vereinen und den Institutionen. Bisherige<br />
zersplitterte Interessengruppen sollen im Stadtmarketing unter einem Dach<br />
zusammen arbeiten und miteinander gute Ergebnisse für unsere Lebensqualität<br />
in unserer schönen Stadt erreichen“, so Bürgermeister Bernhard Krempl.<br />
Synergieeffekte für alle Beteiligten sind ganz sicher die Folge einer<br />
konstruktiven Zusammenarbeit in einem Zusammenschluss, wie er geplant<br />
wurde.<br />
Ein Verein wird gegründet<br />
Die Gründungsversammlung des<br />
neuen Vereins fand am Dienstag,<br />
den 16. März um 19.30 Uhr im<br />
Gasthof Wild statt. Zum 1. Vorstand<br />
wurde Bernhard Krempl gewählt. Er<br />
wird von zwei gleichberechtigten<br />
Stellvertretern, Kurt Platschek und<br />
Christine Reitinger, unterstützt. Die<br />
Aufgabe der Geschäftsleitung<br />
übernahm Barbara Glöbl von der<br />
Stadtverwaltung. Das Amt des Kassiers übt Monika Hoffmann aus. Im Konzept<br />
des Vereins sind 4 Bereiche vorgesehen, welche die Schwerpunkte<br />
Gastronomie, Handel und Dienstleistung, Vereine und Kultur sowie<br />
Unternehmer der Region haben. Aus jedem Bereich werden Stellvertreter in die<br />
Vorstandschaft bestimmt. Ein Beirat aus Personen verschiedener Branchen und<br />
Institutionen soll beratend tätig sein und Hilfestellung geben.<br />
Attraktivität braucht Aktivität und dies will man in einer lebendigen Stadt<br />
wie Geiselhöring umsetzen. „Der Marketing-Verein ist unsere künftige<br />
Plattform und eine große Chance für die Weiterentwicklung und das Wachstum<br />
in unserer Stadt“, so Krempl. Ein Fehlschlag würde für Geiselhöring Stagnation<br />
oder sogar Rückschritt bedeuten.<br />
Die Formalitäten zur Vereinsgründung sind mittlerweile erledigt. Die<br />
Vorstandschaft traf sich bereits zur ersten Sitzung, um vielerlei Aktionen und<br />
Veranstaltungen zu besprechen. Fast alle Bereichsversammlungen fanden schon<br />
statt und es füllte sich ein großer Ideenpool, aus dem der Marketingverein<br />
schöpfen kann.<br />
Viele interessante Themen wurden aufgegriffen, die man nach und nach<br />
verfolgen und verwirklichen will.<br />
39
Veranstaltungen und Aktionen<br />
Aktionen wie Stadtführungen im Modulsystem, die in Kürze anlaufen, eine<br />
Aktion fußgänger- und<br />
fahrradfreundliche Stadt, Blühendes<br />
Geiselhöring 2011,<br />
Wanderausstellungen und die<br />
Intensivierung des sanften<br />
Ökotourismus sind bei weitem nicht<br />
alle Vorhaben, die gemeinsam<br />
angegangen werden.<br />
Veranstaltungen wie eine Schmankerlnacht, in der der gesamte Stadtplatz mit<br />
einer Tischreihe bestückt wird und die Gäste bewirtet werden oder die<br />
Lichternacht (11.09.<strong>2010</strong>), die bereits 2009 großen Anklang fand und heuer<br />
noch schöner werden wird, wurden bereits festgelegt. Das Statt-Theater<br />
(08.10.<strong>2010</strong>) aus Regensburg macht Station und der heimelige Christkindlmarkt<br />
(04./05.12.<strong>2010</strong>) mit dem Handwerkermarkt im Bürgerhaus wird das Jahr<br />
abschließen. Gleich im neuen Jahr ist eine Rauhnacht (05.01.2011) geplant,<br />
Frühjahrs- und Herbstmärkte sowie das Bürgerfest (03. Juli 2011) werden<br />
nächstes Jahr wieder mit auf dem Jahresprogramm stehen. Stadtmarketing<br />
Geiselhöring soll eine Internet-Plattform bekommen und so durch eine gute<br />
Vernetzung alle Informationen und wichtigen Veranstaltungen transportieren<br />
können.<br />
Ein weiteres Ziel ist die regionale Kooperation. Sobald der Marketingverein auf<br />
sicheren Beinen steht, soll eine Vernetzung im <strong>Labertal</strong> und darüber hinaus<br />
erfolgen, welche der Bereich „Unternehmer der Region“ forcieren wird.<br />
Ziel ist es, Geiselhöring im Inneren durch Synergieeffekte attraktiv und für<br />
jeden Einwohner lebenswert zu machen. So kann es dann in seiner Vielfalt nach<br />
außen getragen werden.<br />
Hilfe und Unterstützung bekommt der neue Verein durch Sonja Attenberger von<br />
der FH Deggendorf. Sie studiert Betriebswirtschaft mit den Schwerpunkten<br />
Controlling und Internationales Management sowie Vertrieb und wird ihre<br />
Bachelor-Arbeit über das Stadtmarketing schreiben.<br />
Derzeit hat der Verein 71 Mitglieder. Ziel der Vorstandschaft ist es,<br />
möglichst viele Mitglieder in den Verein zu integrieren, um eine<br />
schlagkräftige und breit aufgestellte Mannschaft zu bekommen. Mit<br />
gemeinsamem Engagement lasse sich viel erreichen, so die Stimmen<br />
der Vorstandschaft. Jeder Einzelne könne ein Stück zum Gelingen<br />
beitragen, dass Geiselhöring mit innovativen Ideen langfristig und<br />
nachhaltig im und über den Landkreis hinaus interessanter und<br />
bekannter werde.<br />
40
Brauchtum und Mythologie im Monat Mai<br />
Walpurgisnacht<br />
Schon lange begleiten Pflanzen als Schutz- und Heilmittel wie in der Symbolik die<br />
Menschen durch den Jahreskreis - in vorchristlicher Zeit schon im keltischen<br />
Brauchtum und noch heute an Heiligengedenktagen und verschiedenen anderen<br />
Festen des Kirchenjahres. So galt es z.B. am Karfreitag bestimmte Glückspflanzen<br />
(Eisenkraut) zu graben und auch für die Aussaat von Kulturpflanzen gab es<br />
bestimmte Tage. Frühlingsblumen schrieb man eine besondere Heilkraft zu. Sie zu<br />
sammeln, zu essen oder auch aufzubewahren und bei Bedarf z.B. einem Erkrankten<br />
gegen Fieber aufzulegen war gängiges Brauchtum. Andererseits sollte man von<br />
mancher Pflanze Abstand halten, um vor Schaden bewahrt zu bleiben. In<br />
Zusammenhang stand damit einst der Glaube, dass Pflanzen von einem<br />
Pflanzengeist bewohnt würden.<br />
Dem Mai, mit dem der Sommer allmählich ins Land<br />
zieht, kam im Volksglauben in vielerlei Hinsicht eine<br />
besondere Bedeutung zu.<br />
Benannt ist der Wonnemonat nach der griechischen<br />
Wachstumsgöttin Maja, deren Name in Verbindung<br />
mit Maria steht. Sie wird in der katholischen Kirche<br />
bis heute mit besonderen Maiandachten geehrt.<br />
Ursprünge von vielen Ritualen und Festen vermutet<br />
man im keltischen Brauchtum. Dort wurde am 1. Mai<br />
der Beginn der Sommerzeit gefeiert, in der die Erde<br />
wieder zum Leben erwacht und Segen spendende<br />
Naturgeister und Götter durch Wald und Flur streifen.<br />
Da in Mittel- und Nordeuropa die Zeit des Sommers<br />
eher kurz ist, wurde sie mit Festen und Feiern nicht<br />
nur begrüßt sondern auch begleitet: mit Bräuchen zur<br />
Walpurgisnacht, der Sommersonnenwende und dem<br />
Sommerende zu Mariä Himmelfahrt.<br />
41<br />
Kupferstich von W. Jury nach Johann<br />
Heinrich Ramberg-<br />
Walpurgisnachtszene aus Faust 1<br />
(1829)<br />
Einst feierten die Menschen die Nacht zum ersten Mai<br />
mit Freudenfeuern, tanzten um sie herum und sprangen durch die Flammen.<br />
Zahlreiche Sagen ranken sich darum. So hieß es, dass in dieser Nacht<br />
Zaubermächte losgebunden seien, die nicht nur dem Bärlauch seine Kraft raubten,<br />
sondern auch Menschen sich in Tiere verwandeln ließen, Pflanzen am Wachsen<br />
hinderten oder gegen Mitternacht gar Wasser von<br />
Bächen und Brunnen in Wein verwandelten. Schöpfen<br />
könne den aber nur, wer den Farnsamen habe… In der<br />
Walpurgisnacht trafen sich im Volksglauben auch die<br />
Hexen zu ihrem großen Fest auf dem Blocksberg. Als<br />
wichtiger Kultplatz um diese Handlung wird immer wieder<br />
der Brocken im Harz genannt und wilde Geschichten von<br />
Hexen, die mittels einer Flugsalbe auf dem Besen reiten<br />
konnten wurden in der Gegend erzählt. Natürlich gab es<br />
auch Pflanzen, die – in der Walpurgisnacht gesammelt –<br />
besondere Fähigkeiten verliehen: Der Gundermann sollte<br />
Gundermann<br />
von Angela Marmor<br />
ermöglichen, dass man Hexen als solche erkennen<br />
könne oder die Wegwarte verlieh gar Unsichtbarkeit.
Mit Beginn der Christianisierung wurden diese Feste<br />
verboten und wer es dennoch wagte, sie in der alten Form<br />
zu feiern, musste mit dem Schlimmsten rechnen: schnell<br />
konnte ein Gerücht vom Bund mit dem Teufel in Umlauf<br />
sein… Der Ursprung des Hexenglaubens kam letztlich erst<br />
durch die Verbreitung des Christentums auf. Der<br />
Bevölkerung wollte man Glauben machen, dass Frauen<br />
mit (nach damaliger Auffassung) „unerklärbaren<br />
medizinischen Kenntnissen“ unweigerlich mit dem Teufel<br />
im Bunde stehen mussten. Im Zuge der Inquisition wurden<br />
die Hexen-Geschichten immer schauerlicher und wertvolles<br />
Wissen um altbewährte Pflanzenheilkunde endete<br />
mit der Trägerin meistens auf dem Scheiterhaufen.<br />
"In der ersten Nacht des Maien<br />
Läßt’s den Hexen keine Ruh;<br />
Sich gesellig zu erfreuen,<br />
Eilen sie dem Brocken zu.<br />
Dorten haben sie ihr Kränzchen.<br />
Man verleumdet, man verführt,<br />
Macht ein lasterhaftes Tänzchen,<br />
und der Teufel präsidiert."<br />
- Wilhelm Busch -<br />
von Angela Marmor<br />
42<br />
Wegwarte<br />
Das einstige Freudenmaifest wurde umgedeutet<br />
und man tanzte fortan zur Abwehr von Hexen<br />
und bösen Geistern um die Feuer herum und<br />
ließ sich allerlei andere Aktionen zum<br />
verscheuchen von Geisterwesen einfallen.<br />
Am Ende übriggeblieben ist eine „Freinacht“, in<br />
der es als Schabernack gilt, das Eigentum<br />
Anderer zu entwenden oder zu beschädigen um<br />
diese zu ärgern. Das hat mit der ursprünglichen<br />
Bedeutung dieser Nacht nun wirklich nichts<br />
mehr gemein und ist auch aus strafrechtlicher Sicht nicht unproblematisch. Da<br />
gefällt es besser, dass es in manchen Gegenden üblich ist, dass Verliebte<br />
gemeinsam über das heruntergebrannte Maifeuer springen oder wenn Linien mit<br />
Kreide oder Häcksel zwischen die Häuser von heimlich Verliebten gezogen werden,<br />
um deren Techtelmechtel öffentlich zu machen.<br />
Übrigens: Ihren Namen bekam die Walpurgisnacht von der Benediktineräbtissin<br />
Walburga - auch Walpurga oder Walpurgis - (�779) aus England, deren Gedenktag<br />
am 1. Mai gefeiert wurde. Einst Schutzpatronin der Bäuerinnen und Mägde wurde<br />
Sie so auch zur Beschützerin gegen Hexen und Böse Mächte.<br />
Ein „verhextes“ Zahlenspiel von Johann Wolfgang von Goethe:<br />
Du musst verstehn!<br />
Aus Eins mach Zehn,<br />
und Zwei lass gehn<br />
und Drei mach gleich -<br />
so bist du reich!<br />
Verlier die Vier!<br />
Aus Fünf und Sechs -<br />
so sagt die Hex -<br />
mach Sieben und Acht:<br />
Dann ist's vollbracht.<br />
Und Neun ist Eins<br />
und Zehn ist keins.<br />
Das ist das Hexen-<br />
Einmaleins!<br />
In Goethes wohl bekanntesten Stück - dem "Faust" –<br />
spricht eine Hexe das "Hexen-Einmaleins".<br />
Dabei handelt es sich aber durchaus nicht um eine<br />
scheinbar sinnlose Zahlen- und Wortspielerei.<br />
Tatsächlich ist es eine Anleitung zum Ausfüllen eines<br />
magischen Quadrats.<br />
Die Summen aus den Waagerechten<br />
und den Senkrechten ergeben immer<br />
dieselbe Zahl. Mit ein wenig<br />
Überlegung ist es zu schaffen – und<br />
den Text muss man ganz genau<br />
lesen…<br />
Falls nicht –<br />
hier ein Link-Tipp für die Lösung:<br />
http://www.lustaufunkraut.de/kraeuterkurse/raetsel/
Impressum<br />
Herausgeber: ArGe Naherholung <strong>Mittleres</strong> <strong>Labertal</strong> e.V.<br />
84066 Mallersdorf-Pfaffenberg<br />
Bankverbindungen:<br />
Sparkasse Mallersdorf Kto.-Nr.5001137 (BLZ 743 500 00) „<strong>Labertal</strong>er Igeleien“<br />
1. Vorsitzender: Klaus Storm (08772/224) – E-Mail: Klaus.Storm@t-online.de<br />
2. Vorsitzender: Johann Bachmeier<br />
Beiratsvorsitzender: Dr. Hans Kirchinger<br />
Geschäftsführer: Ludwig Karl<br />
Schatzmeister: Josef Braun<br />
Arbeitsgruppenleiter: Hermann Albertskirchinger<br />
Redaktion: Klaus Storm, Alois Lederer, Gudrun Nixdorf, Mallersdorf-Pfaffenberg<br />
Druck: Fischer, Geiselhöring<br />
Auflagenhöhe: 850 (<strong>Juni</strong> 2011)<br />
Wir danken unseren Sponsoren:<br />
000<br />
Markt Mallersdorf-Pfaffenberg; Stadt Geiselhöring; Gemeinde Laberweinting; Kloster Mallersdorf; Sparkasse<br />
Mallersdorf; Volksbank Straubing; Gärtnerei Buchner, Pfaffenberg; Damenrunde Mallersdorf; Traudl Gerlich,<br />
Pfaffenberg; Marianne Jungwirth (Pelze Pusel), Pfaffenberg; STD Manfred Morhard, Pfaffenberg; Gudrun Nixdorf,<br />
Mallersdorf; GS Neufahrn; Karl Stöttner, Brauerei, Pfaffenberg; Klaus Storm, Landgerichts-Apotheke, Mallersdorf;<br />
Hilde Weigl, Mallersdorf; Familie Wisznewski, Habelsbach; Druckerei Fischer, Geiselhöring.<br />
000<br />
Das Lesejournal der ArGe Naherholung kann und will keine Konkurrenz zur Tagespresse sein. Es ist<br />
vielmehr eine Möglichkeit, in der Zusammenstellung, Reihenfolge, persönlichen Gestaltung, im Umfang und<br />
vom Inhalt der Beiträge her eine Nachlese anzubieten und Zusatzinformationen zu geben. Es will ein “Buntes<br />
Allerlei“ darstellen, das aus dem Bereich der ArGe Naherholung und ihrer Aktivitäten wie auch über<br />
Interessantes aus dem Mittleren <strong>Labertal</strong> und den benachbarten Gebieten berichtet. Auch einmal über den<br />
Zaun hinauszuschauen soll nicht verwehrt sein.<br />
Die “<strong>Labertal</strong>er Igeleien“ erscheinen zweimal im Jahr, und zwar im Frühjahr und im Herbst. Ansprechende<br />
und im Umfang passende Beiträge werden gerne angenommen. Sie sollten etwa jeweils bis Ende März bzw.<br />
September bei der Redaktion vorliegen. Beiträge sind an den Vorsitzenden oder den Geschäftsführer zu<br />
richten. Jeder Beitrag soll insgesamt (mit schon plaziertem Bildmaterial) ein bis zwei DIN A4 Seiten (2cm<br />
Rand) umfassen und muss druckfertig als Winword Datei auf CD-Datenträger oder E-mail-Anhang<br />
vorliegen. Das Bildmaterial geht in den Besitz der ArGe über. Die Beiträge geben die Meinung der Verfasser<br />
wieder.<br />
Dieses Journal wird von vielen Mitbürgern finanziell unterstützt und ist kostenlos. Spenden werden dankbar<br />
angenommen!<br />
000<br />
Gedruckt auf umweltfreundlichem Recyclingpapier aus 100% Altpapier!<br />
(09423/2434)<br />
(08772/5630)<br />
(08772/96120)<br />
(08772/1237)<br />
(08772/5690)