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Technik in der Schule // Schulsozialarbeit - b:sl-Beruf Schulleitung

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wechsel. Immer mehr verschlagworten die User selbst ihre Daten, z.B.<br />

ihre Website-Favoriten bei Social Bookmark<strong>in</strong>g-Diensten wie delicious.<br />

com o<strong>der</strong> www.mister-wong.de. Damit ergeben sich auch grundlegende,<br />

neue Suchstrategien. Wirklich effizientes und effektives Recherchieren<br />

wird nochmals anspruchsvoller und die Informationskompetenz zu e<strong>in</strong>er<br />

Schlüsselkompetenz für die Zukunft. <strong>Schule</strong>n müssen dafür sorgen,<br />

dass die Lehrpersonen selbst über e<strong>in</strong>e hohe Informationskompetenz<br />

verfügen. Nicht Fertigkeiten bei <strong>der</strong> Bedienung von Programmen ist<br />

gefragt, son<strong>der</strong>n Konzeptwissen, das an die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

weitergegeben werden kann. Und anstatt zu versuchen, mit technischen<br />

Lösungen («Plagiarism F<strong>in</strong><strong>der</strong> Software») Plagiaten e<strong>in</strong>en Riegel vor zu<br />

schieben, sollten sich <strong>Schule</strong>n besser zeitgemäße Aufgabenstellungen<br />

überlegen, welche nicht e<strong>in</strong>fach mittels Google und Copy & Paste bearbeitet<br />

werden können.<br />

These 7 – In wenigen Jahren ist die Wikipedia<br />

allgeme<strong>in</strong> akzeptiert.<br />

Die Wikipedia ist das wohl prom<strong>in</strong>enteste Beispiel e<strong>in</strong>es Web 2.0-<br />

Dienstes und hat <strong>in</strong>nerhalb weniger Jahre traditionelle Enzyklopädien<br />

wie das Brockhaus vom Markt verdrängt. In <strong>der</strong> Theorie kann e<strong>in</strong> solches<br />

von e<strong>in</strong>er großen Community getragenes Projekt eigentlich gar nicht<br />

funktionieren. In <strong>der</strong> Praxis ist die Wikipedia aber <strong>der</strong> e<strong>in</strong>drückliche Beleg<br />

für das Potential von Web 2.0-Diensten. Vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> unabhängige<br />

Untersuchungen belegen, dass die Qualität <strong>der</strong> Wikipedia immer besser<br />

wird und sich das <strong>in</strong>haltliche Angebot kont<strong>in</strong>uierlich weiterentwickelt.<br />

Heute eignet sich die Wikipedia <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e als E<strong>in</strong>stiegspunkt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Recherche. Anstatt die Nutzung <strong>der</strong> Wikipedia zu verbieten, s<strong>in</strong>d <strong>Schule</strong>n<br />

gut beraten, die effiziente und kritische Arbeit mit <strong>der</strong> Wikipedia<br />

als zeitgemäße Informationsquelle zu thematisieren. Wie jede Informationsquelle<br />

hat auch die Wikipedia Stärken und Schwächen. Zu den<br />

Stärken gehört die große Transparenz, ersichtlich aus <strong>der</strong> Versionsgeschichte<br />

e<strong>in</strong>es Beitrages. Quellenkritik bei <strong>der</strong> Nutzung <strong>der</strong> Wikipedia<br />

gehört heute zum Bildungsauftrag <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>.<br />

These 8 – Die <strong>Schule</strong> <strong>der</strong> Zukunft wird weniger<br />

textlastig se<strong>in</strong>.<br />

Die meisten Lehrpersonen und auch die Schreibenden s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er von<br />

Texten geprägten Welt groß geworden. In <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> steht auch heute<br />

<strong>der</strong> geschriebene Text im Mittelpunkt. Die mediale Lebenswirklichkeit<br />

<strong>der</strong> Jugendlichen hat sich demgegenüber stark geän<strong>der</strong>t und ist multimedial<br />

geprägt. Befragungen zeigen, dass Jugendliche bei den Medien<br />

am ehesten auf Bücher, Zeitschriften und Zeitungen verzichten könnten,<br />

am wenigsten aber auf Computer, Internet und Fernseher. Audio und<br />

Video s<strong>in</strong>d heute steter Begleiter <strong>der</strong> Lernenden und die <strong>Schule</strong> darf sich<br />

diesem neuen multimedialen Umfeld nicht verschließen. Die <strong>Schule</strong><br />

muss die Stärken und die Schwächen <strong>der</strong> jeweiligen Medien aufzeigen:<br />

Wer die Bil<strong>der</strong> beherrscht, beherrscht die Köpfe! Filmkritik, auch von<br />

kle<strong>in</strong>en Filmchen auf YouTube, ist zw<strong>in</strong>gend notwendig. Die Macht <strong>der</strong><br />

Bil<strong>der</strong> und die Folgen <strong>der</strong> Bildmanipulation, die Gegenüberstellung von<br />

e<strong>in</strong>em Bild o<strong>der</strong> Film und e<strong>in</strong>em bee<strong>in</strong>druckenden Text gehören <strong>in</strong> die<br />

Curricula <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>n.<br />

These 9 – Gedruckte Lehrmittel s<strong>in</strong>d zu teuer<br />

und werden durch elektronische abgelöst.<br />

Was man vor wenigen Jahren noch kaum für möglich gehalten hat,<br />

sche<strong>in</strong>t nun e<strong>in</strong>zutreten. E-Books und elektronisches, wie<strong>der</strong> beschreibbares<br />

Papier sche<strong>in</strong>en den Durchbruch zu schaffen. Das K<strong>in</strong>dle<br />

von Amazon ist e<strong>in</strong> nur noch rund 300 Gramm schweres E-Book und<br />

speichert locker 1.000 Bücher. Der Preis e<strong>in</strong>es e<strong>in</strong>zelnen Buchs <strong>in</strong> digitaler<br />

Form beträgt nur rund die Hälfte <strong>der</strong> gedruckten Ausgabe. Re<strong>in</strong><br />

aus f<strong>in</strong>anziellen Gründen werden E-Books damit zum ernsthaften Konkurrenten<br />

gedruckter Bücher. Gerade für teure Lehrmittel dürfte <strong>in</strong> Zukunft<br />

ke<strong>in</strong> Weg mehr an E-Books vorbei führen. Und wer sich nicht von<br />

nostalgischen Er<strong>in</strong>nerungen lösen kann: Selbst die Literaturnobelpreisträger<strong>in</strong><br />

Toni Morrison ist begeisterte Besitzer<strong>in</strong> und Nutzer<strong>in</strong> e<strong>in</strong>es E-<br />

Books.<br />

These 10 – Es geht alles viel schneller, als man<br />

denkt. Aber vieles bleibt auch beim Alten.<br />

Die Geschichte <strong>der</strong> letzten 20 Jahre lehrt, dass die Entwicklungen im<br />

Bereich <strong>der</strong> Informations- und Kommunikationstechnologien rasant<br />

voranschreiten. Die <strong>Schule</strong> ist dabei nicht <strong>der</strong> Taktgeber, sie wird<br />

fremdbestimmt. <strong>Schule</strong>n s<strong>in</strong>d eher träge Systeme, auf <strong>der</strong> Adoptionsskala<br />

sicher we<strong>der</strong> Innovator noch Early Adopter – beides wäre auch nicht<br />

s<strong>in</strong>nvoll – noch Early Majority. <strong>Schule</strong>n gehören eher zur Late Majority<br />

o<strong>der</strong> den Laggards (Bummler). Will die <strong>Schule</strong> dem Anspruch gerecht<br />

werden, die Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler auf die Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Informationsgesellschaft<br />

vorzubereiten, muss sie sich mit den Verän<strong>der</strong>ungen<br />

heute und nicht erst morgen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen. Vieles bleibt aber auch<br />

beim Alten: Lernen ist und bleibt e<strong>in</strong> anstrengen<strong>der</strong> Prozess. Nicht alle<br />

Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>tr<strong>in</strong>sisch zum Lernen motiviert. Die<br />

Nutzung von Technologien im Unterricht ist e<strong>in</strong> Muss, aber entscheidend<br />

verän<strong>der</strong>t haben Radio, Fernsehen, Computer und Internet die<br />

<strong>Schule</strong> auch nicht. Die <strong>Schule</strong> muss zwar mit <strong>der</strong> Zeit gehen, wird aber<br />

auch <strong>in</strong> Zukunft <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie von Menschen geprägt und nicht von<br />

Technologien.<br />

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b:<strong>sl</strong> 04:2009

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