Technik in der Schule // Schulsozialarbeit - b:sl-Beruf Schulleitung
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<strong>der</strong> extra für sie da ist und <strong>der</strong> sie nicht gleich bewertet. „Und dann b<strong>in</strong><br />
ich natürlich noch <strong>in</strong> <strong>der</strong> glücklichen Lage, dass ich sie niemals bestrafen<br />
muss“, sagt Sebastian Dogs und freut sich auf das neue Schuljahr. Er<br />
hat se<strong>in</strong>en Traumjob gefunden.<br />
„Sebastian Dogs ist e<strong>in</strong>e Bereicherung für uns alle“, sagt Petra Czurratis.<br />
Die Biologie- und Chemielehrer<strong>in</strong> hat gerade zusätzlich <strong>Schulleitung</strong>s-Aufgaben<br />
übernommen, da die Schulleiter<strong>in</strong> und ihr Stellvertreter<br />
langzeiterkrankt s<strong>in</strong>d. Petra Czurratis drückt aus, was die<br />
meisten ihre Kollegen denken: „Sebastian Dogs ist nun mal <strong>der</strong>jenige,<br />
<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e bessere Ausbildung im Umgang mit Konflikten und mit Gesprächsführung<br />
hat.“ Da läge bei den Lehrer<strong>in</strong>nen und Lehrer doch<br />
e<strong>in</strong>iges im Argen. In diesem größten Mangel sieht sie aber auch ihren<br />
größten Wunsch nach Verän<strong>der</strong>ung. „Wir Lehrer brauchen auch e<strong>in</strong>e<br />
Sicherlich gibt es genug Literatur, die genau beschreibt,<br />
was Sozialarbeit an <strong>Schule</strong>n eigentlich ist.<br />
Aber viel schöner und lebhafter haben es die Schüler<strong>in</strong>nen<br />
und Schüler <strong>der</strong> Sonnenbergschule im badenwürttembergischen<br />
Schwaigern ausgedrückt: „Die<br />
<strong>Schulsozialarbeit</strong>er<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e erwachsene Person die<br />
gut mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n umgeht.“ „Es gibt mehr Angebote<br />
an <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> und die machen Spaß.“ „Es gibt<br />
nicht mehr so viel Stress an <strong>der</strong> <strong>Schule</strong>.“ „Man kann<br />
sich e<strong>in</strong>er Person anvertrauen, da kann ich auch<br />
pe<strong>in</strong>liche Sachen sagen.“ „Sie kann mir Tipps geben<br />
was ich machen soll.“ „Man kann sich je<strong>der</strong>zeit mit<br />
se<strong>in</strong>en Problemen an sie wenden.“ „Man kann auch<br />
über D<strong>in</strong>ge reden, die man den Lehrern nicht sagen<br />
möchte.“<br />
Genau so kann es im Idealfall se<strong>in</strong>. Zwei eigentlich vom Wesen her unterschiedliche<br />
Systeme – <strong>Schule</strong> und Sozialarbeit – mit verschiedenen<br />
Vorgehensweisen und verschiedenen Aufträgen ergänzen e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
:Sozialarbeit - Fallbeispiele<br />
Ausbildung <strong>in</strong> Gesprächsführung. Ich hoffe, dass uns Herr Dogs bei<br />
<strong>der</strong> Suche unterstützt, e<strong>in</strong>en fachkundlichen Partner zu f<strong>in</strong>den.“ Gerade<br />
<strong>in</strong> dem außerschulischen Know-how läge e<strong>in</strong>e große Stärke <strong>der</strong><br />
<strong>Schulsozialarbeit</strong>. <strong>Schulsozialarbeit</strong>er würden die Projekte mit neuen<br />
Sichtweisen, neuen Ansätzen und neuen Partnern bereichern, auf die<br />
man als Lehrer gar nicht kommt, da man so <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Schul-Kosmos<br />
gefangen ist. So zum Beispiel das Projekt „Menschen und Tier leben<br />
zusammen“, das Petra Czurratis <strong>in</strong> <strong>der</strong> Klasse 5 durchführt. „Ich wäre<br />
da wie immer mit den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>in</strong> den Tierpark gegangen“, sagt die<br />
Biologielehrer<strong>in</strong>. Sebastian Dogs hatte aber e<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>e Idee: Er schlug<br />
vor, <strong>in</strong> den Wald zu gehen, sich von e<strong>in</strong>em Förster Informationen zu<br />
holen und das ganze mit e<strong>in</strong>em Picknick zu krönen. Unterricht mit<br />
Eventcharakter. K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Lehrer waren begeistert.<br />
Schwaigern: „Die Sozialarbeiter<strong>in</strong> ist e<strong>in</strong>e<br />
erwachsene Person,<br />
die gut mit K<strong>in</strong><strong>der</strong>n umgeht.“<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Schulsozialarbeit</strong>. Diese Symbiose aus <strong>Schule</strong> und Sozialarbeit<br />
dient natürlich <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie dem Wohle <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>. Aber <strong>der</strong> E<strong>in</strong>fluss<br />
dieser Art Arbeit auf das Lehrerkollegium, auf die <strong>Schulleitung</strong>,<br />
die Eltern und auch auf das direkte Umfeld <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> sollte nicht vernachlässigt<br />
werden. „Nach eigener E<strong>in</strong>schätzung und Rückmeldungen<br />
aus dem Lehrerkollegium kann man die <strong>Schulsozialarbeit</strong> schon fast<br />
als <strong>in</strong>tegrierten Bestandteil <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> betrachten. Sie ist nach den<br />
Aussagen des Schulleiters sogar nicht mehr aus <strong>der</strong> <strong>Schule</strong> wegzudenken“,<br />
sagt Ulrike We<strong>in</strong>brenner.<br />
Die Diplom-Sozialpädagog<strong>in</strong> ist seit drei Jahren für die Sonnenberg-<br />
För<strong>der</strong>schule im E<strong>in</strong>satz, sie besetzt dort e<strong>in</strong>e Halbtagsstelle. Auch für<br />
die Grundschulen Stetten und Massenbach ist sie zuständig, agiert<br />
dort allerd<strong>in</strong>gs nur auf Anfrage. Der Träger dieses Schulsozialdienstes<br />
ist die Caritas Heilbronn-Hohenlohe.<br />
Die Sonnenberg-<strong>Schule</strong> ist e<strong>in</strong>e För<strong>der</strong>schule (<strong>Schule</strong> mit erweitertem<br />
nachmittäglichem Angebot) <strong>der</strong> Klassen 1 bis 9 für K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche<br />
mit Lernschwierigkeiten. Die Gründe für diese Lernschwierigkeiten<br />
s<strong>in</strong>d wie immer <strong>in</strong> dieser Art <strong>Schule</strong> sehr vielfältig: Entwicklungsverzögerungen,<br />
multiple Krankheitsbil<strong>der</strong> wie Autismus,<br />
Mutismus, Dyspraxie s<strong>in</strong>d genauso wie Armut, Gewalt und Suchtpro-<br />
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b:<strong>sl</strong> 04:2009<br />
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