Technik in der Schule // Schulsozialarbeit - b:sl-Beruf Schulleitung

Die Hersteller: Promethean und SMART
Momentan spielen hauptsächlich zwei große Hersteller von interaktiven
Whiteboards eine Rolle für den Einsatz an deutschen Schulen.
Neben dem „SMART Board Interactive Whiteboard“ des Erfinders
und Marktführers SMART Technologies, haben sich in den letzten
Jahren die „Activboards“ der Firma Promethean auf dem deutschen
Markt etabliert. Zahlreiche Auszeichungen für beide Produkte z. B. der
Worlddidac Stiftung, sowie der extrem starke Einsatz beider Boards
auf zahlreichen Ständen der didacta 2009 bestätigen eine Entwicklung
zum vermehrten Einsatz von interaktiven Tafeln im Bildungsbereich.
Von Stiften, Schwämmen und Fingern
Der essentielle Unterschied zwischen den Boards dieser beiden Hersteller
ist die Art, es zu bedienen. Während sich das SMART Board
sowohl mit Stiften, beliebigen anderen Gegenständen, als auch mit
dem Finger bedienen lässt und somit auch bei eventuellem Stiftverlust
nutzbar ist, ist beim Activboard eine Nutzung ohne den mitgelieferten
Stift nicht möglich.
Der Vorteil für Schüler bei der Stift-Finger-Technologie liegt in der
Motorik. Schüler mit motorischen Störungen können am SMART
Board beispielsweise mit einem gut greifbaren Tennisball arbeiten.
Beim Activboard ist man auf die Nutzung des mitgelieferten Stiftes
angewiesen. Für die Alltagstauglichkeit spielt auch die Robustheit der
Stifte eine Rolle. Während man bei SMART so gut wie unverwüstbare
Stift-Dummies aus Hartplastik nutzt, enthält der Activboard-Stift eine
Mechanik aus Magnet und Feder, die durch ein Herunterfallen des
Stiftes eventuell Schaden nehmen kann. Die Plastikspitze des Activ-
Board-Stiftes ist außerdem ein Verschleißteil, das bei Bedarf erneuert
werden muss. Da man beim SMART Board mit einem beliebigen
Gegenstand arbeiten kann, ist ein Auflegen der Hand beim Schreiben
allerdings nicht möglich.
Beim Activboard ist es möglich, die alten (physikalischen) Tafelwerkzeuge
zu nutzen. Dies hat jedoch einige Nachteile: Der Lehrer steht
bei der Benutzung der klassischen Werkzeuge mit den Rücken zu
den Schülern und versperrt auf diese Weise zusätzlich die Sicht. Mit
anderen Worten: Die Schüler sehen nichts, der Lerneffekt bleibt aus.
Auch aufgrund der Schattenbildung ist diese Körperposition am interaktiven
Whiteboard denkbar ungünstig. Außerdem muss der Lehrer
das Werkzeug entfernen und damit den Tafelanschrieb unterbrechen,
sofern er zwischendurch einem Schüler helfen möchte. Diese Nachteile
ergeben sich bei den in der SMART Galerie zu findenden, digitalen
Tafelwerkzeugen nicht. Nur SMART bietet momentan, neben
dem einfachen Winkelmesser und einem metrischen Lineal, auch ein
Die SMART-Boards können mit den Fingern bedient werden.
echtes digitales Geodreieck für den Unterricht an deutschen Schulen
an. Die Software-Variante hat natürlich noch weitere pragmatische
Vorteile: sie verschmutzt nicht, ist sehr präzise und die Ecken brechen
nicht ab. Auch Aristo, führender Anbieter von klassischem Tafelgeschirr,
lobt auf seiner Homepage (www.Aristo.at) die Vorteile des digitalen
Geodreiecks gegenüber der traditionellen Variante.
Beide Boards haben sich im Alltag bewährt und werden bereits seit
mehreren Jahren genutzt. Abgesehen vom Verschleiß der Stiftspitzen
und den aktiven Stiften beim ActiveBoard, die man bei Verlust ersetzen
muss, sind die Boards an sich sehr wartungsarm bzw. wartungsfrei.
Abschließend bleibt zu sagen, dass es auch hier darauf ankommt, wie
gut Sie sich beraten fühlen. Interaktive Whiteboards sind sehr beratungsintensive
Werkzeuge, die ausschließlich über den Fachhandel
bezogen werden sollten. Denn nur nach einer guten Beratung können
Sie sich sicher sein, dass Sie für Ihre Schule, Ihr Kollegium und nicht
zuletzt für Ihre Schüler die richtige Entscheidung getroffen haben.
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b:sl 04:2009