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im Unterricht und Anwesenheit. Diese HSA werden bei der Einschulung von Eltern, Lehrern und manchmal auch dem Schüler unterzeichnet. Das klingt dann so: „Ich werde dafür Sorge tragen, dass – ich an den Elternabenden teilnehmen / - mein Kind pünktlich zum Unterrichtsbeginn erscheint und zum Unterrichtsende abgeholt wird / - mein Kind an Wochentagen zu einer angemessenen Uhrzeit ins Bett geht ...“ Solche Übereinkommen gibt es bereits seit 1999. Nun aber sollen Schulleitungen das Recht bekommen, ihre Einhaltung mit einem sogenannten „Erziehungsvertrag“ (parenting contract) durchzusetzen. Verstoßen Eltern dagegen, können Gerichte „Erziehungsauflagen“ (parenting orders) erlassen und mit Geld- oder Haftstrafen erzwingen. Nicht alle Schulleiter sind von dieser Aussicht begeistert. „Ich sehe es nicht als meine Aufgabe an, den Justizbehörden zuzuarbeiten“, sagte etwa Martha Grain, die Rektorin einer weiterführenden Schule im nordenglischen Liverpool. Die Vorstellung, Eltern wegen nicht erledigter Hausaufgaben vor Gericht zu bringen, findet sie „absurd“. Außerdem sei der bürokratische Ablauf bisher außerordentlich kompliziert und die Justiz einzuschalten ohnehin in aller Regel nicht hilfreich. Ähnlich sieht das John Dunford, Vorsitzender der Association of School and College Leaders (ASCL): „Die Schulen mögen die Erziehungsauflagen nicht.“ In der Praxis werde dieses Instrument bei Verhaltensproblemen nicht angewandt, sondern höchstens bei dauerhaftem Schulschwänzen. Das angekündigte härtere Vorgehen gegen „Problemfamilien“ ist nur ein Aspekt des Weißbuchs - übrigens das vierte innerhalb von fünf Jahren zum Thema Schulbildung. Die Beschäftigten im Schulsystem interessiert vor allem, dass die zentral festgelegten Zielvorgaben, die das englische Bildungssystem in den vergangenen Jahren geprägt haben, zum Teil abgeschafft werden sollen. Besonders umstritten an den targets war, dass die Finanzierung teilweise von der Leistung der Schulen bei bestimmten Kennzahlen abhängig war. Diese Form der Mittelzuweisung wurde von vielen als ungerecht empfunden und hat nach Ansicht einiger Experten dazu beigetragen, dass die Leistungen der englischen Schülerinnen und Schüler zu gut benotet werden. Die Ausrichtung der pädagogischen Arbeit an Kennzahlen hatte in manchen Fällen geradezu absurde Auswirkungen. So verpflichtete das Bildungsministerium beispielsweise die Schulen, weniger Schüler dauerhaft vom Unterricht auszuschließen. Die nahmen Zuflucht zu „kurzfristigen Beurlaubungen“. Laut der Tageszeitung The Times wuchs deren Zahl letztes Jahr um 27 Prozent. So wurde zwar die Zielvorgabe erfüllt – andererseits wurden aber mehr Grundschüler als zuvor vom Unterricht ausgeschlossen. Chris Keates, die Generalsekretärin der Lehrergewerkschaft NASUWT, begrüßt die Ankündigung der Regierung: „Es gibt eine Fülle von Belegen, dass die Konzentration auf Kennzahlen der Qualität 36 b:sl 04:2009 geschadet hat.“ Statt den Zielvereinbarungen soll es künftig „Garantien“ geben. Schüler mit Schwierigkeiten in Mathematik beziehungsweise Englisch erhalten beispielsweise einen (allerdings nicht einklagbaren) Anspruch auf Einzelförderung, die Eltern das Recht auf regelmäßige Information über die Leistungen der Schule und bei Bedarf auf Unterstützung durch pädagogische Fachkräfte. Auf wenig Gegenliebe bei Lehrern und Schulleitern stößt allerdings die Absicht der Regierung, Schulen mit einer einfachen Bewertungsskala (von A, der besten bis D, der schlechtesten Kategorie) einzuteilen. Bereits jetzt veröffentlichen die meisten Einrichtungen Statistiken, zum Beispiel über das Abschneiden der Schüler bei Abschlussprüfungen oder über durchschnittliche Fehlzeiten und Unterrichtsausfall. Aber diese Informationen seien für viele Eltern kaum zu durchschauen, argumentiert das Bildungsministerium, und will sie zu einer einzigen Bewertung zusammenfassen – die Schulen sollen sozusagen Kopfnoten bekommen. Die Bewertung soll den Eltern auf einer Berichtskarte (report card) mitgeteilt werden. Viel ist nun die Rede von Qualitätssteigerungen durch neue Strukturen. Ein Thema aber „fällt durch seine Abwesenheit auf “, wie es in England heißt: Von zusätzlichen Geldmitteln ist in dem Weißbuch über das „Schulsystem des 21. Jahrhunderts“ nirgendwo die Rede. Im Gegenteil: die Regierung hat bereits angedeutet, dass auch dem Schulsystem harte Einsparungen bevorstehen. Nächstes Frühjahr wird ein neues Parlament gewählt und die Konservativen, noch in der Opposition, gelten als die Favoriten. Sie haben die Wählerschaft bereits offen auf den bevorstehenden Sparkurs eingestimmt. Aber auch die Labour Party wird an Kürzungen im Sozial- und Bildungsbereich nicht vorbei kommen. Das britische Staatsdefizit ist durch die Rettungsmaßnahmen für Banken und Finanzinstitute geradezu explodiert. Dabei werden die (Grund-)Schulen wahrscheinlich noch weniger in Mitleidenschaft gezogen werden als beispielsweise die Universitäten. Aber ziemlich sicher werden „freiwillige Leistungen“, die nicht von den Kommunen, sondern von der Zentralregierung in London finanziert werden, abgebaut werden. Darunter sind beispielsweise Programme, die in sozialen Brennpunkten für zusätzliche pädagogische Hilfskräfte aufkamen. Und die Wirtschaftskrise hat noch einen weiteren Effekt: Weil viele Mittelschichtsfamilien sich kostspielige Privatschulen nun nicht mehr leisten können, ist die Nachfrage für Plätze in den Staatsschulen so groß wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Informationen des Ministeriums für Kinder, Familien und Schulen: www.dcsf.gov.uk/21stcenturyschoolssystem
Anzeige Grundsätzlich haben Schulleitungen neben der Vertretung der Schule unter anderem auch die Aufsichtspflicht. Sie als Schulleiter können jedoch diese Aufsichtsaufgaben an Lehrkräfte oder Außenstehende (zum Beispiel an Eltern, die die Bibliothek betreuen) übertragen. Innerhalb des Unterrichts obliegt die Aufsicht stets den Lehrern, die für ihren Unterricht die pädagogische Verantwortung tragen. Was dies konkret bedeutet zeigen die folgenden Beispiele: In der von Eltern betreuten Bibliothek stehen Schülerinnen und Schülern Computer zur Internetnutzung zur Verfügung. Die Bildschirme sind so aufgestellt, dass die Bibliotheksbetreuung vom Arbeitsplatz aus die von Schülerinnen und Schülern aufgerufenen Inhalte jederzeit einsehen kann. Die Schulleitung hat die Eltern angehalten, öfter die Inhalte :Recht Autor: Michael Schinagl Fotos: Fotolia, privat Aufsichtspflicht auch beim Internetsurfen Welche Aufsichtspflichten sind bei der Nutzung von Internet in der Schule zu beachten? Nicht alles, was veröffentlicht werden kann, darf auch ungefragt an die Öffentlichkeit gelangen. Heutzutage werden immer mehr Prozesse wegen der Inhalte von Webseiten geführt. Schon mit dem Namen der Domain fängt es an, mit einem nicht vollständigen Impressum kann, aber muss es nicht aufhören. Die rechtlichen Aspekte einer Schulhomepage umfassend zu beleuchten, würde mehrbändige Bücher füllen. Nachfolgend als Schnelleinstieg deshalb eine kurze Übersicht über die häufigsten Fragen. Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V. Lütticher Straße 1 - 3 50674 Köln Tel.: 0221/92004-0 Fax: 0221/92004-29 Vielfalt fördern. Maßstäbe info@dgsv.desetzen. www.dgsv.de der Seiten zu prüfen, die sich die Schüler ansehen. Hier hat die Schulleitung Ihrer Aufsichtspflicht entsprochen, da sie die Aufgabe an die Eltern, die die Bibliothek betreuen, delegiert hat. Wichtig ist jedoch, dass die Schulleitung immer wieder auf diese Kontrollen aufmerksam macht und die Bibliothek betreuenden Eltern auch entsprechend einweist und kontrolliert. Anders sieht es aus, wenn ein Lehrer Schüler während einer Vertretungsstunde im Computerraum unkontrolliert surfen lässt und sich die Schüler dann z.B. jugendgefährdende Seiten ansehen. Hier hat der Pädagoge durch das „Unterlassen“ (pflichtgemäßer Aufsicht) Minderjährigen indizierte Medieninhalte zugänglich gemacht und so zumindest fahrlässig gegen § 23 i.V.m. § 4 Abs. 2 Nr. 3 JMStV verstoßen. Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V. (DGSv) Berufs- und Fachverband für Supervision Supervision und Coaching für Schulleitung, Lehrerinnen und Lehrer Ein Unterstützungsangebot für herausfordernde Situationen im Schulalltag www.dgsv.de/publikationen Im schulischen Kontext kann ein Supervisions- bzw. Coachingangebot bedeuten: � gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen pädagogisches Handeln reflektieren � die Rollenvielfalt des Lehrerberufes aus verschiedenen Perspektiven betrachten � als Führungskraft adäquate Handlungsstrategien entwickeln � in der Lehrerausbildung die Auseinandersetzung mit der neuen Berufsrolle befördern Nutzen Sie die ausgewiesene Beratungsqualität und den klärenden Blick von außen! Supervisorinnen und Supervisoren der DGSv finden Sie ganz in Ihrer Nähe. www.dgsv.de/beraterinnen-suchen.php Deutsche Gesellschaft für Supervision e.V. Vielfalt fördern. Maßstäbe setzen. 37 b:sl 04:2009 A
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