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geschlossen hat. Wir passen uns so<br />

dem Tourismus an. Diese wenigen<br />

Beispiele zeigen die zusätzliche Belastung<br />

bei der Waldbewirtschaftung<br />

durch vermehrten Tourismus. Wichtig<br />

ist auch Verständnis zu schaffen, dass<br />

der Wald nach wie vor Arbeitsstätte<br />

für viele Leute ist.<br />

RH: Thema Mountainbiken: Wo<br />

siehst du hier die Schwierigkeiten?<br />

FR: Mountainbiker auf Forststraßen<br />

bringen die Fahrzeuglenker unserer<br />

Betriebsfahrzeuge in eine zusätzliche<br />

Verantwortung, ganz besonders die<br />

LKW-Lenker. Bei der Freigabe von<br />

Forststraßen für Radfahrer entstehen<br />

Haftungen ähnlich wie auf öffentlichen<br />

Straßen. In Bezug auf Jagd und Wild<br />

liegt die Schwierigkeit der Mountainbiker<br />

darin, dass sie sich viel schneller<br />

als ein Wanderer bewegen. Das Wild<br />

flieht rascher, da auch in der Natur<br />

jagendes Wild schneller als gejagtes ist.<br />

Ein besonderes Problem sind jene Radfahrer,<br />

die abseits markierter Mountainbikestrecken<br />

fahren, da hier das<br />

Wild noch weniger daran gewöhnt ist<br />

und stärker überrascht wird.<br />

RH: Warum ist dieser Schritt von dir<br />

gekommen, die Kaiserau für den Tourismus<br />

zu öffnen?<br />

FR: Es ist durch den nahe liegenden<br />

Nationalpark Gesäuse die Erwartungshaltung<br />

so groß, dass in diesem Bereich<br />

touristische Aktivitäten möglich sind.<br />

Zum Thema ist es deshalb gewor-<br />

den, weil der Nationalpark Gesäuse<br />

beabsichtigt hat, im Schloss Kaiserau<br />

Besucher unterzubringen und von dort<br />

aus Programme anzubieten. Vor allem<br />

die Abteilung für Kultur & Tourismus<br />

unter Christian Gombotz hat damals<br />

die nötigen Wege eingeleitet. Man<br />

will zwar verhindern, dass aus der<br />

Kaiserau ein erweitertes Nationalpark-<br />

Gebiet wird, sehr wohl aber will man<br />

eine stärkere Auslastung im Bereich<br />

Schloss Kaiserau und der bisher nur<br />

im Winter genutzten Sportalm erreichen.<br />

Die Idee ist auch die Mautstelle<br />

auf den Parkplatz hineinzuverlegen,<br />

damit der Besucher auf dem Talboden<br />

entscheiden kann, ob er hier parken<br />

möchte oder die Maut auf die Oberst-<br />

Klinke-Hütte zahlen will.<br />

RH: Worin siehst du die Chancen des<br />

Projektes und was erwartest du dir aus<br />

Sicht der Forst- und Jagdwirtschaft?<br />

FR: Aus Sicht des Forstes erwarte ich<br />

mir Erfolge aus der kanalisierten Besucherlenkung.<br />

Im Besonderen soll uns<br />

die notwendige Waldverjüngung auf<br />

den steilen Hängen des Lahnganges<br />

und des Kreuzkogels durch konzentrierte<br />

Schirouten erleichtert werden.<br />

Aus Sicht der Jagd ergibt sich aus dem<br />

Projekt kein Vorteil – im Gegenteil<br />

– der Jagdwert wird dadurch sogar<br />

minimiert.<br />

RH: Wie ist deine persönliche Meinung<br />

zum Projekt Kaiserau und was denkst<br />

du, in welche Richtung sich dieses<br />

PAX | 37<br />

Projekt entwickeln wird?<br />

FR: Ich habe diesem Projekt zugestimmt,<br />

weil es mir sinnvoll erscheint,<br />

dass der Tourist einen Ansprechpartner<br />

für alle Bereiche auf der Kaiserau<br />

haben soll. Früher war es so, dass<br />

sich Leute bei verschiedenen Stellen<br />

beklagt haben, zuerst beim Mautner,<br />

dann beim Förster und zuletzt bei mir,<br />

weil irgendetwas mit der Mautstraße<br />

nicht in Ordnung war. Ein anderer<br />

Gast meldet sich bei der Immobilienverwaltung<br />

wegen einer Angelegenheit<br />

im Schloss. Aus der historisch<br />

gewachsenen Struktur heraus hat ein<br />

Gast zu viele Ansprechpartner auf der<br />

Kaiserau gehabt. Daher erscheint es<br />

sinnvoll, aus den Teilbetrieben auf<br />

der Kaiserau einen Dienstleistungsbetrieb<br />

im Sinne eines Profit-Centers<br />

zu schaffen, welches eine 100%ige<br />

<strong>Stift</strong>stochter ist und eine klare Hierarchie<br />

beinhaltet.<br />

Zur Frage, in welche Richtung sich<br />

dieses Projekt entwickeln wird, kann<br />

ich mir nur schwer vorstellen, dass<br />

es in den nächsten Jahren zu einer<br />

gravierenden Veränderung kommen<br />

wird, mit Ausnahme der Organisationsstruktur.<br />

An der Besucheranzahl<br />

wird sich kaum etwas verändern, aber<br />

es werden Besucher mehr Möglichkeiten<br />

vor Ort haben, eine Dienstleistung<br />

in Anspruch zu nehmen.<br />

RH: Vielen Dank für das informative<br />

und aufschlussreiche Gespräch!<br />

Ski- und Mountainbikesport (abseits der erlaubten Strecken) zählen zu den Problemfeldern

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