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Der Immobilienbrief Nr 43 vom 10-07-2003

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Deals Deals Deals<br />

Madrid: Die AGIV Real<br />

Estate AG verkaufte ein neu<br />

errichtetes Einkaufszentrum<br />

im Süden von Madrid an<br />

einen spanischen Immobilienfonds.<br />

Das Center in der<br />

Gemeinde Getafe mit 8.700<br />

qm liegt auf einem ca.<br />

25.000 qm großen Grundstück.<br />

Ankermieter sind Media<br />

Markt und der spanischen<br />

Supermarktkette Alcosto<br />

Supermercados. <strong>Der</strong> Verkaufspreis<br />

liegt über 18 Mio.<br />

Euro. Bereits im April des<br />

Jahres hat die AGIV ein<br />

selbst entwickeltes Einkaufszentrum<br />

im Madrider Stadtteil<br />

Villaverde an einen deutschenImmobilienspezialfonds<br />

veräußert.<br />

Fonds-News<br />

Hochsaison für Schiffsfonds<br />

nach altem Recht<br />

Hamburg: Einen regelrechten<br />

Ansturm der Anleger erlebt<br />

die Norddeutsche Vermögen<br />

im ersten Halbjahr <strong>2003</strong>.<br />

Werden sonst Schiffsbeteiligungen<br />

erst zum Jahresende<br />

gezeichnet, erreicht das Emissionshaus<br />

schon zum<br />

Sommer Platzierungszahlen<br />

wie sonst erst um die Weihnachtszeit.<br />

Seit Januar konnte<br />

die Norddeutsche Vermögen<br />

eine Steigerung des platzierten<br />

Eigenkapitals gegenüber<br />

dem Vorjahr um 640 Prozent<br />

vermelden.<br />

"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 11 von 17<br />

Fonds Nachrichten<br />

aktuellem Inflationshintergrund müssen 20 bis 25% „weiche Fonds- und nicht Substanz<br />

bildende Erwerbsnebenkosten“ schon über 15 bis 20 Inflationsjahre hereingeholt werden.<br />

Wenn das vor dem Hintergrund des Immobilienwerteverzehrs überhaupt möglich ist.<br />

Manche vorgestellte Rating-Modelle werden darüber hinaus den Anleger in falscher Sicherheit<br />

wiegen. "<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" hat allein schon Probleme mit der Begriffsverwendung.<br />

Die Verwendung des „Rating“-Begriffes, der im Sprachgebrauch für kontinuierliches<br />

und fundiertes Unternehmensrating verwendet wird, ist für ein einzelnes Kapitalanlageprodukt<br />

irreführend und gefährlich. Die Anlage in einen geschlossenen Fonds ist ein<br />

einmaliger Vorgang und nicht mehr revidierbar. Die Anlage selber ermöglicht keinen späteren<br />

Exit und eine Anpassung an geänderte Bedingungen.<br />

<strong>Der</strong> Gedanke, einen geschlossenen Fonds in einem Wert „raten“ zu können, ist ein Rückfall<br />

in die seit 20 Jahren geführte Beurteilungsdiskussion. Spätestens seit dem Ost-<br />

Desaster ist es als völlig unsinnig erkannt, einzelne Fonds in dem Investitionsbeurteilungskriterium<br />

der Investitionstheorie, dem „internen Zinsfuss“ als Vergleichsmaßstab<br />

messen zu wollen. Ein Beurteilungswert kann eine Kapitalanlage nicht abbilden.<br />

Eine Kapitalanlagemöglichkeit ist auch immer vor Vergleichshintergrund zu werten. Das<br />

kann ein einzelnes Fonds-Rating nicht. Zielgruppen-, Portfolio- und Risikoaspekte müssen<br />

gesondert betrachtet werden. Die Beurteilung eines geschlossenen Fonds ist nicht<br />

mit dem kontinuierlichen und aufwändigen Unternehmensrating zu vergleichen.<br />

Die Agenturen: Die über 30 Jahre erfahrene Rating-Agentur G.u.B. kam ohne eigene<br />

Leistungsbilanz. Eine Aufstellung der aktuellen Fondspleiten ehemals renommierter Initiatoren<br />

mit positiver G.u.B.-Bewertung durch den Moderator Dr. Rainer Zitelmann machte<br />

empirisch deutlich, dass die G.u.B.-Methode ohne Immobilienberücksichtigung trotz<br />

qualifizierter Arbeit nicht geeignet war, den Anleger auch nur vor einer einzigen<br />

Fondspleite eines bekannten und finanzkräftigen Initiators frühzeitig zu schützen.<br />

In der Statistik lag der Autor mit Einzelfallanalysen u.a. in "<strong>Der</strong> Platow Brief" da sehr viel<br />

besser, da die meisten Initiatoren der Zitelmann-Liste bei Platow schon frühzeitig<br />

schlecht abgeschnitten hatten.<br />

Auch FondScope sieht die Begutachtung und die vor Ort Besichtigung einer Immobilie<br />

für die Beurteilung geschlossener Immobilienfonds „nur in Einzelfällen“ als notwendig an.<br />

Die FondScope-Feststellung, dass bei einem Fonds, für den ein langfristiger Telekom-<br />

Mietvertrag vorliege, die Immobilie keiner weiteren Beachtung bedürfe, führte bei den<br />

anwesenden Fachleuten zu tiefer Hilflosigkeit.<br />

Bereits den Start in das erste FondScope-Leben hatten die Manager mit vollmundigen<br />

Sprüchen begonnen, die "<strong>Der</strong> Platow Brief" schon damals zu verbalem Kopfschütteln<br />

veranlassten. Die wirtschaftliche Strafe folgte mit Millionenvernichtung auf dem Fuße.<br />

Nach notwendiger gesellschaftsrechtlicher Aufnahme eines neuen Lebens pushen nun<br />

die FondScope-Manager - allerdings mit gutem Background durch ihren renommierten<br />

Analysten Wilfried Tator - als neue Geschäftsidee das Rating. Ehrenwerte Rating-<br />

Vorstellungen gehen dennoch konfus mit der wirtschaftlichen Notwendigkeit, Einnahmen<br />

zu erzielen, einher. <strong>Der</strong> Eiertanz zwischen Wettbewerbsrecht, hohem eigenen Ehrenkodex<br />

und Rating, wobei man sich gegenüber dem Auftraggeber, der übrigens nicht der<br />

Initiator sein soll, auch vorbehält, negative Ergebnisse zu veröffentlichen, fordert gerade<br />

zu Prozessen heraus. Den ersten Ärger gibt es bereits mit dem Verriss eines Medienfonds.<br />

Unser Tipp: Denkt daran, liebe Rating-Agenturen, ein Initiator, der Milliarden<br />

bewegt, hat Millionen für Prozesse einkalkuliert.<br />

Immobilienorientiertes Rating stellten Moody’s und Feri vor. Die Ansätze bei beiden<br />

renommierten Agenturen sind portfoliotheoretischer Natur und haben Berechtigung bei<br />

Großinitiatoren. Natürlich hilft eine qualifizierte Analyse aber auch einem Kleinanleger.<br />

Bei Moody’s ist ein Immobilienbewerter für das GI-Rating zuständig. <strong>Der</strong> Vortrag warf<br />

manche Frage auf, ob die Methode wohl den Unterschied zwischen Offenen und Geschlossenen<br />

Fonds berücksichtigen würde.<br />

Vor dem Hintergrund der renommierten oder erfahrenen Wettbewerber überraschte manche<br />

Zuhörer schon der Klassen-Unterschied zwischen der Feri-Präsentation durch Dr.<br />

Rainer Rau und seinen „Rating-Wettbewerbern“. Mit Rau konnte im Background-<br />

Gespräch durchaus Einigkeit erzielt werden, dass „Rating“ derzeit ein Marketingträchtiger<br />

Modebegriff ist und bei Geschlossenen Immobilienfonds weniger angemessen ist.<br />

Die Rating-Kosten: Sie schwanken zwischen kostenlosem Rating bei der G.u.B., bei<br />

dem lediglich die spätere Vermarktung der Rating-Ergebnisse bezahlt werden muss, ca.

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