Der Immobilienbrief Nr 43 vom 10-07-2003
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Rechtstipp<br />
Eigenbedarfskündigung -<br />
BGH grenzt Mieter-<br />
Anspruch auf Ersatzwohnung<br />
ein:<br />
Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs<br />
(BGH) sind<br />
Kündigungen unwirksam,<br />
wenn der Vermieter ein Angebot<br />
über eine Ersatzwohnung<br />
unterlässt, obwohl er<br />
über eine leer stehende Alternativwohnung<br />
verfügt. Allerdings<br />
erstreckt sich die<br />
Pflicht zum Anbieten von<br />
Ersatzwohnungen nur auf<br />
Wohnungen im gleichen<br />
Haus oder in derselben<br />
Wohnanlage, nicht aber in<br />
einem anderen Stadtteil.<br />
Auch gilt die Anbietpflicht<br />
dem Urteil zufolge nur bis<br />
zum Ablauf der Kündigungsfrist<br />
und damit bis zur Beendigung<br />
des Mietverhältnisses.<br />
Die Pflicht, eine zur Verfügung<br />
stehende Ersatzwohnung<br />
anzubieten, erstrecke<br />
sich nicht auf die Zeit bis<br />
zum rechtskräftigen Urteil<br />
über eine etwaige Räumungsklage,<br />
so die Bundesrichter.<br />
<strong>Der</strong> BGH entschied<br />
mit diesem Urteil ferner<br />
auch, dass eine Eigenbedarfskündigung<br />
auch dann erfolgen<br />
kann, wenn der<br />
"Eigenbedarf" bei nahen Verwandten<br />
bestehe. (BGH, Urteile<br />
<strong>vom</strong> 9. Juli <strong>2003</strong>, Az.<br />
VIII ZR 311/02 und VIII ZR<br />
276/02 (Quelle: IZ News<br />
09.<strong>07</strong>.<strong>2003</strong>))<br />
tungen betragen anfänglich 8%.<br />
"<strong>Der</strong> <strong>Immobilienbrief</strong>" <strong>Nr</strong>. <strong>43</strong>, 28. KW , <strong>10</strong>. Juli <strong>2003</strong>, Seite 13 von 17<br />
CGI und DB Real Estate kommentieren Jahresergebnisse<br />
Christina Winckler<br />
Die großen Offenen Immobilienfonds müssen Einbußen bei der Performance hinnehmen.<br />
Haus-Invest mit einem Fondsvermögen von 11,1 Mrd. Euro zum 31. März <strong>2003</strong> größter<br />
unter den Offenen Immobilienfonds wies zum Stichtag mit 4,9 Prozent eine gegenüber<br />
dem Vorjahr um 1,4 Prozentpunkte niedrigere Wertentwicklung aus. Beim kleinen und<br />
erst zweieinhalbjährigen Bruder von grundbesitz-invest, dem international ausgerichteten<br />
grundbesitz-global der DB Real Estate, gab es ebenfalls einen Rückgang von 4,6<br />
auf 4,0 Prozent. Lediglich der 9,2 Mrd. Euro schwere grundbesitz-invest konnte im Berichtszeitraum<br />
zulegen: von 4,6 auf 5,4 Prozent. Zurückzuführen sei dieses gute Ergebnis<br />
auf die in zwei Wertpapierfonds gemanagte Liquidität. Gleichzeitig schwächte aber Walter<br />
Klug, Managing Director der Gesellschaft, ab, dieses Ergebnis sei nicht zu halten.<br />
Wenn die weltweit konjunkturelle wirtschaftliche Schwäche und die hohen Mittelzuflüsse<br />
anhalten, müsse mit einem weiteren Rückgang der Performance gerechnet werden.<br />
Die hohen Mittelzuflüsse allein in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres belaufen<br />
sich beim Haus Invest auf 835,6 Mio. Euro, beim grundbesitz-invest auf 1,3 Mrd. Euro<br />
(Wiederanlage der Ausschüttung) und beim grundbesitz-global auf 125,4 Mio. Euro. Sie<br />
werden die Liquiditätsquote weiter erhöhen. Zum Stichtag 31. März lag sie beim Haus<br />
Invest bei 25,5 Prozent, beim grundbesitz-global im selben Zeitraum bei 47 Prozent,<br />
konnte aber bis Ende Mai auf 40,8 Prozent gesenkt werden. Einer Umfrage des BVI bei<br />
den 22 Offenen Immobilienfonds zu Folge erreichte der Liquiditätsanteil per Ende April im<br />
Durchschnitt 26 Prozent.<br />
Woher kommen die Gelder? CGI und DB Real Estate gehen mit dem den Umfrageergebnisses<br />
des BVI konform: Zum überwiegenden Teil stammen sie aus dem Vertrieb der<br />
Mutterbanken. Das 4. Finanzmarktförderungsgesetz lässt nunmehr auch den Vertrieb<br />
gesellschaftsfremder Gesellschaften zu. Davon verspricht sich Bärbel Schomberg, Managerin<br />
des Haus Invest, eine Belebung<br />
Für 2004 plant die CGI einen zweiten Offenen Immobilienfonds. Dieser solle international<br />
ausgerichtet sein, da Haus Invest über Europa hinaus nicht investieren dürfe. Dadurch<br />
erhofft sich die Geschäftsführung der CGI höhere Renditechancen als beim Haus Invest.<br />
Um wie viel höher? Diese Frage blieb unbeantwortet.<br />
Ganz anders bei der DB Real Estate. Sie hat ihre Pläne, einen dritten Fonds aufzulegen,<br />
zurückgestellt. Vielmehr setzt man hier auf neue Produktentwicklungen außerhalb der<br />
Grenzen des KAGG und, so Manager Werner Welter, auf eine etwas andere Struktur in<br />
den bestehenden Fonds. Beim grundbesitz-invest wird der Deutschland-Anteil zu Gunsten<br />
Europas von derzeit 75 Prozent auf 60 bis 65 Prozent zurückgefahren und es soll<br />
verstärkt in Einzelhandels- und Logistikimmobilien investiert werden. Beim global liegt der<br />
Fokus auf den 24-Stunden-Metropolen der USA. 500 bis 750 Mio. Euro Investitionsvolumen<br />
werden angepeilt.<br />
Erste Investitions-Priorität haben auch beim Haus Invest Einzelhandelsimmobilien und<br />
Büroimmobilien mit langjährigen Mietverträgen. Auf „Qualität“ setzen beide Gesellschaften.<br />
Könnten nicht durch den Konkurrenzkampf um die renditestärksten Immobilien die<br />
Preise steigen? Nein, so unisono die Meinung der Fondsmanager, davon sei noch nichts<br />
zu bemerken. Abwarten und beobachten!<br />
Offene Immobilienfonds in der Kritik<br />
Fonds Nachrichten<br />
Dr. Rainer Zitelmann, Inhaber der Dr.ZitelmannPB.GmbH<br />
Viele Vertreter offener Fonds sind der Meinung, ihr Produkt werde zurzeit in den Medien<br />
zu negativ gesehen. Warum finden sich nur noch negative Artikel über eine Fondsgattung,<br />
die noch vor zwei Jahren fast ausnahmslos als "sicherer Hafen" gepriesen wurde?<br />
Ich glaube, man muss zwischen den verschiedenen Kritikpunkten und Negativ-Szenarien<br />
gewichten und differenzieren. Die Kritik an der geringeren Performance und den hohen<br />
Liquiditätsquoten erscheint mir zum Teil nicht nachvollziehbar. Die hohen Liquiditätsquoten<br />
beeinträchtigen zwar vorübergehend die Performance, aber viel größere Sorgen