Böhmerwäldler Jahrbuch 2005 - Deutscher Böhmerwaldbund eV
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Khriegsvolgck, so Ires berichts Im Bistumb Passau Ligen solle, etwann auf<br />
unnserer Straßen, Zu euch In Behem (Böhmen) khommen, Mögen auch derhalben<br />
hierauf In Anntwortt, verthreulicher guetter Wollmainung nit Pergen, Das unns<br />
im wenigisten nichts bewusst, noch auch unns Im geringisten befürchten, Das<br />
von Khriegs Volgkh, weder zu Roß, noch Fueß, etwas über unnser Straßen<br />
khommen, sonnder Gennzlich (gänzlich) dafür halten, die Herrn, unnd vorderiß<br />
die Löbl. E (-Kammer) von Behemb, disfalls woll versichert sein werden,<br />
Dannenhero auch der unzweifflich Nachberlichen Zuversicht seindt, Sy (sie)<br />
werden Zve (zwei) Straßen noch allerdings wie bißhero offen: dadurch den<br />
Commercien Iren freyen ganng (Gang) lassen, unnd sowoll mit dem Salz, alß<br />
sonnst mit uns guette bestenndige Correspondenz und Gegenhandlung brauchen,<br />
Inmassen dann die Sämer (Säumer) für die Glasshütten hinein ebenfalls ungehindert<br />
Passieren, unnd unnsere Straßen offen sein sollen, Gewartten (gewärtigen)<br />
demnach Irer unbeschwertten Schrifftlichen wilferigen antwortt, unnd sein Inen<br />
Zu guetter Nachparschafft woll gewogen. Datum Gravenau, den 8. Juny Anno<br />
1619. Den Herrn Dienst: und Nachberwillige Burgermaister und Rathe daselb.<br />
(Aus „Waldheimat“ April 1932)<br />
(Dem folgenden Text lässt sich entnehmen, wie umstritten über Jahrhunderte die<br />
Eisensteiner Gegend aus wirtschaftlichen Gründen war. Auch wenn die Texte des<br />
16. und 17. Jahrhunderts schwer zu lesen sind, ist doch deren Informationsgehalt,<br />
u.a. über das damalige menschliche Verhalten, sehr hoch. Am besten verseht man<br />
die Texte, wenn man sie laut liest, da die Lautung ähnlich wie heute ist, die Schreibweise<br />
jedoch große Unterschiede zeigt. (Anm. Hans))<br />
Angefangen von des Spitzberges gewaltiger Bergwand, durch die der forschende<br />
Menschengeist ein sieben Viertel Kilometer langes Riesentor geschaffen hat, um<br />
das unermüdliche pustende Dampfroß an Bayerns Grenze zu führen, bis dorthin,<br />
wo an dieser die allgütige Natur dem jugendlichen Regenbach einen Engpaß geöffnet<br />
hat, um den sonnigen Gefilden des Donautales zuzueilen, bis dort, wo der<br />
Bergkönig Arber treue Grenzwacht hält, erstreckt sich ein liebliches Hochtal,<br />
wohl würdig, als die Perle des Böhmerwaldes genannt zu werden.<br />
Der alte Grenzstreit um Eisenstein und das<br />
Eisenbergwerk<br />
Adolf Harant: Bergreichenstein, Ölbergkapelle am Flehberg<br />
(Zur Fastenzeit fanden hier „Flehprozessionen“ statt<br />
Alois Fürst<br />
Adolf Harant: Bergreichenstein, Nähe Grantlkirche