29.01.2013 Aufrufe

das ginge eigentlich die ganze Welt etwas an! - Bundesministerium ...

das ginge eigentlich die ganze Welt etwas an! - Bundesministerium ...

das ginge eigentlich die ganze Welt etwas an! - Bundesministerium ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

? E.<br />

Auch <strong>an</strong> der Europa-Volksschule sind <strong>die</strong> Lehrkräfte<br />

für katholischen, orthodoxen und islamischen<br />

Religionsunterricht ein eingespieltes Team,<br />

<strong>das</strong> regelmäßig Projekte zum interreligiösen Dialog<br />

durchgeführt hat. Frau Mirkovic, Sie unterrichten<br />

allerdings noch <strong>an</strong> mehreren <strong>an</strong>deren Schulen<br />

– können Sie sich überall im interreligiösen Dialog<br />

engagieren?<br />

Apropos Konflikte: Gibt es Grundvoraussetzungen<br />

für den interreligiösen Dialog, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Klassengemeinschaft<br />

oder <strong>die</strong> Beziehung der Lehrkräfte zu<br />

den Klassen betreffen?<br />

Spielt <strong>das</strong> Elternhaus eine Rolle?<br />

Blickpunkte | Interreligiöser Dialog<br />

21<br />

JOHN:<br />

Es ist mir wichtig, <strong>das</strong>s römisch-katholischer und islamischer Religionsunterricht parallel stattfinden.<br />

Islamunterricht ist damit in den gemeinsamen Schulalltag eingebunden. Gemeinsame Projekte<br />

können so viel leichter durchgeführt werden.<br />

W. SCHULTES:<br />

Es ist – auch <strong>an</strong>gesichts des org<strong>an</strong>isatorischen Aufw<strong>an</strong>ds bei interdisziplinären Projekten – wichtig,<br />

<strong>das</strong>s <strong>die</strong> Schulleitung dahinter steht. Auch Zugeständnisse von Kollegen sind nötig. Nicht zuletzt<br />

werden Projekte durch <strong>die</strong> Unterstützung und Begeisterung vieler Kollegen im Team getragen.<br />

R. MIRKOVIC:<br />

M<strong>an</strong> muss sich bewusst sein, <strong>das</strong>s solche Projekte ein großer Aufw<strong>an</strong>d sind. Ich k<strong>an</strong>n <strong>die</strong>s nicht <strong>an</strong><br />

fünf Schulen machen, konzentriere mich also auf eine. Offenheit ist nötig: Es wird einem Angst<br />

begegnen, m<strong>an</strong> muss erst einen Raum für solche Projekte schaffen. M<strong>an</strong> sollte sich des Konfliktpotentials<br />

bewusst sein – nicht alles ist <strong>an</strong> allen Schulen in gleicher Weise <strong>an</strong>wendbar.<br />

S. HABERBUSCH und M. WILDAM:<br />

Schüler sollen sich in einer geschützten Atmosphäre sicher fühlen können. Vorarbeit im Hinblick auf<br />

ein gutes Klassen- und Unterrichtsklima spielt eine große Rolle: Die Schüler müssen sich sicher<br />

sein können, <strong>das</strong>s sie von ihren Dialogpartnern bzw. Zuhörern <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nt und respektiert werden<br />

und <strong>das</strong>s sie vor Spott gefeit sind.<br />

M. SERDAROGLU:<br />

Ein Rahmen mit guter Atmosphäre ist Voraussetzung. Wenn ich möchte, <strong>das</strong>s <strong>die</strong> Kinder sich öffnen,<br />

muss ich mich auch selbst öffnen. Wir haben also ebenfalls über unsere Religion gesprochen. M<strong>an</strong><br />

k<strong>an</strong>n nicht verl<strong>an</strong>gen, <strong>das</strong>s sie <strong>etwas</strong> preisgeben, wenn m<strong>an</strong> <strong>das</strong> selbst nicht tut. Es hängt also von der<br />

Persönlichkeit des Lehrers ab.Während m<strong>an</strong> sich als Lehrkraft einer klaren Struktur und der Ziele bewusst<br />

sein muss, brauchen <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler innerhalb <strong>die</strong>ses Rahmens sehr viel Freiheit.<br />

H. BAYLAN, R. MIRKOVIC und I. WEINHAPPEL:<br />

Wir stellen uns als Team der Religionslehrer zu Schulbeginn den Eltern vor – <strong>das</strong> wirkt vorbildhaft<br />

und ist besonders auch <strong>an</strong>gesichts etwaiger ethnischer Sp<strong>an</strong>nungen (v.a. nach den Jugoslawienkriegen)<br />

ein wichtiger Beitrag zur Bewusstseinsbildung […] Wenn <strong>die</strong> Eltern Probleme mit den<br />

gemeinsamen Projekten haben, sprechen wir mit ihnen; <strong>das</strong> schafft mehr Bereitschaft. Von vornherein<br />

hängen sie oft eher am Eigenen – wenn sie d<strong>an</strong>n <strong>das</strong> gute Verhältnis zwischen uns sehen,<br />

sind sie offener. Dass wir gut mitein<strong>an</strong>der auskommen und arbeiten, soll den Schülern und Eltern<br />

auch vorgelebt werden.<br />

W. ENDER:<br />

Es ist wichtig, <strong>die</strong> Eltern über Projekte zu informieren und Tr<strong>an</strong>sparenz walten zu lassen. Ihre Haltung<br />

ist wichtig, da sie <strong>die</strong> Kinder am stärksten beeinflusst.<br />

Z. SEJDINI:<br />

Für den Erfolg des interreligiösen Dialogs wäre <strong>die</strong> Rolle der Eltern wichtig. Es sollte alles get<strong>an</strong> werden,<br />

um mögliche Hindernisse, <strong>die</strong> den Zug<strong>an</strong>g erschweren, zu beseitigen. Es gibt allerdings<br />

immer weniger Eltern, <strong>die</strong> dem interreligiösen Dialog kein Verständnis entgegenbringen – bald

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!