das ginge eigentlich die ganze Welt etwas an! - Bundesministerium ...
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Interreligiöser Dialog | Projekte<br />
70<br />
Bevor sich <strong>die</strong> Gruppe auf den Weg zum nahe gelegenen Zentralfriedhof<br />
machte, wurden <strong>die</strong> Schülerinnen und Schüler von den Org<strong>an</strong>isatorinnen<br />
nach ihren persönlichen Eindrücken zum Projekt gefragt. Sie nahmen<br />
in der Runde Stellung (hier einige Ausschnitte):<br />
„Wir haben uns <strong>an</strong> einem Ort mit allen drei Religionen getroffen,<br />
uns gut verst<strong>an</strong>den, normal geredet und keinen Streit<br />
gehabt“ (Zwi Perez Chajes Gymnasium).<br />
„Wir haben gesehen, wie <strong>die</strong> <strong>an</strong>deren wirklich sind – erst wenn<br />
m<strong>an</strong> sich zusammensetzt, sieht m<strong>an</strong>, <strong>das</strong>s sie <strong>an</strong>ders sein können,<br />
als m<strong>an</strong> vorher <strong>an</strong>nimmt“ (Islamische Fachschule).<br />
„Ich habe neue Leute kennengelernt, <strong>die</strong> nicht meine Religion<br />
haben, wir konnten diskutieren und lachen.“<br />
„Wir haben neue Freunde gewonnen“ (Islamische Fachschule,<br />
Ev<strong>an</strong>gelisches Gymnasium).<br />
„Wir hatten einen guten Dialog mit Vertretern <strong>an</strong>derer Religionen.<br />
Der Kontakt mit den <strong>an</strong>deren hat uns auch <strong>an</strong>geregt,<br />
über <strong>die</strong> eigene Religion nachzudenken“ (Islamische Fachschule).<br />
„Wir haben Unterschiede und Gemeinsamkeiten gefunden“<br />
(Islamische Fachschule).<br />
„Wir möchten weitermachen“ (alle Schulen).<br />
GEBETE UM FRIEDEN AUS JUDENTUM, CHRISTENTUM UND ISLAM<br />
Die Exkursion am Zentralfriedhof beg<strong>an</strong>n<br />
in der jüdischen Abteilung, wo sich <strong>die</strong> barhäuptigen<br />
männlichen Schüler leihweise mit<br />
einer Kippa bedeckten. Die Gruppe versammelte<br />
sich um ein Grab, um Zeev Solomovits’<br />
Erläuterungen zu lauschen: Er gab einen<br />
Überblick über <strong>das</strong> jüdische Brauchtum nach<br />
dem Tod eines Menschen, erklärte und übersetzte<br />
<strong>die</strong> hebräische Inschrift auf den Grabsteinen<br />
und rezitierte zum feierlichen Abschluss<br />
kl<strong>an</strong>gvoll ein Gebet auf Hebräisch. Vor<br />
Verlassen des jüdischen Teils wusch m<strong>an</strong> sich<br />
rituell <strong>die</strong> Hände – was <strong>die</strong> richtige Vorgehensweise<br />
betraf, <strong>ginge</strong>n jüdische Schüler<br />
ihren Kolleginnen und Kollegen in wörtlichem Sinne zur H<strong>an</strong>d.<br />
In der islamisch-ägyptischen Abteilung wurden <strong>die</strong> Besucherinnen und<br />
Besucher von Ibrahim Ali begrüßt. Er ver<strong>an</strong>schaulichte lebhaft <strong>die</strong> muslimischen<br />
Toten- und Begräbnisrituale und erläuterte islamische Perspektiven<br />
zu Leben und Tod. Ferner ging er auf <strong>die</strong> Praxis islamischer Bestattung<br />
in Österreich einst und jetzt ein. Interess<strong>an</strong>t waren für <strong>die</strong> Zuhörer-