4/2528 - Brandenburg.de

FORTSCHREIBUNG TOURISMUSKONZEPTION LAND BRANDENBURG
2. Demografischer Wandel
Erkenntnis:
Die Bevölkerungszahl in Brandenburg und Berlin wird zusammengenommen bis zum Jahr
2020 gegenüber 2002 um 186.900 Einwohner sinken (-3%). Der Bevölkerungsrückgang ist
regional sehr unterschiedlich. Während die Bevölkerung Berlins fast konstant bleibt
(-0,8%) und im Umland sogar steigen wird (+5,5%), wird sie in den weiter von Berlin entfernten
Bereichen Brandenburgs voraussichtlich um 14% sinken.
Die absehbaren demografischen Entwicklungen (Entleerung, Überalterung) werden sich vorerst
voraussichtlich kaum auf das Nachfragepotenzial auswirken, sondern drohen zu einem
drastischen Rückgang des Arbeitskräftepotenzials für den Tourismus zu führen sowie zu
einer verschlechterten Infrastrukturausstattung (ÖPNV, Einzelhandel, Gastronomie…).
Zwar können auch Destinationen und Anbieter in Brandenburg vom wachsenden Markt der
„Senioren“-Reisen profitieren, jedoch ist dieser Markt hart umkämpft, die Erwartungen dürfen
diesbezüglich daher nicht zu hoch geschraubt werden.
Die demografischen Eckwerte sind bekannt: Mit jeder Generation schrumpft die deutsche Bevölkerung.
Für die Entwicklung der Tourismuswirtschaft im Land Brandenburg ist jedoch weniger
der bundesweite Trend als vielmehr die regionale Entwicklung von Bedeutung, denn die
Bewohner Brandenburgs und Berlins sorgen für rund 63% aller touristischen Umsätze im
Land.
• Von 1990 bis 1994 verringerte sich die Bevölkerungszahl Brandenburgs von knapp 2,59
Mio. um 50.000 Einwohner. Danach sorgte die Stadt-Umland-Wanderung aus Berlin bis
ins Jahr 2000 für ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum. Im Jahr 2000 hatte Brandenburg
mit 2,6 Mio. Einwohnern seine höchste Bevölkerungszahl erreicht. Seitdem können
die Zuzüge aus Berlin die negativ verlaufenden Komponenten der Entwicklung nicht
mehr kompensieren. Die Bevölkerungszahl ging bis Ende 2003 auf 2,57 Mio. Einwohner
zurück.
• Nach der aktuellen Bevölkerungsprognose des Landes wird sich die Einwohnerzahl bis
2020 kontinuierlich auf etwa 2,4 Mio. Personen verringern. Dies entspricht einem Rückgang
um 170.000 Einwohner. Deshalb ist der sanierten Innenstadt als Element des Tourismus
besondere Aufmerksamkeit zu schenken.
• Der geschilderte Rückgang gegenüber 2002 um etwa 170.000 Einwohner setzt sich zusammen
aus einer weiter wachsenden Bevölkerung im Berliner Umland (+54.000 Einwohner)
sowie einem parallel verlaufenden Bevölkerungsrückgang im äußeren Entwicklungsraum
(-224.000) (vgl. Tab. 5).
• Über einen Zeitraum von 30 Jahren wird die Bevölkerungszahl zwischen 1990 und 2020
im engeren Verflechtungsraum um 236.000 Personen (+30%) gestiegen sein, während im
äußeren Entwicklungsraum 413.000 Personen (-23%) weniger leben werden.
• Im Land Berlin vollzieht sich der Bevölkerungsrückgang wesentlich langsamer. Erst nach
dem Jahr 2010 ist mit einem Rückgang zu rechnen, der bis 2020 nur 0,8% gegenüber
2002 betragen wird (vgl. Tab. 5).
Ministerium für Wirtschaft des Landes Brandenburg , Februar 2006
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