JULIAN CARROLL: Verpackung nicht auf den Tisch (VR10
JULIAN CARROLL: Verpackung nicht auf den Tisch (VR10
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Die stummen Verkäufer<br />
„Wie sieht Ihre <strong>Verpackung</strong> in 50<br />
Jahren aus?“ fragt die <strong>Verpackung</strong>s-<br />
Rundschau aus Anlass ihres Jubiläums.<br />
Doch lohnend ist auch ein<br />
Blick zurück <strong>auf</strong> die Rolle der <strong>Verpackung</strong><br />
in <strong>den</strong> vergangenen 50 Jahren.<br />
Der „American Way of Live“ nach<br />
dem Krieg und damit verbun<strong>den</strong> die<br />
Einführung des Selbstbedienungssystems<br />
im Lebensmitteleinzelhandel<br />
führte zu dem entschei<strong>den</strong><strong>den</strong><br />
Rollenwechsel der <strong>Verpackung</strong><br />
von der Schutzfunktion hin zum stummen<br />
Verkäufer in <strong>den</strong> Supermarktregalen.<br />
Ende der 50er-Jahre wandelte sich der<br />
Markt vom Verkäufer- zum Käufermarkt.<br />
Ebenfalls in dieser Zeit fand<br />
mit <strong>den</strong> preisgünstigeren Kunststoffverpackungen<br />
(Blister, Flaschen) auch<br />
eine Verdrängung der Mehrweg- hin<br />
zu Einwegverpackungen statt.<br />
Ende der 60er-Jahre wur<strong>den</strong> die ersten<br />
Stimmen laut, die vor einem<br />
Massenkonsum von Wegwerfverpackungen<br />
warnten. Doch der weitere<br />
konsequente Ausbau der Selbstbedienung<br />
zusammen mit dem Wandel des<br />
Eink<strong>auf</strong>verhaltens verlangte nach immer<br />
mehr portionierten und verpackten<br />
Lebensmitteln. So stieg der <strong>Verpackung</strong>skonsum,<br />
trotz der ersten konjunkturellen<br />
Einbrüche in <strong>den</strong> 70er-<br />
Jahren, weiter an.<br />
Erst durch die Alternativkultur in <strong>den</strong><br />
80er und <strong>auf</strong> Grund der Anschaulichkeit<br />
des Themas, <strong>den</strong>n jeder Konsument<br />
hat täglich <strong>Verpackung</strong>en in<br />
der Hand, stand die <strong>Verpackung</strong> im<br />
Mittelpunkt einer ökologischen Diskussion,<br />
die in Deutschland zur <strong>Verpackung</strong>sverordnung<br />
führte. So vorbildlich<br />
diese Abfallverminderungsstrategien<br />
<strong>auf</strong> dem Papier auch aussehen,<br />
so schwierig gestaltete sich<br />
doch deren Umsetzung.<br />
Diese Einflüsse und Zusammenhänge<br />
der Produktion, Verwendung und Entsorgung<br />
von Lebensmittelverpackungen<br />
in <strong>den</strong> letzten 50 Jahren beschreibt<br />
Matthias Nast in seinem wissenschaftlichen<br />
Buch („Die stummen<br />
Verkäufer, Lebensmittelverpackung<br />
im Zeitalter der Konsumgesellschaft“,<br />
Peter Lang Verlag, ISBN 3-906759-12-<br />
1, 94 DM ). ■<br />
Coca-Cola konzentriert die Abfüllung für Europa<br />
Drei Monate nach dem bis heute<br />
<strong>nicht</strong> zweifelsfrei geklärten Skandal<br />
um angeblich kontaminierte Dosen<br />
hat der amerikanische Limona<strong>den</strong>-<br />
Fabrikant die Kontrolle über die Abfüllung<br />
des Erfrischungsgetränks in<br />
Europa gestrafft.<br />
Die in London börsennotierte Coca-<br />
Cola Beverages (CCB), die die Märkte<br />
in Italien, der Schweiz, Österreich<br />
sowie West- und Mitteleuropa versorgt,<br />
wird mit ihrem griechischen<br />
Partner Hellenic Bottling Company<br />
(HBC) fusionieren.<br />
Dieser füllt die Limonade für Griechenland<br />
und <strong>den</strong> Balkan sowie kurioserweise<br />
auch Irland, vor allem<br />
aber Russland, ab.<br />
Die Brüsseler EU-Kommission muss<br />
dem Zusammenschluss noch zustimmen.<br />
Auf der Basis der letztjährigen<br />
Umsätze käme das neue Ensemble<br />
momentan <strong>auf</strong> 6,26 Milliar<strong>den</strong> Mark<br />
<strong>Verpackung</strong> per Mausklick<br />
Um Produkt- und Dienstleistungsangebote<br />
darzustellen, nutzen immer<br />
mehr Unternehmen das Internet.<br />
Die Wela-Data aus Hamburg hat<br />
sich <strong>auf</strong> Internet-Auftritte ganzer<br />
Branchen spezialisiert. Mit ihrem<br />
neuesten Projekt „Der <strong>Verpackung</strong>skatalog“<br />
richten sich die Hamburger<br />
seit 1. September 1999 an die<br />
<strong>Verpackung</strong>sindustrie.<br />
Kein unnötiges „Handeln“ von zig<br />
unterschiedlichen Webadressen<br />
mehr. Unter einer einzigen Adresse<br />
(www.verpackungskatalog.com) ist<br />
ein Überblick über Produkte und<br />
Dienstleistungen rund um die <strong>Verpackung</strong><br />
möglich.<br />
Die Suche erfolgt über Produktbegriffe,<br />
wie „<strong>Verpackung</strong>smaschinen“<br />
oder „Prüf-, Mess-, Zähl-, Regel- und<br />
Steuergeräte“. Der Katalog kann aber<br />
auch nach „Produktverwendung“,<br />
„Produktbeschaffenheit“ oder „Produkteigenschaften“<br />
durchgesehen<br />
wer<strong>den</strong>. Termine, Verbandsnachrichten,<br />
Stellenangebote und eine Kontaktbörse<br />
ergänzen das Angebot.<br />
Gesamtumsatz und würde 23 verschie<strong>den</strong>e<br />
europäische Länder oder<br />
400 Millionen Verbraucher mit<br />
Coca-Cola versorgen. In Frankreich<br />
war der Umsatz im<br />
Monat Juni um 19<br />
Prozent zurückgegangen,wovon<br />
mit Pepsi-<br />
Cola und Virgin-Cola<br />
vor<br />
allem die direkteKonkurrenz<br />
des Giganten<br />
aus Atlanta<br />
profitiert<br />
hat. Schon vor der<br />
Coca-Cola-Affäre jedoch<br />
war der Marktverl<strong>auf</strong> im<br />
Softdrink-Bereich links des Rheins<br />
rückläufig; von Januar bis Ende Juni<br />
verringerte sich das Verk<strong>auf</strong>svolumen<br />
um zwei Prozent. br ■<br />
Und das geht so: Interessierte Unternehmen<br />
mieten sich eine Seite,<br />
<strong>auf</strong> der sie ihre Produkte/Dienstleistungen<br />
vorstellen.<br />
Der Preis dafür beträgt pro Monat<br />
60 DM. „Die Resonanz <strong>auf</strong> unser Projekt<br />
ist groß“, sagt Jörg Weber, Geschäftsführer,<br />
Wela-Data. Er rechnet<br />
mit rund 1500 Unternehmen, die sich<br />
im <strong>Verpackung</strong>skatalog registrieren<br />
lassen.<br />
Dadurch kann Weber <strong>auf</strong> fremde<br />
„Banner“-Werbung verzichten. Wichtig<br />
war <strong>den</strong> Machern auch die<br />
einfache Bedienung. Weber: „Die<br />
Webseiten wur<strong>den</strong> ohne zeitraubende<br />
Animationen und in großer<br />
Schrift erstellt, damit die Informationen<br />
schnell übertragen wer<strong>den</strong> können<br />
und sich die Seiten zügig <strong>auf</strong>bauen!“<br />
Besonderer Service: Ist der Suchende<br />
über einen Suchbegriff <strong>auf</strong> der<br />
Seite eines Anbieters gelandet,<br />
kann er sofort <strong>auf</strong> die Homepage<br />
„klicken“, um direkten Kontakt <strong>auf</strong>zunehmen.<br />
mo ■<br />
<strong>Verpackung</strong>s-Rundschau 10/99 23