Salz und Licht: Über die Bergpredigt - Plough
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7. OHNE KOMPROMISSE<br />
Die Gr<strong>und</strong>frage des Lebens, <strong>die</strong> Frage nach dem Bösen<br />
<strong>und</strong> nach dem Tode, beschäftigt alle ernsten Menschen<br />
immer von neuem. Das Böse <strong>und</strong> der Tod haben ein so<br />
erdrückendes Schwergewicht, dass das Gute <strong>und</strong> das Leben<br />
ihm stets zu erliegen drohen.<br />
Wie viele Menschen sind vom kommenden <strong>Licht</strong> aufgeweckt<br />
worden <strong>und</strong> sind dann Kompromisse mit der heutigen Fins<br />
ternis eingegangen. Es war klar: Mit dem Bösen darf es keinen<br />
Kompromiss geben! Das Wort vom Kompromiss stammt aus<br />
der juristischen Sprache <strong>und</strong> bedeutet eine gegenseitige Verein<br />
barung zwischen streitenden Parteien. Dort im Rechtsstreit ist<br />
es am Platze: Verständigung zwischen Gegnern, <strong>die</strong> beide etwa<br />
um dasselbe Besitztum kämpfen; es ist der Kompromiss, auf<br />
den das Schiedsgericht dringen muss.<br />
In unserer Frage aber handelt es sich darum, ob man anstelle<br />
<strong>die</strong>ses höchsten Standpunktes juristischer Gerechtigkeit eine<br />
bessere Gerechtigkeit, <strong>die</strong> des alles verschenkenden Herzens<br />
der <strong>Bergpredigt</strong> Jesu, einsetzen kann. Einem drohenden Rechts<br />
streit gegenüber bedeutet das für den, der den Weg des Lebens<br />
<strong>und</strong> der Liebe gehen will, dass er statt des Kompromisses<br />
vielmehr alles hingibt, also den Gegner alles nehmen lässt. Es<br />
sind nicht harte Forderungen an unsere immer wieder vergeb<br />
liche Anstrengung, sondern es sind Zusicherungen der tiefsten<br />
Kräfte, Möglichkeiten <strong>und</strong> überströmender Freude <strong>und</strong> Liebe,<br />
<strong>die</strong> uns hier entgegentreten.<br />
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