Salz und Licht: Über die Bergpredigt - Plough
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Gerechtigkeit nie aufhört.<br />
Das Paradoxe <strong>die</strong>ser tiefsten Erfahrung des neuen<br />
Gotteslebens besteht eben darin, dass sich das Bewusstsein<br />
nacktester Bedürftigkeit mit klarer Entschiedenheit des<br />
Willens <strong>und</strong> mit ungeteilter Echtheit der Gesinnung<br />
verbindet. Denn während <strong>die</strong> Gerechtigkeit des Moralisten<br />
ihrem Wesen nach unter dem Zwang <strong>und</strong> Druck bleibt, ist <strong>die</strong><br />
bessere Gerechtigkeit Jesu Ursprünglichkeit.<br />
Ihre Taten entsprechen einer Lebensenergie, <strong>die</strong> zur Ver<br />
wirklichung ihres innersten Wesens drängt. Deshalb wird der<br />
Vergleich Jesu mit dem guten Baum <strong>und</strong> seinen guten Früchten<br />
<strong>und</strong> dem faulen Baum <strong>und</strong> seinen schlechten Früchten immer<br />
das unentbehrliche Bild bleiben, an dem wir <strong>die</strong> bessere<br />
Gerechtigkeit von der schlechteren unterscheiden lernen. Nur<br />
<strong>die</strong> Taten sind als gute Früchte anzusehen, <strong>die</strong> sich ungemacht<br />
<strong>und</strong> unbeabsichtigt aus unserem inneren Wesen ergeben; <strong>und</strong><br />
unser Sein steht nur dann in dem Bereich der besseren<br />
Gerechtigkeit, wenn es <strong>die</strong> guten Früchte eines Verhaltens<br />
hervorbringt, das sich als völlig andersartig erweist als jede<br />
andere Gerechtigkeit.<br />
Die bessere Gerechtigkeit, <strong>die</strong> Jesus bringt, quillt aus der<br />
Gemeinschaft mit Gott, aus der unmittelbaren Erfahrung der<br />
Seele, <strong>die</strong> in Gott ihr Leben hat. Deshalb offenbart sie in ihrem<br />
gesamten Verhalten <strong>die</strong> Wesensart des Vaters. Wie Gott nicht<br />
lügen kann, so zeigt sich <strong>die</strong> neue Gerechtigkeit als schlichte<br />
Wahrhaftigkeit, <strong>die</strong> alles auf den echtesten Ausdruck ihres<br />
wahren Wesens bringen will. Anstelle der moralistischen<br />
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