Salz und Licht: Über die Bergpredigt - Plough
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gang <strong>und</strong> gebe ist, ohne dass sich ihr Gewissen dagegen aufrafft<br />
<strong>und</strong> aufrichtet, würde <strong>die</strong> Erkenntnis der Lage in einem<br />
Augenblick klar werden. Würden Menschen in einem einzigen<br />
Augenblick <strong>die</strong> Menschen erkennen, welche Ungerechtigkeit<br />
in der Tatsache des Großkapitals besteht, dann wäre <strong>die</strong>se Tat<br />
sache gleichbedeutend mit dem innersten Aufstand aller gegen<br />
<strong>die</strong>sen größten Betrug der Weltgeschichte <strong>und</strong> der Menschheit.<br />
Aber davon sind wir weit entfernt. Von den frömmsten<br />
Kreisen, bis in <strong>die</strong> Arbeiterschaft, besteht <strong>die</strong> Meinung:<br />
Es muss Reiche <strong>und</strong> Arme geben. Wenn ein Großkapitalist für<br />
recht viele Menschen Arbeit zum Ver<strong>die</strong>nen ihres Lebens<br />
unterhaltes geben kann, dann muss man sich schon<br />
einigermaßen damit abfinden <strong>und</strong> zufrieden sein, dass es eine<br />
solche energische Persönlichkeit gibt. <strong>Über</strong>sehen wir dabei<br />
vollständig, dass unmöglich ein derartiges Vermögen, das<br />
zugleich Macht bedeutet, zu gewinnen ist, ohne dass man auf<br />
<strong>die</strong>sem Weg seine Mitmenschen in betrügerischer Weise<br />
benachteiligt, geschädigt <strong>und</strong> zu Tode gebracht hat?<br />
Erkannt ist bei <strong>die</strong>ser falschen Auffassung der Dinge nicht,<br />
dass durch den Entschluss eines Menschen Tausende <strong>und</strong><br />
H<strong>und</strong>erttausende als Arbeitslose dem sicheren Untergang<br />
entgegengeführt werden können, weil heute das Großkapital<br />
in wenigen Händen liegt. Wie kommt es, dass uns <strong>die</strong>se<br />
Tatsachen derartig verborgen bleiben? Wie ist es möglich, dass<br />
ununterbrochen Menschen um <strong>die</strong> Gerechtigkeit betrogen<br />
werden <strong>und</strong> dass wir dagegen blind sind? Es beruht darauf,<br />
dass wir selbst auch unter der Herrschaft <strong>die</strong>ses Gottes<br />
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